Es war einmal, vor langer langer Zeit, ein Fischer namens Pas Soa. Der lebte ein glückliches und zufriedenens Leben, bis er einmal umzog. In seinem neuen Haus gab es einen schönen Garten und direkt an seinen Garten grenzte der Fluss, in dem er fischen wollte. Zuerst aber musste er sein Haus einräumen und alle seine Geräte holen und es gab noch viel zu tun für ihn.
Eines Tages aber trat der Fischer in seinen Garten und dachte "auch, wenn es noch so viel zu tun gibt, will ich doch mal schauen, ob es nicht ein paar Fischlein zu sehen gibt in dem Fluss, der direkt an meinen Garten grenzt". Und so ging er und schaute in den Fluss. Und was sah er? Nicht etwa viele kleine Fischlein, nein, einen großen Fisch sah er, einen wunderschönen, wie er in seinem Leben noch nie einen gesehen hatte.
Seltsamerweise überfiel den Fischer da eine gewisse Schwermut und er holte sich seine Angel nicht aus dem Schrank. "Vielleicht wächst er bis morgen noch" dachte er (obwohl das natürlich Unsinn ist) "und kommt noch einmal wieder". So trat er auch am nächsten Tag an den Fluss und sah den großen wunderschönen Fisch herumschwimmen. Und wieder hatte er plötzlich Angst und holte seine Angel nicht.
Jetzt wurde es schlimmer. Er dachte an den großen Fisch, den ganzen Tag und oft lief er in den Garten, um zu sehen, ob er noch da sei, aber manches Mal sah er ihn nicht. Da wurde er ganz verzweifelt und fragte sich, ob er nicht alles verkehrt gemacht habe und fragte sich, warum in Dreiteufelsnamen er nicht angele, wenn so ein wunderbarer Fisch direkt vor seiner Nase sei.
Und bald wurde es noch schlimmer mit ihm, weil er auch nicht mehr schlafen konnte. Nachts lief er im Haus auf und ab, dachte an den großen Fisch, rechnete die Stunden zusammen, die er ihn nicht gesehen hatte und ging und ging doch nicht angeln.
Längst hatte er alle seine Sachen im Haus, längst hätte er hundertmal Angeln gehen können, aber er tat es nicht.
Eines Nachts hörte er plötzlich eine ihm gänzlich unbekannte Stimme. Es war zuerst ein Säuseln, dann ein Kräuseln, dann ein Brausen, dann einToben, dann ein Wehen, dann ein Sehnen und plötzlich verstand er Worte, die sie ihm zurief. Sie begann "Es war einmal, vor langer langer Zeit, ein Fischer ..." Oh, wie er zuhörte, bis sie geendet hatte. Oh, wie ihn die Angst befiel, oh, wie er zweifelte! Und dann gesellte sich plötzlich eine weiter Stimme dazu, noch eine und die ganze Nacht erfüllte sein Haus sich mit Stimmergewirr und Gemurmel und da wusste er, es muss etwas geschehen.
Früh am nächsten Morgen, zur allerersten Gelegenheit, ging er mit seiner Angel in seinen Garten und setzte sich auf einen Stein. Er wartete. Und siehe da, er musste nicht lange warten, da kam der Fisch geschwommen und es schien dem Fischer fast, als sehe er ihn an. Wieder überkamen ihn Zweifel, wieder befielen ihn Ängste, wieder zögerte er, doch dann hörte er in seinem Kopf ein Echo der Stimmen der Nacht und warf mutig seine Angel aus.
Es dauerte etwas. Es dauerte länger. Der große Fisch bewegte sich kaum. Aber in dem Fischer war plötzlich eine große Ruhe. Die Stimmen der Nacht schienen ihm Gesang in seiner Erinnerung und er war so froh, dass er über die Ruhe und den Frieden, der sich in ihm breitmachte, plötzlich einschlief.
Er erwachte aber bald wieder, denn es ruckte und zuckte an seiner Angel. Und siehe da, der Fisch hatte angebissen und der Fischer zog, so sehr er nur konnte. Die Angel bog sich, aber er gab nicht auf, zog und zerrte, hob und bog die Angel, bis er plötzlich rückwärts umfiel, ins Gras. Erst dachte er, die Schnur sei gerissen und wollte schon aufspringen, um ins Haus zu laufen. Doch da stutze er, denn vor sich auf dem Boden, im nassen Gras, da lag etwas.
Es war der Fisch. Aber nein, es war nicht der Fisch. Der Fischer rieb sich die Augen und fasste es kaum. Vor ihm im Gras lag eine wunderschöne prinzessinnengleiche Frau, bedeckt mit einem Kleid aus Schuppen, das glitzerte und spiegelte. Jetzt fiel der Fischer wieder um, aber nur vor lauter Überraschung. "Hallo lieber Fischer", sprach die schöne Frau, "ich bin deine Belohnung für den Mut, die Angel ausgeworfen zu haben. Tagelang und schon beinahe Wochen habe ich gewartet und gestern habe ich mir geschworen, wenn er heute die Angel nicht auswirft, dann ist er kein Fischer. Dann ist er ein Mann ohne Herz und Seele und dann schwimme ich für immer weiter und schaue an anderen Ufern, ob es andere Fischer gibt."
So glücklich hatte man den Fischer noch nie gesehen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute glücklich und zufrieden in dem kleinen Haus am Fluss.
Also Passoa, es gibt wirklich auch ein "zu lange" warten, obwohl ich nicht für die "Überfall-Tour" bin. Lass' es angehen, langsam, aber WIRF BITTE DEINE ANGEL AUS!
little boy