Soll, muss ich es beenden, ist es schon vorbei, lohnt es sich überhaupt?

Constitutia

New member
22. Sep. 2020
12
0
0
Hallo,

leider habe ich sehr wenig Beziehungserfahrung, und leider ist es wieder schwierig.

Nach jedem Treffen seit 8 Monaten geht es mir schlecht, die ersten Monate habe ich mich einlullen lassen ODER nicht genügend Abstand gehalten / zu wenig mein Leben gelebt. Mir ging es IMMER schlecht zuhause, während der Treffen IMMER gut.

Ich bin ständig verwirrt, es sei denn, ich habe genug Abstand. Trotzdem treffe ich mich wieder mit ihm. Ich bin scheinbar süchtig, obwohl ich 10 Jahre allein (mit Kind) war.

Habe viel gelesen, er verhält sich narzisstisch und hat auch psychopathische Züge. Nur fällt es mir sehr schwer, meiner Wahrnehmung zu trauen, und meinem Kopf, da ich nicht weiß, ob ich selbst nur zu misstrauisch bin. Ich glaube eigentlich, nicht. Eben am Telefon war er zunächst sehr nett (ich hatte mich schon sehr distanziert UND mir ging es die Tage schlecht, vor vier Tagen hatten wir eine Paartherapiesitzung, die prinzipiell gut war, aber mir hat sie zur Klärung eigentlich geholfen, bei ihm scheint es nicht wirklich angekommen zu sein, ich weiß es nicht). Er hat viel gefragt und kurz erzählt. Dann war es so, er war im Auto, die Qualität wurde schlechter, lag am Handynetz. Dann hat er dies aber immer wieder gesagt, er könne mich kaum verstehen, als ob er mir zu verstehen geben wollte, dass er nicht mehr telefonieren will. Obwohl er selbst das Gespräch in die Länge gezogen hat. Dann haben wir über einen morgigen gemeinsamen Termin gesprochen.

Den Termin wollte er doch lieber absagen, wegen Zeitmangels, aber Spazierengehen ginge. Dann doch eher nicht. Dann doch. (Dieses Hin und Her ist typisch und immer vorhanden.) Dann habe ich ihn gefragt, ob er mir was mitbringt, was er noch zuhause hat (Zahnbürste). Dann wollte er endlos diskuktieren, warum ich die Zahnbürste jetzt bräuchte, mir keine neue kaufte, da ich sie doch am WE wieder bräuchte, warum ich keine zuhause hätte, seine Vermutung, etc. Nach meinem Gefühl wollte er mich "fertigmachen", bzw. provozieren oder beschuldigen. Außerdem hat er mir erzählt, eine gemeinsame Freundin hätte ihm erzählt, ich hätte ihr verboten, mit ihm zu kommunizieren, was nicht gerade klärend wirkte, da es falsch war. Sie wollte sich nur nicht mehr Einmischen und daher Distanz zu uns beiden. Das habe ich auch als manipulativ wahrgenommen.

Zudem weiß ich nicht, mit wem er ständig im Messenger schreibt, möglich, dass er versucht, zu einer anderen Frau eine Beziehung aufzubauen. Das erzählt er mir aber nicht.

https://ihrweg.com/beziehung/5-psychospielchen-die-manner-mit-frauen-vor-einer-trennung-spielen-und-wie-man-damit-umgeht/

Diese Spielchen macht er. Außerdem verhält er sich, als ob er über mich hinwegkommt, zum Teil:

https://ihrweg.com/beziehung/anzeichen-er-bereits-uber-dich-hinweg/

Diese stimmen zum Teil. Das ist nicht so eindeutig. Ich denke, er weiß nicht, was er will (oder doch?) und dass er Angst vor einer langfristigen Bindung hat. Ich bin nämlich echt hartnäckig, jede andere hätte sich schon getrennt, denke ich. Andererseits haben wir auch zu viel aufeinander gehangen und das war für und von uns beiden sehr ungünstig. Wir haben beide schwierige Elternbeziehungen, Kindheitserfahrungen, Bindungsprobleme (narzisstische Beziehung, er viele Beziehungen, vor allem Fernbeziehungen, er will Freiheit, ich keine Beziehunge, brauche Sicherheit).

Ich beschäftige mich VIEL zu VIEL mit ihm und viel zu wenig mit mir.

Eigentlich ist es nur stressig. Aber ich komm nicht los und ich mag ihn auch- wenn er mich nicht verletzt wie auch heute wieder.

Der Paartherapeut hat uns Mut gemacht, muss er aber auch.

Viele Grüße

C.

 
Es scheint nichts für eine Beziehung zu sprechen, oder?

Aber ist es gerade DAS, was dich an ihn bindet? Oder der Umstand, dass endlich doch einmal jemand nach 10 Jahren dich aufnimmt?

Ist es sein Süssholzgeraspel, wenn du bei ihm bist, das dir das Gefühl vermittelt, dass es GUT ist? Und wenn du wieder bei dir bist, dann bist du eben wieder in deiner Welt angekommen, wo du alles selber machen musst.

Wenn du schon den Verdacht hegst, dass er sich eine weitere Frau zulegt: Stört dich das nicht?

Nun, du bist auf dem besten Weg in den Irrsinn mit ihm, wo du nicht mehr weisst, wer du bist und was noch richtig ist. Denn wenn er die Schraube anzieht. und das tut er, er kann nicht anders - wirst du komplett gefangen sein und nicht mehr wegkommen.

Ist ja schon soweit, dass er dich misshandelt, aber du findest ihn immer noch gut.

Von aussen betrachtet kann man bei sowas nur den Kopf schütteln.

Bei einem Hund würde der Tierschutz einschreiten. Für Menschen gibt es leider nichts dergleichen, da lässt man die armen Leute ins Verderben laufen...

 
Krass, ja, so nehme ich das auch wahr. Warum ich das mache? Weil ich es nicht glauben kann, wass jemand so IST. Es fallen auch ständig Frauen darauf rein. Ja, es ist sein "Süssholzgeraspel", und dass ich einfach nicht WEISS, wie eine gute Beziehung funktioniert. Vielleicht ist es ja normal, zuhause, in meiner Welt, ganz allein gelassen zu sein. Vielleicht ist es normal, dass ich mich "losreißen" muss, um mich wieder selbst zu spüren.

Aber vielleicht kann Mann sein Leben so leben, dass er sich nie zu hinterfragen braucht. Ich musste das immer. Sonst hätte ich nicht überlebt. Er kann einfach auf Kosten von Frauen sein Ding durchziehen.

Natürlich stört mich das. Und gleichzeitig kann ich es nicht glauben. Vermutlich klappt's nicht so schnell, weil der andere Part skeptisch oder vorsichtig ist. Aber der Mann hat Ausdauer, jedenfalls im Erobern. Sonst nicht so, das hatte ich wohl falsch verstanden.

Ich denke, dass Du als Mann das einfach klarer siehst. Zumindest hilft es mir, die männliche Seite zu sehen. Ich denke immer, ich würde mir nie so etwas gefallen lassen, weil ich das bei meinen Eltern gesehen habe, aber anscheinend lasse ich es mir gerade deswegen gefallen. Weil ich es kenne und denke (unbewusst), es müsste so sein. Deswegen bin ich ja auch Beziehungen komplett aus dem Weg gegangen.

Wieso misshandelt ein Mann seine Frau, abgesehen davon, dass er es kann?

Der Mann will mich am WE seinen Eltern vorstellen, Essen gehen, d.h. die Eltern wollen das. Am Telefon musste er mich aber noch unter Druck setzen, dass das nur ginge, wenn mein Sohn nicht mehr hustet. Ach nee. Bin ich erwachsen, oder nicht? Wir sind beide in den 40ern, aber ER verhält sich wie ein bedürftiges Baby. Ich vielleicht anfangs auch, weil ich nicht wusste, wie ich in eine Beziehung gehen soll, aber jetzt tue ich das nicht mehr. Jedenfalls wollen seine Eltern das, und ich ja angeblich auch, zumindest noch vor zwei Wochen.

Was mich auch wirklich stört, ist, dass er eben diesen Druck macht, auch, weil vermutlich eine andere Frau im Spiel ist, d.h. er kann das, ansonsten wäre er vielzu ängstlich dafür. Aber er ist ja so ein toller Hecht, er kann sich mal eben eine andere Frau angeln, und wenn es mit der nicht klappt, nimmt er eben die Nächste.

Ja, klingt wohl naiv, was ich schreibe, aber ich bin eben an den Typen geraten und habe mich zu sehr auf ihn eingelassen, mich selbst aus den Augen verloren und bekomme jetzt schwer Abstand. Von außen betrachtet würde ich das tatsächlich niemals mitmachen und ich hoffe, ich schaffe das.

Der Paartherapeut meinte, es sei für uns beide eine Herausforderung wegen unserer Kindheitserfahrungen, wir sollten es versuchen. Wir spiegeln uns gegenseitig, ich bin hartnäckig, er will seine Freiheit. Ich vertraue nicht, der Vorwurf.

Er verhält sich wie ein A.. aus Schulzeiten, die Mobber in der Ausbildung, die Psychopathen im Berufsleben. Ich hasse diese Menschen. Sie sind so dumm.. und er gehört genau zu dieser Kategorie??!!

 
Jetzt sage ich das heutige Treffen ab, keine Zeit.

Bei dem Entschluss bekomme ich richtige Angst (loslassen --> Angst, verlassen zu werden).

Er hat sicher gedacht, ich will ihn verlassen, als es um die Zahnbürste ging, und dann ist er aus dem Ding nicht mehr rausgekommen und hat versucht, das Gespräch irgendwie zu beenden. Aber ohne Freundlichkeit, sondern nur mit Druck. (Die Verbindung ist so schlecht...)

Vorher ja, ich hätte der Freundin gesagt, sie dürfe nicht mit ihm sprechen, das war auch seine Angst, dass er isoliert wird.

Ich interpretiere vieles auch negativer, als es ist.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Er hat sicher gedacht, ich will ihn verlassen, als es um die Zahnbürste ging
Das Denken geht in seltsamen Bahnen. Wenn man wegen einer Zahnbürste eine Beziehungskrise bekommt, dann ist das wohl nur Ausdruck eines Schieflage, die an anderer Stelle sehr viel tiefer geht und dort behoben werden müsste. Nicht die Zahnbürste ist das Übel, aber man kann trefflich darüber streiten, ohne dass man irgendetwas gelöst hätte.

Darum: Karussell an und auf zu den vielen nächsten Runden. Es wir deinem zwar schwindlig davon, aber der Ehrgeiz in einem lässt einem nicht aufgeben, sondern nimmt an, dass man dagegen immun wird. so ist es wohl auch. Und dann irgendeinmal stellt man fest, dass man an irgendeinem Punkt gelandet ist, weit weg von dem, was man selber möchte, nicht mehr weiss, was oben und unten ist und nur noch danke dem "netten" Mann den Weg durch das Gestrüpp findet. Die paar Schläge und Misshandlungen sind nichts im Gegensatz zur Erinnerung, dass es am Anfang ja so schön war und die Worte so warm. Zwischendurch blitzt das wieder auf und die Hoffnung, er möge sich zu dem Menschen wandeln, den man in ihm sieht und der so gut ist und den man aus der Woche zu Beginn der Affäre kennengelernt hat und der also doch auch in ihm steckt - man bleibt dabei, weil man - wie du schreibst - es nicht glauben kann, dass er nicht so ist, wie er kurz einmal war. Man hofft und hofft, dass das Böse abfällt, er gut wird.

Vergebens. Er ist, wie er ist. Und er handelt nicht aus Boshaftigkeit, sondern weil er nicht anders kann. So wie du, wenn du das Vorbild deiner Eltern vor Augen hast. Und dich am wohlsten fühlst, wenn deine Beziehung gleich verläuft wie ihre. Wohlwissend, dass das nicht ideal ist, aber heimische Gefühle und Vertrauen erweckt. Man liebt, was man kennt, da steckt man auch ein paar Hiebe weg.

Bloss nichts neues und unbekanntes wagen. Da könnte man ja direkt auf die Schnauze fliegen.

Dass man es bereits in der betsehenden Beziehung tut, fällt einem dabei nicht einmal auf.

dass ich einfach nicht WEISS, wie eine gute Beziehung funktioniert
Eine gute Beziehung funktioniert sehr einfach. Rücksichtnahme, aufeinander eingehen. Abstimmen der gegenseitigen Wünsche.

Alles andere ist KEINE GUTE Beziehung, sondern Diktatur. Allerdings muss man natürlich auch feststellen können, was man will. Mit genügend langer Hartung in einer toxischen Beziehung verliert man das Empfinden für die eigene Person. Der andere redet einem ja ständig ein, dass alles nicht so ist, wie man es empfindet und nur seine eigenen Ansichten die richtigen Ansichten sind. So kommt man sehr schnell von sich weg auf ein Nirgendwo.

Ich habe das auch selber erlebt und gestaunt, wie das vor sich gehen kann.

Sehr viel schwieriger war es, wieder zu mir selber zu finden. Denn wo war ich? wo waren meine Gefühle, mein Denken? Was war davon richtig, was falsch? 

Aber vielleicht kann Mann sein Leben so leben, dass er sich nie zu hinterfragen braucht. Ich musste das immer. Sonst hätte ich nicht überlebt. Er kann einfach auf Kosten von Frauen sein Ding durchziehen.
Der Mann, die Frau: Beide sollten das Leben hinterfragen.

Wenn der Mann es nicht tut, dann tut er es eben nicht. Aber es ist zu einfach zu sagen, der kann das, ich darf das nicht.

Er kann das ja auch nur, weil du es zulässt. du bereitest ihm den Boden für sein dahinwelken. Und dann beklagst du dich, dass er gedankenlos vorangeht, während du immer folgen musst.

Must du? Nein, müsstest nicht, aber du willst es. Darum tust du es auch. Es ist in deiner Entscheidung, hier zu sagen: Nein, so will ich es nicht. Aber du hast Angst vor der Konsequenz: Das würde bedeuten, dass ihr euch trennt. Denn sein Lebensentwurf und Verhalten stimmt dann einfach nicht mit deinem überein. für ihn ist klar, dass er den Ton angibt und du gefälligst zu folgen hast.

Aber wegen der Angst, dann alleine zu sein, schluckst du die Kröte lieber herunter, beklagst dich hier und da und in diesem Forum, wie schlecht das doch ist, und machst munter weiter. So kannst du dir sagen: ICH WILL ES JA SO. Und nicht anders.

Alles andere: Den Eltern vorstellen, schöne Worte, manchmal Blumen: Dient nur dazu, dich bei der Stange zu halten. Würde die andere Frau zusagen, wärest du schneller weg, als du dir denken kannst. Trotz Vorstellung bei seinen Eltern, trotz gelegentlichen Blumen, trotz Süssholzgeraspel.

Sehe ich bei Kolleginnen, die in genau solchen Verhältnissen verharren. Grosses Wehklagen, wenn der Göttermann sich eine andere aussucht und die Beziehung einfach cancelt. Grosse Freude, wenn er wieder zurückkommt (ha, ich habe gewonnen gegen die andere Tussi). Und schon beginnt das Wehklagen wieder, weil er sie schlecht behandelt.

Was soll man da sagen? Ausgemacht, selbstgewollt. Warum also klagen?

 
Nee, ich will das nicht. Ich fühle mich so schlecht.. wie mach ich das? Mich trennen? Einfach jedes Treffen absagen? Wie soll denn das funktionieren? Ich weiß nicht, ob die 8-jährige Beziehung ihm vor vielen Jahren einfach gefolgt ist. Sie ist sehr nett, beruflich erfolgreich, aber krank (MS). Vielleicht ja sogar durch die Beziehung getriggert. Danach gab es eine 5-jährige Stressbeziehung bei ihm (Frau angeblich superanstrengend, manipulativ, Borderline, narzisstisch usw.) und dann nur noch Fernbeziehungen, auf die mann sich nicht einlassen musste.

Sein Umgang mit mir ist gerade SEHR schlecht. Denn wir hatten ja das Therapiegespräch und ich soll ihm vertrauen, aber WENN er eigentlich lieber die Andere möchte, von der ich ja eigentlich nichts weiß, nur die "Telegrammzeiten" kenne, mir aber vorstellen kann, wer das ist und dass das eben länger dauert, DANN macht das eben keinen Sinn. Gar keinen.

So ist es auch nicht erträglich.

Ich weiß garnicht, wie andere Frauen ne Diktatur aushalten, ich will das nicht.

 
Liebe Constitutia,

du betonst immer wieder, wie schlecht es dir mit ihm geht. Du kannst den Kontakt mit ihm abbrechen,  du weißt,  wie das geht. Eine Alternative wäre, den Kontakt noch schriftlich zu unterhalten, bis ihr alles geklärt habt. 

 
Nee, ich will das nicht.
Wenn du ganz ehrlich bist, dann müsstest du sagen: doch, ich will das. Ich will DIESEN Mann, die andere soll ihn nicht bekommen.

Denn:

Sein Umgang mit mir ist gerade SEHR schlecht
Dabei ist das wichtige Wort das "gerade". Die Hoffnung nährt dich, dass es besser wird und seine schlechte Behandlung eben nur jetzt passiert.

Glaub mir: Du kannst vergessen, dass es grundsätzlich besser wird. Es wird immer nur stellenweise besser, wenn die Gefahr besteht, dass du abspringen könntest. Der Mann aber ist auch nicht ganz gescheit, wenn du wirst niemals abspringen. So könnte er sich das Süssholzrapslen sparen und direkt zu deiner Grundumerziehung schreiten, damit du so wirst, wie er es sich wünscht.

Denn wenn das ein Problem ist: 

Mich trennen? Einfach jedes Treffen absagen? Wie soll denn das funktionieren?
Scheint mir der Wille, das übel zu vermeiden, nicht da zu sein.

Mein Rat: Finde dich damit ab, dass er so ist, wie er ist. Dass es immer wieder kracht.

In der Natur scheint auch nicht immer die Sonne. Und diese lernt man ja auch erst schätzen, wenn sie nach dem Regen wieder ein wenig scheint...

 
Liebe Constitutia, du hast einen interessanten Namen.  

Was ist so besonders an diesem Mann? Warum fällt es dir schwer, dich zu trennen?

Was ist es? Vielleicht ist es nur die Angst, wieder von vorne anfangen zu müssen?

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wenn du ganz ehrlich bist, dann müsstest du sagen: doch, ich will das. Ich will DIESEN Mann, die andere soll ihn nicht bekommen.

Denn:

Dabei ist das wichtige Wort das "gerade". Die Hoffnung nährt dich, dass es besser wird und seine schlechte Behandlung eben nur jetzt passiert.

Glaub mir: Du kannst vergessen, dass es grundsätzlich besser wird. Es wird immer nur stellenweise besser, wenn die Gefahr besteht, dass du abspringen könntest. Der Mann aber ist auch nicht ganz gescheit, wenn du wirst niemals abspringen. So könnte er sich das Süssholzrapslen sparen und direkt zu deiner Grundumerziehung schreiten, damit du so wirst, wie er es sich wünscht.

Denn wenn das ein Problem ist: 

Scheint mir der Wille, das übel zu vermeiden, nicht da zu sein.

Mein Rat: Finde dich damit ab, dass er so ist, wie er ist. Dass es immer wieder kracht.

In der Natur scheint auch nicht immer die Sonne. Und diese lernt man ja auch erst schätzen, wenn sie nach dem Regen wieder ein wenig scheint...


Das macht er auch. Das Umerziehen. Zumindest versucht er es. Denn er hat jetzt gerade genau das gedacht, was Du geschrieben hast.

Mir wird es immer bewusster, das ist doch schonmal was. Dieser ganze Stress mit dem Nicht-Festlegen. Nur, um die Kontrolle zu behalten.

Momentan sieht es so aus:

Am WE ist de Termin zur "Elternvorstellung". Danach war sein Angebot, noch mit zu ihm zu kommen (unsere Kinder sind auch da). Ohne seine Eltern. Außerdem ist eine Freundin seiner Tochter Fr-Sa abend mit. Denn Tochter steht ja im Vordergrund. Tochter möchte ihren Vater für sich haben, wenn sie da ist, aber er soll sich nicht von ihr manipulieren lassen (sagt Therapeut). Er sagt, okay, Tochter bringt ihre Freundin mit, dann kann sie nicht verlangen, dass sie ihn für sich hat. Dann, beim nächsten Treffen, es ist ihm egal, was sie will. Jetzt, neuen Termin im Kalender, sie fährt Sonntag mittag auf Klassenfahrt. Soll heißen: Er hat sie nicht bis Montag, d.h. er hat "danach", wenn wir weg wären, keine Zeit mehr allein für sie. Ich habe dann eingetragen, dass wir zu ihm fahren (obwohl ich das eher nicht will), dann kommt ne Nachricht, dass sie auf klassenfahrt fährt. Jetzt beschäftige ich mich schon wieder mit dem Mist. Das ist doch nicht mein Problem.

Ich wollte eigentlich bzw. will sowieso nicht danach noch zu ihm, wollte mir das aber noch offen lassen, weil ich mich noch nicht entschieden habe. Das fällt mir wirklich schwer. Daher, sollte ich jetzt Schluss machen, oder ihm meine Meinung schreiben. Es interessiert mich überhaupt nicht, was seine Tochter will.

Ja, es fällt mir einfach schwer. Auf ihn zugehen kann ich aber auch nicht, denn das hieße, ich mache mit. Ich möchte mich erstmal irgendwie abgrenzen.

 
Wie alt ist die Tochter?

Jetzt beschäftige ich mich schon wieder mit dem Mist. Das ist doch nicht mein Problem.

Ich wollte eigentlich bzw. will sowieso nicht danach noch zu ihm,
Das habe ich auch gedacht, als ich den langen Absatz gelesen habe.

Schreib dir eine Liste, mit negativen Sachen , die dich an ihm stören,  verletzen,  usw. Damit du nichts verdrängen kannst.

Vielleicht merkst du dann eher, dass es keine Zukunft hat, zumindest keine Zukunft,  die man sich wünschen würde.

Auch positive Sachen kannst du aufschreiben. 

 
Ich wollte eigentlich bzw. will sowieso nicht danach noch zu ihm, wollte mir das aber noch offen lassen, weil ich mich noch nicht entschieden habe. Das fällt mir wirklich schwer. Daher, sollte ich jetzt Schluss machen, oder ihm meine Meinung schreiben. Es interessiert mich überhaupt nicht, was seine Tochter will.
so ist ein Leben mit ihm: Du wirst dich primär mit seinen Problemen beschäftigen. Du tust es ja bereits, noch bevor ihr wirklich zusammen seid. Aber als Angewöhnen ist das schon mal ein guter Einstieg.

Es ist auch egal, ob du dich für seine Tochter interessierst. du wirst es automatisch tun müssen, weil sie einfach auch Teil der Beziehung sein wird. Wie alles andere, was er daherbringt. Denn du darfst nie vergessen, das wichtigste wird ER sein. Alles andere hat sich unterzuordnen.

Und das machst du auch schon sehr gut: Du willst zwar nicht zu ihm, aber du hast dich noch nicht entschieden. So ist es richtig. Die Entscheidung fällt in dem Moment, wo er sagt, was er will: Zu dir, dann zu dir, zu ihm, dann zu ihm, keines von beiden, dann keines von beidem.

Was du willst? Du weisst es selber nicht (mehr) und es ist auch egal. Du wirst tun, was er will. Denn die Angst, dass er dich sitzenlassen könnte, ist noch grösser als die Furcht vor dem Donnerwetter, das er über dich herziehen lässt, wenn du dich ihm widersetzen würdest.

Grundsätzlich geht es in eine gute Richtung, für ihn.

 
so ist ein Leben mit ihm: Du wirst dich primär mit seinen Problemen beschäftigen. Du tust es ja bereits, noch bevor ihr wirklich zusammen seid. Aber als Angewöhnen ist das schon mal ein guter Einstieg.

Es ist auch egal, ob du dich für seine Tochter interessierst. du wirst es automatisch tun müssen, weil sie einfach auch Teil der Beziehung sein wird. Wie alles andere, was er daherbringt. Denn du darfst nie vergessen, das wichtigste wird ER sein. Alles andere hat sich unterzuordnen.

Und das machst du auch schon sehr gut: Du willst zwar nicht zu ihm, aber du hast dich noch nicht entschieden. So ist es richtig. Die Entscheidung fällt in dem Moment, wo er sagt, was er will: Zu dir, dann zu dir, zu ihm, dann zu ihm, keines von beiden, dann keines von beidem.

Was du willst? Du weisst es selber nicht (mehr) und es ist auch egal. Du wirst tun, was er will. Denn die Angst, dass er dich sitzenlassen könnte, ist noch grösser als die Furcht vor dem Donnerwetter, das er über dich herziehen lässt, wenn du dich ihm widersetzen würdest.

Grundsätzlich geht es in eine gute Richtung, für ihn.
Hallo!

Entweder bin ich schon gehirngewaschen, oder einfach zu weich (grenze mich zu wenig ab), oder es IST garnicht SOO schlimm.

Zumindest bekomme ich jedes Mal, wenn Abstand ist, sehr große Ängste und habe deswegen einen Termin bei einer Traumatherapeutin gemacht. Weil ich aus der Beziehung nicht raus will, obwohl es vielleicht besser wäre. Es war zufällig eine Traumatherapeutin (der Termin ist in fünf Tagen, zur Diagnostik), aber ich bin tatsächlich re-traumatisiert. Das kann auch dadurch kommen, dass ich mich erstmals auf so viel Nähe eingelassen habe (seit 10 Jahren, damals war es auch traumatisch) und dass ich mich eben nicht genügend abgrenze.

Das fällt mir grundsätzlich in Beziehungen schwer. Vor allem in Beziehungen, in denen eine Schieflage ist, je schiefer und enger, desto schlimmer.

So wurde ich gerade von meiner Vorgesetzten gemobbt, und obwohl ich das schon nach 8 Wochen wusste, habe ich 17 Monate durchgehalten, bis zu deren Kündigung. Im letzten Jahr wurde ich extrem von meinen zwei Nachbarn gestalkt, ich dachte, der Vermieter will mich umbringen (er hat zumindest körperliche Schädigungen in Kauf genommen).

Jetzt bekomme ich immer (in der Vergangenheit, wegen der Verlustängste) schlimme Angst, sehr schlechte Stimmung, hänge nur rum und warte auf das nächste Treffen (eigentlich mache ich jedes Mal innerlich mit ihm Schluss), aber auch echte Symptome, meine ich, wie Hyperarousal und evtl. introjiziere ich was, was ich dann zuhause nicht loswerde. Das waren zwei Stichpunkte von der Website der Traumatherapeutin. Außerdem bin ich auch paranoid. Was aber auch daran liegt, dass er mir nicht erzählt hat, mit wem er geschrieben hat,

Wann man da einen Therapieplatz bekommt, ist auch nicht klar.

Jedenfalls hatte ich außer schlechten Beziehungen vor zwanzig Jahre eine, während der es mir nicht soo schlecht ging, also ganz okay. Seitdem habe ich mich auf (fast) nix eingelassen.

Gestern bin ich hin, um seine Eltern kennen zu lernen. Er fand alles ganz toll, Eltern waren nett, wenn auch etwas zurückgenommen, und die Mutter sehr, naja, brav und schüchtern, irgendwie auffällig, aber auch normal, und kommunikativ. Haben aber kaum was gefragt, mehr erzählt. Auch die Kinder kaum was gefragt. Mich eingeladen, zum Geburtstag des Vaters. Ich hätte gerne ja gesagt, und habe mich nicht getraut, wegen meinem Freund, wie blöd.

Ich wollte zuerst nicht zu ihm, wie Du schriebst, dann doch, weil es einfach schön war.

Das blieb es auch, mit ein paar Ausnahmen, nämlich dass er anfing zu diskutieren, dass er das ja doch nicht wolle, weil er keinerlei Zeit mit seiner Tochter gehabt habe am WE. Alle würden immer über ihn bestimmen. Seine Eltern.. ich habe ihm deutlich gesagt, dass ich nicht über ihn bestimme, sondern er selbst seine Entscheidungen trifft. Am nächsten Morgen auch irgendwelche Kritik, die ich sofort widerlegt habe, dann hat er jeweils zugegeben, im Unrecht gewesen zu sein, und ist dann wieder nett geworden, die Stimmung hat sich dadurch geändert.

Wir sind dann ja zu ihm, weil ich mich nicht kurzfristig wegschicken lassen wollte.

Dann haben wir auf meinen Wunsch ein paar Termine gemacht. Denn das war ja mein Wunsch, Verbindlichkeit. Er scheint mit der Distanz dazwischen sich mehr festgelegt zu haben, was ich verstehe, logisch finde.

Er brauchte Zeit, sich zu ordnen, und räumt seine Wohnung auf.

Seine Tochter ist supernett. Also vielleicht sollte ich ihn nicht zu negativ sehen, ich will ihn auch realistisch sehen, und auch allein die Nähe macht mir Angst. Ja, ich könne ihn jederzeit anrufen, wenn ich Angst habe.

Keine Ahnung, ob Du recht hast, vielleicht bin ich schon gehirngewaschen.

Seine Mutter ist jedenfalls mit ihrem Verhalten kein Vorbild für mich, sie kann sich nicht durchsetzen.

Ich habe ein paarmal ziemlich deutlich meine Meinung gesagt.

Was ich doof fand, war, dass er sich tierisch über ein Gesellschaftsspiel gefreut hat, in dem es darum geht, wie man am besten schummelt. Und dass ich egoistischer sein solle, weil alle so seien und ich sonst wohl auf die Nase fiele. Aber das kann man alles so und so intepretieren.

Viele Grüße

 
Wie alt ist die Tochter?

Das habe ich auch gedacht, als ich den langen Absatz gelesen habe.

Schreib dir eine Liste, mit negativen Sachen , die dich an ihm stören,  verletzen,  usw. Damit du nichts verdrängen kannst.

Vielleicht merkst du dann eher, dass es keine Zukunft hat, zumindest keine Zukunft,  die man sich wünschen würde.

Auch positive Sachen kannst du aufschreiben. 
Die ist 12.

Das mache ich. Das ist eine gute Idee. Danke.

 
Liebe Constitutia, du hast einen interessanten Namen.  

Was ist so besonders an diesem Mann? Warum fällt es dir schwer, dich zu trennen?

Was ist es? Vielleicht ist es nur die Angst, wieder von vorne anfangen zu müssen?
Hallo,

der Name kam mir so.

Ich glaube, das sind gedachte oder gefühlte Gemeinsamkeiten, und die Unabhängigkeit, scheinbar, des Mannes. Unsere Sozialisation ähnelt sich teilweise, wobei wir einen gegensätzlichen Weg gegangen sind (Schlüssel-Schloß), unsere Stellung in der Familie (Sündenbock, nicht gesehen werden) und unsere Rebellion dagegen. Die Unantastbarkeit unserer Eltern und deren Arroganz. Unser Weg, unser eigenes Ding zu machen, möglichst unabhängig. Unsere tw. getestete (bei mir, bei ihm weiß ich nicht), aber auffällige sehr und gleich hohe Intelligenz und Sensibilität, was uns reizt und wo wir uns spiegeln, nahe kommen, begegnen können oder auch "kämpfen".

Ja, es macht mir Angst, dass ich die Kraft vllt umsonst darein stecke, dass es nicht geklappt hat. Und dass ich niemanden finde, der mich interessiert oder mit dem es passt. Das Alleinesein, was ich ja gut kann, aber die Nähe ist einfach so schön, dass ich sie nicht missen will.

LG

 
Das mit den Gemeinsamkeiten verstehe ich sehr gut, das ist immer etwas, was total fasziniert,  dass da jemand ist, mit dem man so viel teilt. Man hat das Gefühl,  als hätte man ihn schon immer gekannt. Bei mir war diese Überzeugung leider sehr einseitig 🙁

Und dann noch das Andere, neue, was man durch diesen Menschen entdeckt und was uns beeindruckt, vermutlich zum großen Teil nur, weil man für ihn schon was empfindet. Ein Anderer könnte den Nobelpreis in Physik bekommen und es würde uns nicht so beeindrucken 😂.

Aber die Gemeinsamkeiten, ähnliches Denken, sind tatsächlich entscheidend.

Trotz allem: er tut dir nicht gut und so etwas wird in den allermeisten  Fällen nicht besser. 

Ich bin auch einsam,  seit Jahren und es geht mir nicht gut damit. Und ich habe auch das Gefühl,  dass es fast unmöglich ist, jemanden zu finden, der passen würde und vor allem für den ich mich so begeistern könnte. Und das ist für mich conditio sine qua non, ich muss mich verlieben. Schon der Gedanke,  ich müsste mühsam suchen,  nimmt mir die Motivation und die Hoffnung. Deswegen kann ich vermutlich auch nicht loslassen,  (wobei es bei mir nur um Träume geht, an denen ich hänge😔).

Hoffentlich werden wir beide irgendwann erkennen,  dass es nicht der richtige Weg ist. Mich macht es nur traurig und depressiv 😢, ich tue mir das aber selber an.  Aber bei dir kann es noch schlimmer kommen,  weil dich der Mann emotional misshandelt und fertig macht und du lässt es zu.

Du wünschst dir doch ein schönes und glückliches Leben, oder?

🍀🍀🍀

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Weil ich aus der Beziehung nicht raus will, obwohl es vielleicht besser wäre.
Damit erübrigt sich jede weitere Diskussion. Ob gehirngewaschen (ich würde sagen: Ja) oder nicht, mit oder ohne Therapie, mit oder ohne Traumas und Träume: Dein Wunsch ist es, mit ihn zusammen zu sein.

Und die Bedingungen und die Richtungen, die es gibt und die es nehmen wird, liegen offen vor dir: So wie bisher wird es weitergehen. Der Druck wird sich noch etwas intensivieren (aber ist es nicht gerade das, was man so sehr wünscht, dass alles noch enger, noch fester, noch vertrauter wird? Voilà, da hast du es).

Was aber vollkommen unangebracht ist: Dass du dich jemals beklagst. Denn du hast diesen Weg selber gewählt und willentlich genommen.

 
  • Like
Reaktionen: Bonjo
Denn du hast diesen Weg selber gewählt und willentlich genommen.
😠 Nein, diese Sachen passieren und oft ist man dann überfordert und ausgeliefert. 

Aber manche suchen Hilfe. 

Wenn du Zweifel hast, bleib noch eine Weile hier und lass auf dich einreden, wir machen es gerne 😉

 
@tonton

Sie kann doch machen, was sie will. So ein Entschluss muss reifen. Und wenn du dich darüber beklagen möchtest, liebe C., nur zu.  

 
Nein, diese Sachen passieren und oft ist man dann überfordert und ausgeliefert. 
Klar, kann passieren. Aber beim gleichen Mann hoffentlich nur einmal. Wenn du auf die Fresse kriegst, wartest du doch nicht, damit du noch einmal Haue bekommst.

Sie kann doch machen, was sie will. So ein Entschluss muss reifen. Und wenn du dich darüber beklagen möchtest, liebe C., nur zu.  
Klar, muss reifen. Bis die Frucht vom Baum fällt. Mit etwas Nachhilfe geschieht das noch schneller.

Aber wenn man sich über das selbstgewählte Elend beklagen möchte, so ist das nicht angebracht. Schliesslich könnte man etwas ändern, aber tut es einfach nicht. Das Beklagen ist ja dann quasi die Ersatzhandlung, damit man nicht handeln muss. Und wenn dann besonders viele über den Kopf streicheln und sagen, ach du armes Ding, so ungerecht wirst du behandelt, dann ist das geteilte Leid ja gleich nur noch halbes Leid. Und daher auch gut erträglich.