Treu sein so schwer?

also so richtig begriffen, wie wichtig Treue ist, habe ich persönlich erst, als ich selbst mal betrogen wurde (naja eigentlich wurde ich nicht wirklich betrogen, denn meine ex ist ja gleich bei Ihrem neuen geblieben. ).

klar, wenn alles stimmt und der Himmel voller Geigen hängt, dann ist man treu, das ist auch nicht sooooo schwer, denke ich.

die Herausforderung kommt, wenn es Probleme in der Beziehung gibt, oder wenn die Leidenschaft der ersten Monate ein wenig abflacht und der Alltag ein wenig hervorkommt.............

 
@Midnight Lady:

ich wäre zutiefs´t gekränkt wenn er es mir gestatten würde, weil ich mir dan denken würde, das es ihm egal ist ob ich fremdgeh oder nicht
Super-Antwort, ich ziehe die Frage zurück. Wenn man sich einigt, dann natürlich auf etwas, was beide vertreten können.

@vierzig:

Wie ich Seitensprung beschreibe ... ich dachte ich hätte es so beschrieben, dass klar ist, dass ich eine "einmalige" Gelegenheit meine. Weiter oben habe ich über die sexuellen Phantasien gesprochen, die man evtl. ausleben kann, die mit der Körperlichkeit zu tun haben. Da geht es auch nicht darum, dass das mit meiner Partnerin nicht ginge -- oder umgekehrt. Sondern eben um "Einmaligkeit" und um "situationsbedingte Aufregung" und um "Reiz des Fremden". Ich versuche dabei nicht den Seitensprung als solchen zu rechtfertigen (ich wiederhole es gerne nocheinmal), sondern ihn zu erklären. Wer es schafft, tatsächlich jeder Versuchung zu widerstehen, prima. Wer es nicht "schaffen" muss, weil es gar keine Versuchung gibt vor lauter Liebe, noch besser!

Was ich versuche, ist eine Lösung für den "worst case" auszumalen, wie man es bei allen Projekten, die man mit einem Projektmanagement versieht, auch tut. Niemand geht davon aus, aber "Was wäre, wenn ..." Das macht einen krisensicher, wenn man darüber nachgedacht hat, bevor es passiert. Was hat die Feuerwehr davon, wenn ihr der Schlauch platzt, dass der Hersteller versichert hatte "der Schlauch platzt nie"? Nichts. Was ist schlimm daran, einen zweiten Schlauch dabeizuhaben, um auf die Situation vorbereitet zu sein? Nichts. Das ist meine Motivation gewesen, sich damit auseinanderzusetzen.

Ich finde also, wer sagt: "es passiert einfach nicht", der verweigert sich einer möglichen Realität. Also davon würde ich abraten.

Alle anderen Wege:

- wenn es passiert, dann reden wir

- wenn es passiert, ist sofort Schluss

- wenn es passiert, dann will ich es nicht wissen

- wenn es passiert, dann tu ich es auch

...

sind für mich akzeptabel, das muss jedes Paar gemeinsam und jeder einzelne auch für sich entscheiden. Aber sich blinfd zu erklären und zu sagen: "Es passiert nicht" wird die Katastrophe, die eintritt, wenn es doch passiert, verschlimmern.

Und was ist eine Beziehung?

Was hat der Sex mit der Beziehung zu tun?

Gute Fragen! Also erst einmal muss ich Midnight Lady recht geben, die sagt, jeder soll es für sich definieren. So kann man seine Beziehung beliebig gestalten.

Für mich ist eine Beziehung vor allem anderen eine Lebensgemeinschaft, die versucht, ein "Gemeinsames" zu leben und evtl. zu schaffen, das wie ein Zwei-Personen-Lebensziel die Beziehung bestimmt. Da gehört für mich normalerweise hinein, dass die Beziehung auf Dauer ausgelegt ist, dass man sehr ehrlich miteinander ist, dass man sehr loyal miteinander ist, auch wenn der andere Fehler hat, dass man einander immer versucht, das Gute zu tun und das Schlechte zu vermeiden, dass Entscheidungen, die beide betreffen, nicht allein getroffen werden, dass man versucht, immer größeres Vertrauen aufzubauen, dass man aktive Hilfe leistet, wenn der andere ein Problem hat, dass man sich gegenseitig respektiert (!), dass man annimmt, was der andere für eine Lebensgeschichte mitbringt, dass man Probleme möglichst früh anspricht (Offenheit!) und ehrlich versucht gemeinsam zu lösen, dass man offen bleibt und aufmerksam für die Veränderungen, die mit dem anderen passieren (kein festes Bild entwickeln, immer wieder prüfen, ob die eigene meinung über den anderen noch stimmt), dass man sich austauscht über die DInge, die einen beschäftigen und sich nicht zurückzieht, dass man Vertrauen hat in die Richtigkeit der beziehung und in die Richtigkeit des Umgangs mit der Beziehung, dass man versucht, gemeinsam auf eine immer höhere Ebene des gegenseitigen Verstehens zu kommen, dass man sich möglichts unabhängig erklärt vom Urteil anderer, dass man sich gegenseitig die bedürfnisse mitteilt, die man in einer Beziehung hat und sie versucht, soweit es eben möglich ist, zu erfüllen.

Das ist vielleicht so das wichtigste. "Treue" ist für mich, dass man nach diesen Dingen strebt, die oben stehen. Fehler, Streit, Rückschläge sind abgedeckt, denn es muss eben immer das gemeinsame Bemühen geben, es wieder hinzukriegen. Und wenn man jetzt gemeinsam definiert: Wir wollen uns körperliche Treue gewähren, dann soll man danach streben. Aber wenn einer der beiden es einmal falsch macht, dann muss man sich fragen: "Hat das etwas mit unseren gemeinsamen Werten zu tun?" und vor allem anderen "Verletze ich mehr, indem ich schweige oder indem ich spreche?" -- und eben diese Frage beantwortete ich vor dem Fall: "Schweig, wenn es unser Gemeinsames nicht gefährdet".

So, jetzt seid ihr wieder dran :)

little boy

 
@ klingt logisch, ist aber sehr rational gedacht...

Wann sollte deiner Meinung nach dieses Gespräch nach der Aushandlungder Treue stattfinden?

Zu Beginn der Beziehung? (da ist oftmals alles noch so offen und bedeutsam und durchaus auch mit Unsicherheit verbunden)

Wenn eine feste Vertrauensbindung erreicht ist? (dann hat man glaube ich gar nicht das Bedürfnis zu solchen Grundsatzgesprächen)

Wenn die Beziehung wackelt? (dann kann man sich in solchen Sachen sooo schnell missverstehen).

Ist wohl so ähnlich wie mit dem Ehevertrag vor der Hochzeit - gilt allgemeinhin als ziemlicher Vertrauenskiller (auch statistisch gesehen gehen mehr Ehen mit Verträgen in die Brüche, als solche ohne Absicherungen).

Ich stimme dir grundsätzlich schon zu, nicht dass du mich jetzt falsch verstehst, aber die Umsetzung in die Realität ist nicht gar so einfach.

Gruß von der

Musikfee

 
@little boy

erstmal respekt für deine beschreibung einer beziehung. besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können und wir liegen mit dem was du sagtest auf einer wellenlänge.

was deine argumentation mit dem projektmanagment betrifft stimme ich dir auch zu das man für jegliche rückschläge gewappnet sein sollte. hier liegt aber denke ich unser großer unterschied. du gehst eine beziehung, wie mir scheint, sehr rational an. ich dagegen bin eher der gefühlsmensch, zumindestens was eine beziehung betrifft. und gefühle sind leider sehr schnell verletzbar, daher ist es wahrscheinlich auch für mich schwerer einen seitensprung zu tolerieren. ein weiteres argument könnte auch immer die eigene dominanz sein, das heißt man will es einfach nicht zu lassen den partner mit jemenden teilen zu müssen, wenns auch nur für einmal sein sollte.

jedoch welches argument ich überhaupt nicht akteptieren kann ist, das es situationsbedingt sein soll oder etwas fremdes. dazu habe ich weiter oben schonmal geschrieben. es heißt dann im umkehrschluß das du deine gefühle nicht unter kontrolle hast. das sollte, nach meinen vorstellungen, aber in einer beziehung niemals passieren, egal ob nüchtern oder betrunken.

auch ich bin der mensch der im leben nichts, aber auch rein garnichts, ausschließen möchte, nur tue ich mich bei dem gedanken halt sehr schwer (seitensprung) und weiß nicht ob eine tolrenz meinerseits möglich wäre. darin unterscheiden wir uns wohl erheblich. was ja auch ok ist.

und es blind zu erklären das es nicht passiert? aber klar doch!!! weil das die voraussetzung ist mit der ich in eine beziehung gehe. ich sage nicht am anfang "du es könnte durchaus passieren das ich fremd gehe oder das du fremd gehst", da ich dann schon eine ausrede für den fall parat hätte und meine partnerin immer ein ungutes gefühl hätte.

so, nun für heute genug, weiteres morgen

vierzig

 
@musikfeee

Es ergibt sich bei mir immer in der Anfangsphase, dass ich mich über allgemeine Wertvorstellungen, Vorstellungen übers Kinderkriegen, Vorstellungen über Beziehungen usw. unterhalte. Ich weiß, wie sehr man durch die rosa Brille sieht, wenn man frisch verliebt ist. Da sollte man die "Killer" am besten ausschließen, bevor es richtig eng wird. Und die "Killer" sollte man sich überlegt haben, als man noch alleine war und nicht verliebt.

Also, wenn ich noch Vater werden will und komme mit einerr Frau zusammen, die keine Kinder (mehr) haben möchte, das wäre ein "Killer", genau wie umgekehrt. Wenn ich eine feste beziehung will, sie aber "freie Liebe" propagiert, das wäre ein "Killer". Und so weiter. Und wenn man sowieso gerade über solche Vorstellungen spricht, kann man auch gleich fragen: Wie hältst du es mit der Treue?

Das klingt sehr kopflastig, ist es auch. Ich muss mich inzwischen schützen, bevor ich noch weitere Katastrophenbeziehungen durchmache. Also frage ich. UNd wenn es einen "Killer" gibt, werde ich versuchen, mich zurückzuziehen, Verliebtheit hin oder her. Also ergibt es sich für mich immer zu Anfang der Beziehung, ungefähr zu dem Zeitpunkt, zu dem überhaupt klarwird, dass es eine Beziehung wird.

little boy

 
Lieber vierzig,

wir haben inzwischen sehr schön herausgearbeitet, was uns trennt. Ich muss meinen Kopf einsetzen, habe einfach zuviel Angst, wieder verletzt zu werden.

Hab' aber auch ein bisschen gefühl in mir ;)

Bis morgen,

little boy

 
Und wenn man sowieso gerade über solche Vorstellungen spricht, kann man auch gleich fragen: Wie hältst du es mit der Treue?
das mache ich auch immer so und empfinde es auch nicht als killer. so hat man ganz klare standpunkte.

 
@ vierzig:

Ist das kein Killer, wenn sie dir sagen würde: Du, treu sein, das kann ich nicht.

*wunder*

little boy

 
*lach

nee das wäre kein killer, weil da dann nichts mehr zum killen wäre

vierzig

 
Lieber vierzig,

also wärst du weg, wenn sie das sagt? Ich meinte mit "Killer" sozusagen eine Liste von Bedingungen, die inakzeptabel sind.

Killer eins: Sie sagt, ich muss erst mit ihrer Mutter ***

Killer zwei: Sie sagt, ihre Mutter entscheidet dann, ob wir auch dürfen.

Killer drei: Sie sagt, sie könne nicht treu sein

Killer vier, Sie will noch vier Kinder haben

solche Sachen meinte ich mit Killer, you know?

little boy

 
@little boy

ich habe dich schon verstanden was du meinst, ein wenig meines verstandes funktioniert noch und ist nicht von der frau meiner träume besetzt.

und ja, ich wäre dann weg wenn sie sagen würde "ich kann nicht treu sein"

vierzig

 
Hmm ... little boy ... Deine Argumentation zeugt von Erfahrung und Reife. Ich kann Deinen Vorstellungen sogar ganz gut folgen aber ein solches Gespräch können im Grunde genommen nur zwei sich völlig einige Leute sein, Vertrauen muss vorhanden sein. Tiefes gegenseitiges Vertrauen.

Ein früherer Kollege von mir erzählte mir oft von seiner offenen Ehe. Für beide war es die zweite Ehe. Sie hatten sich darauf verständigt, dass ein Seitensprung nicht nur nicht schlimm ist, sondern eine Bereicherung ihrer Partnerschaft sei. Und dass sie sich sogar davon erzählen könnten. Er fand dieses Modell ganz toll und konnte nicht verstehen, dass ich ihm da nicht ganz folgen wollte, denn, ... solange ich meinen Kollegen kannte, hat er diese Freiheit (wenn sie denn stimmte) immer nur zu seinen Gunsten ausgelegt ... er hatte Affairen und er war nicht so offen, sie seiner Frau zu erzählen. Er musste einfach immer mal wieder eine fremde Haut fühlen. Mir erzählte er dann davon. Ich mochte es hinterher schon nicht mehr hören.

Davon abgesehen ... bin ich auch schon mal fremd gegangen ... einmal ... nach 16 Jahren Ehe. Von diesen 16 Jahren hatte mein Mann die letzten drei Jahre nicht mehr mit mir schlafen wollen und auch davor hatte er sich schon sehr von mir zurückgezogen. Ich hatte sogar mal den Verdacht, dass er mich einmal betrogen hat. Zu Beginn unserer Beziehung war es für uns beide die große Liebe. Im Laufe der Zeit verändert sich die Liebe jedoch, kann gleichgültig, selbstverständlich werden. In den ersten 13 Jahren meiner Beziehung hätte ich jeden Gedanken an einen Seitensprung weit von mir gewiesen. Er kam mir einfach nicht.

Meine Bereitschaft mit einem anderen Mann zu schlafen, hat mich zutiefst erschüttert. Und doch ... als ich in diesem fremden Schlafzimmer stand wußte ich, dass es jetzt so sein muss. Dass ich genug gelitten hatte. Dass es etwas für mich ist. Sex hat etwas zu tun mit "Liebe machen". Wenn man diese körperliche Liebe zu Hause über Jahre nicht erhält, dann vermisst man etwas, was nicht mit Freundschaft zu füllen ist. Ich liebe meinen Mann sehr - aber nur als Freund. Mein Seitensprung hat ihm nichts weggenommen, was mein Mann nicht schon vorher aufgegeben hat.

Kann man nur schwer erklären. Es hat nichts mit Moral zu tun ...

Ich habe dann versucht, meine Ehe zu retten. Habe endlose Gespräche mit meinem Mann geführt ... habe auch vieles erreicht, aber nicht alles. Er kommt immer noch nicht auf mich zu. Ich bin immer noch mit ihm verheiratet ... aber ich habe mich jetzt in jemand anderes verliebt. Und er sich in mich. Wir haben noch nicht miteinander geschlafen. Aber wir werden es sicher tun. Er hat für mich die Begriffe von Liebe und Sex wieder zusammengebracht. Zu einer Einheit. Und ich denke, wenn es dazu kommt, dass das dann auch das Ende meiner Ehe ist.

Wenn mein Mann dann von meinem Seitensprung erfährt oder von meiner Liebe zu einem anderen Mann, dann wird er unendlich leiden und ich passe in seinen Augen dann sicher gut in das Schema der treulosen Ehefrau ... obwohl ich für diese Ehe gekämpft habe, obwohl ich mir über Jahre nichts lieber gewünscht hätte, als die allumfassende Liebe meines Mannes. Seelisch und körperlich.

Ich mag heute nicht mehr so schnell den Stab über Untreue brechen, denn Untreue hat viele Facetten. Es gibt sicher die Untreue just for fun (sicher nicht wenig), aber es gibt auch die Untreue, die durch Leid hervorgerufen wird. Und die dann wiederum Leid erzeugt.

Alles nicht so einfach, nicht ?

 
Liebe Schnuti,

als ich das erste Mal diese "Einigung" hatte, war ich 21, sie war 29. Sie kam irgendwann aus einem Urlaub zurück und blätterte mir so die Photos hin, die sie so gemacht hatte. Plötzlich kamen einige, die verschwanden im Stapel, ohne dass ich sie gesehen hatte -- und sie erzählte umso schneller von den anderen. Und dann legte sie ein Photo auf den Tisch, auf dem war ein Mann, der sah einfach so hundertprozentig wie ihr "Traumtyp" aus, genau, wie sie ihn mal beschrieben hatte. Und das wollte sie ganz schnell wieder wegnehmen, sagte nur: Das war M., bei dem habe ich ein paar Tage gewohnt, ich meine wir (sie waren zu zweit unterwegs), also, der lebte da und war sehr nett.

Ich wusste über ihren Urlaub aus Briefen so gut Bescheid, dass ich glaube, ich hätte ihn beinahe stundenweise referieren können. Von M. hatte ich noch nie gehört und ich sollte auch nie wieder von ihm hören. Ich fragte nicht nach. Ich achtete daruf, wie sie sich verhielt. Und jetzt bin ich bei der Antwort auf deine letzte Frage: Definitiv nicht einfach, wirklich alles andere als das.

Sie hat es mir hoch angerechnet und unsere Beziehung wurde tiefer und stärker. Und dieses einschneidende erste Erlebnis hat mich erkennen lassen, dass die Regel, die von ihr kam, ich war noch zu jung, um auf sowas selbst zu kommen, gut war.

Manche Beziehung habe ich danach geführt, in der ein solch' "aufgeklärter" Umgang mit dem Thema nicht möglich war. Ich war treu oder ich trennte mich, wenn ich es nicht mehr sein wollte. Am meisten betrogen wurde ich von derjenigen (ich habe es schon oben geschrieben), die am härtesten sagte: "Einmal und alles ist aus". Daran sehe ich auch, wie blind man sein kann, denn ich habe ihr vertraut, logo, bei solchen Sätzen.

Wenn mir wieder eine Frau begegnet, an der mir genug liegt, dass ich versuche, sie so zu lieben, dass es auch für sie am besten ist (ich versuche genau das ja uch mit T., siehe "verdammt zu früh zufrüh zufrüh"), dann werde ich wieder anstreben, diese "Regelung" zu haben. Mal sehen, was sie dazu sagen wird, wenn es denn wieder soweit ist.

little boy

 
hallo schnuti,

ich würde dein verhalten eigentlich nicht als klassischen seitensprung betrachten, da dein mann ja über einen längeren zeitpunkt nichts von dir wissen wollte. und das körperliches und geistiges in einer beziehung zuammengehört steht wohl außer frage.

deshalb sehe ich hier auch nicht warum du dir vorhaltungen machen solltest. mehr als ihn darauf ansprechen geht nu mal nicht.

aber worüber wir hier eigentlich diskutieren ist ja, der seitensprung in einer bestehenden und funktionierenden beziehung und dieser ist leider nicht so einfach zu tolerieren, obwohl wie ich schonmal schrieb nicht unbedingt eine beziehung, nach einem einmaligen zwischenfall, beenden würde. und was ja das wichtigste ist, was ist es für eine beziehung? wie stehen wir nach diesem "vorfall" weiter zu einander?

aber, und dessen muss man sich glaube ich bewusst sein, es ist ein vetrauensbruch der im unterbewustsein immer bestehen wird und deshalb zu schnellerer gereiztheit etc. führen kann.

ich respektiere ja auch die leute die da sagen, für mich ist ein seitensprung ok, oder ich kann damit leben. auch ich würde mir nie anmaßen über irgend jemand die lanze zu brechen.

nur ich für meinen teil möchte mit niemanden zusammen sein der diese möglichkeit durchaus einschließt.

vierzig

 
ich glaub, ich versteh jetzt littleboy etwas besser als vorher.

Er schreibt, dass er keine Unglücksbeziehung mehr verkraften kann und deshalb rationaler sein muss (in gewisser Weise als Selbstschutz).

Ich glaube, dass ich irgendwie noch eine gewisse Naivität in mir habe, weil ich eigentlich noch nie so schwer verletzt wurde, dass ich das Wagnis einer unsicheren, vornehmlich auf Gefühlen basierenden, bedingungslosen Liebe nicht mehr eingehen könnte.

Ich behaupte jetzt nicht, dass nicht auch ich anfällig sein könnte für einen Seitensprung (sich eine Schwäche keinesfalls eingestehen zu wollen ist bereits eine Schwäche und macht verwundbar!). Aber diese Gedanken sind irgendwie sooo weit weg. Ich war noch nie in so einer Situation ...

@little boy: finde ich aber gut, wie du mit demThema umgehst. Für mich wäre es nur einfach nicht der richtige Weg, glaube ich.

Musikfee

 
hi musikfee,

also ich möchte eine beziehung nicht nur auf ratio aufbauen, ohne damit little boy kritisieren zu wollen, schließlich ist es seine eigene, zu respektierende, meinung.

das fängt schon damit an, wieso liebt man? dieser punkt allein ist durch ratio nicht zu erklären, genauso warum ist die eine meine traumfrau und die andere liebe ich, aber naja.....

und man sollte doch immer offen sein was beziehungen betrifft ansonsten hat man das was zurückliegt noch nicht verarbeitet und dann bringt man eine ganz schöne last mit in die neue beziehung.

und schwäche sollte man sich eingestehen wo man der meinung ist nicht immer stark sein zu können. und im falle der treu möchte ich behaupten das ich es mit 100%tiger sicherheit sagen kann stark zu sein, nartürlich vorausgesetzt das die beziehung funktioniert.

vierzig

 
Die meisten Menschen sagen das eine und tun dann doch das andere, das gilt natürlich auch bei diesem Thema für beide Seiten:

Sagt der eine "für mich ist Treue alles" und in ein paar Jahren, passiert es ihm, weil es ihn einfch trifft, wie der Blitz..

Der andere sagt "ich kann nicht lange treu sein" und dann ist er es doch, weil er lernt, dass er woanders nicht finden wird was er sucht

Wer ist sich nicht alles sich selber treu und trotzdem hat der kleine Verrat am eigenen sein immer wieder eine Chance?

Manche Dinge müssen auch einfach passieren, weil andere Dinge sonst nicht passieren würden. Manche triste Ehe wurde durch einen kleinen Seitensprung wieder lebenswert und wäre ohne diesen Vorfall verloren gewesen. Andere Traumbeziehungen entpuppen sich als Fantasiegebilde mit zweiter Realitätsebene, wenn die Wahrheit ans Licht kommt.

Also, was solls? Man kann sich viel vornehmen und noch mehr vormachen, es kommt doch immer wieder anders, als wir denken.

Meistens trifft es die, die "Niemals!" schreien.

Lassen wir uns alle doch einfach überraschen!?

@ little boy

wenn der Schlauch platzt, war wohl zu viel Druck drauf.

Der Warnhinweis des Herstellers hätte das Platzen nicht verhindert. Aber der Benutzer hätte wissen können, das soetwas passieren kann. Hauptsache man hat Gummistiefel an, stimmts?

Es grüßt Euch alle

Anna

 
Original von Breakdown

Gibt es noch Menschen, die treu sind?

:
Ja Breakdown, die gibt es wirklich!

Ich schließe mich der Meinung von @ vierzig voll an.

Man sollte sich bei Suche nach dem richtigen / bei der richtigen viel Mühe geben. Und wenn es jahrelang dauert!! :] Solange man den richtigen nicht gefunden hat und sich mit halben Sachen zufrieden gibt, wird man immer in Versuchung leben, den 100%igen nebenbei zu suchen. Das heißt die Unehrlichkeit, auch sich selbst gegenüber, beginnt schon bereits vor dem Seitensprung!!!

 
Sonnenstrahl-

da ist was dran.

Aber gibt es den 100%igen, wo wir uns doch selber permanent verändern? Wir müssten jemanden finden, der sich uns ständig anpasst und dabei keine eigenen Einflüssen ausgesetzt ist. Wie kann das funktionieren?

Jeder sieht und erlebt doch jeden Tag 1000 Dinge. Sogar körperlich verändert man sich: Zellen sterben und wachsen neu. ich bin doch heute höchstens zu 99,99853% diejenige, die ich gestern war. Suche ich heute den 100%igen, passt es in 2 Jahren immer noch 100%, wenn beide sich jeden Tag ein kleines bißchen in verschiedene Richtungen entwickeln??

Wir leben doch, oder?

Mir z.B. wäre eine lebendige Beziehung viel wichtiger als eine 100%ige mit 100%iger Treue....

Ich lebe noch!

Anna

 
Original von anna lüse
Mir z.B. wäre eine lebendige Beziehung viel wichtiger als eine 100%ige mit 100%iger Treue....
Warum nicht beides anstreben? Ich möchte vorher nicht solche Vergleiche ziehen. Ich denke positiv, auch wenn mich die Vergangenheit und andere Menschen anderes gelehrt haben. Das Leben und die Lektionen sind ja noch nicht am Ende.