Ja, tulpe, es ist krank! Unsere verletzten Herzen und die wunden Seelen fügen sich immer wieder solche Schmerzen selber zu, ich kann's auch nicht begreifen. vielleicht git es da auch gar nichts zu begreifen und nur anzunehmen, aber damit will und kann ich mich nicht abfinden!
Für michsind es nicht mehr diese Gedanken an die Exfreundin, die mir so weh tun, ich glaube, ich bin da zu einem grossen Teil über den Berg, aber es sind Gefühle in meiner Seele, die immer wieder auf schmerzliche Art sich selber in Erinnerung rufen. Dabei muss ich mich eigentlich fragen, ob es die Gefühle sind, die weh tun oder ob es meine Art damit umzugehen ist, die schmerzt. Langsam aber sicher bin ich der Überzeugung, dass es nicht eigentlcih die Gefühle selber sind, sondern das was ich daraus mache. Erinnerungen und Sehnsüchte sind im Grunde doch schöne Gefühle, die einen einerseits an Vergangenes zurückdenken lassen oder andererseits auf Zukünftiges freuen lassen. Wenn wir damit ein Problem haben, so kann das Gefühl eigentlich nichts dafür, oder? Für mich ist eindeutig der Drang, den wir haben, immer etwas anderes zu wollen als wir haben. Ich erinnere mich noch genau daran, wie ich mindestens zwei der vier Jahre unserer Beziehung unzufrieden bis unglücklich war, weil unsere Partnerschaft nicht so war wie sie hätte sein können, wie ich es mir gewünscht habe, wie ich es mir hätte vorstellen können. wie viele Male habe ich mir gewünscht, wieder alleine zu sein und vielleicht eine andere Frau kennen zu lernen. Und als es dann - endlich - so weit war, war ich betrübt, weil mir etwas weggenommen worden ist, das ich auf einmal vermisste und während der Beziehung nicht habe schätzen und pflegen können.
Ich habe mich oft nach dem Alleinsein gesehnt, und jetzt, wo ich alleine bin, sehne ich mich nach Zweisamkeit. Spinne ich oder was?!? Es gibt bei uns ein Kinderliedchen, das genau dieses Phänomen besingt: «Dr Hansdampf im Schnoogeloch hett alles was er will, und was er will das hett er nit und was er hett das will er nit, der Hansdampf im Schnoogeloch hett alles was er will»
Wie dieser Hansdampf komme ich mir manchmal vor. Saudumm, ich weiss, aber es ist so.
Ich komme langsam zu der Überzeugung, dass ich nicht mehr hansdampf sein will. Was bringt es mir, mich immer nach dem Himmel zu recken und Dinge zu wollen, die ich gar nicht haben kann, oder jetzt nicht haben kann. Wenn jetzt keine Partnerin da ist, dann sei's so! Dann kann ich soch aus der Zeit, die ich habe, das Beste zu machen versuchen, statt mich in der Sehnsucht nach einer Frau verzehren. manche Dinge, gerade Beziehungen, gehen irgendwann zu Ende. Das ist nun mal so und meistens haben wir einen massgeblichen Teil zum Scheitern beigetragen. Da nützt es nichts, sich im Nahchhinein vorzustellen, was ich alles hätte besser machen können. Warum habe ich es denn nicht gemacht? Was hat mich daran gehindert? Ich selber habe mich gehindert. Da ist es doch hinrrissig, sich das Leben mit Vorwürfen und nicht genutzten Chancen schwer zu machen, anstatt vorwärts zu schauen und aus dem Erlebten etwas zu lernen versuchen. Deshalb habe ich gar keine Lust mehr, mit meiner Exfreundin wieder zusammen zu kommen, denn da ist so vieles, das ich nicht mochte, mit dem ich nicht umgehen konnte und nur aus Gewohnheit und Bequemlichkeit da zurück zu wollen ist doch Wahnsinn. Wie schnell würden sich wieder die selben Muster zeigen, wie schnell würde ich wieder der Xoff werden, der ich damals war! Selbst wenn ich mir Mühe geben würde....
Nein, das will ich nicht mehr und versuche stattdessen an mir zu arbeiten und mich so auszurichten, dass ich frisch und frei auf eine andere, neue Frau zugehen kann wenn die Zeit dazu reif ist.
Und dieVorstellung, dass alles in Butter sein könnte und Friede Freude Eierkuchen herrschen, schminke ich mir schon mal vorsorglich ab. Nach der Verliebtheit wird sich mit jeder Partnerin Alltag einstellen, das ist doch etwas Schönes und daraus will ich Gutes entwickeln können. Wenn ich immer dem noch besseren Kick, der noch besseren Erfahrung nachrenne, werde ich nie über die Verliebtheit hinauskommen oder aber im Alltag verzweifeln. Mensch, ich bin doch auch nur ein ganz normaler Mann, der ein bescheidenes, zufriedenes und schönes Leben mit einer lieben Partnerin teilen will. Da ist eigentlich nichts Verrücktes dran, das ist so normal wie Essen, Trinken, Schlafen und was all der anderen menschlichen Bedürfnisse noch sind. Aber aus dieser Normalität etwas einzigartiges zu machen, etwas, das erfüllt und Spass macht, das ist für mich die grosse Kunst des Liebens, darauf will ich hinarbeiten.
Bitte fragt mich jetzt nicht, wie ich das tun will, aber ich werde nicht aufgeben, werde wahrscheinlich mein ganzes Leben lang auf der Suche sein und dem Ziel immer ein kleines Stück näher kommen. Das Wichtigste ist meiner Meinung nach die Liebe. Wird sie offen und ehrlich gelebt und sind sich die Liebenden ihres Werts sicher, so kann eigentlich nichts schiefgehen. Oder fast nichts...
Ein Hohlied auf die Liebe und einen Schlachtruf auf die Suche nach ihr, bitte! Traratraraaaaaaaa!
So viel zum Dienstagabend...
Ich liebe Euch! :schmatz:
Xoff