Liebe Leidenden,
ich verfolge die Beiträge in diesem Forum schon sehr lange - wohl ahnend, dass ich auch bald einmal Hilfe und Unterstützung benötigen werde...
Jetzt ist es soweit. Mein Freund und ich haben uns gestern einvernehmlich getrennt. :heulen: :heulen: :heulen:
Unser Problem war seine Familie bzw. was noch von ihr übrig ist. Seine Mutter wohnt ca. 600 km entfernt von ihm (er und ich wohnen 190 km auseinander, also Wochenendbeziehung). Sie (also die Mutter) hat in den letzten zwei Jahren ihren Vater und ihren Mann verloren und letzte Woche ist ihre Mutter gestorben. Sie sitzt jetzt also alleine am Ende der Welt und kann nicht viel mit sich anfangen. Ich muss dazu sagen, dass seine Familie das war/ist, was man unter einem richtigen Familienclan versteht. Nun ja, was liegt also näher, als dass sie ihre Kinder nun etwas in die Pflicht nimmt, um ihre Einsamkeit in den Griff zu bekommen. Der Bruder und die Schwester von meinem Ex-Freund ( :heulen: ) haben es geschafft, sich etwas von dieser übermächtigen und dominierenden Mutter zu lösen, mein Ex-Freund ( :heulen: ) nicht. Und er hatte das auch nie vor.
Abgesehen davon, dass die beiden, selbst wenn ich bei ihm zu Besuch war, ca. 2 - 3 x am Tag mindestens 20 Minuten telefoniert haben (ich kann mir nicht vorstellen, dass sie mit seinen Geschwistern auch so häufig telefoniert hat), fährt er mit ihr in den Urlaub ("Kannst ja mitkommen, wenn Du willst") und die Wochenenden müssen wir (sie und ich) uns aufteilen. Vor dem Hintergrund der jetzigen Situation (sie ist jetzt wirklich ganz alleine und hat, da ihre Mutter gestorben ist, keine Aufgabe mehr) wird wohl von mir erwartet, dass ich tolerant bin und zurückstecke. Z.B. wollten wir die letzte Oktoberwoche endlich einmal, das erste Mal, zusammen wegfahren... ist jetzt gecancelled - er fährt zu seiner Mutter. Als ich ketzerisch sagte, er solle sich überlegen, ob er nicht dort hochziehen wollte jetzt, sagte er ALLEN ERNSTES: "Das habe ich mir auch schon überlegt, aber es wäre mir lieber, wenn sie hierher zieht".
Wie auch immer. Ich dachte, das Problem löst sich mit der Zeit von selbst. Wenn wir länger zusammen sind, wird er sich schon mehr um sein Leben und seine potentielle Familie kümmern. Nun ist leider wieder dieser Todesfall dazwischen gekommen und er wird sich nicht weniger um seine Mutter kümmern, sondern noch viel mehr.
Als er letztes Wochenende zur Beerdigung "nach Hause" (er spricht immer von "nach Hause". Ist zuhause nicht eigentlich da, wo man wohnt? Oder ist das immer da, wo die Mutter wohnt?) gefahren ist, hatte ich sehr viel Zeit, nachzudenken. Und bin zu der Erkenntnis gelangt, dass ich keine Chance habe. Er müsste sich von der vermeintlichen Komplett-Verantwortung für das Leben/Glück seiner Mutter lösen - das würde aber voraussetzen, dass er das auch WILL. Und das ist das Problem - er will nicht.
Wir hatten grausige Telefonate über das Wochenende. Gestern abend sind wir (telefonisch) eigentlich übereinstimmend zu dem Ergebnis gekommen, dass es dann eben nicht geht.
Ich habe mich heute morgen mit dicken Augen in die Arbeit geschleppt und hoffe, dass die mich hier heute in Ruhe lassen. Natürlich klingelte gerade das Telefon und er schlug vor, dass wir uns am Wochenende nochmal treffen, und das ganze nochmal persönlich besprechen. Ich sagte zu ihm, dass ich das wahrscheinlich nicht packe - ich hatte eben schon wieder einen Heulkrampf, als er am Telefon war. Er redete eben mit Engelszungen auf mich ein, sagte, er würde jetzt jedes Wochenende zu mir kommen. Als ich fragte, ob es ihm dabei nicht schlecht gehen würde, sagte er, er würde damit dann schon klarkommen.
Ich glaube fast, dass ich ihn nochmal treffen muss, aber ich bin noch so schwach, und wenn er dann wieder vor mir steht, ist eh alles vorbei. Dann kann er mir erzählen, was er will. Ich bin Wachs in seinen Händen.
Könnt Ihr Euch das vorstellen? Wir trennen uns, weil er SEINER MUTTER den Vorzug gibt. Ich fasse es immer noch nicht. Kennt Ihr den Film "Ödipussi" von Loriot - so in etwa müsst Ihr Euch das vorstellen. Mit dem Unterschied, dass er hinterher nicht mit mir durchbrennt, sondern bei seiner Mutter bleibt.
Für ein paar tröstende Worte und den ein oder anderen :trost: wär ich dankbar. :heulen:
ich verfolge die Beiträge in diesem Forum schon sehr lange - wohl ahnend, dass ich auch bald einmal Hilfe und Unterstützung benötigen werde...
Jetzt ist es soweit. Mein Freund und ich haben uns gestern einvernehmlich getrennt. :heulen: :heulen: :heulen:
Unser Problem war seine Familie bzw. was noch von ihr übrig ist. Seine Mutter wohnt ca. 600 km entfernt von ihm (er und ich wohnen 190 km auseinander, also Wochenendbeziehung). Sie (also die Mutter) hat in den letzten zwei Jahren ihren Vater und ihren Mann verloren und letzte Woche ist ihre Mutter gestorben. Sie sitzt jetzt also alleine am Ende der Welt und kann nicht viel mit sich anfangen. Ich muss dazu sagen, dass seine Familie das war/ist, was man unter einem richtigen Familienclan versteht. Nun ja, was liegt also näher, als dass sie ihre Kinder nun etwas in die Pflicht nimmt, um ihre Einsamkeit in den Griff zu bekommen. Der Bruder und die Schwester von meinem Ex-Freund ( :heulen: ) haben es geschafft, sich etwas von dieser übermächtigen und dominierenden Mutter zu lösen, mein Ex-Freund ( :heulen: ) nicht. Und er hatte das auch nie vor.
Abgesehen davon, dass die beiden, selbst wenn ich bei ihm zu Besuch war, ca. 2 - 3 x am Tag mindestens 20 Minuten telefoniert haben (ich kann mir nicht vorstellen, dass sie mit seinen Geschwistern auch so häufig telefoniert hat), fährt er mit ihr in den Urlaub ("Kannst ja mitkommen, wenn Du willst") und die Wochenenden müssen wir (sie und ich) uns aufteilen. Vor dem Hintergrund der jetzigen Situation (sie ist jetzt wirklich ganz alleine und hat, da ihre Mutter gestorben ist, keine Aufgabe mehr) wird wohl von mir erwartet, dass ich tolerant bin und zurückstecke. Z.B. wollten wir die letzte Oktoberwoche endlich einmal, das erste Mal, zusammen wegfahren... ist jetzt gecancelled - er fährt zu seiner Mutter. Als ich ketzerisch sagte, er solle sich überlegen, ob er nicht dort hochziehen wollte jetzt, sagte er ALLEN ERNSTES: "Das habe ich mir auch schon überlegt, aber es wäre mir lieber, wenn sie hierher zieht".
Wie auch immer. Ich dachte, das Problem löst sich mit der Zeit von selbst. Wenn wir länger zusammen sind, wird er sich schon mehr um sein Leben und seine potentielle Familie kümmern. Nun ist leider wieder dieser Todesfall dazwischen gekommen und er wird sich nicht weniger um seine Mutter kümmern, sondern noch viel mehr.
Als er letztes Wochenende zur Beerdigung "nach Hause" (er spricht immer von "nach Hause". Ist zuhause nicht eigentlich da, wo man wohnt? Oder ist das immer da, wo die Mutter wohnt?) gefahren ist, hatte ich sehr viel Zeit, nachzudenken. Und bin zu der Erkenntnis gelangt, dass ich keine Chance habe. Er müsste sich von der vermeintlichen Komplett-Verantwortung für das Leben/Glück seiner Mutter lösen - das würde aber voraussetzen, dass er das auch WILL. Und das ist das Problem - er will nicht.
Wir hatten grausige Telefonate über das Wochenende. Gestern abend sind wir (telefonisch) eigentlich übereinstimmend zu dem Ergebnis gekommen, dass es dann eben nicht geht.
Ich habe mich heute morgen mit dicken Augen in die Arbeit geschleppt und hoffe, dass die mich hier heute in Ruhe lassen. Natürlich klingelte gerade das Telefon und er schlug vor, dass wir uns am Wochenende nochmal treffen, und das ganze nochmal persönlich besprechen. Ich sagte zu ihm, dass ich das wahrscheinlich nicht packe - ich hatte eben schon wieder einen Heulkrampf, als er am Telefon war. Er redete eben mit Engelszungen auf mich ein, sagte, er würde jetzt jedes Wochenende zu mir kommen. Als ich fragte, ob es ihm dabei nicht schlecht gehen würde, sagte er, er würde damit dann schon klarkommen.
Ich glaube fast, dass ich ihn nochmal treffen muss, aber ich bin noch so schwach, und wenn er dann wieder vor mir steht, ist eh alles vorbei. Dann kann er mir erzählen, was er will. Ich bin Wachs in seinen Händen.
Könnt Ihr Euch das vorstellen? Wir trennen uns, weil er SEINER MUTTER den Vorzug gibt. Ich fasse es immer noch nicht. Kennt Ihr den Film "Ödipussi" von Loriot - so in etwa müsst Ihr Euch das vorstellen. Mit dem Unterschied, dass er hinterher nicht mit mir durchbrennt, sondern bei seiner Mutter bleibt.
Für ein paar tröstende Worte und den ein oder anderen :trost: wär ich dankbar. :heulen: