hallo an alle und an dich liebe zipo:
ich finde das ganz enorm, was du schaffst! dieser job muss unglaublich kräfteraubend sein und ich weiß nicht, ob ich diese energie hätte - jetzt sicher gar nicht, aber auch sonst nicht: es ist doch etwas anderes, ob man die nacht durchmacht, weil man feiert, oder weil man arbeitet ...
beinahe hätte ich geschrieben: selbstverständlich ist der cowboy nicht gekommen. er ist sowas von feige ... eher cow-ard als cow-boy
doch denke ich, dass dir das sehr hilft, wenn du täglich erinnert wirst, was für ein würstchen er doch ist. so etwas kann den loslösungsprozess sehr beschleunigen.
das sieht es bei ali bestimmt schlimmer aus: was ihre herren da machen, ist schlicht und einfach manipulation ... und sich dagegen zur wehr setzen, ist sehr sehr schwierig.
danke, mir geht es langsam besser. leider geht das sehr langsam und die fehlende geduld macht das alles nicht gerade besser. warum die rekonvaleszenz so lange dauert, ist mir ein rätsel. weniger ein rätsel ist vll, dass niemand jünger wird.
in der liebe geht es mir besser. ich versuche mich jede minute zu entspannen und mir vorzusagen, dass die dinge nun mal sind, wie sie sind und dass ich zufrieden und glücklich bin. es geht mir gut.
mein freund ist liebevoll und aufmerksam. gewisse dinge tut er halt nicht und damit lässt sich leben. ich muss das akzeptieren lernen.
z.b. die tatsache, dass er immer eine gewisse vorsicht und ein gewisses misstrauen hat. er erzählt manches nicht, er glaubt es zählt zu seiner individualität, wenn er gewisse bereiche in seinem leben vor mir verschließt.
es handelt sich dabei um harmlose dinge und dass er soviel energie in die trennung der bereiche legt, ist eigentlich zum schmunzeln und macht die ganze situation wieder niedlich.
bedenklich macht mich eben nur, dass er glaubt, es müsse so sein. oder anders gesagt: dass er meint, wenn der partner alles weiß, was man gern tut oder macht oder eben nicht macht, dass man damit ein stück freiheit, selbstständigkeit, eigenständigkeit, individualität und persönlichkeit hergibt.
diese einstellung finde ich übertrieben und sie sorgt auch dafür, dass man sich nur bis zu einem bestimmten grad näher kommt und dennoch immer eine gewisse distanz herrschen muss - die man künstlich am leben hält. ich finde das schade, weil ich nicht glaube, dass es notwendig ist. ich glaube, dass ein paar - auch wenn es sich sehr nahe steht und das leben miteinander verbringt, also gemeinsam wohnt und den alltag gemeinsam durchlebt - jeder etwas eigenständiges machen kann.
das scheint er nicht zu glauben, eben weil er es nicht kennt. und weil er das nicht glauben will, nimmt er uns jede möglichkeit, miteinander zu leben. wir sind gern zusammen und ich genieße jede minute und nehme an, er auch. aber er braucht dann wieder seine auszeit, sein leben für sich, seine eigene wohnung, seine eigenen bereich, seine eigenen freunde und somit zeit, die mich ausschließt.
ich kann das akzeptieren und lass ihn das so leben. wenn es so wichtig ist für ihn, soll er eben. es scheint ganz essentiell zu sein und ein leben gemeinsam oder gar eine gemeinsame wohnung scheint die größten ängste bei ihm auszulösen.
naja, das ist aber auch schon der einzige grund zu meckern, also lassen wir es gut sein. obwohl ... ich das sehr sehr schade finde. das leben mit ihm steckt voller bereicherungen und interessanter details. ich verstehe nicht wirklich, was so schlimm daran sein soll, ein team zu sein und eine gemeinsame zukunft zu planen. und er kann seine aversion nicht erklären. es ist nur ein gefühl. und wenn ich ihn um antworten bitte, dann meint er, ich solle ihn nicht so sehr zum antworten drängen ...
man lernt, dinge eben ruhen zu lassen. wenn man etwas nicht besprechen kann, es eben nicht mehr anzusprechen. ideal ist dieser zustand nicht, aber was ist schon ideal? ich versuche die zeit ohne ihn zu genießen, in dem ich dinge tu, die ich gern mag und er nicht so sehr
wünsch euch allen einen angenehmen montag-abend und schicke liebe grüße!
Isabel