Unglaublich, aber wahr

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oh gott, ich bin eigentlich tolerant und nicht so schnell zu schocken, aber

das mit dem gemeinsamen bett ist schon etwas komisch...

was genau gibt die mutter ihm, was er von dir nicht bekommt?

 
Tja, wenn ich das wüsste... Ich glaube nicht, dass sie ihm so viel mehr oder so viel anderes gibt als ich. Ich glaube, er fühlt sich einfach verantwortlich für Ihr Lebensglück. Außerdem habe ich keine Lust, mit seiner Mutter zu konkurrieren.

Gestern kam seine Mutter zu ihm. Ich rief ihn zuvor an und fragte, was seine Mutter den ganzen Tag mache, wenn er heute beim Arbeiten sei. Tja. Die Antwort war "Putzen und Kochen". Ich habe ihm immer gesagt, dass ich diese Rolle nicht übernehme, ich arbeite sehr viel (mehr als er, aber darüber beklage ich mich nicht) und bin nicht bereit, auch noch bei ihm die Hausfrau zu spielen. Das muss partnerschaftlich ablaufen. Ich habe selbst einen Haushalt und muss beruflich oft verreisen.

Unnötig zu erwähnen, dass er, seit sie bei ihm ist, nicht einmal angerufen hat.

Ich denke, ich bin jetzt wirklich an meine Grenzen gelangt. Ich werde mich jetzt zurückziehen, kein Trennungsdrama, keine 20.000. Diskussion über das Thema mehr. Ich habe es wirklich versucht, damit klarzukommen, mit ihm darüber zu reden, es hat nichts gebracht. Es wird sich totlaufen, wenn ich mich nicht um diese Beziehung kümmere. Und ich finde, jetzt ist er mal an der Reihe. Ob mit Mutter oder ohne, aber so geht es doch wirklich nicht.

 
Soooooooo.

Besser als jedes Tagebuch ist das hier. Gerade hat er angerufen. Fragte mich pseudo-interessiert (meine Wertung) nach meinem Arbeitstag. Sagte, ich könnte ja morgen mit nach XXX fahren (er und seine Mutter fahren morgen dorthin, letzthin hieß es noch, ich solle dieses Wochenende lieber in YYY bleiben, weil er lieber mit seiner Mutter unterwegs ist). Meine Entgegnung, ich käme damit nicht zurecht, dass er gestern so und heute so sagt, blieb unbeantwortet.

Was ich denn morgen machen würde. Ich sagte, ich ginge in die Stadt, noch Weihnachtsgeschenke kaufen (u.a. für eine Freundin, mit der ich z. Zt. ein bisschen Stress habe/hatte - wir haben uns aber ausgesprochen). Er meinte, wir(also die Freundin und ich) hätten uns wieder versöhnt, weil ich ihr ja jetzt ein Geschenk kaufen ginge. Ich sagte, mit dieser Frau bin ich seit 20 Jahren befreundet und selbst wenn wir richtig Stress hätten, würde ich ihr gerne was zu Weihnachten schenken. Ich mache Weihnachtsgeschenke für meine Freunde nicht davon abhängig, ob wir gerade Stress haben oder nicht. Dazu muss man sagen, dass für ihn Geld eine sehr große Rolle spielt. Er ist geizig. Ein bisschen davon hat er sich schon abgewöhnt - mir gegenüber ist er für seine Verhältnisse großzügig.

Naja. Jedenfalls rief dann seine Mama zum Essen. Die Forelle war fertig.

Ich weiss nicht, ob er heute nochmal anruft. Ich hoffe eigentlich, dass er es nicht tut. In den Zeiten, in denen er nicht anruft, kann ich mich gut von ihm wegbewegen. Aber wenn er dann einmal wieder was liebes oder lustiges sagt, bin ich sofort wieder da. Ich hasse mich dafür. Ich will ihn nicht, er tut mir nur weh, versteht mich nicht und ich bin jetzt wieder die, die da sitzt und heult.

Ich habe das Gefühl, dieses Wochenende geht es wirklich zu Ende. Und es ist mir eine Genugtuung, dass meine Leitung jetzt belegt ist (analog harhar). Aber was bringt mir das - er würde eh nicht fragen, warum so lang belegt war.

Ich bin 33, wollte nie Kinder, komme jetzt aber langsam in das Stadium, in dem man diese Lebensprämissen in Frage stellt, ich hatte IHN mir an meiner Seite vorgestellt. Ich fühle mich trotz allem zu ihm hingezogen, vielleicht ein Stück weniger, als noch letzte Woche, aber immer noch genug, um nicht sagen zu können:

DAS WAR ES. DU TUST MIR NICHT GUT. ICH HABE GEKÄMPFT. DU NICHT.

Eins noch, was mir nicht aus dem Kopf geht: Zu Anfang unserer Beziehung sagte er: "Na und... Wenn ich Dich nicht kennengelernt hätte, hätte ich jemanden anders kennengelernt."

Er hat sich bemüht, mir zu versichern, dass keine dem Vergleich mit mir standhalten würde. Aber ich habe das Gefühl, dass nach mir eine Frau kommt, die ihn als Halbgott in Weiss bewundert, ihm den Haushalt führt und keine Ansprüche stellt, ihn nicht hinterfragt.

Ich mag nicht in Selbstmitleid versinken. Ich mag mein Unglück aktiv angehen. Aber es ist schwer. Und ich bin grade furchtbar unglücklich.

 
achje, ganz schön schlimme geschichte...

ich finde, du hast völlig recht, so wie du handelst, auch wenn es weh tut

fühl dich gedrückt :trost:

 
Ich heule. Gerade mit ihm telefoniert. Aber es hat keinen Sinn, er sieht es nicht ein, worum es mir geht. Ich habe mich quasi getrennt, aber er denkt wohl immer noch, dass ich gerade meine Tage habe und deswegen nicht zurechenbar bin. Erst als ich ihn förmlich darauf hinstieß, dass ich morgen abend auf eine Party gehe, auf der ein Mann ist, der sich für mich interessiert, fragte er ein bisschen nach. Ich weiss, dass es jetzt vorbei ist. Endgültig. Er meinte noch, morgen sehen wir weiter. Ich sehe nicht weiter, ich habe mich lang genug bemüht, ich will nicht mehr, will jetzt endlich einmal, dass mich jemand versteht.

Es ist echt aus. Ich fasse es nicht. Er hat sich noch nicht mal gewehrt, verkennt den Ernst der Lage. Das macht es mir nur noch schwerer. Ich habe ihm sogar gebeichtet, dass ich hier im Internet Hilfe gesucht habe, da war er nur empört. BITTE HELFT MIR.

 
Wer jemals gedacht hat, je älter man wird, desto weniger tut es weh, sei hiermit für alle Zeiten von diesem Glauben abgebracht.

Ein Rat von mir: Überlegt Euch gut, auf was Ihr euch einlasst. Wenn etwas schon von Anfang an nicht stimmt, wird das auch nichts mehr.

"Gib auf dich acht. Jedesmal, wenn du, wachsend, Lust haben wirst, die falschen Dinge in richtige zu verwandeln, erinnere dich daran, dass die erste Revolution, die man machen muss, die im eigenen Inneren ist, das ist die wichtigste. Für eine Idee zu kämpfen, ohne eine Idee von sich selbst zu haben, ist mit das gefährlichste, was man tun kann.

Jedesmal, wenn du dich verloren fühlst, verwirrt, denk an die Bäume, an ihre Art zu wachsen. Denk daran, dass ein Baum mit einer großen Krone und wenig Wurzeln beim ersten Windstoß umgerissen wird, während bei einem Baum mit vielen Wurzeln und kleiner Krone die Säfte nicht richtig fließen. Wurzeln und Krone müssen gleichermaßen wachsen, du musst in den Dingen über den Dingen sein, nur so wirst du Schatten und Schutz bieten können, nur so wirst du zur rechten Jahreszeit blühen und Früchte tragen können.

Und wenn sich dann verschiedene Wege vor dir auftun werden, und du nicht weisst, welchen du einschlagen sollst, dann überlasse es nicht dem Zufall, sondern setz dich und warte. Atme so tief und vertrauensvoll, wie du an dem Tag geatmet hast, als du auf die Welt kamst. Lass dich von nichts ablenken, warte, warte noch. Lausche still und schweigend auf dein Herz.

Wenn es dann zu dir spricht, steh auf und geh, wohin es dich trägt."

(Aus: Susan Tamaro: Wohin dein Herz dich trägt)

Ich danke Euch für Eure Geduld. Ihr habt mir sehr geholfen. Aber was jetzt kommt, da muss ich nun mal durch. Ohren anlegen und rein in den Hintern, wie ich im Job immer zu sagen pflege.

Schön, dass es Euch gibt.

Unter Tränen, aber aufrecht

Eure Para ;-)

 
Liebe Para,

du hast sehr recht mit den Dingen, die du geschrieben hast und du hast sehr recht damit, dass es nicht ganz normal ist, was da läuft. Und dazu kommt, dass du nicht seinen Idealvorstellungen einer Partnerin zu entsprechen scheinst (Putzfee und Kochgöttin) und noch dazu, dass du wirklich getan hast, was du tun konntest, schließlich ist dein thread einen Monat alt, in dem du dich bemüht hast!

Gib' ihm einen eindeutigen Laufpass, verbiete ihm am besten, dich anzurufen, falls es dich weiterhin schwach macht und kümmere dich um dein Leben und um deine Wünsche. Kümmere dich um dich!

Ich wünsch' dir alles Gute! Bleib stark.

little boy

 
Liebe Para,

deine letzten Worte haben mich sehr berührt.

Du bist so verzweifelt und verletzt, aber hast noch die Stärke, an uns deine Erfahrung in lieben Worten weiterzugeben.

Danke dafür!

Wünsche dir viel Kraft und Persönlichkeit für die kommende Zeit. :schmatz:

Liebe Grüße von

Musikfee

 
... little boy und Musikfee.

Ich weiss, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Und ich ziehe das jetzt durch. Ich weiss noch nicht mal, ob ich ihn geliebt habe, vielleicht war ich nur verliebt in den Gedanken, eine Beziehung zu haben. Ne, nicht vielleicht, so war es.

Ich habe ganz liebe Freunde und eigentlich genug Eigenleben, um die Einsamkeit, vor es der mir immer so gegraust hat - so sehr, dass ich mich auf diesen unmöglichen Mann eingelassen habe - irgendwie zu ertragen. Wenn man mit sich selbst nicht zurechtkommt und nichts mit seiner Zeit anzufangen weiss, darf man seine Hoffnungen und sein Lebensglück nicht auf eine andere Person projizieren. Das habe ich aber getan. Ich wollte, dass er der Mann wird, den ich lieben kann. Total falscher Ansatz. Nicht den anderen ändern, sondern sich von vornherein nur auf etwas einlassen, das eine Zukunft haben könnte. Wenn ich ehrlich bin, hat bei uns nicht sonderlich viel gepasst, und das habe ich von Anfang an gespürt. Ich habe es mir schön geredet, es weggeleugnet - Schwachsinn.

Leider geht es wohl doch nicht ohne die berühmte Schmutzwäsche... Als ich gestern mit einer Freundin unterwegs war (auf dieser Party, auf der angeblich auch ein Mann sei, der sich für mich interessiert), hat er mir eine Nachricht hinterlassen. Er wolle heute seine Sachen abholen, ich sollte ihn heute bis zehn anrufen, ob das klargeht. Ich habe ihn angerufen, und sein erster Satz war "Ist ER noch da?" Auf der einen Seite könnte mir seine offensichtliche Verletztheit guttun. Auf der anderen Seite will ich nicht, dass er von mir denkt, dass ich sofort den nächsten habe. Aber letzteres ist nicht meine Art und ich denke, das weiss er auch. Er ist ein verletztes Tier, ein Kind, dem man ohne Grund sein Spielzeug weggenommen hat. Er sagte dann noch, mein Verhalten in den letzten Wochen gäbe Grund genug, zu vermuten, dass mit DEM ANDEREN schon länger etwas läuft. Und ich habe doch lediglich versucht, ihm die Augen zu öffnen.

Wir haben ausgemacht, dass wir die Sachen in zwei Wochen austauschen. Er fragte noch, was ich mit den Weihnachtsgeschenken mache, die ich schon für ihn besorgt habe. Ich sagte, ich müsste das nicht jetzt entscheiden. Aber ich werde sie ihm geben, sie sind so etwas besonderes (ohne Kitsch, einfach Sachen, die er gerne hätte - ohne Liebeserklärungsinhalt oder ähnliches), dass ich damit nichts anderweitiges anfangen kann. Verachtet mich, aber ich will, dass ihm - diesem indifferenten Kerl - noch einmal so richtig bewusst wird, was er mit mir verloren hat.

Sagt mir einfach, dass er so was wie mich NIE MEHR findet. Es spielt ja keine Rolle, ob es wahr ist.

Seiner Mutter kann ich im Grunde dankbar sein. Sie war nur ein Katalysator.

Ich bitte noch um ein paar tröstende Worte und Zuspruch. Ich hab es so bitter nötig.

 
:] ;) :) ) ;) :]

Auch wenn du es ja schon ein bisschen "einforderst", ha ha.

Para, so jemanden wie dich, der wirklich versucht, sich in den anderen hineinzuversetzen und um eine Beziehung ehrlich länger kämpft gibt es nicht so oft!

Ich finde es ok, dass du ihm jetzt ein klein wenig zeigen willst, was er Gutes an dir verloren hat. Das ist nur ein natürliches Bedürfnis, um das eigene Selbstbewußtsein, das mit Füßen getreten wurde vom Gröbsten wieder aufzupolieren ...

Natürlich weißt du ja selber, dass wirkliche Freude und Zufriedenheit nur aus einem selber heraus kommen kann und nicht von anderen abhängig ist.

Drum geb ihm noch die Geschenke zu Weihnachten, aber dann lass es auch schon gut sein. Vertraue drauf, dass er das aus der Erfahrung lernen wird, was er lernen will (den Rest kannst du sowieso nicht beeinflussen und du bist dafür auch nicht verantwortlich!).

Und so paradox es auch für dich klingen mag, genieße jetzt deinen Neuanfang ...

"Denn jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der dich beschützt und der dir hilft zu leben" (Christian Morgenstern)

In Liebe

Musikfee

 
@ Musikfee

Nichts darf man :p Aber weisst Du, wie das ist, wenn man einen Analog-Anschluss und die liebeskummer.ch-Seite tagelang aufgerufen hat und NICHTS an Reaktion kommt, man sich ständig neu einwählen muss etc.? Ich muss einfach jetzt mal was von Euch fordern, ich habe jetzt so lange immer nur gekämpft. Das darf ich doch, oder ;-)

 
:p :schmatz: :p :compi:

Ja fordere nur, hab ne Standleitung im Haus und bin zur Zeit eh viel am Schreiben (wissenschaftliche Arbeit muss noch dieses Jahr abgegeben werden, puh!).

Jetzt geh ich aber nochmal weg ... Will ja keinen Quadrat-Schädel bekommen.

Ciao

Musikfee

 
@Musikfee

Ich beneide Dich. Wenn ich meine Gedanken beisammen habe, werde ich mich auch wieder in irgendein wissenschaftliches Thema vertiefen und darüber die Zeit vergessen. Ich bin faul geworden, aber vielleicht kann ich mich jetzt einmal wieder zu etwas aufraffen. Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg mit Deiner Arbeit, denn ich weiss, dass das einem sehr viel geben kann :super:

Da ich heute nicht viel Lust auf lange Telefonate und Erklärungen hatte, hatte ich ihm angekündigt, dass ich ihm etwas schreibe.

Das habe ich ihm eben geschickt (ist seit zwei Tagen gereift und deswegen - denke ich - ok)

Lieber XXX,

ich weiß nicht, für wen ich das aufschreibe. Für mich oder für Dich? Aber nicht zuletzt haben meine Unfähigkeit, mit Dir zu kommunizieren, und Deine Unfähigkeit, (mit mir) zu kommunizieren, uns an den Punkt gebracht, an dem wir jetzt stehen.

Ich habe das Bedürfnis, mir noch einmal ein paar Dinge von der Seele zu schreiben.

Eins vorneweg: Mir ist ganz klar, dass Du mich jetzt nur negativ siehst. Aber Du musst Dir jetzt wahrscheinlich bestimmte Sachen einreden und mich vor Dir selbst schlecht machen, damit Du mit der Situation zurechtkommst. Warum wäre es sonst so wichtig, ob ich mich getrennt habe? Aber es ist nun mal einfacher, mir die Schuld an unserem Scheitern zuzuschieben. Mich geht das nichts mehr an, ich werde nie mehr in XXX und Umgebung sein, und mir ist es wurscht, wer dort was über mich redet. Die Frage ist, ob Du Deinen Ruf nicht selbst ruinierst, wenn Du mich jetzt überall schlecht machst. Soviel zur „Sprachregelung“.

Was uns anbelangt: Dinge, die mir sehr viel bedeuten, bedeuten Dir nicht viel, und Dinge, die Dir sehr viel bedeuten, bedeuten mir nicht viel (das ist keine Wertung). Ich wollte endlich einmal „irgendwohin gehören“, „irgendwo ankommen“, vielleicht doch eine Familie haben. Deswegen habe ich versucht, Dich für mich und mich für Dich passend zu machen. Dabei war ich oft gemein zu Dir und dafür schäme ich mich. Ich habe trotz Deiner Art, mit Kränkungen umzugehen, immer genau gemerkt, wie sehr ich Dich verletzt habe. Ich war so oft aber einfach nur verzweifelt, weil ich mich immer fragen musste „Warum ist er so, warum kann er nicht anders sein?“ Das war falsch. Ich hätte Dich entweder von Anfang an so akzeptieren müssen, wie Du bist, oder hätte es gleich bleiben lassen sollen. Das habe ich nicht getan. Vielleicht kannst Du meine Entschuldigung irgendwann annehmen.

Ich glaube, wundern wird sich niemand. Alle waren skeptisch, was unsere Beziehung anbelangt – aus diesen oder jenen Gründen. Nur wir beide haben daran festgehalten, weil wir beide einen Traum oder jedenfalls bestimmte Vorstellungen von unserem Leben hatten und deswegen dem anderen seine Rolle in diesem Traum zugewiesen haben. Aber so geht das eben nicht.

Ich bin unglücklich (ich höre Dich sagen „Selbst schuld!“) und ich leide wie ein Vieh. Aber ich bin mir nicht mehr so sicher, ob es deswegen ist, weil ich Dich so geliebt habe, oder weil ich nicht allein sein wollte. Gerne zusammen Radlfahren, Skifahren, auf den Berg oder in die Sauna gehen – das ist keine Basis für eine Beziehung. Dazu gehört mehr als das.

Ich kann den Gedanken daran, Dir noch einmal zu begegnen, nicht ertragen. Es tut einfach so weh, wenn ein Luftschloss einstürzt, und ich bin nicht der Typ, bei dem das in zwei Wochen oder zwei Monaten anders ist. Vielleicht ist es ja möglich, dass Du das Fahrrad zu einem ausgemachten Termin raus stellst und ich bei XXX klingle und Dir Deine Sachen oben vor die Tür stelle.

„Let’s leave it now with some semblance of grace.“

XXX

 
Noch ein Gute-Nacht-Spruch von mir.

Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass man über sich selbst lachen kann. Wer das nicht kann, kommt jedenfalls für mich als Partner nicht mehr in Frage.

Mein Wort in Gottes Gehörgang. Nächsten Monat nerve ich Euch wieder mit dem nächsten arroganten Schnösel, dem ich die Füsse küssen, seinen Haushalt führen und kochen darf, obwohl ich selbst total abgekämpft bin.

Einsicht ist eine Sache, entsprechend handeln die andere.

:]

 
Liebe Para,

auch von mir erhältst du den Trost, den man eben über Worte in einem solchen Forum geben kann. Du bist mit deinen Erkenntnissen über Beziehungen, dein eigenes Verhalten und über den Ablauf deiner Liaison mit XXX sehr weit gekommen, deinen Abschiedbrief finde ich gut überlegt und reif -- und du stellst dich noch nicht einmal über ihn oder über dich, sondern gibst dir das Recht, ihn nicht zu ertragen und ihm das Recht, böse zu sein (und blöd, wenn er möchte). Beeindruckend und wieder gespickt mit viel Wahrheit, die absolut und nicht nur in deinem Fall gilt.

Ich finde also alles gut, wie es läuft, nur dein letztes Posting stimmt mich traurig: Verliere nicht die Zuversicht, in Zukunft besser auf dich achtgeben zu können. Man lernt und lernt und lernt und irgendwann kann man es einmal. Du solltest niemandem den haushalt machen, wenn du damit nicht glücklich wirst. Basta. Beschließe das für dich und tue nur eines, wie du es angedeutet hast: Lache auch mal über dich.

Ich habe ja nur einen Teil meiner Geschichte hier gepostet (verdammt, zu früh, zu früh, zu früh) und sie hat sich fortgesetzt und verändert und hatte ja auch eine nicht veröffentlichte Vorgeschichte. Aber eines habe ich gelernt: Man muss sich Zeit lassen mit dem Kennenlernen, auch wenn das Begehren noch so groß ist. Und eine Frau, die sich in mich verliebt hat und in die ich mich verliebt hatte, sagte mir an einem Abend: "Es ist wunderbar, diese Gefühle und das Begehren zu haben. Es ist ein schöner Wunsch und ein echtes Bedürfnis, eine feste Partnerschaft herbeizusehnen. Aber ich kann mich selbst nicht ernst nehmen und muss meinen Eifer belächeln, wenn ich innerhalb von wenigen Tagen plötzlich nur noch diesen einen Mann sehen und mit ihm sofot zusammenkommen will. Liebe braucht eine Grundlage und Vertrauen und ich brauche für beides einfach Zeit, selbst, wenn ich mich selbst davon manches Mal überzeugen muss." Natürlich begehrte der schmachtende Liebhaber und der verliebte Mann in mir auf und wollte sofort mehr. Doch je länger es dauerte, desto einsichtiger wurde mir, was sie gesagt hatte und desto mehr merkte ich, wie das langsame Tempo meinen Bedürfnissen entsprach. ich hätte mich jederzeit wieder lösen können. Ich konnte tatsächlich prüfen, ob wir passen oder ob ich einer Illusion hinterherlaufe. Ich hatte die Möglichkeit sie wirklich kennenzulernen und fand ihre Art, mit unserer beginnenden Beziehung umzugehen einfach nur reif und überlegt. Und auch wenn es in mir manches Mal brodelte und Ungeduld aufkam, so habe ich mich in diesem Stadium mit ihr sehr wohl, aufgehoben, angenommen und sicher gefühlt. Weil wir bei dem Tempo nicht aus der Kurve fliegen konnten. Und weil ein solches Tempo viel eher einen ernsthaften Versuch widerspiegelt als es ein rasanter Beginn tut.

Bitte achte so gut wie sie auf dich. Lerne, über deine Bedürfnisse nach Tempo zu lachen und dich selbst ungeduldig, überschwänglich, verliebt zu finden und dich nicht ernst zu nehmen in dem Bedürfnis, alles sofort zu wollen. Lerne deinen potentiellen Partner langsam und gründlich kennen und entscheide dich für ihn, wenn du sicher bist. ich wünsche mir sehr für dich, dass du das gelernt hast. Für dich.

Halte dich wacker, fühle dich gedrückt und lasse ihn los, so ist es gut.

little boy :trost:

 
Para du hattest in einem von meinem threads vor kurzem geschrieben das du dich meiner Freundin ähnlich fühlst..well.... falsch..genauso wie du fühle ich im Moment...hilft dir jetzt auch nich viel..egal..ich denk an dich,,du bist nicht allein mit solchen Gefühlen, fühl dich umarmt und weine wenn dir danach ist, ich hör dir zu...

 
@ little boy: Mein letztes Haushaltsposting war nicht ernst gemeint. Ich habe mich damit bereits über mich selbst lustig gemacht.

Ach, wenn es nur das Tempo wäre, das es zu drosseln gilt. Aber so weit bin ich noch gar nicht. Ich muss erst lernen, das Alleinsein zu ertragen und es dann auch zu genießen. Ich muss erst mit mir alleine zufrieden sein, bevor ich in einer Beziehung ich selbst und zufrieden sein kann. Und das erscheint mir unglaublich schwierig. Aber ich habe das Gefühl, ich bin auf dem richtigen Weg. Ich habe mich nicht getrennt, um IHM damit zu signalisieren, dass ich sein Verhalten nicht in Ordnung finde, um ihn zu bestrafen (so wie es sonst immer war), sondern weil ICH etwas anderes für mein Leben will.

Er hat mir bereits geantwortet. Den genauen Inhalt erspare ich Euch, er war genau, wie ich ihn erwartet habe. Er spricht von einer Scheintrennung, er nimmt mich tatsächlich nicht ernst. Ist überzeugt davon, dass mir was besseres als er im Leben nicht passieren wird. Aber ich bräuchte ja einen leptosomen Frauenversteher mit zwei linken Händen, der den ganzen Tag mit mir im Bett liegt und sinnlose Beziehungsdiskussionen führt. Mein Gelaber hätte ihn sowieso nur noch angekotzt etc.

Nicht, dass mich das alles noch sonderlich trifft. Wie gesagt, ich trauere der Beziehung nach, nicht ihm als Person. Aber ich hätte mir ein wenig Selbstkritik und ein wenig Einsicht gewünscht. Das hätte dem ganzen noch eine gewisse Restwürde vermittelt. Aber so...

@Rhodan: Ich bin Deiner Freundin vielleicht tatsächlich ein bisschen ähnlich. Aber Du bist ganz anders als mein Freund - Du reflektierst und hinterfragst Dinge und man spürt, dass Du Deine Freundin liebst. Also vergleich Deine Situation nicht mit meiner. Ich war vielleicht so sprunghaft, weil das das einzige Mittel war, das mir zur Verfügung stand, um ihn wenigstens ein bisschen aufzurütteln. Das ist bei Euch nicht nötig. Du bist sensibel. Also muss das Verhalten Deiner Freundin andere Gründe haben.

Ich bin Euch so dankbar.

 
Hallo Para,

ich finde, das klingt schon sehr weise, was du über dich selbst sagst.

Jetzt geht es an die Umsetzung!

Überleg mal, was dir Spass machen könnte. Du bist frei und unabhängig, du hast einen vernünftigen Schlussstrich gezogen und du hast abgeschlossen ...

Also ... jetzt muss man vornehmlich nach vorne schauen und Ziele finden.

Gut tut ja immer so ein Tapetenwechsel (Umzug, Reise, neue Arbeit, neue Menschen) oder eine neue Herausforderung (Beruf, Ausbildung, Weiterbildung, Kurse). Teste aus, informier dich, plane!

Bin schon gespannt, was du alles für Ideen hast 8)

Grüßle Musikfee

 
Liebe Musikfee,

ich weiss ja. Aber ich kann mich jetzt noch nicht aufraffen. Ich muss erst noch ein bisschen meine Wunden lecken. Gib mir noch ein paar Tage - bis die Augen nicht mehr so rot sind, ich mal wieder eine Nacht geschlafen habe, es meiner Freundin zum 10.000. Mal erzählt habe etc. Es ist gerade mal zwei Tage her und die Erkenntnisse übermannen mich und sind sehr anstrengend. Aber ich will nicht jammern, es ist gut so, wie es gekommen ist und ich werde bald wieder richtig viel Spaß am Leben haben.

 
ok, ok, ... also nächste Woche dann selber Ort selbe Frage :) )

(und derweil mische ich ein Zaubermittel in dein Speichelsekret, damit das Wundenlecken auch zur Heilung führt - einfach dran glauben :schmatz: )

Musikfee

 
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