'Affäre' mit Gefühlen - Liebe gestehen?

Hallo Traurig99

wie geht es dir denn?
Mit wenigen Ausnahmen schlafe ich wieder besser. Wir sehen uns nur noch 1x die Woche weniger als 1 Stunde über den Mittag. Wir schreiben nur noch sehr wenig bis gar nicht. Ist zwar nicht 100% Abstand, aber so klappt es noch eine Weile, es geht mir sogar besser als seit langem.

Was gibt es neues?
Eigentlich nichts. Die kurze Zeit die wir haben verwenden mir hauptsächlich, um über die Therapie und was die ans Tageslicht fördert, zu sprechen. Ich werde sie nicht drängen, aber ich habe mir persönlich eine zeitliche Limite gesetzt. Schon den Sommeranfang werde ich ohne diese Belastung geniessen, auf die eine oder andere Weise, aber ganz sicher mit Gewissheit.

Es gibt viele kleine Dinge, die im Moment wichtig erscheinen, aber dann mit etwas Abstand irgendwie doch nicht mehr. Es bringt nichts das hier alles aufzuschreiben, weil es unwesentlich ist.

Zwei oder drei davon als Beispiel:

1. Hat sie gesagt, sie überlege sich, dieses Wochenende auszupacken. Aber da ist kein klares Ziel dahinter, kein Plan, was erreicht werden soll. Das wäre erwähnenswert wenn es dann geschehen würde.

2. Bin ich gestern am Arbeitsort ihres Freundes vorbeigegangen, er war im Büro am Arbeiten, in der Nähe des Fensters, davor geht ein Fussweg vorbei auf dem ich mich befand. Das machte ich, weil es mich interessierte, was das in mir auslöst: 1. Er ist mir sympathisch, 2. Keine Eifersucht wenn ich ihn sehe, 3. mein schlechtes Gewissen flammte ziemlich auf. Das war aber eher ein soziales Experiment mit mir selber. Und ich bin nicht extra dahin gefahren, war im Ausgang und es waren 100m Umweg zu Fuss, sonst wäre es mir das nicht wert gewesen. Als ich vorbei war war ich mir noch sicherer, dass es richtig ist, die Affäre nicht weiter zu führen, auch wegen ihm (klingt bescheuert... ich weiss das ja schon lange... aber es bestätigte das Gefühl).

3. Nach der letzten Therapie-Sitzung war sie auch am Tag danach noch recht den Tränen nahe (gestern). Sie suchte den Kontakt viel mehr als sonst mit Schreiben. Machte ein Foto von dem Ort, an dem wir uns das 1. mal küssten, weil sie da wieder war, schickte es mir und fragte mich, ob ich es erkenne, wo sie sei.

Letzte Woche habe ich damit aufgehört, alles deuten zu wollen. Ich lebe mein Leben, treffe mich mit Freunden. Sie ist momentan kaum mehr Teil davon. Das tut auf der einen Seite weh, weil ich sie sehr vermisse. Auf der anderen Seite schafft es aber genau den wohltuenden Abstand, den ich brauche. Ich kann / darf / sollte jetzt nichts tun, das versuche ich.

Und das ist denn auch der Plan für die nächsten Wochen.

Ich werde hier ganz sicher schreiben, wie das rauskommt, egal wie. Das habt ihr Euch alle verdient. Und wenn was wesentliches passiert, werde ich es auch schreiben.

Einen guten Wochen-Endspurt allerseits!

Peanuts

 
Leider kein Happy End :(

Heute kriegte ich einfach das Gefühl, dass irgendwas nicht stimmte, und schrieb ihr das. Wir telefonierten danach. Ohne auf Details einzugehen, und ohne das Ende der Therapie abzuwarten, denke ich, dass sie ihren Freund nicht verlassen wird. Sie musste sich diese Woche bei der Therapie alle möglichen Optionen vorstellen. Und da hat sie gemerkt, dass sie ihren Freund nicht verlassen könnte, bzw. wenn sie zu mir käme, ihn vermissen würde und denken würde, einen Fehler gemacht zu haben. Sie hätte es nicht übers Herz gebracht, mir das zu sagen, weil es nicht der passende Ort war, mitten in den Leuten. War wirklich kein guter Ort, wie auch immer.

Wir treffen uns nächste Woche noch, um uns unter 4 Augen zu verabschieden.

Dass das weh tut wie sonstwas muss ich ja nicht sagen :(

Ohne Euch hätte ich die Kraft nicht gehabt, und hätte wohl noch lange gewartet. Ich weiss dass es richtig ist so, und dass es noch schlimmer gewesen wäre, je länger ich gewartet hätte.

Ich weiss bis heute nicht, was ihr in ihrer Beziehung fehlt, aber da ist etwas. Aber ich hüte mich stark davor auf irgendwas zu warten, so nach dem Motto: Jetzt sieht sie was sie an mir hatte.

Selber schuld, ich weiss...

So, mit hängenden Ohren muss es weiter gehen...

 
Lieber Peanut

Auch wenn es kein Happy End gab. Es ist gut Klarheit zu schaffen und die hast Du jetzt.

Ja, wahrscheinlich vermisst sie etwas in ihrer Beziehung. Aber das ist ihre Baustelle und nicht Deine. Fakt ist: Ihre Gefühle für Dich waren nicht gross genug, um ihren Freund zu verlassen und sich ganz auf Dich einzulassen.

Für Dich traurig, aber eben: Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. So hast Du die Möglichkeit mit ihr abzuschliessen und Dein Herz für eine andere zu öffnen.

Ich hoffe, das Gespräch wird Dir helfen und das der Schmerz bald vorüber geht. Fühl Dich gedrückt.

Alles Liebe

Minusch

 
Danke für Deine Worte Minusch.

Heute hätte ich mich nach über 20 Jahren wieder mal betrunken, aber da ich erst vor Kurzem umgezogen bin, habe ich nicht mal etwas hier  :nono:

Heul!

 
Trinken machts auch nicht besser. *drück* heul dich heut ruhig aus. Lass den Kummer zu. Das ist völlig ok. :troest:

 
Oh das tut mir sehr leid.  Ich habe hier still mitgelesen. Ich hoffe ebenfalls das dir das Gespräch naechste Woche weiterhilft. 

Du hast alles richtig gemacht. 

 
Wieso soll da kein Happy End sein? Resümieren wir mal was hier passiert ist. Eine Frau in einer Partnerschaft hat emotionale Probleme und kriegt nicht mehr auseinandergehalten ob diese von ihr selber kommen oder durch die Beziehung, sie weiss nicht so recht wo und wie weiter. Gleiche Frau lernt einen Mann kennen den sie mag und gerne hat, der vielleicht ein paar Eigenschaften hat oder in ihr weckt die sie in ihrem Leben vermisst. Da sie jedoch überfordert mit allem ist, denkt sie dass es eine Sache wäre die mit diesem Mann zu tun hat und findet sich ein wenig ferngesteuert (wirklich jeder hat schon ferngesteuert Blödsinn gebaut) in einer Affäre wieder. Nach einer Weile merkt sie, dass das keine Lösung für Ihre Probleme ist und beginnt statt dessen eine Therapie. In der sie sehr zügig merkt, dass die Affäre nur ein Symptom war, entscheidet sich für ihre Beziehung und sofort nach dem sie es bemerkt weiht sie den Affarenpartner ein und schafft Klarheit.

Ganz ehrlich, das ist eine der saubersten Geschichten mit Happy End die ich seit langem gelesen habe. Sie übernimmt trotz ihrer angespannten Situation Verantwortung für Ihre Affäre und ermöglicht ein offenes Trennungsgespräch damit der Affärenpartner die Chance hat Abschied zu nehmen.

Besser und sauberer Kann's nicht laufen. Und sobald sie Klarheit über sich hatte, hat sie diese auch sofort weiter gegeben. Nur sehr wenige Menschen in solchen Situationen tun das überhaupt sondern viele ziehen sich aus Feigheit und Scham wortlos zurück.

Das scheint hier alles ein bisschen unterzugehen.

Die gesamte Geschichte an sich ist also nicht mehr als ein Ausrutscher aufgrund emotionaler Überforderung mit sehr zügiger Lösung und sehr wohl einem Happy End.

Da wir von einer Drriecksgeschichte reden, müsste irgendwann einer gehen. Das heisst, selbst wenn es andersrum ausgegangen wäre, hätte einer den damit verbundenen Kummer durchstehen müssen. Dann halt ihr Freund. So ist es eben der hier anwesende Affärenpartner. Aber der hat auch gewonnen. Es wurde schnell geklärt nachdem Klarheit da war. Und er kann dazu lernen, dass Affären immer nur problematisch sind und nichts dabei raus kommt und nochmal wird ihm das nicht passieren.

Den anstehenden Liebeskummer, naja, auch der ist durchzustehen zumal eine klare Linie gezogen wurde und sie offensichtlich das Nötige zu tun bereit ist um es zu erleichtern.

Also.

Happy End!

@Peanuts, Du wirst es durchstehen. Es wird seine Zeit brauchen, aber dank der sehr klaren Aussage von ihr, weisst Du woran Du bist. Dass Du direkt runter knallt, zeigt, dass es auch gleich angekommen ist. Das beschleunigt die Verarbeitung. Dein Plan war, bis zum Sommer eine Lösung zu haben, kleine Planänderung, das ist alles. Macht nichts, im Sommer bist bereits aus dem gröbsten raus und hast das meisste verarbeitet.

Die Erfahrung mal Affärenpartner gewesen zu sein, dafür wirst noch sehr dankbar sein. Vergebene Mädels werden nach dieser Sache ziemlich unattraktiv. ;)

 
Oh das tut mir sehr leid.  Ich habe hier still mitgelesen. Ich hoffe ebenfalls das dir das Gespräch naechste Woche weiterhilft. 

Du hast alles richtig gemacht.
Es fühlt sich schon nach 1x schlafen etwas besser an, weiter unten noch mehr dazu.

@Charlies_Berta: Dein Posting hat mich recht nachdenklich gemacht. So viel Positives habe ich, in meiner momentanen Gemütsverfassung, darin noch nicht gesehen. Vieles davon hat was. Ganz sicher habe ich meine Lektion gelernt, was vergebene Frauen angeht!!

Noch ein paar Details, die mich etwas zum Grübeln brachten:

Erst letztes Wochenende blieb es nicht mehr jugendfrei. Von den Gefühlen her wäre das schon lange fällig gewesen, aber für sie hatte das immer mit dem ultimativen Betrug zu tun. So schön es war, hatte mich ihre Reaktion verwirrt. Wie soll ich das schreiben... ich bilde mir nichts ein, aber sagen mir, dass das für sie absolut grossartig war, was noch untertrieben ist. Sie sagte danach, dass sie ihre Meinung zurücknehmen würde, und sich mit mir doch eine Sex-Affäre vorstellen könne, jetzt, wo sie wisse wie g*** das wäre mit mir. 95% aller Männer wären wohl geschmeichelt gewesen, aber mich hat das verletzt, weil es mir um grosse Gefühle ging, und ich das Gefühl kriegte, dass das mit den grossen Gefühlen doch etwas einseitig sein könnte.

Das zweite:

Die Therapie war am Dienstag, wir telefonierten danach lange, am Mittwoch sahen wir uns, sie sagte nichts. Am Mittwoch Abend schickte sie mir noch ein Bild vom Ort, an dem wir uns das 1. mal küssten, sie sei grad da. Sie schrieb gestern noch, dass sie am Wochenende mit ihrem Freund irgendwo hin gehen würde, und aber in Gedanken bei mir wäre.

Ich kriegte diese Woche das unspezifische Gefühl, dass da was nicht i.O. wäre, und fragte. Und es dauerte 10Min. bis sie damit raus rückte, weil ich bohrte, und ihr sagte, dass Ehrlichkeit in einer Dreiecksbeziehung essentiell sei (die Ironie ist mir bewusst...). Also erst nach mehrfachem Bohren rückte sie damit raus.

Zusammengefasst kriege ich den Anflug eines Gefühls, dass sie doch eine Affäre wollte, unbewusst wahrscheinlich. Aber ich gab ihr das, was sie in ihrer Beziehung vermisst. Und eines davon war (leider nur) ziemlich körperlich :(  Das andere ist, dass sie jemanden hatte, mit dem sie über emotionale Dinge sprechen konnte. Sie sagte mehrfach, dass sie nicht sehr romantisch sei, und Dinge wie Valentinstag ihr nichts bedeuten würde. Das ist absolut nicht so, das merkte ich. Ihr Freund war am Valentinstag nicht da, da ging ich mit ihr essen. Sie war gerührt. So wenig bedeutete ihr dieser Tag.

Wie auch immer: Sollen sie sich gegenseitig weiter was vormachen. Meinereiner ist etwas krankhaft ehrlich, und erwartet das auch von seinem(n) Gegenüber. Ich könnte nicht in einer Beziehung leben, in der man sich gegenseitig was vormacht, über Jahre hinweg Dinge tot schweigt.

Was ich nicht gedacht hätte: Ich habe seit Monaten wieder fast durch geschlafen!!!!! Könnte sein, dass es die ständige Ungewissheit war, die so an mir nagte.

Das klingt jetzt etwas einseitig. Ich habe ihr ganz viel zu verdanken, den Kontakt zu ihr aufgenommen hatte ich ja, weil ich ziemlich am Boden war wegen der Trennung meiner Familie, letztes Jahr. Sie war es, die mich aus dem Loch zog. Ich habe die halbe Wohnungseinrichtung von ihr gekriegt (Dinge, die sie übrig hatte, als sie mit ihrem Freund zusammen zog). Wir kochten zusammen (weil ich da viel zu lernen hatte). Das sind alles Dinge, an denen es nichts zu rütteln gibt. Sie hat mich in der schwierigsten Zeit meines Lebens wieder auf die Beine gebracht. Dafür werde ich ihr ewig dankbar bleiben. Ich hätte ihr gerne auch weiter geholfen, um ihre Probleme in den Griff zu kriegen. Immerhin habe ich sie wachgerüttelt und sie macht meinetwegen die Therapie.

 
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Ach herrje.....

Ich drücke dich mal ganz, ganz doll.

Ich schreibe dir später vom PC aus mehr.

Muss erstmal wach werden, da ich stellvertretend für dich getrunken habe....

;)

 
2 Dinge, die mir noch in den Sinn kamen:

1. Habe ich selten ein wirklich starkes und eindeutiges Bauchgefühl bei solchen Dingen, und wenn ich es hatte, war es immer richtig. Hier hatte ich es, und es sagte mir deutlich, dass wir eine gemeinsame Zukunft haben. Das verwirrt mich etwas, da es das 1. mal wäre, dass es falsch war, mit so einer Deutlichkeit.

2. Glaube ich, oder ich bin sogar sicher, dass sie mich nicht verletzen wollte, und im Grunde gefangen ist in ihren Gefühlen, bzw. getrieben von ihnen, und (noch) nicht in der Lage, einen klaren Kopf zu haben.

Vielleicht kann man es wirklich so sehen, dass wir uns gegenseitig geholfen haben: Sie mir wegen der Trennung, und ich habe ihr die Augen geöffnet, sie begann eine Therapie und will ihr Leben wieder in die Hand nehmen.

Es hat uns beide verändert, und ich werde diese paar Monate mein Leben lang in positiver Erinnerung behalten.

 
2. Glaube ich, oder ich bin sogar sicher, dass sie mich nicht verletzen wollte, und im Grunde gefangen ist in ihren Gefühlen, bzw. getrieben von ihnen, und (noch) nicht in der Lage, einen klaren Kopf zu haben.


Gefangen in ihren Gefühlen? Ich glaube sie hat keine Sekunde daran gedacht, ihren Freund zu verlassen. Die Affäre mit Dir könnte auch ein Hilferuf ihrerseits gewesen sein. Warum wollte sie unbedingt, dass ihr Freund herausfindet was zwischen euch ist? Damit er sich ändert, sich mehr Mühe gibt? Du warst natürlich ein tolles Mittel dazu. Versteh mich nicht falsch, ich verstehe Deinen Schmerz vollkommen. Aber hör bitte auf sie ständig in Schutz zu nehmen. Ihr Verhalten ist/war dermassen daneben, da gibt es keine Entschuldigung für. Psychische Probleme hin oder her, das war einfach nur unterste Schublade, nicht mehr und nicht weniger!

Sei froh, dass es vorbei ist. Sowas hat niemand nötig!

tobe

 
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Heute kriegte ich einfach das Gefühl, dass irgendwas nicht stimmte, und schrieb ihr das. Wir telefonierten danach. Ohne auf Details einzugehen, und ohne das Ende der Therapie abzuwarten, denke ich, dass sie ihren Freund nicht verlassen wird. Sie musste sich diese Woche bei der Therapie alle möglichen Optionen vorstellen. Und da hat sie gemerkt, dass sie ihren Freund nicht verlassen könnte, bzw. wenn sie zu mir käme, ihn vermissen würde und denken würde, einen Fehler gemacht zu haben. Sie hätte es nicht übers Herz gebracht, mir das zu sagen, weil es nicht der passende Ort war, mitten in den Leuten. War wirklich kein guter Ort, wie auch imm

Ich denke dein Gefühl zeigt nochmal, wie stark deine Verbindung zu ihr war.

Und ich glaube auch, dass genau so etwas manchen Menschen auch Angst macht. Frei nach dem Motto "lieber nur mittelstark lieben".

Es zeigt aber v.a. auch wieder ihren Charakter.

Wann hättest du es erfahren, wenn du nicht nachgefragt hättest?

Wenn du nicht diese innere Stimme gehabt hättest?

Ganz unabhängig davon, verwundert mich dann aber doch auch immer die Banalität von solchen Erkenntnissen.

Über was genau hat sie denn die letzten Wochen nachgedacht, wenn nicht darüber wie es wäre, wenn sie sich für entscheiden sollte?

Wie - wenn nicht so - sollte man denn zu einer Entscheidung kommen, wenn nicht genau so???

Wieso muss da erst ein Therapeut kommen?

Aber sei es drum. Wichtig ist, dass es eine Entscheidung gibt. Auch wenn es nicht die ist, auf die du gehofft hast.

Ich weiss bis heute nicht, was ihr in ihrer Beziehung fehlt, aber da ist etwas. Aber ich hüte mich stark davor auf irgendwas zu warten, so nach dem Motto: Jetzt sieht sie was sie an mir hatte.

Selber schuld, ich weiss...


Quatsch.

Du hast dich verliebt. Daran ist niemand schuld.

Erst letztes Wochenende blieb es nicht mehr jugendfrei. Von den Gefühlen her wäre das schon lange fällig gewesen, aber für sie hatte das immer mit dem ultimativen Betrug zu tun. So schön es war, hatte mich ihre Reaktion verwirrt. Wie soll ich das schreiben... ich bilde mir nichts ein, aber sagen mir, dass das für sie absolut grossartig war, was noch untertrieben ist. Sie sagte danach, dass sie ihre Meinung zurücknehmen würde, und sich mit mir doch eine Sex-Affäre vorstellen könne, jetzt, wo sie wisse wie g*** das wäre mit mir. 95% aller Männer wären wohl geschmeichelt gewesen, aber mich hat das verletzt, weil es mir um grosse Gefühle ging, und ich das Gefühl kriegte, dass das mit den grossen Gefühlen doch etwas einseitig sein könnte.


Ganz ehrlich: armselig.

Wie taktlos muss man sein, um dir das so zu sagen?

Eigentlich stand da doch auch ihre Entscheidung doch schon fest, ihren Partner nicht zu verlassen.

Wieder der Ego-Trip. Für sich nochmal das Beste herausholen.

Bevor man es beendet, nochmal alles testen.

Die Therapie war am Dienstag, wir telefonierten danach lange, am Mittwoch sahen wir uns, sie sagte nichts. Am Mittwoch Abend schickte sie mir noch ein Bild vom Ort, an dem wir uns das 1. mal küssten, sie sei grad da. Sie schrieb gestern noch, dass sie am Wochenende mit ihrem Freund irgendwo hin gehen würde, und aber in Gedanken bei mir wäre.


Ich habe schon früher geschrieben, dass ich es eben sehr schwierig finde, wenn ihr weiter im Kontakt bleibt und du weiterhin ihr "seelischer Mülleimer" bleibst.

Das bestätigt sich wieder wenn ich das hier lese.

Was bewegt sie dazu, dir zu schreiben dass sie mit ihrem Freund irgendwohin geht, dabei aber an dich denkt?

Was für ein MEGA BULLSHIT!

Ds eigentlich perverse ist, dass ich sogar nachfühlen kann, dass es den Dritten im Bunde tröstet. Dass es einen darin bestätigt, weiter durchzuhalten.

Von Außen betrachtet sind solche Ansagen aber die reinste Frechheit.

Wie kann man so einen Schei** demjenigen sagen, den man angeblich auch liebt?

Aber ich gab ihr das, was sie in ihrer Beziehung vermisst. Und eines davon war (leider nur) ziemlich körperlich :(  Das andere ist, dass sie jemanden hatte, mit dem sie über emotionale Dinge sprechen konnte.


ja, leider ja.

Und das muss man sich mal geben: was macht denn eine Beziehung aus?

Man möchte demjenigen den man liebt doch sowohl körperlich, als auch emotonal nah sein.

Was ich nicht gedacht hätte: Ich habe seit Monaten wieder fast durch geschlafen!!!!! Könnte sein, dass es die ständige Ungewissheit war, die so an mir nagte.


Ich wünsche dir sehr, dass es für dich aufwärts geht.

Du bist so reflektiert, beschönigst nichts, bist offen und ehrlich.

Ich glaube genau das macht vielen Menschen Angst.

Viele können ihre eigenen Emotionen nicht in Worte fassen oder richtig beurteilen.

Und das meinte ich auch am Anfang meines Posts: es ist wohl einfacher und bequemer, in einer eingespielten Beziehung zu leben, in der es keine Up und Downs gibt. In der nichts hinterfragt wird.

Schade.

 
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@tobelovedreturn: Von einem neutralen Standpunkt aus betrachtet sieht das wohl recht klar aus. Meine Gefühle für sie sind halt noch eine Weile da. Wie auch immer ihre Beweggründe waren: Sie hat mir sehr viel geholfen, mit meinem neuen Leben nach der Trennung zurecht zu kommen. Ich nehme sie nicht in Schutz tobe, ich versuche fair zu bleiben und nicht schwarz-weiss zu denken. Unsere Beziehung war kompliziert, die ganze Situation war kompliziert. Es ist unmöglich, das ganze in Textform wiederzugeben, vor allem emotionale Aspekte.

Irgendwie verstand ich auch die Therapeutin nicht. Nach der 1. Sitzung war das Ziel, zuerst mal klar Schiff mit sich selbst zu machen, um dann später bereit zu sein, eine Entscheidung zu treffen. Warum sie sich jetzt in der 2. Sitzung schon die Konsequenzen eines Trennens oder nicht-Trennens vorstellen musste, begreife ich (als nicht Profi) nicht mal im Ansatz.

@Traurig99: Ich bin ziemlich sicher, dass dies das 1. mal war, dass sie mir etwas absichtlich verschwiegen hat diese Woche. Und ich verstehe es: Sie wusste, wie ich reagieren würde, wenn sie mir das sagt. Sie hatte schlicht Angst davor mich zu verlieren. Das wäre noch manchem/mancher so gegangen. 

Und das muss man sich mal geben: was macht denn eine Beziehung aus?

Man möchte demjenigen den man liebt doch sowohl körperlich, als auch emotonal nah sein.
Das ist das, was ich am wenigsten verstehe. Ich kenne sie inzwischen gut genug, um mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen zu können, dass es genau diese beiden Dinge sind, die ihr hauptsächlich in ihrer Beziehung fehlen. Müsste ich Freud spielen, würde ich sagen, dass sie einfach (noch) nicht bereit ist, um los zu lassen, weil der Rest zu gut stimmt.

Wie auch immer: Ich litt sehr unter der Situation, hätte es eine einigermassen reale Chance gegeben, wäre ich noch eine kurze Zeit bereit gewesen das zu ertragen.

Es braucht halt jetzt Zeit, um über sie hinweg zu kommen... Und ich muss es irgendwie akzeptieren können, dass mein Bauchgefühl so daneben lag, wie noch nie, das verwirrt mich zugegebenermassen nicht wenig.

Du bist so reflektiert, beschönigst nichts, bist offen und ehrlich.
Einer meiner Vorsätze, nach der Trennung im letzten Jahr, für niemanden mehr mache ich sowas.

Ich glaube genau das macht vielen Menschen Angst.
Ich hoffe nicht. Da weiss grad jeder woran er ist, keine Ungewissheit.

Viele können ihre eigenen Emotionen nicht in Worte fassen oder richtig beurteilen.
Das erste ist auch schwierig und nur im Ansatz möglich (ausser man hat ein sehr beschränktes Gefühlsspektrum), mit dem letzteren habe ich selbst teilweise meine Mühe -> deshalb frage ich Euch :)

Und das meinte ich auch am Anfang meines Posts: es ist wohl einfacher und bequemer, in einer eingespielten Beziehung zu leben, in der es keine Up und Downs gibt. In der nichts hinterfragt wird.
Ich bin wohl ein hoffnungsloser Fall von einem Optimist, aber ich fühlte die letzten Wochen eine solche Energie in ihr, sie blühte richtig auf, begann sich selbst kritisch zu analysieren, und wurde teilweise selbst auf sich ein bisschen wütend, als sie merkte, dass sie sich selbst was vormachte. Ich wünsche ihr, dass sie es packt! Für sie, und nicht mit dem primären Ziel ihren Freund zu verlassen, sondern eine bewusste Entscheidung treffen zu können, für ihn oder gegen ihn.

So, und jetzt wende ich mich wieder meiner Hauptbeschäftigung zu: Sie mit aller Kraft aus meinen Gedanken zu verdrängen, was sich leider immer noch ziemlich falsch anfühlt...

 
Irgendwie verstand ich auch die Therapeutin nicht. Nach der 1. Sitzung war das Ziel, zuerst mal klar Schiff mit sich selbst zu machen, um dann später bereit zu sein, eine Entscheidung zu treffen. Warum sie sich jetzt in der 2. Sitzung schon die Konsequenzen eines Trennens oder nicht-Trennens vorstellen musste, begreife ich (als nicht Profi) nicht mal im Ansatz.


Hm.

Vielleicht konnte sie sich unter der "Last der Entscheidung" ja nicht auf das andere Problem einlassen?

Um mich jetzt doch mal kurz in sie hinein zu versetzen ;) und nicht immer nur auf ihr rum zu hacken: das ist sicherlich schwierig, sich was auch immer für Problemen zu stellen, wenn einem doch nur das eine im Kopf umher schwirrt.

Ehrlicher Weise muss ich aber auch sagen, dass ich dieses Vorhaben auch Dir gegenüber mehr wie unfair empfunden habe. Konnte mir nicht vorstellen, wie du während der ganzen Therapie-Phase (die sich ja über Jahre hinziehen kann!) auf der Wartebank sitzen solltest.

Du hast dir selber zwar immer gesagt, dass du das nur bis zu einer gewissen Deadline "mitspielst" - aber wie hätte auch diese Deadline aussehen sollen?

Bis zum 30.06. und das war's?

Da wäre doch immer weiter im Hinterkopf geblieben, was denn am 04.07. hätte sein können. Was passiert wäre, wenn man nur noch länger durchgehalten hätte....

Schwierig.

Und das ist das unfaire an diesen Dreiecks-Geschichten: der Dritte im Bunde kommt aus dem Nichts, und geht meist mit Nichts.

Platt gesagt: Sie hätte etwas aufgeben müssen, um Dir gerecht werden zu können.

Wobei man nach wie vor sagen muss, dass ihr Partner der eigentliche Verlierer ist. Denn er hatte nicht mal die Chance sich zu entscheiden oder für sich Konsequenzen zu ziehen.

Das ist das, was ich am wenigsten verstehe. Ich kenne sie inzwischen gut genug, um mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen zu können, dass es genau diese beiden Dinge sind, die ihr hauptsächlich in ihrer Beziehung fehlen. Müsste ich Freud spielen, würde ich sagen, dass sie einfach (noch) nicht bereit ist, um los zu lassen, weil der Rest zu gut stimmt.


Dazu reicht wohl schon die übliche Küchenphilosophie.

Ich denke sie musste eine Entscheidung treffen, um sich auf sich konzentrieren zu können.

Wie hätte sie sich auf sich selber konzentrieren sollen, wenn sie auf einen Schlag ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt?

Wobei ich ganz ehrlich auch nicht glaube, dass eure Geschichte schon vorbei ist.

Wie auch immer: Ich litt sehr unter der Situation, hätte es eine einigermassen reale Chance gegeben, wäre ich noch eine kurze Zeit bereit gewesen das zu ertragen.


Das tut mir so leid für dich.

Ich weiss nicht, warum Liebe alleine nicht auszureichen scheint....

 
Hallo Traurig99

Vielen Dank für Deine Gedanken.

Ehrlicher Weise muss ich aber auch sagen, dass ich dieses Vorhaben auch Dir gegenüber mehr wie unfair empfunden habe. Konnte mir nicht vorstellen, wie du während der ganzen Therapie-Phase (die sich ja über Jahre hinziehen kann!) auf der Wartebank sitzen solltest.
Darüber haben wir, wie über alles, offen diskutiert. Sie sah das, schlug von ihr aus den Abbruch des Kontaktes vor, bzw. bot das an. Ich sagte ihr dasselbe wie ich hier schrieb: Dass es eine Gratwanderung sei, ich es versuchen wolle, aber wie getan, bei Bedarf die Reissleine ziehen muss. Sie ging nicht stillschweigend davon aus, dass das für mich passt.

Du hast dir selber zwar immer gesagt, dass du das nur bis zu einer gewissen Deadline "mitspielst" - aber wie hätte auch diese Deadline aussehen sollen?

Bis zum 30.06. und das war's?

Da wäre doch immer weiter im Hinterkopf geblieben, was denn am 04.07. hätte sein können. Was passiert wäre, wenn man nur noch länger durchgehalten hätte....

Schwierig.
Doch, so etwa. Für mich war der Juni die Dealine. Da ich ja den Verlauf der Therapie mehr oder weniger mitkriegte, hätte ich bis dahin ja schon ein bischen einen Eindruck gekriegt, in welche Richtung es läuft. Ich hätte es dann halt auch auf dem Weg dahin so gehandhabt, wie ich es jetzt gemacht habe.

Ich denke sie musste eine Entscheidung treffen, um sich auf sich konzentrieren zu können.

Wie hätte sie sich auf sich selber konzentrieren sollen, wenn sie auf einen Schlag ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt?
Ich glaube, Du hast Dich recht gut in sie hineinversetzen können....

Wobei ich ganz ehrlich auch nicht glaube, dass eure Geschichte schon vorbei ist.
Dass ich hierzu ein grosses Fragezeichen an Dich habe, hast Du sicher vermutet, als Du das geschrieben hast. Warum nicht?

Ich glaube ich habe es in diesem Thread geschrieben: Mein Bauchgefühl hat mich noch nie im Stich gelassen, wenn es sich absolut sicher anfühlte. Es wäre hier das allererste mal, und das verwirrt mich nicht wenig... Trotzdem bleibt mir nichts anderes übrig als so weiter zu machen.

Das tut mir so leid für dich.

Ich weiss nicht, warum Liebe alleine nicht auszureichen scheint....
Herzlichen Dank!

Wohl einfach wegen ihrer Vorgeschichte.

Was anderes:

Mit dem allerersten Mail, das ich an sie machte, schickte ich ihr ein Foto das ich machte, aus einer bestimmten Landschaft. Dies als Rätsel, weil ich wusste, dass sie viel draussen ist, und auch schon da in der Nähe, ich wollte ihren Ehrgeiz provozieren. Sie knackte das Rätsel, wie erwartet. Nun ist sie dieses Wochenende mit ihrem Freund da in der Nähe, ihr Profilbild ist jetzt eine selbst-geschossene Kopie genau dieses Fotos, mit dem alles zwischen uns angefangen hat. Dass das eine Nachricht für mich ist weiss ich mit Bestimmtheit. Aber ich muss und werde so weiter machen.. :(  

 
Du beantwortest es dir selber. 

Sie entscheidet sich gegen dich,  aber sendet dann solche Zeichen wie das Profilbild?

Nur weil sie sich dieser Woche gegen dich entschieden hat,  ist das Thema doch auch für sie nicht durch.

Leider.

 
Der Schluss der Geschichte in Kurzfassung:

- Letzte Woche sagte ich ihr am Telefon, dass ich nicht mehr so weitermachen kann -> Kontaktabbruch.

- Sie weinte, am Telefon, lange danach, ihr Freund kam heim, fragte was sei, sie legte die Karten auf den Tisch.

- Sie wollen es noch einmal versuchen, sich mehr Zeit füreinander nehmen.

- Wir trafen uns diese Woche an einem Abend noch um uns zu verabschieden, da erzählte sie mir was alles passierte. Das Treffen war wie immer sehr schön, sie war nicht distanziert, im Gegenteil, wir suchten beide Nähe, gönnten uns den ganzen Abend. Ihr Freund wusste, dass sie bei mir war.

- Sie hat sich im Kopf noch nicht entschieden, das fühlte ich deutlich, sie sagte auch, dass sie in dem Moment als sie so weinte das einfach los haben wollte.

- Wir konnten es beide überhaupt nicht glauben, dass es zu Ende ist.

- Trotzdem entschieden wir uns, dass es für alle besser sei, den Kontakt abzubrechen.

(Ende)

Ich mache so weiter wie diese Woche schon mit Kontaktabbruch: Es ist vorbei, und ich hoffe nicht.

Natürlich hat das gestern die Wunde noch einmal kräftig aufgerissen. Aber eine richtige Verabschiedung war das mindeste, nach allem, was wir erlebten zusammen.

Ihr Freund hat Angst, dass ich nun um sie kämpfen werde, um sie für mich zu gewinnen. Habe ich nicht vor... sollte ich? Ich glaube ich versuche dieses Kapitel besser abzuhaken.

 
The show must go on :cool:

Ich bezweifle, dass dies das Ende war. Aber ich hoffe es sehr für Dich!

Sie sagt, sie möchte es nochmals mit ihrem Freund versuchen, sucht aber trotzdem Deine Nähe weiterhin (zumindest an diesem Abend). Sorry, wie schon in meinem 1. Post gesagt: Da hab' ich kein Verständnis für und krieg son Hals! Wär ich ihr Freund würd' ich sie in die Wüste schicken und zwar Billet einfach.

Alles Gute für Dich Peanuts, sei froh, bist Du aus der Sache raus.

tobe

 
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