Ich war ein Schattengewächs, so was wie ein Nachtanbeter, der stundenlang sein Licht in den Weiten des elektronischen Netzes suchte. Und das Schattengewächs fand sein Sonnenlicht vor vier Jahren.
Auf elektronische, "Tastatur-Unterhaltung" und des "Vom-Monitor-Ablesens" entwickelte sich rasch der erste, reale, greifbare Kontakt, die erste zwischenmenschliche Begegnung von Angesicht zu Angesicht.
Dieses Treffen geizte nicht mit Abtasten des Gegenübers, sowohl mit den Augen als auch mit den Händen und dennoch war der Zauber der geschriebenen Worte der Ernüchterung gewichen, dass hier zwei Menschen beieinander saßen, die nur Oberflächlichkeiten auszutauschen hatten - so glaubten wir es beide von Anbeginn an, ohne zu ahnen, dass daraus eines Tages eine ernsthafte Beziehung entstehen könnte.
Es vergingen rund drei Jahre, die geprägt waren von freundschaftlichen Worten, gelgentlich hartem Aufeinanderklatschen zweier schweissnasser Körper, Gesprächen mit ihrer verbissenen Mutter und Familie, falscher Liebe sowohl gegenüber ihr, als auch für eine andere, bis ich mich aus meinem Gefühlschaos befreite und glaubte, die Linie gefunden zu haben, als sie mich dann zurück stoß.
Ich besonn und ging in mich und erorberte T*'s Herz wieder. Ich legte ihr Rosen zu füßen, gestand mir selbst ein, bis dato ein ungeordnetes Leben zu führen, das mich verzweifeln ließ und nur sie mich retten konnte, ohne an Einsamkeit und Dunkelheit zu Grunde zu gehen.
Sie willigte ein. Was danach folgte, konnte ich kaum fassen, denn die Monate danach waren einer meiner schönsten Zeiten in meinem Leben. Endlich kehrte die Gewissheit ein, dass ich mich nicht mehr allein zu fühlen brauchte, dass immer jemand da sein würde, der mich auffängt und den ich auffangen würde. Doch ich hatte nicht die Rechnung mit ihrer Familie gemacht, die alles andere als begeistert war von "der Rückkehr des Königs".
Sie begannen mich auszugrenzen, mich zu hassen, die Beziehung zu manipulieren, für das was ich ihrer Tochter angetan hatte. T* hatte ich nie betrogen, da wir als ich kurzzeitig mein Herz woanders hingetragen hatte nicht zusammen waren. Aber es war Grund genug, diese Beziehung zu boykottieren und es waren ihnen alle Mittel recht: Anrufe in der Nacht, oder Kurzmitteilungen auf mein Handy und der Terror, den sie gegenüber T* ausübten, in dem sie ihr immer wieder sagten, sie wäre auf einem falschen Weg, ich wäre nicht der Richtige. Vermutlich wäre es besser gewesen, ich wäre Anwalt oder ein praktizierender Allgemeinmediziner geworden damit ich etwas Wert wäre in dieser Familie.
Und je mehr dieser Druck zu nahm, desto mehr verlief diese Beziehung in eine falsche Richtung. Wir begannen immer häufiger zu streiten, da wir beide zwei herausfordernde Job's hatten und uns beiden ihre und meine Familie im Genick saßen. Und dennoch waren wir keine 16 mehr sondern zwei erwachsene Menschen, die sich liebten und ich fasste es nicht, wie groß der Druck auf uns beide war. Aber das war nicht das einzige Problem, den die Geschichte mit Sarajevo konnte T* nicht vergessen:
http://www.liebeskummer.ch/liebeskummer-herzschmerzen/sarajevo-sich-verlieren-um-zu-gewinnen_t22786.html
Es folgt die Fortsetzung. Du wirst es lesen; bestimmt.