Hallo zusammen,
lange Zeit ist dieser Thread hier schon offen.
Ich habe mich über 3 Seiten, allen Meinungen, Worten, Gefühlen, manche bedauernd, manchen ehrlich, manche (auch wenn Sie von einer Frau kamen) nur sich doch in gewisser Hinsicht über den Mann verachtend äußernd, manche mit guten Ratschlägen gebend, durch gekämpft.
Und warum?
Weil ich in der genau, um nicht sogar zu sagen, exakt gleichen Situation wie Anton bin. Ok, ein Unterschied ist da... Ich habe keine Kinder.
Als ich zu Beginn, auf den Beitrag von Anton gestoßen bin, war ich gespannt auf die Kommentare der User. Vorallem weil ich mir von diesen Posts erhoffte, MICH besser zu verstehen.
ABER, was wohl keiner der hier Schreibendnen, oder zumidn. die wenigsten erkannt haben, ist die Tatsache, daß es KEINE Lösung gibt.
Gerade die Kommentare von Anna und Tylli, haben mich sogar getroffen. Weil ich in Anton genau diese Zerrissenheit wie bei mir derzeit spüre.
Ich "darf"/muss diese Frau jeden Tag sehen, weil ich Ihr Vorgesetzter bin.
Ich habe mir ALLE Posts hier in dem Thread durchgelesen, egal ob Mann oder Frau. Weil ich alle Facetten verstehen will, um mit MIR ins Reine zu kommen.
Nur das geht so schwer! KEINER der nicht gerade in der selben Situation ist, kann dies exakt nachvollziehen. Jeder der schon einmal solch eine Situation erlebt hat, darf bzw. muss ruhig seine Erfahrungen hier teilen, aber er sollte NICHT über Anton, oder andere Männer / Frauen in dieser Lage urteilen "ach wie schlecht der Mann wieder ist". Er und ich sind uns dieser verflixten Lage mehr als bewußt und DAS ist zu sehen!
Ich selbst mache mir über alle Konsequenzen Gedanken, ich habe genau die Ratschläge, die zum Teil ehrlich und wirklich gut sind, selbst alle schon ausprobiert. Über was alles habe ich mir Gedanken gemacht?
Bin ich Schuld, fehlt mir etwas, will ich nur Spaß, brauche ich Selbstbestätigung?
Ich möchte hier ganz klar Stellung beziehen und zwar für die Fraktion der User, die folgendes vertreten: "Gegen Gefühle kann man nichts machen."
Das ist absolut richtig. Aber auch richtig ist, daß man sich, wenn man erkennt, daß Gefühle für eine andere Person ins Spiel kommen, klar werden muss, was man will bzw. was es wirklich ist.
Dieser Weg ist auf gar keinen Fall geradlinig oder einfach. Gerade die beiden "männerfressenden" Anna und Tylli haben auch eins vergessen. Was sie hier lesen sind Antons subjektive Gefühle! Was wissen wir alle die hier lesen überhaupt über die Gefühle der anderen Frau? Rein gar nichts.
Ich selbst habe gerade vor 2 Tagen, versucht die Reißleine zu ziehen. Ich habe mich mit der Frau offen unterhalten, habe ihr alle meine Gefühle, Ängste, Unsicherheiten offenbart. Sie mir auch. Sie ist geschieden und hat eine Tochter. An dem Abend zuvor habe ich sie nach der Arbeit besucht; ihc musste sehen, wie sie wohnt etc. An diesem Abend haben wir uns auch geküsst. Weil es einfach sein musste. Aber schon davor, lebte ich einer Welt der Zerrissenheit und Selbstkasteiung, weil ich mich frage, was ich da mache oder warum dies so ist. In den seltensten Fällen findet man die richtige Antwort.
Am Freitag morgen dann im Geschäft, habe ich nach 2 quälenden Stunden, in denen ich über alles nachgedacht habe, wie gesagt die Reißleine gezogen und gesagt, daß es nicht weiter gehen wird.
Ich dachte an meine Frau, die mir so viel gegeben hat, mir soviel geholfen hat, die ich liebe, weil es bei uns ein Verständnis gibt füreinander. Und dennoch hat diese andere Frau Gefühle geweckt. Ich dachte an das was ich da u.U. tun würde. Das hat mir nicht gefallen, aber das Herz hat dennoch arg geklopft.
Warum ich mir so viele Gedanken gemacht habe (über viel mehr als ich hier im Stande bin zu schreiben)? Ich will es sagen: Meine Mutter wurde von meinem Vater betrogen, mein Großvater hat meine Oma betrogen, ich wurde als ich 20 war, von meiner damaligen Freundin betrogen (ich habe es durch das Fenster "live" gesehen) und solche Dinge prägen einen.
Und ich war genau an solch einer Stelle und hätte mich für meine Gefühle am liebsten selbst geschlagen, weil ich NICHT so sein will!
Ich habe wie gesagt, den Schritt getan, daß nichts weitergehendes passiert. Zumindest gebe ich mich dieser Illusion hin.
Und was ist jetzt?
Ich war am Freitag Abend 18 Uhr erst mal total erleichtert, daß ich dies gemacht habe und auch der festen Überzeugung (auch heute noch) das richtige getan zu haben.
Leider geht mir diese Frau dennoch nicht aus dem Kopf.
Bin ich jetzt ein genauso schlechter Mensch wie Anton, zumind. wie Tylli und Anna denken?
Ich sage NEIN. Aber ich weiß, daß ich einen Fehler gemacht habe, als ich diese Frau küsste.
Stolz bin ich nicht darauf, aber so lange es nicht EINE Möglichkeit gibt, die Gefühle sofort abschafft, unterdrückt oder was weiß ich macht, kann man nur versuchen, sich diesen Gefühlen zu stellen, so wie bei Ängsten, und so rational wie nur möglich das beste zu erkennen und dann zu machen. Ich will nicht, daß es zu einem One-Night-Stand oder mehr wird. Ob das hier nun einige glauben oder nicht. Mir kommt es darauf an, einigen hier vielleicht vermitteln zu können, daß es eingie unter uns Männern gibt, die sich in die Gefühle aller Beteiligten (also auch der Ehefrau / Ehemann) hineindenken können und sogar noch verstehen.
Leichter macht einem das alles aber auch nicht.
Wieso muss ich heute immer noch an Sie denken? Oh Hergott...ich wäre froh, wenn dem nicht so wäre, ich schaffe es nicht. Gut bin ich halt schwach. So wie ein User auf einer der vorangegangen Seiten Anton beschimpft hat, weil er schwach sei.
Dazu sage ich nur: HAHA! Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein!
Genau diese Beschimpfung zeigte mir, daß der Typ, sowas noch nie erlebt haben kann. Oder vielleicht wollte er sich nur als Supermann darstellen vor den weiblichen Usern, daß er sowas NIE zulassen würde. Naja...
Ich selbst weiß, wie komisch es ist, wenn Man
dies so beschreibt.
Ich würde mir wünschen, ich wäre nie solch eine Lage gekommen! Ich will dies nicht fortführen.
Man ist nicht mit sich im Reinen.
Derzeit habe ich einen Sieg errungen. Aber die Gefahr lauert im Dunkeln und ich muss mich wappnen.
Ich denke, das einzige was wirklich hilft wie bei so vielem ist... die Zeit!
Und die Erkenntnis, daß es eine Gefahr gibt, der man sich bewußt stellen muss, wenn es darauf ankommt.
In diesem Sinne
Euer WhiteSnake, der versucht alles in einem Kontext zu sehen.