Vater verloren & unglücklich(?) verliebt in Frau mit Kind & unendlich schüchtern

Erzähl' doch mal ein bisschen mehr von ihr - ja, Du darfst auch aus Herzenslust schwärmen!
Was ist sie für ein Mensch?


Also, sie ist lebhaft und frech. Sie hat ihren eigenen Kopf und versucht, weitgehend nach ihren eigenen Regeln zu leben. Sie lässt sich nicht so schnell was erzählen, gibt wenig darauf, was "die Leute" so meinen, denken oder für richtig und wichtig halten. Man sollte sich auch nicht mit ihr anlegen, wenn es sich vermeiden lässt. Sie hat eine wilde lange Jugend hinter sich. Sie hat viele Jahre in einem ausgebauten LKW gelebt und ist kreuz und quer durch Europa gefahren... Mit dem Alter und na klar mit dem Kind ist sie etwas ruhiger geworden und mehr auf Sicherheit bedacht.

Als Kind war sie sehr früh auf sich selbst gestellt und ist es von daher gewohnt, schwierige Situationen zu bewältigen. Sie legt sehr großen Wert auf ihre Unabhängigkeit. Es gelingt ihr, mit wenig Geld zurecht zu kommen und es sich und ihrem Kind das Leben schön einzurichten. Dafür hat sie überhaupt ein Händchen. Also, angenehme Situationen zu schaffen und sich nicht zu stressen, wenn es dafür keinen triftigen Grund gibt.

Was ich an ihr ganz besonders mag, ist die überschäumende Phantasie, und Humor, mit dem sie den Unzulänglichkeiten des Lebens begegnet. Auf dieser Ebene verstehen wir uns besonders gut. Ihr Humor und ihr Einfallsreichtum sind einfach umwerfend.

Sie hat hohe ethische Grundsätze, und versucht, danach zu leben. Sie vermeidet nicht nur aus Gründen der Sparsamkeit jede Form von Verschwendung, ist dabei aber großzügig. Sie bemüht sich um Aufrichtigkeit den Menschen gegenüber, die sie schätzt. Sie vermittelt diese Grundsätze auch ihrem Kind.

Es rührt mich sehr zu sehen, wie sie mit dem Jungen umgeht. Etwa, wie sie ihn tröstet wenn er weint oder ihn besänftigt, wenn er bockig ist. Wie sie den Affekt des Jungen behandelt, als sei es wie eine dritte Person. Wie sie überhaupt ganz erwachsen mit dem Kind über Gefühle und ernste Themen spricht. Wenn sie etwa versucht, komplizierte oder bedrohliche Themen in eine Sprache zu übersetzen, die der Junge verstehen kann und die ihn nicht ängstigen. Der Junge steht für sie immer an erster Stelle und sie tut alles, was in ihrer Macht steht, zieht alle Register, damit er es gut hat. Das finde ich ganz große Klasse.

Wenn aber der Junge mal beim Vater ist, und nicht gerade mal wieder alles dicht hat wegen Corona, dann kann man mit ihr richtig über die Stränge schlagen, die ganze Nacht durchtanzen und so. Ihre erlebnisoffene Art und ihr Humor sind dabei sehr hilfreich.

Sie ist in berufstätig, hat eine handwerkliche Ausbildung gemacht und arbeitet in Teilzeit in einer sozialen Einrichtung. Vor etwa drei Jahren hat sie sich vom Vater des Jungen getrennt. Sie hat in rausgeschmissen, weil er sich zu wenig um die gemeinsamen Angelegenheiten gekümmert hat. Sie ist seitdem Single. Im vergangenen Sommer hatte sie eine kurze Affäre.

Soweit erst einmal!

Einen angenehmen Abend und eine gute Nacht wünsche ich euch!

 
Tolle Frau. 

Du bist ein toller Mann. 

Eine Garantie kann ich dir nicht geben, wie auch, aber auf mich wirkt das alles sehr achtsam, bedacht und positiv. 

 
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Vielen Dank für die Beschreibung!

"Bedacht" ist ein guter Einwand...

...aber erst morgen wieder.

Wie haben sich eigentlich die tolle Frau und der tolle Mann kennengelernt?

 
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Wie haben sich eigentlich die tolle Frau und der tolle Mann kennengelernt?
Hm, neben dem wie (und wo) kommt oft im echten Leben hinzu: unter welchen, jeweiligen Umständen das geschieht. Also neben all dem anderen Kram, der sonst noch entscheidend ist.

Meinem aktuellem Freund, aber auch  meinem Ex, ist es zugleich, dass beide aufgrund eines nicht vorhersehbaren "Schicksalschlages" ihren geliebten Vater, zudem relativ jung noch, verloren (gerade 20, Mitte/ Ende 20).

Zu diesem "Unglück" kommen aber weitere Sachen, wie so u.a. "der letzte Streit/ das letzte Wort, der / das ungeklärt blieb". Überhaupt so "unklare Lagen". Dazu gekoppelt: was habe ich als "Sohn" hier dazu gelernt?

Begebe ich mich aus einem Ohnmachtsgefühl z.B. lieber selbst direkt in irgendwelche Abhängigkeiten usw. usf. Spreche ich Dinge eher direkt an und verarbeite jene lieber erstmal usw. usf. Was macht so ein Verlust mit mir selbst?

 
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Wie haben sich eigentlich die tolle Frau und der tolle Mann kennengelernt?


Ah, da habe ich einen sehr wesentlichen Punkt vergessen!

Wir kennen uns schon sehr lange, waren beide in den frühen 90ern viel auf Technopartys unterwegs. In den letzten 15 Jahren hatten wir aber so gut wie keinen Kontakt, sind uns höchstens einmal im Jahr über den Weg gelaufen und haben dann fünf Minuten geplaudert.

Und die neuerliche Begegnung lief so ab: Ich arbeite u.a. als Kulturveranstalter, und sie ist auf einem Konzert aufgetaucht, das ich betreut habe. Das war auch ohne sie schon ein besonderer und schöner Abend, weil wir das erste Mal seit ca. 1,5 Jahren ganz normal aufmachen konnten, ohne Masken, Abstand und mit offener Bar.

Als die Show vorbei war, stand sie einfach da. Ich habe ihr als allererstes spontan ein Kompliment gemacht: "Nicole, Du siehst richtig gut aus!". Und als sich bei uns der Abend dem Ende zuneigte, angenehme Runde an der Bar, meinte sie so: "Der XY Club hat heute auf, wer kommt mit?!" - Ich wollte erst kneifen, "gute Idee, aber heute nicht, langer Tag etc...", aber sie ist hartnäckig geblieben. "Ich habe heute kinderfrei, jetzt oder nie".

Wir sind dann zusammen hin und es war dann ein richtig fette Nacht. Ich hatte schon seit langem Lust gehabt, mal wieder in den Club zu gehen. Dachte aber irgendwie, ich bin zu alt, komme nicht rein, was auch immer. Pustekuchen, wir haben uns höchst willkommen gefühlt, Sound, Stimmung und Atmosphäre waren einfach bombe. Kommt einem ja eh vor wie ein Traum, nach 1,5 Jahren plötzlich mit so vielen Leuten feiern... Alle haben sich riesig gefreut. Das haben wir beide so empfunden, und für uns beide war es die erste Clubnacht seit vielen Jahren.

Ja, und in der Nacht war es dann bereits um mich geschehen. Woran ich mich erinnern kann, sie hat mich öfter zu sich gezogen, wenn wir auf dem Dancefloor auseinander zu driften drohten. Oder für uns den Weg nach ganz vorne freigekämpft hat. Das fand ich ganz zauberhaft.

Wir hatten dann am Mittwoch darauf unser erstes Date, Kaffee, Park, Museum, Essen. Kurz darauf hat sie zum ersten Mal den Jungen mitgebracht, und da war mir dann echt nicht mehr zu helfen, ich war völlig hin und weg von den beiden... ❤️

 
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Ohne Frage!

Du bist ein toller Mann. 
Danke für die Blumen 😊

Hm, neben dem wie (und wo) kommt oft im echten Leben hinzu: unter welchen, jeweiligen Umständen das geschieht.
Ja. Die Begegnung hat in einer Ausnahmesituation stattgefunden. Mein Schutzpanzer, der mich viele Jahre vermeintlich vor Verletzungen bewahrt hat, war bereits angeknackst.

Vor rund 3 Jahren ist bereits meine Mutter gestorben. Zu ihr hatte ich ein sehr schwieriges Verhältnis. Sie war auf eine für ihre Umwelt und besonders für mich belastende Weise psychisch krank. Aber, als sie körperlich krank geworden ist, auch bei ihr ging das sehr schnell, habe ich mich als einziger naher Angehöriger in der Nähe, um sie gekümmert. (Meine Eltern haben sich getrennt, da war ich 14. Und mein Vater hat erneut geheiratet, die Mutter ist allein geblieben.) Da habe ich sie noch einmal auf eine neue Weise kennen gelernt und konnte mich mit ihr versöhnen. Ich konnte den feinen Menschen hinter den ganzen neurotischen, regressiven und übergriffigen Verhaltensweisen entdecken. Durch ihren Tod habe ich auch wieder mehr Kontakt zur weiteren Familie bekommen und zu einer mit unserer Familie seit Jahrzehnten befreundeten Familie, die wie Pech und Schwefel zusammenhält und mir da ein gutes Beispiel ist.

Durch dieses und einige weitere Erlebnisse und Erfahrungen habe ich umgedacht. Es war mir viele Jahre hauptsächlich wichtig, "viele coole Projekte" zu machen, mir Respekt und Anerkennung durch Arbeit zu verdienen. Viel zu wissen und zu lernen, mein Leben perfekt um meine Bedürfnisse herum zu organisieren. Auch Corona mit dem ewigen im eigenen Saft schmoren hat dazu beigetragen, dass mich dieses auf mich ausgerichtete Leben anödet.

Jetzt habe ich verstanden, dass Arbeit, "coole Projekte" etc. zwar ein wichtiger Teil, aber eben nur ein Teil meines Lebens ist. Der Horizont hat sich geweitet. Ich sehe jetzt, worauf es wirklich ankommt.

Das war alles schon vorbereitet. Und zu dem Zeitpunkt, als ich Nicole begegnet bin, war mein Vater schon krank, es war noch nicht klar, was mit ihm los war. Aber ich war ich großer Sorge. Im Gegensatz zu meiner Mutter war das Verhältnis mit meinem Vater ungetrübt und schön. Er war ein liebevoller und interessierter Begleiter für mich. Ein Freund. Und der Gedanke, dass er eines Tages sterben würde, hat mich schon lange begleitet und geängstigt. Das war insofern positiv, als dass ich nichts versäumt habe mit ihm. Ich habe ihn wenn es ging einmal die Woche besucht und oft telefoniert...

Ei, das ist eine ganz schöne Textmasse von mir heute Morgen! Ich lasse euch die Chance, mit dem Lesen hinterher zu kommen. Und muss mich jetzt auch erst mal um eines von meinen "coolen Projekten" kümmern 😉

 
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Allgemein noch hinterher: Der Austausch mit euch hier ist sehr hilfreich für mich!

Als ich mich angemeldet hab, war ich einer leidenden, zweifelnden, vielleicht sogar etwas selbstmitleidigen Stimmung 🙄

Jetzt grad sehe ich die Situation durchweg positiv und fühle mich ermutigt.

Also, ganz herzlichen Dank und euch allen einen angenehmen Tag!

 
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Klingt ja wie ein Märchen!

"The lively, lovely Housemouse and the braver Raver".

Jetzt musst Du es "nur" noch übersetzen, zu Ende schreiben und leben.

Kannst ja dann mal die erste Rohfassung dem kleinen Mann als Gute-Nacht-Geschichte vorlesen.

Und falls er dabei tatsächlich einschlafen sollte:

Nein, das alleine bedeutet noch nicht, dass das Märchen langweilig ist.

Wenn aber die Mutter auch ratzt wie ein Ratz, dann solltest Du Dein Werk vielleicht nochmal überarbeiten.  ;-))

 
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Sunny war (dem Namen nach zu urteilen) bestimmt auch mal 'ne Housemouse!   ;-))
Wär ich heute noch gerne😇, wenn mir nicht so schnell die Puste ausging.

Auf jeden Fall häng ich immer noch an den 90ern👌🤭😊

Aber so leicht lasse ich Dich dieses Mal nicht "wegraven", Sunny!

Bitte ergänzen:

Alles ist möglich, wenn...
Na ...wenns einen erwischt. Man denkt an nix böses, lebt in den Tag hinein, erwartet keine grossen Highlights, und plötzlich ist es anders. Huch, was ist das? Da, diese, eine Person, die Empfindungen auslöst die schon lange eingeschlafen waren.  So gings mir jedenfalls mit dir Schau😘...und mit Leela😍🎉🥳

 
Auf jeden Fall häng ich immer noch an den 90ern👌🤭😊
Jaaaa, das kann ich verstehen.

wenns einen erwischt. Man denkt an nix böses, lebt in den Tag hinein, erwartet keine grossen Highlights, und plötzlich ist es anders. Huch, was ist das? Da, diese, eine Person, die Empfindungen auslöst die schon lange eingeschlafen waren.
Ja, auch die Beschreibung trifft es ganz gut. Ich war vier Jahre Single, und hab mich emotional so träge gefühlt.... Hätte niemals gedacht, dass es mich noch mal so schlimm erwischen würde!

Was Nicole angeht: ich bemühe mich redlich, etwas mehr Mut aufzubringen. Es ist ihr ja eh klar, dass ich sie will... Insofern habe ich ja nichts zu verlieren und viel zu gewinnen. Da könnte ich doch mal etwas deutlicher ihr regelmäßig auf charmante und unaufdringliche Art zeigen, wie sehr ich sie schätze, liebe und begehre. Fällt mir furchtbar schwer, weiß gar nicht genau, warum. Gibt nur ein paar küchenpsychologische Theorien. Immerhin fällt mir jetzt schon mal auf, wenn ich wieder eine Gelegenheit verpasst habe, es zu tun. Einsicht ist ja der erste Schritt auf dem Weg zur Besserung!

 
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Guten Morgen,

kurzes Update von meiner Seite: Nicole und ihr Junge sind zuhause in Quarantäne, wegen positiven PCR Test bei ihr. Sie hat auch leichte Symptome 😟 Hoffentlich wird es nicht ärger.

Wir haben uns deswegen länger nicht gesehen. Außer, dass ich ihr zweimal Einkäufe vorbeigebracht habe und wir dann kurz am Fenster gesprochen haben ❤️

Vorgestern war ich dann MEGA-mutig und habe ihr geschrieben, dass ich sie und den Jungen vermisse. Dass das schon Mut erfordert, ist ja eigentlich absurd, sie weiß ja, dass ich sie liebe. Das lässt tief blicken.

Sie hat geantwortet: "ohhhh... 😌 ....wir Dich auch!" – da habe ich mich, wie ihr euch vorstellen könnt, riesig gefreut.

Ich sehe die Angelegenheit weiter sehr positiv und optimistisch. Auch dank eurer Ermutigungen. Habe schon auch weiter Angst, durch Zurückweisung verletzt zu werden. Aber meine Gefühle sind ganz klar und stark. Und das, was sich zwischen uns abspielt ist besonders und schön, und ich bin dankbar, dass ich das erleben darf.

Die Quarantäne geht noch mindestens bis Montag. Ich werde mir für heute und für morgen noch was schönes überlegen, was ich den beiden bringen oder schicken kann.

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende, bleibt gesund!

Der Kaffeetrinker

 
Ich werde mir für heute und für morgen noch was schönes überlegen, was ich den beiden bringen oder schicken kann.


Heute ist der Tag des Puzzle!   :))

Edit:

Passt doch zur Quarantäne, oder?!

Und dabei kannst Du noch beiläufig durchs Fenster schicken:

"Keine Angst, der Tag des Kusses ist erst am 6. Juli!".   ;-))

 
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Genau das war meine Absicht dahinter... also nicht diese charmante Bondage-Offerte von Sunny, sondern eine Reaktion a la "Ich will aber nicht sooo lange warten" - aber von Nicole, Du Eumel, nicht von Dir!

Sach mal, Trinker: ist Dein Kaffee etwa koffeinfrei?   ;-))

 
Guten Morgen,

leider sieht es ziemlich schlecht aus. Nicole ist immer noch in Quarantäne. An sich müsste sie längst nicht mehr ansteckend sein. Der positive Test war heute vor 14 Tagen. Sie schreibt "Ich bin noch etwas vorsichtig mit Kontakten...". Obwohl sie mir neulich geschrieben hat, dass sie mich auch vermisst, kommen von ihrer Seite keine konkreten Vorschläge und Initiativen, wann und wo wir uns mal wieder treffen. Das müsste doch zumindest mal planbar sein. Wir haben uns seit 3 Wochen nicht gesehen. Meine Hilfsangebote einzukaufen lehnt sie seit einer Woche ab. Gestern hatte ich einen Salat gemacht und angeboten, ihr eine Portion vorbeizubringen, ihre Reaktion: "Das ist nett... Ich habe nur leider gar keinen Appetit..."

Das fühlt sich alles so erbärmlich an, sie wimmelt mich ab. Ich bin furchtbar enttäuscht, auch darüber, wie das jetzt läuft. Lahmes Abwimmeln statt einer klaren Ansage. Verdammt! Bin am Boden zerstört. Da habe ich mich ja gründlich vergaloppiert.

Grüße vom Kaffeetrinker

 
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