hallo depri,
deine geschichte kommt mir so unglaublich bekannt vor, ich mache zur zeit genau das gleiche durch wie du. meine geschichte ist ganz ähnlich gelaufen, er hatte auch viel um die ohren, immer weniger zeit für mich und ich fühlte mich vernachlässigt. bei mir kam noch eine räumliche distanz von ca. 150 km dazu und ich habe ihn in den letzten fünf wochen vor dem großen knall überhaupt nicht mehr gesehen. in diesen fünf wochen gab es dann auch noch richtig stress zwischen uns und gerade da hätte ich es wirklich so gebraucht, ihn zu sehen und in den arm zu nehmen. und er - keine zeit, alles nur am telefon.
als er letztendlich schluss gemacht hat (natürlich auch am telefon), musste ich mir anhören, dass ich ihn unter druck gesetzt und kein verständnis für seine situation hätte, er das nicht mehr mitmachen würde und ich schuld daran sei, dass es nicht funktioniert hat. und alles nur, weil ich ihn sehen wollte und ein paar mal nach einem "termin" gefragt habe, weil er ein treffen immer wieder verschoben hat.
ich wollte danach auch noch einmal mit ihm reden, wollte einfach nicht wahrhaben, dass er alles einfach hinschmeißt, habe gefleht und gebettelt, er solle es sich doch noch einmal überlegen. keine chance, er wollte ganz einfach nicht und ich habe es ein paar tage später noch einmal versucht, ich konnte nicht loslassen. ich habe ihn wieder angerufen, wieder rumgejammert bis er sauer wurde und einfach den hörer aufgelegt hat.
ich habe mir vorwürfe gemacht, weil ich ihn nicht "in ruhe" gelassen habe und mich gefragt, ob dann vielleicht alles anders gelaufen wäre. nein! ich habe mit guten freunden darüber gesprochen, die mir die augen geöffnet haben. ich habe gar nichts falsch gemacht und du auch nicht! du wolltest ganz einfach bei ihm und ein teil von seinem leben sein, weil du ihn lieb hast. das ist das normalste auf der ganzen welt wenn man verliebt ist, aber du warst ihm nicht wichtig genug, ansonsten hätte er zeit gehabt! das ist eine ganz bittere erkenntnis, aber anders lässt sich das nicht erklären.
hoffe nicht auf einen neuanfang mit ihm, es wird ihn nicht geben. so schwer das auch ist, schließ mit ihm ab. du hast schon alles getan, um zu retten, was evtl. noch zu retten war. aber bei ihm ist nichts mehr, ansonsten würde er sich nicht so verhalten. selbst wenn er irgendwann wieder vor dir stehen sollte und lieb zu dir ist - vergiss nie, wie er dich jetzt behandelt. was immer seine gründe dann auch sein werden - es ist nicht, weil er dich liebt.
was die "schutzfunktion" anbetrifft, der typ war nur zu feige, um dir die wahrheit zu sagen und auf vernünftige art und weise schluss zu machen. ist doch so viel einfacher, den spieß umdrehen (du bist ja schuld, weil du ihn "genervt" hast) und er kann einfach weiter machen, ohne schlechtes gewissen.
liebe depri, ich weiß, dass das alles verdammt weh tut. ich habe auch tagelang nur geheult, konnte es am anfang nicht ertragen, in meiner eigenen wohnung zu sein und in meinem bett zu schlafen, weil mich alles an ihn erinnert hat. und es fällt mir immer noch schwer, er fehlt mir so sehr und ich würde alles dafür tun, um ihn wieder in den arm nehmen zu können. aber es ist vorbei, er will mich nicht (mehr) und es muss weiter gehen.
das ist auch bei dir so. akzeptiere es, sei tapfer und bitte - hoffe nicht mehr, damit machst du alles nur noch schlimmer und du wirst dich nur weiter quälen. ich weiß, das ist einfacher gesagt als getan, aber es geht.
:trost: und du bist nicht allein, ganz liebe grüße.