So, war Montag/ Dienstag mit meinem Freund auf der Nachbarinsel bei Schwiegermama, aber dazu später.
@soulmate:
1. Frage: Das er für mich da ist, wenn ich ihn brauch, mit mir Zeit verbringt und mir treu ist UND das ich ihm IMMER vertrauen kann, heißt, dass er nicht ungefragt Dinge von mir nimmt, egal ob Geld, Schokolade oder Duschgel. Wobei es bei vielen Dingen auch so ist, dass wir sagen, wenn der andere was davon nehmen kann oder eben wenn nicht.
2. Frage: Da ich glaube, dass wir uns beide schon ziemlich für die beziehung verändert haben, kann ich dir die Frage nicht 100%ig genau beantworten. In der aktuellen Situation kann ich sagen, fehlt mir ganz besonders die gemeinsame Zeit und eben teilweise auch das Vertrauen, was Geld angeht.
3. Frage: Diese Frage kann ich mit einem deutlichen NEIN beantworten, was aber weniger was mit ihm, als mit der Gesamtsituation zu tun hat. Mit ihm bin ich glücklich, nur haben wir beide keinen Bock mehr auf unsere Arbeitsplätze hier, stehen ja auch davor nach Deutschland zu gehen und die Gesamtsituation macht unsere Beziehung grad nicht einfacher. Wir hoffen eigentlich grad beide, dass wenn wir in Deutschland erstmal alles geregelt haben, wir endlich mal in ruhe in unsere Beziehung eintauchen können und alles genießen können. Aber das wird noch dauern...
@sunshine girl: Natürlich habe ich nicht von einem Tag auf den anderen gewusst, wie man mit Geld umgeht, das hat Jahre gedauert. Aber ich mein, grad wenn man aus ärmeren Verhältnissen stammt und weiß wie schwer das Leben ist, wenn mann sich nur sein Essen leisten kann, sollte man doch etwas darauf achten, dass man, wenn man mal 20€ mehr hat, nicht gleich alles an einem Abend wieder versäuft.
Jetzt kam er auf die Idee, dass er mir sein Geld gibt, damit ich es verwalte und ihm esd gebe, wenn er es braucht. Aber das ist doch auch keine Lösung, zumal ich mich dabei selbst auch unwohl fühle, denn ich bin nicht seine Mutter sondern seine Freundin...
Ich will ihm ja nichts aufdrängen, ich möchte nur, dass er sich auch mal Gedanken über die Zukunft macht und nicht sein ganzes Geld heute ausgibt und morgen nicht weiß was er essen soll.
Ich bin seinetwegen vor 7 Monaten hier geblieben und habe mich so gesehen selbst gezwungen mit der Mentalität und dem Leben hier klar zu kommen. Wir haben uns auch mal hingesetzt und drüber gesprochen wem was an dem anderen nicht passt. Es ist nicht so, dass nur ich verlange und nichts mache, ich hab auch Fehler, die ich versuche "zu beheben" und die fast 9 Monate, die wir jetzt zusammen sind haben uns eigentlich im Endeffekt nur näher gebracht, auch wenn mal Tränen flossen und die ganze Kiste fast an den Baum gefahren wäre, aber dann haben wir doch im rechten Moment wieder die Zügel aufgenommen und es ging weiter.
@ puschelchen: Ich habe nicht vor meinen Eltern auf der Tasche zu liegen. Ich habe noch etwas erspartes, was ich im Sinne von Miete zahlen werde und außerdem will ich so schnell es geht arbeiten. Nur, weil ich wieder bei meinen Eltern einziehe, heißt nicht, dass ich auf Pump leben will...
Das mit dem schlechten Deutsch meines Freundes lässt sich durch einen sog. Integrationskurs regeln, außerdem lernen wir ja schon ein wenig. Und um Arbeit für ihn mach ich mir auch keine Sorgen. Für den Anfang ist es ihm egal, was er bekommt, Hauptsache Arbeit und wenn er erstmal Deutsch kann, wird er mit seinen 15 Jahren Berufserfahrung sicher als Kellner nen Job finden...
@ Crying Soul: Das mit der Trennung ist auch leichter gesagt als getan. Wenn wir Zeit zusammen verbringen merke ich jedes Mal, wie schön es eigentlich mit ihm ist und gut er mir tut. Es ist immer nur, wenn ich allein daheim hocke und auf ihn warte, dass ich nachdenke etc. Er ist kein schlechter Mensch, nur eben schwierig, aber wer von uns ist das in den Augen anderer nciht?!
Und nun zu unserem 2- Tages- Ausflug:
Sonntag Abend kam er früher heim als normal und meinte, wir fahren zu seiner Ma. Sein "toller" Chef hat ihn aber so knapp gehen lassen und ihn mich noch nicht mal anrufen lassen, dass ich nicht innerhalb von 10 Minuten fährfertig war. Hatte Wäsche gewaschen, die auf die Leine musste, das Bett, Geschirr, etc und zudem musste ich noch Sachen zusammen kramen. Ging also nicht.
Da hat er mir erstmal versichert, dass die 1- Euro- Version wirklich so war, wie er sagte. Ich hab ihm dann gesagt, dass ich es ihm diesmal glaube, aber wenn wir bei meinen Eltern sind und denen fehlt irgendwo Geld, sitzt er schneller auf der Straße als ihm lieb ist. Seine Reaktion weiß ich nicht wirklich zu deuten, er schaute mich zwar böse an und war beleidigt, dass ich ihm sowas unterstelle, aber wie gesagt, er ist ein guter Schauspieler...
Am nächsten Morgen ging´s dann also rüber auf die Nachbarinsel, wo wir mit nem Mietauto rumfuhren und am Strand spazieren gingen etc. und es war einfach nur toll. 2 freie Tage, ganz entspannt und nicht zu Hause, das war traumhaft. Und man hat auch richtig gemerkt, je näher die Rückfahrt kam gestern, desto angespannter waren wir beide wieder. Wir kamen heim, er fragte, was ich denn zu essen machen würde und als ich meinte, dass ich keinen Hunger und keine Lust habe was zu machen, war er wieder eingeschnappt. Was mir einmal mehr beweist, dass ein Problem unserer Beziehung, der Standort ist...