Hallo Pullover,
Ja, ich weiß wie erleichternd es ist Bescheid zu wissen warum der Partner so u. nicht anders tickt. Bis dahin zweifelt man hochgradig an sich selber.
Ich möchte aber noch einmal deutlich betonen das du meinem Empfinden nach viel zu viel von einem Menschen nähemäßig verlangst für eure gemeinsame kurze Zeit. Um sich emotional zu öffnen braucht es Vertrauen, Kennenlernen, zusammen wachsen. Asperger hin o. her, du willst zuviel zu schnell. Auch ein ganz normal empfindender Mann wäre schnell überfordert v. solch einer starken Erwartungshaltung deinerseits, würde vielleicht zurück schrecken.
Wie schon geschrieben, mein Freund ist ein ADS`ler, seine Jüngste eine ADHS`lerin. Asperger sind noch ein paar Stufen schwieriger zu verstehen. Ich kann also nur über mein Empfinden schreiben u. über das Leben mit einem ADS `ler.
Ich kopiere dir mal meinen Link zu meinem damaligen Thread rein, als ich meinen Menschen näher kennen lernte, vielleicht hilft es dir ja in irgendeiner Art u. Weise weiter.
http://www.liebeskummer.ch/beziehungsprobleme-liebe-freundschaft-beziehung/naeher-kennen-lernen-ohne-zu-grosse-hoffnungen-zu-wecken-wie-am-besten-verhalten_t40469.html
Du wirst darin z.B. lesen das er damals vollkommen überrumpelt meine Familie kennen gelernt hat. Ich auch gemerkt habe das er damit überfordert war, er es auch hinterher gesagt hat, wie in so vielen Situationen. Klar habe ich seine Worte aufgenommen! Klar war mir aber nicht, wie heutzutage, dass er so überfordert war um fast wegzulaufen, einfach, weil er fast erstickt wäre vor Panik. Meinetwegen hat er durch gehalten. Weil er dachte, er verliert mich sonst. Auch hat er mir damals erzählt, bevor er das erste Mal bei mir übernachtet hat, dass er es nicht aushält die ganze Nacht über die Nähe eines Menschen zu ertragen, er mitten in der Nacht aufsteht u. geht. Heute weiß ich, weil er Estickungsanfälle bekommt wenn es ihm zu eng wird körperlich, Panik pur.
Dieser Mann ist noch nicht einmal aufgestanden u. nach Hause gegangen bei mir. Das einzige was ich machen musste, mein Moskitonetz welches um mein Bett drapiert war, abnehmen. Er hatte das Gefühl, es hält ihn gefangen.
Im Gegenteil, er ist immer bei mir, wann immer es nur irgendwie passt zusammen mit unserer Arbeit. Sucht ständig meine Gegenwart, taucht auch auf meinem Arbeitsplatz auf wenn er Feierabend hat, hat das Essen fertig wenn ich v. der Arbeit komme, nach allem kann ich die Uhr stellen. Aber......bitte möglichst kein umärmeln oder ähnliches. Er nimmt immer meine Hand unterwegs, hält sie im Auto.....aber bitte ellenbogenlänge Abstand. Sonst ist die Panik wieder da.
Und dann auf einmal, ohne auch nur die geringsten Anzeichen vorher "rumms" hält er mich im Arm u. schuckelt mich Minute um Minute. Aber dann kommt es vom ihm, aus ihm heraus, es überrollt ihn gerade ist dann immer meine Denkweise.
Er ist ein Mensch der für die Menschen die er mag alles nur erdenklich mögliche tun würde. Er ist für meinen Ältesten, der nach Burn Out, jetzt nach einem Jahr sich beruflich gerade wieder eingliedert, immer da. Ist für meinen Pa, der immer gebrechlicher wird, da. Aber sie müssen es deutlich aussprechen das sie seine Hilfe brauchen. Von alleine würde er es nie tun, da er unsicher ist ob sie seine Hilfe überhaupt wollen.
Du kannst dir vorstellen das auch ich oftmals das Gefühl hatte, ihn interessiert überhaupt nicht was ich denke oder fühle. Eben, weil er oft so distanziert ist, weil er oft Fragen stellt die ich schon so oft beantwortet habe. Desinteresse u. Egoismus würden Aussenstehende sein Verhalten wohl nennen. Sie wissen aber nicht das er oftmals sofort alles Mögliche wieder vegisst, auch in eigener Sache.
Letztes Jahr war er zusammen mit meinem Ältesten auf einem Weihnachtsmarkt. Es war schön u. lustig sagten beide. Zu der Zeit war ich oftmals noch soweit hinzuschmeissen wenn ich wieder einmal Nichtverstehend mit 1000 Fragezeichen im Gesicht ratlos da stand. Ältester erzählte mir dann auf einmal: Mama, halt durch. Er ist es wert. Wir haben über ihn u. dich gesprochen. Er hat geweint u. mir erzählt das er noch nie so glücklich war, sich noch nie so angenommen gefühlt hat u. ihn manchmal so dermassen die liebevollen Gefühle dir gegenüber durchgehen das er gehen muss weil er Angst hat dich zu überrennen, zu erschrecken. Das Oma u. Opa, wir alle ihn einfach so angenommen haben, er ja noch nie ein richtiges Familienleben erlebt hat. Seine Kindheit war schrecklich, seine Ehe lieblos. ( Meine pers. Anm. dazu: Nunja, seine Frau war vielleicht damals vollkommen aufgeschmissen weil sie ihn für lieblos empfunden hat. Ich persönlich möchte mir da kein Urteil bilden. Kann mir aber gut vorstellen das sie vollkommen überfordert war mit zwei Kleinkindern, Vollzeitjob u. diesen Stiesel an ihrer Seite ).
Pullover, ich bin zwanzig Jahre älter als du. Ich will keine Familie mehr gründen, nur lachend leben, mein Leben leben wie es mir gefällt u. das Recht räume ich natürlich auch im vollem Umfange ihm ein. Bei mir steht u. fällt nichts mit seiner Eigenart.
Deutlich sage ich dir aber: Vor 30 Jahren hätte ich ihn vor die Tür gesetzt weil mir die Nerven u. der Ein- u. Durchblick u. das Verständnis u. die Ausgeglichenheit von heute gefehlt hätten.
Und weil ich weiß das ich auch nicht die Einfachste bin
Und weil ich mich trotz allem geliebt fühle!!! :verliebt:
Hör auf zu fordern, sondern lass ihn auf dich zukommen. Wenn du das nicht kannst, lass ihn gehen!
Fühl Dich umärmelt v.
sages!
Ach ja, u. auch er ist schonungslos ehrlich, jedem gegenüber. Und Tränen über Tränen kann man mit ihm lachen
Ja, ich weiß wie erleichternd es ist Bescheid zu wissen warum der Partner so u. nicht anders tickt. Bis dahin zweifelt man hochgradig an sich selber.
Ich möchte aber noch einmal deutlich betonen das du meinem Empfinden nach viel zu viel von einem Menschen nähemäßig verlangst für eure gemeinsame kurze Zeit. Um sich emotional zu öffnen braucht es Vertrauen, Kennenlernen, zusammen wachsen. Asperger hin o. her, du willst zuviel zu schnell. Auch ein ganz normal empfindender Mann wäre schnell überfordert v. solch einer starken Erwartungshaltung deinerseits, würde vielleicht zurück schrecken.
Wie schon geschrieben, mein Freund ist ein ADS`ler, seine Jüngste eine ADHS`lerin. Asperger sind noch ein paar Stufen schwieriger zu verstehen. Ich kann also nur über mein Empfinden schreiben u. über das Leben mit einem ADS `ler.
Ich kopiere dir mal meinen Link zu meinem damaligen Thread rein, als ich meinen Menschen näher kennen lernte, vielleicht hilft es dir ja in irgendeiner Art u. Weise weiter.
http://www.liebeskummer.ch/beziehungsprobleme-liebe-freundschaft-beziehung/naeher-kennen-lernen-ohne-zu-grosse-hoffnungen-zu-wecken-wie-am-besten-verhalten_t40469.html
Du wirst darin z.B. lesen das er damals vollkommen überrumpelt meine Familie kennen gelernt hat. Ich auch gemerkt habe das er damit überfordert war, er es auch hinterher gesagt hat, wie in so vielen Situationen. Klar habe ich seine Worte aufgenommen! Klar war mir aber nicht, wie heutzutage, dass er so überfordert war um fast wegzulaufen, einfach, weil er fast erstickt wäre vor Panik. Meinetwegen hat er durch gehalten. Weil er dachte, er verliert mich sonst. Auch hat er mir damals erzählt, bevor er das erste Mal bei mir übernachtet hat, dass er es nicht aushält die ganze Nacht über die Nähe eines Menschen zu ertragen, er mitten in der Nacht aufsteht u. geht. Heute weiß ich, weil er Estickungsanfälle bekommt wenn es ihm zu eng wird körperlich, Panik pur.
Dieser Mann ist noch nicht einmal aufgestanden u. nach Hause gegangen bei mir. Das einzige was ich machen musste, mein Moskitonetz welches um mein Bett drapiert war, abnehmen. Er hatte das Gefühl, es hält ihn gefangen.
Im Gegenteil, er ist immer bei mir, wann immer es nur irgendwie passt zusammen mit unserer Arbeit. Sucht ständig meine Gegenwart, taucht auch auf meinem Arbeitsplatz auf wenn er Feierabend hat, hat das Essen fertig wenn ich v. der Arbeit komme, nach allem kann ich die Uhr stellen. Aber......bitte möglichst kein umärmeln oder ähnliches. Er nimmt immer meine Hand unterwegs, hält sie im Auto.....aber bitte ellenbogenlänge Abstand. Sonst ist die Panik wieder da.
Und dann auf einmal, ohne auch nur die geringsten Anzeichen vorher "rumms" hält er mich im Arm u. schuckelt mich Minute um Minute. Aber dann kommt es vom ihm, aus ihm heraus, es überrollt ihn gerade ist dann immer meine Denkweise.
Er ist ein Mensch der für die Menschen die er mag alles nur erdenklich mögliche tun würde. Er ist für meinen Ältesten, der nach Burn Out, jetzt nach einem Jahr sich beruflich gerade wieder eingliedert, immer da. Ist für meinen Pa, der immer gebrechlicher wird, da. Aber sie müssen es deutlich aussprechen das sie seine Hilfe brauchen. Von alleine würde er es nie tun, da er unsicher ist ob sie seine Hilfe überhaupt wollen.
Du kannst dir vorstellen das auch ich oftmals das Gefühl hatte, ihn interessiert überhaupt nicht was ich denke oder fühle. Eben, weil er oft so distanziert ist, weil er oft Fragen stellt die ich schon so oft beantwortet habe. Desinteresse u. Egoismus würden Aussenstehende sein Verhalten wohl nennen. Sie wissen aber nicht das er oftmals sofort alles Mögliche wieder vegisst, auch in eigener Sache.
Letztes Jahr war er zusammen mit meinem Ältesten auf einem Weihnachtsmarkt. Es war schön u. lustig sagten beide. Zu der Zeit war ich oftmals noch soweit hinzuschmeissen wenn ich wieder einmal Nichtverstehend mit 1000 Fragezeichen im Gesicht ratlos da stand. Ältester erzählte mir dann auf einmal: Mama, halt durch. Er ist es wert. Wir haben über ihn u. dich gesprochen. Er hat geweint u. mir erzählt das er noch nie so glücklich war, sich noch nie so angenommen gefühlt hat u. ihn manchmal so dermassen die liebevollen Gefühle dir gegenüber durchgehen das er gehen muss weil er Angst hat dich zu überrennen, zu erschrecken. Das Oma u. Opa, wir alle ihn einfach so angenommen haben, er ja noch nie ein richtiges Familienleben erlebt hat. Seine Kindheit war schrecklich, seine Ehe lieblos. ( Meine pers. Anm. dazu: Nunja, seine Frau war vielleicht damals vollkommen aufgeschmissen weil sie ihn für lieblos empfunden hat. Ich persönlich möchte mir da kein Urteil bilden. Kann mir aber gut vorstellen das sie vollkommen überfordert war mit zwei Kleinkindern, Vollzeitjob u. diesen Stiesel an ihrer Seite ).
Pullover, ich bin zwanzig Jahre älter als du. Ich will keine Familie mehr gründen, nur lachend leben, mein Leben leben wie es mir gefällt u. das Recht räume ich natürlich auch im vollem Umfange ihm ein. Bei mir steht u. fällt nichts mit seiner Eigenart.
Deutlich sage ich dir aber: Vor 30 Jahren hätte ich ihn vor die Tür gesetzt weil mir die Nerven u. der Ein- u. Durchblick u. das Verständnis u. die Ausgeglichenheit von heute gefehlt hätten.
Und weil ich weiß das ich auch nicht die Einfachste bin
Und weil ich mich trotz allem geliebt fühle!!! :verliebt:
Hör auf zu fordern, sondern lass ihn auf dich zukommen. Wenn du das nicht kannst, lass ihn gehen!
Fühl Dich umärmelt v.
sages!
Ach ja, u. auch er ist schonungslos ehrlich, jedem gegenüber. Und Tränen über Tränen kann man mit ihm lachen