Mein Lieber, ich habe nur den Beginn und das vorläufige Ende deiner Geschichte gelesen.... sie kommt mir nur allzu bekannt vor, allerdings aus der Perspektive deiner Noch-Frau. Tu bitte dir selbst den Gefallen und renn nun nicht gleich deiner Noch-Frau die Bude ein. Nutze die Zeit alleine für dich um dir in Ruhe und mit Abstand mal zu überlegen, was da eigentlich genau abgegangen ist. Du wirfst deiner Geliebten vor, dass sie dir 9 Monate lang gesagt hat, das Kind mache nix? Dass sie mit dir Zukunftspläne geschmiedet hat? Nun ja, dann stell dir mal vor, wie es sich für deine Noch-Frau anfühlen muss. Du hast ihr wesentlich länger zu verstehen gegeben, dass ihre Macken nix machen, du hast wesentlich mehr, als Zukunftspläne mit ihr geschmiedet. Du hast nun so ziemlich alles mit ihr gemacht, woraus sie berechtigterweise schliessen durfte, dass dir ernst ist, mit einer gemeinsamen Zukunft. Ich mag hier nicht auch noch die Moralkeule schwingen, das haben andere schon genug getan. Auch mag dich vielleicht trösten oder zumindest bei der Aufarbeitung hilfreich sein, dass dein "Phänomen" so selten nun auch wieder nicht ist oder man sich halt echt auch einfach mal irren kann. Nur, was du für dich in Anspruch nimmst, musst du den Frauen auch zugestehen. Mir sind mehrere Beziehungen bekannt, vorwiegend ü30 und langjährig, bei denen es im Zusammenhang mit der Familiengründung zu Aussenbeziehungen kam. Es gibt wohl mehrere Ursachen dafür, eine wichtige scheint mir, dass man sich mit einem Kind halt schon ziemlich arg festlegt und eben nicht mehr so leicht loskommt. Ich habe mich schon gefragt, ob vielleicht dieser Umstand allein das Gras auf Nachbars Wiese grüner scheinen lässt, als jenes auf der eigenen?!? Auch hast du in deiner Situation ja enorm viel Zuneigung bekommen, quasi von zwei Frauen....Klar sind Gefühle da und auch zu respektieren - nur kann man die zum Glück auch kleinwenig selber steuern, da Gedanken bekanntlich Gefühle verursachen. Ich drücke dir die Daumen für deinen weiteren Weg.
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"nein nein das stimmt nicht. die erkenntnis ist, dass die gefühle für die neue gewachsen sind, sie sich getrennt hat und es mit mir wirklich ernst meint.
auf der anderen seite war es doch auch erstaunlich zu sehen, wieviel meine frau bereit ist zu geben wenn sie merkt, dass es mir ernst ist und die beziehung auf der kippe ist.
hätte sie sich so früher gezeigt, dann wäre es jetzt vielleicht gar nicht so weit gekommen... "
Der Gwunder hat mich nun doch gestochen und ich bin dabei, deine ganze Story zu lesen. Also das hier liess mich hellhörig werden. Ist für dich wichtig, wer sich wie sehr um dich bemüht?
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Lieber Prometheus, ich bin nun durch und habe deinen thread gelesen. Weisst du, was mir dabei aufgefallen ist? Du wurdest eigentlich von allen Usern zur Schnecke gemacht. Nichtsdestotrotz hast du über ein halbes Jahr der Dinge ausgeharrt und dich verteidigt. Warum? Was hat es dir gebracht? Wie gesagt, habe ich deine Geschichte in der Position deiner Ehefrau erlebt und hätte daher theoretisch allen Grund in die Presche zu springen und dich zu verurteilen. Nur habe ich irgendwo Demut vor deiner Situation und sehe zum Teil auch den Widerspruch in den Beiträgen einzelner User. Da wird hochgelobt, dass sich Situationen ändern, man jemanden nicht auf einmal gemachten Aussagen auf immer und ewig festnageln kann... genau das wird dir anderseits zum Verhängnis gemacht. Du hast deiner Noch-Frau mal Treue und Liebe versprochen, also halte sie gefälligst ein. Hmmm.... ich würde sagen, in der Position deiner Noch-Frau beruft man sich da gerne auf solche Versprechen, in deiner Position betont man lieber den Lauf der Zeit, die Wandelbarkeit aller Dinge, die ja zum Teil auch dem Fluss des Lebens gleichgesetzt wird. Ich komme zurück auf meine Frage, weshalb du dir das antust, und dich zusätzlich zur wohl sehr belastenden Lebenssituation hier zur Schnecke machen lässt. Unsicherheit wurde bereits einmal genannt. Kann es sein, dass du in deiner Unsicherheit in diesem Forum nun Sicherheit suchst? weil du selbst nicht weisst, was richtig ist und was du tun sollst, dir hier Hilfe erhoffst? Deshalb überhaupt hier schreibst, in der Hoffnung, dass dir jemand sagen kann, was du tun sollst? Hinter dem Ganzen eine immense Orientierungs- und Haltlosigkeit liegt? Weisst du, ich habe in den letzten Jahren festgestellt, dass etwas vom Schwierigsten im Leben ist zu lernen, dass es keine allgemeinverbindlichen Regeln gibt und ich für mich selbst herausfinden und entscheiden muss, was für mich richtig ist, was ich verantworten kann. Was für 90% der Bevölkerung richtig ist, kann mich nicht glücklich machen, wenn es nicht meiner Überzeugung entspricht. Glücklich bin ich nur, wenn ich lebe und verwirkliche, was für mich richtig ist. Und das herauszufinden und dann auch danach zu handeln, erfordert Zeit, kritische Auseinandersetzung mit sich selbst und Mut, es letztendlich auch umzusetzen. Ich verstehe dein Bedürfnis nach Hilfe und Orientierung, nur glaube ich, dass du in deinem Leben bei einer Entscheidung angelangt bist, die nur du ganz alleine fällen kannst. Es mag hilfreich sein, verschiedene Meinungen zu deinem Problem anzuhören, entscheiden musst du letztendlich alleine, im Einklang mit deiner Seele. Und dieser Entscheid ist von allen zu respektieren, Konventionen und gesellschaftliche Zwänge hin oder her. Stelle dich diesem Prozess, lerne dich selbst so gut kennen, dass du einen Entscheid fällen kannst, zu welchem du stehen kannst, allen Widerständen zum Trotz - dann wird es deiner und entsprechend richtig sein.