Wie bitte lass ich ganz schnell los?

hallo vorbei

ich hoffe, ich hab da nicht ZU SEHR rumgeprollt in meinem postin "ey alta"...

um deine frage zu dem posting zu beantworten:

ich hörte an dem bewußten abend (gestern) "the mission" und das album "god's own medicine". text-booklet gibt's leider nicht, und so weiß ich nicht, was gottes eigene medizin sein mag... leider. sonst könnten wir's uns nach-kochen und täglich ein schlückchen trinken, geschwächt, wie uns der kummer hier erscheinen lässt. oder?

musikstil ist blech-metal. nee, also so'n scheppernder metal-style. óder gruftie? phh, nix wissen. hab ich (hey, noch als schallplatte) gekauft gehabt, als ich mal 17, 18 war. ist also nicht sooo up to date.

wie ich ebenfalls nicht :) )

darf ich mal kurz zu deinem letzten posting was sagen?

du schreibst:

Original von VorbeiHallo Barchettafee,

natürlich, ich bin sehr traurig und manchmal auch verzweifelt. Trotzdem finde ich Ironie auch manchmal hilfreich. Ich bin auch ironisch, wenn es mir gutgeht.
herrje. ich werd auch nie die finger lassen von dem süssen zeitvertreib und der würze der ironie... aber aber aber in wichtigen angelegenheiten ist sie eine blöde sache. meine ich hier gelernt zu haben (ist also eine neue 'erkenntnis'...).

wobei ich gut finde, dass barchettafee aus deiner ironie messerscharf den schluss zieht, du seist eine verletzte seele.

denn ich muss zugeben, dass MICH an der ironie reizt, dass man - ohne mit der wimper zu zucken - den abstrusesten fall wie den realen fall schildert oder eben das abwegige neben das wirkliche stellt. ich bin manchmal so angefixt von diesem spiel mit den gegensätzen und paradoxien, dass ich tatsächlich dann gar nicht mehr sage, wie ich was WIRKLICH meine und sehe, sondern nur noch ironisiere...

und dann kann ja keiner mehr durchblicken.

also ist ironie wohl auch ein schutz, mag sein... aber komisch. wird von MIR eigentlich nicht als solcher verwendet (und so hast du dich doch wohl auch äußern wollen? damit, dass du ironisch seist, auch wenn es dir gut geht?).

ich hab jetzt letztens mal was über selbstironie gemailt.

DA versteh ich, dass ironie irgendwie meiner kranken und verletzten seele eher hinderlich ist oder gar schadet: wenn ich über mich selber lachen kann, dann ist das eine göttliche eigenschaft (hab ich in dem einen semester literatur-studium gelernt, dass es göttlich ist - erläutere ich bei interesse oder gegenrede gerne).

aber ich bin nicht der liebe gott. und mit meiner selbst-ironie trampel ich mir - in meinem unvollkommenen und VERLETZTEN zustand - auf der eigenen seele rum.

MAL kann man lachen und auch noch selber einen witz über sich machen. aber immer: das ist propaganda für meine verletzte seele und mein herz, die beide schreien: 'wir sind scheisse' und 'ich habe mich falsch verhalten' und solche niedermacher-parolen.

werde mal lieber sparsamer umgehen mit dem selber-runtermachen in zukunft. und ich wünsche mir auch, dass es DIR bald besser geht.

deshalb wieder viele worte - hier zum thema ironie.

du schreibst ausserdem:

Original von vorbei oder wie se heißt(...) Ich denke, dass das Problem darin lag, dass ich meine innere Stimme nicht mehr gehört habe. (...) weil ich so müde war, dass ich nicht einmal mehr hören konnte, ob ich das will und kann.
DAS ist auch oft meine angst: kann ich nicht mehr? reichen meine energien vielleicht nicht aus für die zu bewältigenden aufgaben (und ich bürde mir manchmal auch ein bisschen was auf, auch arbeitsmäßig)?

ich versuche, mit meinen kräften zu haushalten. und was nicht funktioniert, schmeisse ich doch ziemlich entscheidungsstark RAUS aus meinem leben.

ich weiß, ich hab schon verstanden: war zu spät, war unvorhersehbar, war vermutlich eben auch einzigartig.

das kann jedem passieren, dass er sich (trotzdem) übernimmt. aber wer arbeitsmäßig noch MEHR arbeit erledigt statt sich darüber klar zu werden, was ihm wirklich wichtig ist und wofür er (also du) EIGENTLICH die nicht vorhandene, aber dennoch irgendwie (leider für die arbeit) mobilisierte energie verwenden möchte, hm.

aber ich lese:

Original von Vorbei(...) Ich kann überhaupt nicht NEIN sagen.
och nee.

es gibt unheimlich VIELE frauen, die nicht nein sagen können.

X(

hätt ich nicht gedacht bei dir :) )

echt: ICH versteh nicht, wie menschen ihr leben meistern und überhaupt etwas auf reihe kriegen, wenn sie nicht mal fähig sind, zu den dingen, die nicht in ordnung sind, nein zu sagen. dat jeht doch nich!

vorbei: ich hab schon so mancher guten freundin von mir (äh, ich hab nur zwei: aber auf die hab ich schon "abgefärbt") diese eigenschaft, auch mal nein sagen zu können, durch stete wiederholung irgendwie nahe gebracht. meine beste freundin in augsburg sagte dann mal vor 1 oder 2 jahren zu mir: "von dir habe ich gelernt, nein zu sagen."

ich würde dir gerne etwas anschauungskurse geben...

aber eigentlich musste MIR das neinsagen auch niemand vormachen. ich bin halt leicht auf die palme zu bringen, und schwups: schon hab ich gesagt: nö, das will ich aber nicht. oder: nö, verpiss dich bitte. oder: schön, aber nicht schön genug: schluss jetzt bitte mit den halben sachen. ganz oder gar nicht: in diesem fall dann eben: gar nicht.

und so weiter.

musst du lernen, vorbei! ist das a und o für jeden!

gefahr bei anfängern: ein paar mal zum falschen nein zu sagen... :) )

nee quatsch

wer jahrelang ohne nein gelebt hat, wird die scheu vor'm nein wohl nie ablegen und sich IMMER gedanken machen, ob er das auch sagen muss. aber: du musst es schon sagen.

Original von Vorbei(...) Ich glaube, dass meine Nicht-Entscheidung aus Angst gespeist wurde. (...) Und die Angstargumente waren rationale Argumente und ich weiß jetzt mal wieder, dass ich auf meine Intuition vertrauen muss. Egal, wie die Sache ausgeht. (...)
jawoll

frauen(bauch)power!

mehr von dir! so, und nur so, liebe vorbei! sogar deine hormone lügen nicht, hast du mal gepostet... (also, meine schon, tja). dann lass deinen körper MITentscheiden (denn dein hirn wirste ja nicht wegschmeissen, oder)?

so

ich hüpf mal ins heia-bettchen

bis bald

sine

 
Liebste Sini,

Original von sineich hoffe, ich hab da nicht ZU SEHR rumgeprollt in meinem postin "ey alta"...
nein, du hast nicht rumgeprollt. Wie sicherlich inzwischen klar ist, bin ich eine Freundin deftiger Ausdrucksweisen. Ich wollte gerne einen Heavythread, wo man so richtig Druck ablassen kann.

Original von sineDAS ist auch oft meine angst: kann ich nicht mehr? reichen meine energien vielleicht nicht aus für die zu bewältigenden aufgaben (und ich bürde mir manchmal auch ein bisschen was auf, auch arbeitsmäßig)?
Tja, aus eigener Erfahrung kann ich da nur sagen: Pass auf! Grade so als Selbständige. Da muss man nach ein paar Jahren schon sehen, wo man bleibt.

Original von sine ich versuche, mit meinen kräften zu haushalten. und was nicht funktioniert, schmeisse ich doch ziemlich entscheidungsstark RAUS aus meinem leben.
Das ist seeeeehr guuut so.

Original von Vorbei(...) Ich kann überhaupt nicht NEIN sagen.

(...)

"von dir habe ich gelernt, nein zu sagen."

(...)

ich würde dir gerne etwas anschauungskurse geben...
Ich würde sogar zahlen dafür. Allerdings bräuchte ich noch Spezialkurse zum Thema: Wie sage ich nein, wenn ich jemanden liebe?

Original von sineso, und nur so, liebe vorbei! sogar deine hormone lügen nicht, hast du mal gepostet... (also, meine schon, tja). dann lass deinen körper MITentscheiden (denn dein hirn wirste ja nicht wegschmeissen, oder)?

Ja, Hormone lügen nicht! Aber denen muss man auch erst mal trauen.

Schlaf schön! Schön, dass es dich gibt.

:schmatz:

 
Original von sineund wer humor hat


der hat gut laachen



und lachen ist gesund


yeah

hape kerkeling ist der künstler, den ich zu zitieren versuchte...

:super:

ich weiß

du freust dich über ein wenig lyrik

du alt-humanistin du
Jaaaa, mein Sini,

ich hab sehr gelacht, ich freu mich sehr über Lyrik, ich Alt-Humanistin. Mehr alt als Humanistin. Aber immerhin. Ein Moment der Glückseligkeit. Poesie. Hape! Er hat Recht, das Leben ist ein Quiz.

Süße Träume!

 
anschauungskurs, wie man nein sagt, wenn man jemanden liebt?

aber: davon gibt's hier im forum doch haufenweise anschauungs-unterricht!

:schief: frag mich gerade, ob ich da eine gute figur mache bisher ... :schief:

nee, im ernst: hier gibt's leute, die haben sich sogar getrennt, weil sie jemanden lieben und die liebe war aber eben nicht perfekt (jay), hier gibt's (haufenweise) leute, die sind verlassen worden und sind daher - nach dem "naturgesetz" des liebeskummers - in der endlos-spirale 'aber-ich-lieb-ihn/sie-doch-immer-noch' eingetreten (ähm, ich zum beispiel, aber auch heartbroken, depri, vielleicht darf man zitronenfrau auch hier dazuzählen), und es gibt hier natürlich die, die nur aus lust am weltschmerz und ohne "echte" probleme posten...

:) )

anschaulicher als hier mit meiner geschichte im forum kann ich eigentlich gar nicht vormachen, wie man nein sagen kann, auch wenn man verliebt ist.

im unterschied zu dir ist meine geschichte allerdings nicht soo heftig...

aber so das prinzip ist klar: nein sagen, hübsch immer schauen, ob die eigenen schäfchen denn wieder im trockenen sind (oder bald wieder ins trockene sein werden) - ich meine: eigene kräfte checken, eigene bedürfnisse wahrnehmen, eigenes denken abprüfen...

nein nein nein ich will nicht nö lass mich ich bin hier die hauptfigur ihr seid alle mein problem, also geht von mir meldet euch bitte nicht und wenn, dann nur mit möglichst oberflächlichen anliegen und äußerungen sagt mir bitte auf keinen fall, "aber der sex war immer gut", ich bin KEIN anderer mann, bei dem man angeben muss, nervt einfach null, steckt eure eitelkeit dorthin, wo es bei euch am dunkelsten ist, lernt erstmal denken, eure gefühle sind auf der stufe von teenagern-gefühlen hängengeblieben, ihr geistigen und seelischen krüppel ihr...

DAS sollte man alles sagen.

weißte ja, dass es niemanden gibt, der das perfekt beherrscht. aber: sollte man mal nett zu sich selber sein wollen, dann heißt die schlichte zauberformel oft: "nein danke lass mich in ruhe".

gruß

sine

p.s.: mich arbeitsmäßig zu übernehmen, das hab ich knapp 4 jahre lang betrieben. seit fast einem jahr hab ich aber eine gelassenheit gefunden, die automatisch dazu geführt hat, dass ich nicht mehr die nächte und das wochenende durchackere. und in meiner momentanen situation ist sogar eine gewisse apathie eingetreten, die ich bereit wäre - angesichts der lebenszeitverkürzenden situation vorher, also ich noch null urlaub null wochenende und irgendwie auch null null null freizeit und zeit für mich hatte - einfach mal "gegenrechnen" zu wollen und anzunehmen, dass mir diese apathie auch mal zusteht.

 
Ich hatte den Eindruck, dass Therapeuten wie in der Schule ein didaktisches Ziel festlegen und versuchen, einen dahin zu bringen
Manche, ja. Ein GUTER Therapeut nicht. Ein guter Therapeut agiert nicht - er reagiert. Und wartet die Zeit ab. Den richtigen Zeitpunkt wählt der zu Therapierende selbst.

Ich habe deine Antwort sehr gründlich studiert und denke, du hast dasselbe Problem wie ich lange hatte: du bist Perfektionistin. Hast du "versagt" - nicht genug geschuftet, dein dir selbst gestecktes Ziel nicht erreicht, wieder mal das Konto gnadenlos überzogen (seufz...), dich nicht für den Partner entschieden, machst du dich selbst fertig. Wieder mal versagt.

Selbstironie ist auch Selbstverletzung. Mich sich selbst unzufrieden sein. Über sich selbst lachen zu können, bedeutet nicht selbstironisch zu sein. Ironie ist messerscharf - über sich selbst lachen nicht. Und grenzt an "Ritzen". Nur ohne körperliche Spuren - von den blauen Flecken auf der Seele abgesehen.

Mach dich nicht so gering Vorbei, du hast nur dieses Leben.

Würde ich die "Fehlentscheidungen" oder "Nichtentscheidungen" in meinem Leben zählen (hast du ungefähr 2 Wochen Zeit :rolleyes: ), müsste ich mich selbst gnadenlos runterziehen. Hätt ich doch, hätt ich doch nicht, würd ich doch... ach, wenn ich doch... Vorbei, diese Zeit. Die Konsequenzen daraus sollten wir tragen, ohne uns so klein zu machen, ohne uns selbst so gnadenlos zuzusetzen.

Mit ganz lieben Grüßen von der Barchettafee

 
Original von Barchettafee(...) Mach dich nicht so gering Vorbei, du hast nur dieses Leben.

(...)

Vorbei, diese Zeit. Die Konsequenzen daraus sollten wir tragen, ohne uns so klein zu machen, ohne uns selbst so gnadenlos zuzusetzen.

(...)
hi bärchen

find ich gut, was du sagst. bin selber ganz gerührt von deinen worten... :heulen:

ich find, du hast sehr sehr recht, auch die sache mit der selbstironie haste mal so richtig auf den punkt gebracht.

gruß

sine

 
Liebe Barchettafee,

ich denke, dass mich die Selbstironie nicht allein verletzt. Sie hat manchmal auch den Vorteil, dass ich mich von meinem Leid distanzieren kann. Gerade, wenn es mal wieder besonders schlecht läuft.

Ich kann nicht sagen warum, aber ich will keine Therapie. Ich denke, ich brauch das im Moment nicht. Ich brauche eher das Gefühl, dass ich meinen eigenen Weg gehe und gehen kann. Dass ICH entscheide und eben KEINE professionelle Unterstützung brauche.

Ich hatte in den letzten Jahren meinen Freund, der mich "therapieren" wollte und ich hatte eine Freundin, die mich ziemlich ungefragt auf den richtigen Weg bringen wollte (beide übrigens mit unterschiedlichen Zielsetzungen). Und ich hatte bei beiden ein ausgesprochenes Abgrenzungsproblem, weil ich mir eben meiner nicht sicher war. Also denke ich, dass ich erst mal lieber allein klar kommen sollte.

Vielleicht habe ich später Lust, was zu machen, gerade in Bezug auf meine Arbeit, vielleicht auch nicht.

Mein aktuelles Problem ist aber das Loslassen. Ich will mich einfach nicht mehr mit der Geschichte quälen. Sie macht mich seit der Vertrauenskrise seit mehr als 1,5 Jahren traurig. Trotzdem vermisse ich ihn sehr. Er tat mir einfach gut. Sehr gut sogar.

Und weiß der Teufel warum, ich war mir so SICHER das ich mit ihm leben würde. Ich! Sicher in etwas. Kann man gar nicht beschreiben.Ich war endlich aus der Geschichte mit meinem Freund raus. Ich war frei und in meinem Kopf war endlich alles klar. Gut, ich hab ihn nie darüber informiert, weil ich ja nun wusste, dass er eine Freundin hatte. Ich war auch in er Phase nicht so sehr traurig, weil ich mich so befreit und endlich, endlich meiner sicher gefühlt habe. Ich vertraute dem, was ich wollte. Ich hatte ihn irgendwie losgelassen, aber irgendwie hatte ich Vertrauen, dass es alles gut würde.

Die Nachricht, dass er geheiratet, hat mich dann umgehauen. Denn wider alle Erwartung, Sicherheit etc. heißt das ja nun, dass es kein gemeinsames Leben geben wird. Tja, und das hat mir mal eben den Boden unter den Füßen weggezogen.

Damit ich also wieder Land sehe, muss ich also aus der Nummer raus. Ich muss loslassen. Es soll nicht mehr weh tun. Ich möchte jetzt und hier gut leben.

Ich habe so lange gebraucht, meinen Ex-Freund loszulassen und mein Grundvertrauen wieder aufzubauen. Jetzt muss ich schon wieder loslassen. Diesmal leider jemanden, der mir gut tat (im Unterschied zu meinem Ex-Freund).

Ich kann nicht sagen, dass es die Liebe meines Leben geworden wäre, aber ich weiß, dass er es unbedingt wert gewesen wäre, es auszuprobieren.

Da habe ich mir das ganze letzte Jahr immer gewünscht, eine Chance. Leider gibt es die nun nicht mehr.

LG

P.S. Sini, ich sitze immer noch an dem Traktat, wird noch etwas dauern.

 
Original von Vorbei(...) ich hatte bei beiden ein ausgesprochenes Abgrenzungsproblem, weil ich mir eben meiner nicht sicher war. Also denke ich, dass ich erst mal lieber allein klar kommen sollte.

(...)
hi vorbei

ist immer so ne sache, wenn blinde versuchen, anderen blinden den weg zu weisen... 8) 8) :) )

wundert mich, dass du da wählerisch bist - du bist hier doch auch immer noch präsent und hast uns noch nicht mit einem großen verbalen stinkefinger allein gelassen... zum glück, wie ich finde!

:schmatz:

ICH rate dir NICHT zu einer therapie. und schön wär's, du würdest das nicht so einfach immer raushören, wenn einer in einem satz das wort 'therapie' ausspricht...

wer wirklich klug ist, kann halt auch mal über eine therapie nachdenken, genauso, wie man über alles mögliche nachdenken können sollte... oder? frau humanistin?

ist nur ne idee, kein zwang, keine bitte, kein flehen (schon gleich gar nicht), einfach nur ein wort, wenn man's mal genau nimmt.

ich habe manchmal auch so kleine wort-allergien, aber da sieht man mal, wie jugendlich - pubertär ich manchmal doch noch bin... X(

Original von Vorbei(...)

Mein aktuelles Problem ist aber das Loslassen. Ich will mich einfach nicht mehr mit der Geschichte quälen. Sie macht mich seit der Vertrauenskrise seit mehr als 1,5 Jahren traurig.

(...) Damit ich also wieder Land sehe, muss ich also aus der Nummer raus. Ich muss loslassen. Es soll nicht mehr weh tun. Ich möchte jetzt und hier gut leben. (...)
o.k.

dann sag an: WIE?

?(

übrigens würde ich mich zwar freuen über dein traktat, aber vergiss es doch, wenn es nicht raus will aus dir.

du sollst DIR was sinnvolles-gutes-hilfreiches tun. du sollst dich also NICHT quälen... es sei denn, eine kleine qual hat aussicht auf erfolg beim kampf gegen deine großen qualen...

gruß

sine

 
Das mit dem Loslassen ist doch - rein theoretisch - einfach.

x=0

if x < 100000000000

{

x = x + 1

1. Hoffnung aufgeben

2. Haette / waere / wenn aus dem Wortschatz und Gedankengut streichen.

Um mit den Wortes eines guten Freundes zu sprechen - "Haette heisst hat nicht."

3. Kontrollcheck - ist auch wirklich nichts reversibel?

}

else end.

Ramm mir keinen virtuellen Dolch zwischen die Rippen..

Ich redete nur und ausschließlich und rein von der Theorie..

 
Sorry, wenn ich mich hier mal kurz einschalte, vorbei. Ich habe eine schlechte und eine gute Nachricht für dich. Die schlechte zuerst:

Ich muss loslassen. Es soll nicht mehr weh tun. Ich möchte jetzt und hier gut leben.
So wird das nix. Die Worte "müssen" und "loslassen" schließen einander sozusagen aus. Loslassen ist nichts müssen, nichts erstreben. Loslassen heißt LASSEN. Es heißt, dass die Dinge oder gewisse Seiten an dir so sind, wie sie sind. Aber das hindert dich NICHT daran "gut" zu leben.

Du hast dich entschieden, diesen Mann loszulassen. Sehr gut :super: Aber loslassen im seelischen Sinn ist eben ein langer Prozess und ein steiniger Weg. Du kannst nicht nach dem ersten Schritt gleich das Ziel erwarten. Es ist nur wichtig, dass du auf dem Weg bleibst, dass du nicht daran zweifelst, nur weil dir ein paar Brocken den Weg versperren. Es wird weitergehen. In der ersten Zeit hat man nicht den Eindruck, Fortschritte zu machen. Aber es gibt sie.

Bleib dran und halt die Ohren steif :trost:

 
Hallo allerseits,

Original von ZitronenfrauDie Worte "müssen" und "loslassen" schließen einander sozusagen aus. Loslassen ist nichts müssen, nichts erstreben. Loslassen heißt LASSEN. Es heißt, dass die Dinge oder gewisse Seiten an dir so sind, wie sie sind. Aber das hindert dich NICHT daran "gut" zu leben.
Liebe Frau Zitrone,

das "muss" bezieht sich darauf, dass mir die Umstände leider keine andere Wahl lassen. Gerade weil ich so lang gebraucht habe, mich von dem anderen Ballast zu befreien, ist es jetzt umso ätzender, gleich wieder loslassen zu müssen.

Ich will mir keinesfalls "Gewalt" antun. Nur: ich lasse seit mehr als einem Jahr los und habe aber nun durch seine Kontaktaufnahme einen gefühlsmäßigen Einbruch der übelsten Art. Da ich aber die Nase voll habe, möchte ich den Prozess gerne - wenn möglich - beschleunigen, denn die Angelegenheit macht mich traurig und mindert meine Lebens- und Arbeitsqualität. Ich könnte auch sagen: Ich möchte gerne loslassen.

Das mit dem Loslassen ist doch - rein theoretisch - einfach.
Liebe Djin,

praktisch möchtest du das nicht weiter ausführen?? Ich leide an nummerischer Dyslexie, da ich seit mehr als 15 Jahren rein gar nichts mehr mit Zahlen zu tun habe. Also: SOS.

Ansonsten sind alle Voraussetzungen erfüllt: Hoffnung = 0, Konjunktiv = 0, Reversibilität = 0! Leider!

Aber grundsätzlich dachte ich an so was. Wenn man das vielleicht auch noch als Medikament in der Apotheke kaufen könnte??

@Sini

ist immer so ne sache, wenn blinde versuchen, anderen blinden den weg zu weisen...
wundert mich, dass du da wählerisch bist - du bist hier doch auch immer noch präsent und hast uns noch nicht mit einem großen verbalen stinkefinger allein gelassen... zum glück, wie ich finde!
Die Leute kommen mir hier alles andere als blind vor. Im Gegenteil: Sie haben situationsbedingt gerade einen besonders direkten Zugang zum Herzen. Und wie du, kluge Sine (hehe), sicher weißt: Man sieht nur mit dem Herzen wirklich gut.

Außerdem mag ich Selbsthilfegruppen, weil so von gleich zu gleich!!! Ich glaube, ich hab's schon anklingen lassen, ich hab irgendwie was gegen Hierarchien.

Und: ich war schon immer sehr wählerisch!

wer wirklich klug ist, kann halt auch mal über eine therapie nachdenken, genauso, wie man über alles mögliche nachdenken können sollte... oder? frau humanistin?
Hm, du machst ja selber gerade ne Therapie, wenn ich mich richtig erinnere. Und alles das, was wir hier anderen schreiben, schreiben wir uns oft selber ins Poesiealbum. Ich hab dir, glaub ich, dieser Tage gepostet: Erlaubt ist alles, was hilft.

Trotzdem: Irgendwie hört sich das für mich doch wien Ratschlag an. Ganz perfide verpackt. So was find ich ja besonders abtörnend: Wer wirklich klug ist... Humanistin? :p

Hey, selbstverständlich bin ich Oberschlaue erst nach reiflichster Überlegung zu der Erkenntnis gekommen, dass Therapie im Moment nicht so das Richtige ist. Reicht das als letztmalige Rechtfertigung vor der Therapiefreunde-Fraktion? Damit möchte ich das Thema aber gern beerdigen, weil s.o.. :rolleyes:

Ansonsten schreibe ich noch an meinem Traktat und glaube, dass es mich erleichtert. Vielleicht werfe ich die Geschichte dann auch als Flaschenpost ins Meer. Kann ich ja später entscheiden.

Schlaft schön!

 
Original von Vorbei(...) das "muss" bezieht sich darauf, dass mir die Umstände leider keine andere Wahl lassen. Gerade weil ich so lang gebraucht habe, mich von dem anderen Ballast zu befreien, ist es jetzt umso ätzender, gleich wieder loslassen zu müssen. (...) Ich könnte auch sagen: Ich möchte gerne loslassen. (...)
hi vorbei

dass du "nicht wählerisch" bist, wenn du hier herumhängst, war natürlich reines fishing for compliments...

:) )

aber danke

ähm

und da ich als blinde ja mit meinem weitsichtigen herzen durchaus ernstgenommen werde von dir, erlaube ich mal, frau zitro etwas beizupflichten und der korrektur deiner ausdrucksweise bei thema "loslassen" noch einen drauf zu setzen...

es heißt auch nicht: "ich möchte gerne loslassen".

die einzig funktionierende formulierung deines anliegens ist: "ich lasse los".

so in dem sinne: ist mir egal, hat alles seinen wert, ich hör auf zurückzuschauen und schau jetzt auf mich und nach vorne (oder so ähnlich).

alle alle die hier bits und bytes verprassen mit den worten: ich würde so gerne loskommen, die haben schon etwas richtiges erkannt: das ist das ziel. aber sie haben noch nicht einmal begonnen mit der umsetzung ihres wunsches.

und ich sach noch: neee, dat hat doch allet nen jrund und du musst was ändern... aber nee... vorbei, die sacht, nech, dat is einfach passiert und jetzt jeht's ihr einfach nich so juut, dann beklacht se sich noch, und ich hab doch gleich jesacht: mach wat, so jeht dat nich weiter, vorbei...

;)

der witz ist: wenn du nicht selber guckst, dass du einen weg aus dem scheiss-kummer findest, dann können zitro und ich uns hier totsülzen. der schlüssel nach draussen zu den freundlicheren seiten des lebens, den hast nur du selber. musste aber mal anfangen, danach zu suchen, schatzi.

:schmatz:

gruß

sine

 
ups

und dann noch etwas:

ich hab auch was gegen hierarchien



sehr sympathisch, vorbei.

lass uns hier egalitär gegen unterdrückung und fahrradfahrer virtuell abrocken:


:party: :party: :party:​


und

männer sind doof.

achje, dass ich immer so gerne diese behauptung äußere (ist nur ein witz! oder?). ach, hättste mal deinen fäkal-thread aufgemacht...

gruß

sine

 
Hey Sine,

ich bin FAHRRADfahrerin und habe ein schwieriges Verhältnis zu AUTOfahrerINNEn!!! Vorsicht!

Tja, mit dem Fäkalthread, zwischendurch sah´s doch mal gut aus, inzwischen ist es wieder son bisschen-höhere-Töchter-mäßig. Aber ist halt so.

Glaub mir, ich denke ZIEMLICH viel darüber nach, warum mich die Sache mit Typ Nr. 2 so runterzieht:

1. Mir ging es in den letzten Jahren nicht besonders gut = Selbstvertrauen bei 0.

2. Liebe und deren Verlust (Verlust tut immer weh, auch wenn man ganz rund und intakt ist. Je unrunder das Leben gerade ist, desto mehr haut's vermutlich rein).

3. Verlust nicht logisch, sondern produziert durch Missverständnisse. Das klärt sich erst mit der "Aussprache" und macht alles noch überflüssiger und absurder.

4. Ich habe schon Probleme, mich von löchrigen Strumpfhosen und kaputten Haushaltsgegenständen zu trennen. Ich lerne zwar dazu, aber wenn ich irgendwann mal was liebgewonnen habe, tu ich mich schwer mit dem Gehen oder mit dem zum Gehen auffordern.

Cu

Vorbei

 
Original von VorbeiHey Sine,

ich bin FAHRRADfahrerin(...)! Vorsicht!(...)
o.k.

bin auch fahrradfahrerin. aber im direkten wortsinn und nicht im übertragenen sinne wie beim thema "keine-hierarchien-bitte":

man sagt doch: 'nach oben buckeln, nach unten treten', so verhält man sich am klügsten in einer hierarchie. also wie ein fahrradfahrer.

fand ich früher auch nicht so witzig den vergleich. aber beim anblick der vielen asozialen schleimer, die man so im berufsleben antrifft, bin ich dankbar, wenn mir dazu bloß ein relativ harmlos klingendes schimpfwort einfällt. man könnt ja sonst schier durchdrehen...

das mit dem verlust-dings scheint mir ungeheuer schlüssig. aber irgendwie nehme ich nicht ganz wahr, dass ICH dieses problem habe...

vielleicht kann mir herr tepperwein mal wieder die äuglein sauber waschen oder

vielleicht ist es nicht mein (haupt-)problem... wer weiß.

du also auch nicht gut mit verlust.

wir beide doof, denn ohne alten ballast abzuwerfen, können wir unseren glücks-ballon ja nicht richtig in die luft kriegen, oder?

du steigst bestimmt mit ner kaputten strumpfhose und deiner 7-jährigen kaputten waschmaschine in unseren zukunfts-ballon ein, ich sehe es förmlich bildlich vor mir.

na danke.

ich bring dafür den stinkenden sex-geilen dackel mit.

auch nett, oder? :p

gruß

sine

 
...und zwar schon wieder von dir, sine. :schmatz:

es heißt auch nicht: "ich möchte gerne loslassen".
die einzig funktionierende formulierung deines anliegens ist: "ich lasse los".

so in dem sinne: ist mir egal, hat alles seinen wert, ich hör auf zurückzuschauen und schau jetzt auf mich und nach vorne (oder so ähnlich).
:klatsch: :klatsch: :klatsch:

Übrigens sind es nicht etwa die bösen, bösen Umstände, die uns das Leben schwer machen, sondern das machen wir selbst, weil wir den Schlüssel zum Glück nicht in uns, sondern irgendwo draußen suchen.

 
Liebe Freundinnen des Loslassens,

wir haben ein Problem. Mein Konzept des Loslassens entspricht nicht eurem.

Nun könnte ich mir auch mit einem Synonym behelfen, um nicht mit euren

Begrifflichkeiten in Konflikt zu geraten. Unsere schöne deutsche Muttersprache bietet so einiges: sich lösen, sich befreien, sich freimachen, die Fesseln abwerfen, sich trennen, jemanden freigeben etc. etc. etc.

Aber: die Sprache gehört uns allen und meine Definition von "loslassen" ist

eben anders. Aktiver, dynamischer. Und dieses Verb funktioniert sehr wohl mit einem Modalverb: Ich möchte loslassen, weil ich loslassen muss. Deshalb darf ich loslassen und ich weiß, ich kann loslassen. Auch wenn ich manchmal daran zweifle.

Ich möchte es gern beschleunigen. Das Leben ist zu schade, um es mit Trübsal blasen zu verbringen. Auch wenn ich Trauern für eine sinnvolle Angelegenheit halte. Die Frage ist nur: Wie lange?

Wer frühere Posts von mir hier liest, hat vielleicht bemerkt, dass ich beschlossen habe, etwas aktiver und entscheidungsfreudiger als bisher durchs Leben zu gehen. Daher gilt:

Wie andere das Loslassen für sich regeln, ist FÜR MICH nicht so besonders interessant, wenn sie mir ihr Rezept als alleinseligmachendes verkaufen wollen. Zumindest, wenn klar ist, dass das nicht mein Weg ist. Denn mein persönliches Credo lautet, dass es es verschiedene Wege zum Glück gibt. Ich hole mir sehr gerne anderweitig Anregungen, aber genauso ungern Unterweisungen dazu, wie es bei mir zu funktionieren hat. Das ist mir zu Schema-F-mäßig. Und wird einem Menschen in seiner Individualität nicht gerecht. Wir können durchaus VERSCHIEDEN sein! Deswegen finde ich es auch problematisch, wenn hier gebetsmühlenartig irgendwelche Mantras wiederholt werden, ohne auf den einzelnen Menschen und seine besondere Situation einzugehen. Auch wenn es bestimmte Muster und Übereinstimmungen geben kann: Jeder Mensch und jede Geschichte ist anders.

Tja, die Umstände. Frau Zitrone: es gibt sie beide, die Umstände und uns. Manchmal entscheiden wir, manchmal die Umstände.

Nehmen wir ein Beispiel: Die Leute, die vor einem Monat in Madrid auf dem

Weg zur Arbeit/Schule in die Luft gesprengt worden sind, hatten die alle ein negatives Karma? Ungelöste Probleme? Hat ihnen das Leben eine „Lektion erteilt“ wie du mal zu Ninas Problemen gesagt hast? Und wollte das Leben wirklich nur das Beste für sie?

Wohl kaum.

Und die Angehörigen, die jetzt verzweifelt und depressiv und sonst was sind, haben die das Problem, dass sie den "bösen, bösen Umständen" die Schuld zuschieben, weil sie den "Schlüssel zum Glück" in sich noch nicht gefunden haben? Haben sie ein Problem mit sich selbst? Sollen sie ebenfalls "anerkennen, dass das Leben nur das Beste für sie will"?

Wohl kaum.

Ich habe eine andere Lebensauffassung. Für mich ist das Leben neutral. Es will gar nichts von mir. Es ist da und ich versuche, möglichst gut MEIN Leben daraus zu machen. Die Umstände lassen mir manchmal die Wahl zu entscheiden und manchmal eben nicht.

Da kannst du noch so oft mit dem der Verwendung des Verbs "anerkennen" suggerieren wollen, als sei das tatsächlich so. Das ist nicht so. Das ist nur DEINE Lebensauffassung.

Grüße

Vorbei

 
hallo vorbei

in meinem eigenen ungemach des relativen nichtwissens bin ich doch mal so frei und halte - trotz der selbst empfundenen weiteren fragestellungen und unwägbarkeiten - ein wenig gegen dein letztes posting:

hiergegen jedoch keine widerrede, sondern großer beifall:

Original von Vorbei(...) Wer frühere Posts von mir hier liest, hat vielleicht bemerkt, dass ich beschlossen habe, etwas aktiver und entscheidungsfreudiger als bisher durchs Leben zu gehen. (...)
nun geht's aber ran an (deinen) speck. guck mal:

Original von VorbeiLiebe Freundinnen des Loslassens,

wir haben ein Problem. Mein Konzept des Loslassens entspricht nicht eurem. (...)
DAS ist eine selbstbewußte und mir sehr stark und schön erscheinende art, zu negieren, dass man nicht versteht, was gemeint ist.

:)

und zudem versteckst du dich doch etwas hinter kritik ohne zu sagen, WAS denn nun deine auffassung vom loslassen ist... naja, einen kleinen tipp gibst du uns schon:

Original von Vorbei(...) meine Definition von "loslassen" ist

eben anders. Aktiver, dynamischer.
vermutung: du meinst wegdrücken?

:schmatz:

sehr treffend - für meine auffassung, wohin man kommen kann und wohin ICH kommen möchte durch loslassen - dieses kleine wörtchen von dir:

Original von Vorbeialleinseligmachendes
wären wir ein altes ehepaar und hätte ich die zu dieser fortgeschrittenen form der liebesbeziehung anzustrebende eigenschaft entwickelt, nur noch so halb zuzuhören, du würdest mich glücklich machen.

ich will allein selig werden.

ich will nicht, dass du das auch wirst. ich will vor allem nicht, dass du meinen mühsamen und leider etwas verschlungenen wegen nachläufst. und zitro wird vermutlich auch niemandem "raten", in einen zustand wie den ihren zu kommen...

dat IS doch der witz:

es GIBT keine "gebrauchsanweisung". es gibt nur so phänomene...

und glaub mir: so sehr ich einige forums-avatare hier schätze, so wenig haben ihre tipps oft etwas für mich gutes im gepäck... z.b. xoff's morgendliches lächeln, das "ja so gut ist" und das man "einfach probieren" soll, nee. ich bin da nicht der typ für, null.

da würd ich mal mit deinem slang sprechen wollen und sagen: kasperletheater spielen draußen schon genügend leute, da muss ich mir zu hause und dann noch gleich beim aufwachen morgens nicht auch noch was vorspielen...

:rolleyes:

ich würd jedoch nicht ausschließen wollen, dass ich auch einfach nicht so weit bin... ich hab mit 6 jahren auch kein bier gemocht, jetzt jedoch schmeckt mir das erste bier ganz vorzüglich... oder eben das genießen-können von landschaft: ich fand früher wandern und jeglichen blick ins grüne eher langweilig bis scheisse, jetzt aber bin ich doch jemand geworden, der das gefühl von natur oder einer landschaft (kann ja ruhig auch ne stadt-landschaft sein...) für sich nutzbar machen kann und es geradezu konsumieren kann.

capisce (soll italienisch sein, dabei kann ich es - auch - nicht richtig, versuche aber eben trotzdem DIR was verständlich zu machen, schnucki-bärchen-putzi)?

Original von VorbeiDas ist mir zu Schema-F-mäßig.
puh, wenn das _F_ liest... :) )

was du dann als erläuterung deiner kritik als beispiel verwendest, ist mir so furchtbar, dass ich hier ein wenig skrupel habe, es zu zitieren. aber es geht auch in kurzfassung: die bombenopfer, ob nun die toten und verletzten oder die angehörigen, die können ja wohl kaum selbst schuld sein an ihrem schicksal, oder ob frau zitrone oder sonst irgendwelche gebetsmühlenartig arbeitenden forumsprediger (sorry, falls ich es jetzt noch überspitzt darstelle vielleicht) behaupten wollten, dass diese opfer "den "Schlüssel zum Glück" in sich noch nicht gefunden" haben?

ähm

ich glaube, einem (überlebenden) opfer eines unglücks würd ich nicht als erste hilfe und als meinen besten und größten tipp ins ohr flüstern: "suche nach dir selbst... lasse los... du hast den 'schlüssel zum glück' in dir, suche ihn und schließ auf...".

will sagen:

möglicherweise ist das eine andere ebene, eine andere situation. sie ist so dermaßen von aussen geprägt, dass es eben kaum das aktuelle anliegen zu sein scheint, diesen menschen eine kerze mit auf ihren weg mitzugeben und dabei noch ein plakat mit herrn tepperweins konterfei zu schwenken.

wobei

egal wer es ist: würde mich jemand fragen, ob das ganze auch was mit ihm selbst zu tun haben könnte - ab da ist das feld eröffnet. denn die wahrheit liegt - meiner meinung nach - irgendwo ungefähr in der mitte.

das leben geschieht. wer verletzt wird, wer verlust erleidet, dem schadet das leben. keine widerrede hier. aber jetzt doch: fraglich ist, wie man mit dem geschehenen, mit dem schaden, den man erlitten hat, umgeht.

und irgendwie hört da dein pamphlet auf. wie jetze... ?( ?

das find ich jetzt nicht "fair": erst das bombemanttentat als größtmöglichen anzunehmenden schlimmen schicksalsschlag an die wand werfen und dann nur sagen: "ha! und die sollenwohl alle nicht den schlüssel zum glück gefunden haben!"

äh

das größte unglück ist dazu da, um dir die augen zu öffnen.

au weia

anders herum vielleicht:

dein leben geht weiter, und warum nimmst du nicht den dreck und den kummer und das leid und machst das beste draus. wer unten ist, MUSS wieder hochkommen. und wieso bist du dann nicht so frei, und sagst - gerade im anblick des verlustes -: diesmal möchte ich aber nicht irgendwie mein leben weiter führen, ich will es BESSER machen.

tja

und so sitzen hier einige liebesopfer, die übrigens alle froh sind, nur mit einem liebes-unfall gestraft worden zu sein vom leben (glaub ich mal so), und ein paar gehen dann eben den gebetsmühlenweg, andere den grinse-weg und so.

geh halt los und bemüh dich, deine schritte sinnvoll zu lenken. dann wirst du schon irgendwo ankommen.

wo

und was überhaupt "seligmachend" für dich ist, mann: das kannst doch nur du entscheiden.

gruß

sine

 
Hallo Sine,

meine Absicht ist es nicht, irgend jemanden von irgend etwas zu überzeugen. Ich muss nicht Recht (über andere) haben. Allerdings nehme ich mir die Freiheit zu sagen, dass mich der Standpunkt eines anderen nicht überzeugt. Ich sage damit nicht, dass er falsch ist, sondern nur, dass er für mich nicht funktioniert.

“DAS ist eine selbstbewußte und mir sehr stark und schön erscheinende art, zu negieren, dass man nicht versteht, was gemeint ist.“

A) Woher weißt du das?

B) Vielleicht ist das Konzept nicht verständlich.

C) Vielleicht entspricht es mir nur einfach nicht. (Vielleicht erinnerst du dich an das was du über Yoga und Xoffs Dauerlächeln am Morgen sagst. Ich sage aber nicht, dass es nicht deine Methode ist.)

"und zudem versteckst du dich doch etwas hinter kritik ohne zu sagen, WAS denn nun deine auffassung vom loslassen ist... naja, einen kleinen tipp gibst du uns"

“vermutung: du meinst wegdrücken?“

Was sollen die negativen Bewertungen „verstecken“ und „ wegdrücken“? Ich verstecke mich nicht und ich drücke gar nichts weg. Nur weil ich anderer Meinung bin, mach ich was falsch, ja?

“ich will allein selig werden.“

Na dann los.

“ich will nicht, dass du das auch wirst. ich will vor allem nicht, dass du meinen mühsamen und leider etwas verschlungenen wegen nachläufst. und zitro wird vermutlich auch niemandem "raten", in einen zustand wie den ihren zu kommen..."

Klingt leider in MEINEN Ohren gelegentlich anders. Und das nicht erst seit gestern, um mir die Entgegnung zu ersparen, dass hinge mit meiner persönlichen Betroffenheit zusammen.

„es GIBT keine "gebrauchsanweisung". es gibt nur so phänomene...“

Genau, der Plural trifft’s.

„egal wer es ist: würde mich jemand fragen, ob das ganze auch was mit ihm selbst zu tun haben könnte - ab da ist das feld eröffnet. denn die wahrheit liegt - meiner meinung nach - irgendwo ungefähr in der mitte.“

Ich denke, wenn ich besoffen Auto fahre und am Baum ende, hat das mit mir zu tun. Aber das ist genau das, was ich nicht meine. Ich meine den Fall, dass ich mit meinem Fahrrad an der Ampel geradeaus fahre und ein rechtsabbiegender LKW-Fahrer mich überfährt. Das hat nichts mit mir persönlich zu tun. Das ist Zufall, Pech.

“dein leben geht weiter, und warum nimmst du nicht den dreck und den kummer und das leid und machst das beste draus. wer unten ist, MUSS wieder hochkommen. und wieso bist du dann nicht so frei, und sagst - gerade im anblick des verlustes -: diesmal möchte ich aber nicht irgendwie mein leben weiter führen, ich will es BESSER machen.“

Ich habe nichts Gegenteiliges gesagt. Außer, dass ich nicht glaube, dass dir irgend jemand die Augen öffnen will. Und wer sagt denn, das das Leben der Bombenopfer vorher schlecht oder in irgendeiner Weise verbesserungswürdig war? Vielleicht waren sie sehr sehr glücklich. Aber: Du hast meine ungeteilte Zustimmung dafür, TROTZDEM das Beste aus seinem Leben zu machen und weiterzuleben. Auch wenn m.E. niemand hochkommen MUSS (!), es sei denn, er selbst will das.

“geh halt los und bemüh dich, deine schritte sinnvoll zu lenken. dann wirst du schon irgendwo ankommen.

und was überhaupt "seligmachend" für dich ist, mann: das kannst doch nur du entscheiden.“

Genau, deswegen hab ich mir ja die Freiheit genommen zu sagen, stopp, ich seh das anders und geh anders vor. Und die Freiheit wird ja in Frage gestellt durch Äußerungen wie „wegdrücken“ oder „So wird das nix“ u.a. Und da sag ich doch gleich noch mal stopp.

Ich kritisiere damit niemanden und sage nur FÜR MICH funktioniert das nicht. Und das ist doch o.k.

Grüße