EineArtRoman

......nach einer sehr kurzen Weile kam Matilda aus dem Wald zurück. Schau hatte ihr zum wiederholten Male mitgeteilt, dass er sie immer noch nicht heiraten wollte. Sie war gelinde gesagt leicht angesäuert. Sie hatte ihn monatelang von einer Kirche zur andern geschleppt, um ihn - notfalls mit der Monstranz - in den Hafen der Ehe zu bugsieren. Und er wollte mit ihr auf die Picknickdecke statt vor den Altar. Matilda war wütend. Dann war sie auch noch über übriggebliebene Ziegenknochen am Boden gestolpert und mit dem Mund genau in einen Baumstamm gedonnert. Ihr taten alle Zähne weh. "Wo find ich jetzt so schnell eine gute Zahnarztpraxis?". Allein die Fragestellung überforderte sie. Sie befanden sich mitten in einer Einöde, Jahrhunderte von der nächsten Wohnsiedlung entfernt. 

Vielleicht konnte dieser A (Alois? Alfons? Alfred?) weiterhelfen. Matilda donnerte mit den Fäusten gegen die bruchsichere Hütte. A schien zu schlafen oder ignorierte sie extra. 

Matilda wollte schon aufgeben; als plötzlich

 
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ein Stein rausfiel. Matilda schaute neugierig durch das Loch. Der A machte plötzlich den Mund auf, ohne die Augen zu öffnen. Er sprach in einer Sprache, die Matilda noch nie gehört hat.

"Aha, A-usländer. Oder A-lien.. Na, klar, A-ußerirdischer." Das traute sie der Leela natürlich zu.

Der A erzählte weiter, nur Kauderwelsch, und sah dabei merkwürdig aufgeregt aus, er zuckte, zitterte am ganzen Körper und schien Fieber zu haben.

"Und wenn die Ziege Tollwut hatte?... Moment mal, hat Schau nicht auch an den Knochen geleckt? Doch, das hat er, er hatte sogar noch Fell zwischen den Zähnen, als er im Wald versucht hat, mich zu küssen."

Matilda bekam es mit der Todesangt zu tun.

"Schau, Schau mein Liebster! Ich verzeihe dir alles, komm zurück!" rief sie lauthals und lief so schnell sie konnte wieder in den Wald. "Notarzt, holt den Notarzt!"

Die Arme, sie konnte natürlich nicht wissen, dass ...

 
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... dass sich schau in sein Notprogramm geflüchtet hatte und daran herumbastelte. Das hatte definitiv irgendeinen Schaden genommen. Neben sich lagen dutzende Päckchen für Matilda, Mattihlda, mattilda, mahtilda.. etc. und dazwischen ganz unscheinbar flatterte ein Brief....

Minusch ist zwar desorientiert, doch war freudig erregt! Auf der Picknickdecke sah sie die mysteriösen tollen Augen und beschwingt grätschte sie in das Gespräch von Prinz Charming mit ihrem Sänger... hey, wo warst Du nur?! fragte sie ihn. Doch bevor er antworten konnte, hoppelte ein weisses Kaninchen in die Szenerie....

Und auch wenn sich Matilda gegen die Ehe sträubte, irgendetwas tief in ihrer Erinnerung - ganz verdunkelt - fällt ihr etwas ein von Erbe, Testament Maria, Vollmond und Hochzeit... Aber ihr wollte einfach nicht mehr einfallen, was das war...

 
"Hoffentlich ist Francesco und Larry nichts zugestoßen", Minusch hatte ein ungutes Gefühl. "Francesco liegt bei dem Wetter vermutlich irgendwo am Strand, sicherlich nicht alleine, um den muss man sich keine Sorgen machen, aber Larry...Larry wirkte in der letzten Zeit ziemlich depressiv,  seit Wochen kein Lebenszeichen,  obwohl er ihr doch einen Brief versprochen hat..." Minusch senkte traurig ihr hübsches Köpfchen..

 
In der Zwischenzeit hatte sich schau selbst dialysiert. Alter Pfadfindertrick... oder ein Outtake aus einem Rambo-Film... oder ein Überbleibsel aus seiner Zeit bei der Fremdenlegion... er wusste es nicht mehr... jedenfalls benötigte er dazu eine Wärmequelle und musste daher sein warmgeliebtes, purpurnes Mäntlein verbrennen.
Dabei fiel ihm noch ein alter Trick ein... auch von den Pfadfindern? Oder von den Indianern, mit denen er Seit' an Seit' in der Schlacht am Little Bighorn gegen General Custer kämpfte? Oder aus der letzten Apotheken Umschau (die ja zu einem nicht unwesentlichen Teil nach ihm benannt wurde)?
Auch daran konnte er sich nicht mehr erinnern, aber an den Trick: Rauchzeichen!

Also rauchte er folgende Kurznachricht ab:

SMS (Save My Soul)
LION (Larry im Odenwald, Notfall!)
M&M (Matilda & Missverständnis)
LEELA PAUSE (Leela Erfindet Einen Labernden A, Provoziert Also Unaufmerksam Schaus Erregung)
MARS (Meine Adresse: River, Südufer)

Mehr gab das Mäntlein leider nicht her.
Er sah der letzten Rauchwolke hinterher, die sich wie Hoffnung langsam in den Himmel erhob und schwob... äh Richtung Himmel strebte und schwebte...

Und er hörte die Rufe einer verletzten Matilda, die heiratswütig zurück zum Picknick-Missgeschick rannte...

Doch dort konnte er nicht bleiben: Funkloch!

So saß er also am Südufer und trällerte "And I know you'll never return to this place" (Opeth, "Hope Leaves") vor sich hin und überlegte, ob er mit einem weiteren Trick seinen Rauchwolken folgen sollte... ein Trick aus dem NASA Astronautenprogramm... oder aus dem Fernsehprogramm... oder aus dem  Notprogramm?

Er wusste es mal wieder nicht... doch plötzlich:

 
Leela hat Schaus Nachricht als erste gelesen, nahm ihren goldenen Bikini und lief heulend und schwer beleidigt zur Bushaltestelle. "Typisch" dachte sie. Und "Schrecklich", so gerne hätte sie Larry persönlich kennen gelernt...

 
So stand sie also mit ihrem goldenen Bikini als Mundschutz an der Bushaltestelle und studierte den Aushangfahrplan - aber den verstand sie noch weniger als schaus Nachricht.

Sie las ihn daher nochmals durch und triumphierte dabei: "Ha, jetzt bin ich nicht nur Erst-, sondern auch noch Zweitleserin! Das macht mir so schnell niemand nach!".

Doch auch nach dem dritten und vierten Lesen war ihr immer noch nicht klar, ob überhaupt jemals ein Bus hier halten wird.

Durch das unerlaubte (aber durchaus aufmerksame) Mitlesen der Nachricht von schau an Larry, wusste sie jedoch schaus neue Adresse. "Südufer. Wie romantisch!", dachte sie... und weiter: "Ist ja gleich da drüben. Ich geh' da jetzt mal rüber... vielleicht sogar als Erste..".

Gedacht, getan... bereits eine Minute später sah sie ihn mit einer Flasche Konterbier am Flussufer sitzen - und als er sie erblickte, rief er ihr (leicht angeheitert) zu:

"Leela, altes Flusspferd, Dein Bikini ist verrutscht!"

Leela bemerkte erst jetzt, dass sie immer noch den ollen Mundschutz umhatte und zog ihn deshalb weiter runter über ihre Wespentaille.

schau riss bei diesem Anblick vor Freude die Flasche in die Höhe und lallte: "Willste auch 'nen Zuch?"

Leela antwortete: "Ne, Bus!"

schau daraufhin: "Fährste wech?" (hicks)

Leela: "Ja, Larry!"

schau: "Ne ne ne.... Larry kannste nicht fahrnnn... Larry kommt bei mich!". (rülps)

Leela: "Glaub' ich Dir nicht!".

schau: "Dooohoooch! Hatta zurückgeraucht! Hasse nich' gelesen?". (schlürf)

Ne, hatte sie nicht. War ja mal wieder zu sehr mit einem Plan beschäftigt...   ;-))

schau hatte sich Leela bereits derart schöngesoffen, dass er in ihr nur noch eine vollbusige Blondine sah. Er schwang einen Arm um ihr Schulter, biss mit seinen gesunden Zähnen (die er seinem geschwätzigen Zahnarzt verdankte) eine neue Flasche Konterbier auf, überreichte sie Leela und nuschelte "Nich' fahr wech, hau wech!".

Dann legte er seinen Kopf auf ihre Schultern und schlief ein...

 
Matilda beobachtete die beiden von weitem. Sie war Leela heimlich gefolgt. Erst schau, nun wollte sie auch noch zu Larry. Diese Landpomeranze konnte doch nicht einfach im Roman auftauchen und ihr alle Männer wegnehmen. So frech war nicht mal Rosi gewesen. 

Als ihr Larry in den Sinn kam, musste sie ein bisschen weinen. Der gute, liebe Larry. Wo war er bloss? 

Zu seinen Ehren nahm sie sich nun ebenfalls ein Konterbier. Larry war nicht hier, aber immerhin das Bier. 

 
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maaaaaaaaaaaaatilllllda! rief Minsuch Du musst mir helfen! Das Kaninchen läuft mit meinem geliebten TonTon davon! Jammernd gestikulierend zeigte sie auf das sich entwschwindende Kaninchen. Und auf meine Befehle hören die beiden auch nicht! Murmelt Minusch und sitzt betrübt im Sand. Wo ist denn eigentlich mal Rosi, wenn man sie braucht?! pf....

Und whisky fehlt auch....!

 
Dieser tonton. So sehr Minusch sich auch bemühte, er reagierte einfach nicht auf sie. Er hüpfte lieber mit dem Kaninchen auf der Wiese herum anstatt sich dieser wunderschönen, intelligenten und faszinierenden Frau zu widmen. 

Matilda musste jetzt einfach eingreifen; zum Glück hatte sie mal wieder eine ihrer guten Ideen. Sie zückte das Handy und wählte eine Nummer: Hallo ....

 
Matilda hauchte ein "Hallo" zurück. Erotik pur. Davon wurde sogar schau wach.
Zwar wusste er nicht, mit wem sie telefonierte... interessierte ihn in seinem Zustand auch nicht... aber er sah, wie sie an ihrer Flasche nippte.
Natürlich auch Erotik pur. Aber viel schlimmer war für ihn: sie war eine Ersttrinkerin!
Etwas umständlich, aber letztendlich erfolgreich, stellte er ihr deshalb ein Fass Bockbier vor die Füße und brabbelte:
"Gopferdammi Mmmmatildaaa, Du chasch numä Konterbier suffe, wennde schu ä Chappä häsch!".
Dann legte er sich wieder auf die faule Haut... also auf Leela... und schlief weiter.
Matilda zog kurz ihre frisch-gezapften... äh frisch-gezupften Augenbrauen nach oben, telefoniert dann aber schnell weiter, denn am anderen Ende der Leitung meldete sich...

 
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Ja? Hier Larry.... Mathilda! Was für eine Freude! Ich glaub’s ja nicht. Was gibts? 
hatte gerade an dich gedacht und bin nachher mit Schau verabredet, aber vorher soll ich Leela am Bussteig abholen und ihr einen Bademantel mitbringen- keine Ahnung warum...

 
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...und schau träumte: Siehste Leela!

Kann viel bewirken, so ein bisschen Rauch...

...aber ein schöner Bauch tut's auch!  :))

 
Leela lauschte dem Gespräch von Matilda und Larry aufgeregt.  "Mein Prinz,  der kommt jetzt wirklich, meine Rettung. Wie sieht er wohl aus? Bestimmt mindestens so gut wie der A"

 
besser als A natürlich. 

Larry war nicht nur lieb und gut sondern auch der Schönste von allen.

Sogar schau, der auch sehr attraktiv ist - niemand wusste das besser als Matilda -, musste sich ein bisschen selber schönsaufen um mit Larry mithalten zu können. 

 
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tz.. Alle lassen sie mich im Regen stehen oder besser gesagt in der prallen Sonne.. Minusch rappelte sich missmutig auf, kickte eine leere Bierdose weg und humpelte zu einer nahe gelegenen Höhle. Sollen sie doch alle ihren Gängbäng haben, ich verkriech mich. 

Was Minusch nicht bemerkte, war wie ein böses buntes Einhorn hinter ihr herschlich...

 
Es war natürlich Larry, der den schönsten Bademantel in allen Regenbogenfarben für Leela ausgesucht hat, mit einer entzückenden Einhornkapuze und ihn jetzt selber trug, um seine liebste Matilda zu überraschen. Unter dem Mantel versteckte er auch eine Pralinenschachtel und einen Strauß aus 99 Rosen in ihrer Lieblingsfarbe, und noch einiges mehr. 

Sie hat ihn doch nicht ohne Grund angerufen, wenn er Glück hatte, hat sie den alten Säufer Schau endgültig abgeschrieben. Und sich endlich für ihn entschieden,  den zarten Romantiker,  den einzig wahren Prince Charming. Larry war voller Hoffnung und zitterte vor Aufregung,  wie eine Espe.

Als Minusch den guten, alten Larry in dieser niedlichen Verkleidung bemerkte,...

 
....blieb Larry stehen und sah Minusch perplex an: „was machst n du hier?“

Minusch winkte nur ab und ließ ihn stehen... soll er doch wie ein Einhorn weiter galoppieren... der Esel. 
Und außerdem bin ich müde. 
„He warte mal! Ich muss pinkeln... kann ich mal in der Höhle auf dein Klo?“

Minusch drehte sich nicht mal um...

 
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.....was sie besser getan hätte. Hinter ihr stand wie aus dem Nichts aufgetaucht Francesco. Er hielt in jeder Hand eine Flasche Whisky und sagte: 

 
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überhaupt NICHTS, nicht einmal ein "Hallo", er hat sich nur kurz umgeschaut und verschwand wieder. 

"Das ist schon das zweite Mal heute" sagte Leela, "um 18 Uhr habe ich den zum ersten Mal hier gesehen. Warum redet er nicht mit euch?"

Leela war untröstlich,  wer weiß,  vielleicht waren gar nicht die anderen schuld. Wenn es an ihr lag? Vielleicht war er schüchtern oder wollte sie einfach nicht hier haben...  Oder war ihre knappe Bekleidung schuld? Larry wollte sich nämlich nicht mehr von dem schönen Bademantel trennen.

Sie wusste nicht, was mit Francesco los war, aber ihre weibliche Intuition sagte ihr, dass er bestimmt morgen wieder kommt,  wenn sie für eine Weile verschwindet.

"Bis auf Rosi habe ich alle gesehen, es ist jetzt langsam Zeit zu gehen." Und sie ging Richtung Bundesstraße. Sie hätte zwar sehr gerne auch  die Rosi kennengelernt, aber wenigstens dieses eine Mal wollte sie konsequent sein.

 
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