EineArtRoman

"Eine Illusion" seufzte Leela, "das ganze Leben ist eine Illusion...".

Dann hat sie aber an die arme Rosi gedacht, "Die wäre doch sicherlich gerne dabei, wenn sie wüsste, dass hier gefeiert wird. Ein Privatdetektiv könnte sie finden, können wir uns das leisten?"

 
Minusch war alles egal. Sie steckte tief in einer Depression. Trotz ständigen Orts- und Zeitwechsel kommen sie alle irgendwie nicht vorwärts und stecken fest. Ausserdem nervte sie Matilda so langsam. Matilda war extrem wankelmütig, und konnte sich nicht entscheiden, welchen von den Männern sie nun haben wollte. Erst sah es ja so aus, als hätte sie sich endlich für Larry entschieden und nun wo Rosi verschwunden ist, hechelt sie schau hinterher. Das fand Minusch nicht gerecht. Und diese Leela scheint die Männer um den Verstand zu bringen. Das liess Minusch noch missmutiger werden. Und TonTon! Läuft einfach immer wieder mit dem weissen Kaninchen davon... Da man ja keinem Kerl hinterherrennen sollte, tat sie das jetzt auch nicht mehr. Auch wenn er der Klügste zu sein scheint und sie nur den Klügsten haben möchte, ihre Energie hat Grenzen und ihren Optimismus eben auch. 

Während sie Trübsal blas, flatterte eine Mahnung für Matilda in die Höhle oder war es doch die Kaserne? wo auch immer sie gerade waren. Darin stand etwas geschrieben von Erbschaft und Ablauf der Frist. Der genau Wortlaut interessierte Minusch nicht. Wie der Rest der ganzen Szenerie. Doch als schau den Brief vorlas, geschah folgendes...

 
...er hörte plötzlich irgendeine Stimme:

"Lauf schau... lauf!", rief die Stimme, "Mit Forrest... ohne Gump... mit pinker Sporthose... ohne senfgelbe Unterhose... egal, aber lauf! Bevor Minusch noch mehr als nur Trübsal bläst..."

schau zögerte... logisch! Alleine schon die Vorstellung... aber die Stimme rief immer lauter.

schau sah sich um, konnte jedoch niemanden entdecken.

Er nahm einen kleinen Schubs... und noch etwas nahm ihn Wunder, denn die Stimme sprach weiter:
"Warum Du nun wieder in der Höhle statt bei Leela Colada am Strand bist, weißt Du nicht. Larry hatte wohl doch noch Whisky gefunden und alles durcheinander gebracht."

Jetzt hatte schau zwei Probleme: eine Stimme aus dem Off(-Topic) plus Formulierungen, die für ihn keinen Sinn ergaben.
Oder lag's an ihm?
Er kratzte sich am Kopf und hatte sogleich folgende Idee:
Um sich selbst zu optimieren, machte er ein paar Kniebeugen.

Dadurch verbesserte sich seine Lage allerdings nicht, d. h. er hörte immer noch die Stimme - dafür riss mit einem lauten Ratschhhhhh seine pinke Sporthose im Schritt.
"Gopferdeckel!", fluchte er, "So schön auf Spur gebracht, aber weit und breit keine Spur von Illusion! Die Hose ist buchstäblich im Arsch. Willkommen in der Realität!"

"Hihihi...", kicherte die Stimme, "Danke für die freundliche Begrüßung!".
"Halts Maul!", schrie schau zurück.
"Hihihi... siehst Du denn eines?"

Das war zu viel für schau. Er lief so schnell er konnte (in Begleitung der Stimme... "Lauf schau... lauf!") zur Kaserne, dieses Mal jedoch zur regionalen Karserne, obwohl die viel weiter entfernt war, doch auf allen Vieren konnte er die Strecke in neuer Rekordzeit bewältigen, was ihm eine Medaille einbrachte. Die Kehrseite der Medaille: alle dachten wieder, er sei ein Hund.

Am Ende des Hundstages beseitigte jedoch eine gründliche ärztliche Untersuchung innerhalb der Kaserne jeglichen Zweifel.
Zuerst wurde schau von einem Unterarzt untersucht, der auf die untere Körperhälfte spezialisiert ist. Alles in Ordnung... stramme Waden, gekreuzte Bänder, cellulitefreie Oberschenkel, usw.
Dann wurde schau von einem Oberarzt untersucht, der auf die obere Körperhälfte spezialisiert ist. Auch alles in Ordnung... Kopf auf dem Hals, Zunge auf dem Herz, Leber auf dem Fleck, usw.
Zuletzt wurde schau von einem Stabsarzt untersucht, der... ähm... nun, das würde hier jetzt zu viel Platz einnehmen, jedenfalls auch alles in Ordnung... sogar mehr als in Ordnung!  ;-))

Aus lauter Dankbarkeit verpflichtete sich schau auf zwei Jahre, bekam eine schöne Uniform und wurde einem Kommando Spezialkräfte zugeteilt, welches umherstreunende Chaoten, betrunkene Vandalen und desorientierte Illusionisten unschädlich machen sollte.

Gleich bei seinem ersten Einsatz...

 
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er in einem Film gelandet war. Die Medaille war nicht echt und die Spezialkräfte wurden von Schauspielern gespielt. 

Matilda war das alles egal. Sie fand Minuschs Entscheidung, sich der Depression hinzugeben, gut. Und sie hatte auch jegliche Lust verloren, sich irgendwie für einen der Männer zu interessieren. 

Sie lag ermattet in der Höhle und tat, was die Männer sonst immer taten. Sie trank. Wegen der Hitze hätte es Wasser sein müssen; aber wenn schon, denn schon, dachte sie und stürzte Bier und Whisky runter. 

 
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Leela musste sich keine Depression holen, sie hatte schon eine. Sie nahm ihren Bikini,  den schönen Bademantel und ging in ihre Lieblingschwimmhalle, um ihrem jämmerlichen Dasein ein Ende zu setzen.

Schau war auch ein wenig enttäuscht,  dass seine Militärkarierre so abrupt endete.

Aber er hatte schon einen neuen Plan:

 
Während schau in der Strandbar seinen neuen Plan ausarbeitete, um ihn den andern vorzustellen, 

fiel Matilda die Erbschaft wieder ein. Vielleicht konnte die Erbschaft sie alle aus dieser miesen Stimmung retten (wo waren überhaupt Larry und Francesco?). "Leela, warte", schrie Matilda. Aber Leela war schon weg und den Brief fand Matilda auch nicht mehr. 

"Vielleicht war die Erbschaft auch nur eine Illusion?", dachte sie und trank weiter. 

 
schau wäre bestimmt ob seiner gescheiterten Militärkarriere enttäuscht gewesen, wenn er es denn geschaut... also geblickt hätte.
Aber für ihn war alles real. Zwar wunderte er sich etwas über seine schnelle und unehrenhafte Entlassung, aber noch mehr wunderte ihn eine Überweisung aus Hollywood über zehn Millionen US-Dollar mit dem Verwendungszweck "Salary for The Expendables, Part 28, Fight against severe depression".

"Hmm... was habe ich mit Salat zu schaffen?", kratzte er sich wieder mal am Kopf und machte zum Ausgleich ein paar Kniebeugen.
"Ach, was soll's... Geld stinkt nicht... im Gegensatz zu mir!", rümpfte er die Nase, "Aber das ist vielleicht auch nur eine Illusion - und wenn man dort nicht weiß, was zu tun ist, wie soll man dann in und mit der Realität klar kommen?!".

Dann rannte er - mal wieder - in Rekordzeit zur Schwimmhalle, in der Leela immer noch auf dem 1-Meter-Brett stand und sich nicht in die tosenden Wellen zu stürzen traute (es war ein Wellenbad!). "Typisch!", dachte schau, "Große Klappe, super Figur und goldener Bikini - aber furztrocken!".
Er diskutierte erst gar nicht lange, sondern klemmte sich Leela unter seinen Bizeps und rannte mit ihr zurück. Leela protestierte lautstark, aber schau ließ sich nicht beirren und übertönte ihr Leelamento mit einem Klassiker von Yes "I see you... lalala Leelala lalala... I take you...".

Wieder zurück fixierte er Leela in einem Maxi-Cosi und stopfte ihr einen Knebel in den Mund.
Dann machte er ein paar Kniebeugen, denn er musste darauf warten, dass Matilda wieder halbwegs aufnahmefähig war.
Dann machte er noch ein paar Kniebeugen, denn er musste darauf warten, dass Minusch mit ihrem mundgetöpferten und handgeblasenen Trübsal endlich fertig wurde.
Bier und Whisky auf der einen Seite, Trübsal und Depressionen auf der anderen Seite. Das hat schon ein paar Minütchen gedauert...

Bei Larry aus dem Odenwald und Francesco d'Firlefanz war die Sache einfacher: ein kurzes, stummes Kopfnicken genügte, und die beiden standen schau mit ihrer vollen Aufmerksamkeit zur Verfügung. Für schau ein eindeutiger Beweis ihrer Männlichkeit!  ;-))

Nach einigen weiteren Kniebeugen konnte er schließlich und endlich seinen Plan präsentieren:

"Leute, aufgepasst! Ich wäre bereit, mein Salatgeld mit Euch zu teilen. Abzüglich aller Steuern und zur Not mit Matildas Erbschaft sollte genung für eine Luxusyacht samt Auto und Heli übrig bleiben. Damit könnten wir jeden Ort auf dieser Erde erreichen. Da ich mittlerweile davon überzeugt bin, dass wir uns nie auf ein gemeinsames Ziel einigen werden, darf jetzt jeder sein persönliches Ziel auf einen Zettel schreiben..."
Leela zappelte hin und her und lelallte irgendetwas Unverständliches durch den Knebel, doch schau verstand.
"Ja, Leela, von mir aus auch anonym, auch wenn es in diesem Fall völlig sinnfrei ist. Aber ich weiß ja, dass Dir das wichtig ist. Weiter im Text:
Larry sammelt alle Zettel in seinem Strohhut, Franz mischt, Minusch (l)egalisiert, Matilda wünscht viel Glück und Leela beäugt.
Anschließend zieht jeder einen Zettel aus dem Hut. Der oder die Älteste beginnt. Danach der oder die Zweitälteste und so weiter. Und in dieser Reihenfolge begeben wir uns dann auf die Reise. Einverstanden?".

Einige Sekunden blieb es still. Dann...

 
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"Ich wusste es!", seufzte schau stumm und war dementsprechend darauf vorbereitet:
"Dein Alter ist der A. - wissen doch alle! Aber wenn Dir die Altersreihenfolge nicht passt, dann mach' bitte einen anderen Vorschlag.
 Und nur so zum Verständnis: ich habe ein Ziel, ich kann schiffen und ich kann auch alleine um die Welt schiffen! Eure Entscheidung..."

Wiederum ein paar Sekunden Stille bis...

 
"Nimm mich mit, eine einsame Insel mitten auf dem Ozean wäre mir lieb, aber Hauptsache,  ganz weit weg von hier," sagte Leela unter Tränen. "Meine Sachen sind schon gepackt" sie zeigte dabei auf ihren Bikini, der zusammen mit einem Foto von dem schönen A in einer Frühstückstüte steckte. Leela träumte schon lange von einem großen Sturm und riesiegen Wellen, das wäre doch ein wunderschöner, romantischer Abgang.

 
Matilda wollte auch eine Insel und den Sturm und riesige Wellen. Einen Abgang wollte sie aber auf keinen Fall. Im Gegenteil; Matilda liebte ihre grossen Auftritte und all die Männer, die ihr hinterherhechelten. 

Erst jetzt fiel ihr ein, dass sie diesen Alfons in seiner Hütte vergessen hatten. 

 
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"Den kannst du nicht haben, Matilda. Den sollst du vergessen,  solange es noch geht," warnte Leela und betrachtete mit gesenktem Kopf das Foto mit dem Schönen A, sein Hollywoodlächeln, seine braunen Haare, seine fröhlichen Augen, knapp bekleidet, und das alles auf der Spitze von Mount Everest. Große Tränen kullerten auf den Boden. "Für mich ist es zu spät, Matilda. Und nicht Alfons, sondern Adonis." "Ach, wenn er nur halb so nett zu ihr gewesen wäre, wie der liebe, süße Francesco, oder der Schau - der sanfte Riese mit der Engelsgeduld, oder der Romantiker Larry...".

 
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Matilda war kein Bergfan. Niemals würde sie freiwillig auf einen Haufen Steine klettern. Matilda liebte das Meer. 

Das Foto von Alfons-Adonis beeindruckte sie deshalb kein bisschen. 

Trotzdem; er war ein Mann. Sie könnte ihn in ihre Entourage aufnehmen. "Warum kann ich AA nicht haben?", fragte sie Leela. "Ich bin doch Matilda; ich würde den schon rumkriegen, auch wenn ich ihn nicht haben will. Ich habe es schliesslich auch geschafft, schau der gesamten Frauenwelt zu entreissen. Er läuft mir inzwischen nach wie ein Hündchen, wenn er nicht gerade die Welt kommandieren muss."

Leela sagte: 

 
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"Wow, Matilda hatte ein gesundes Selbstbewusstsein," dachte Leela etwas neidisch "Aber kein Wunder bei dieser Schönheit. Und diesem Body...Da konnte Leela überhaupt nicht mithalten. Der A war zwar ein Herzensbrecher,  aber auch ein Mann mit unerschütterlichen Prinzipien und ein glücklicher Familienvater". Nach 6 Stunden,  in denen sie kein Auge zu gemacht,  hat sie endlich den Mund aufgemacht:

"Ach hol ihn, meinetwegen,  er soll doch nicht verhungern. Ich bevorzuge auch das Meer, Matilda, aber für ihn würde ich alle 8-Tausender erklimmen".

 
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Minusch hatte dieses lamentieren satt und war bereits ins Meer gestapft. Nun schwamm und schwamm und schwamm sie.. weit weg! Und auch wenn sie wusste, es war unrealistisch dies zu hoffen, so hoffte sie doch, dass sie direkt in tontons Arme schwamm...

Francesco derweil fand sein Ziel wäre Mallorca. Wo sonst soll er denn mit seiner Gitarre und seinem Namen hin? er wollte endlich berühmt, berüchtigt und reich werden, so dass nicht mehr er den Frauen hinterherlief sondern sie ihm! ha! Und so rief er das auch aus!  

Während LarryLouis seinen Strohhut suchte, murmelte er etwas von....

 
„....wie vergesslich ich doch geworden bin. Oder ist es die Welt, die vergesslich ist?

Kein einziger Tag geht ins Land , in dem ich nicht diesen doofen Hut gesucht habe. Und jetzt suche ich auch noch täglich diese Maske ... es ist ein ewiges Suchen.

Ich will nicht mehr suchen, sondern nur noch finden!“

Und dann beendete er das Gemurmel und ließ sich neben einer Palme nieder, die er plötzlich gefunden hatte.

Sie brachte ihm Schatten und die grünen Palmblätter gaben eine hervorragende Mund- Nasenbedeckung ab. 
 

In der Ferne sah er Minusch im Wasser  plantschen. 
 

Eine idyllische Szenerie ...dachte er sich und schlief ein. 
 

 
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Minusch schwamm und schwamm und schwamm. "Hab Erbarmen, tonton", dachte Matilda, die von ihrer Insel aus zusah. 

Sie erinnerte sich an viele Postkarten, die sie während der Romanpause erhalten hatte. Larrys Hut war offenbar um die halbe Welt gereist und hatte von überall her Grüsse geschickt. Der Strohhut auf dem Eiffelturm, im Schatten der Akropolis oder am Bahnhof in Amsterdam. Wo er jetzt war, wusste Matilda allerdings nicht. 

Sie beobachtete den schlafenden Larry. Ob mit oder ohne Hut und Maske; Larry sah immer sexy aus. 

 
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