@knoopunt:
Ist es nicht wahnsinnig, wie wir immer wieder durchgeschüttelt werden?!? Mir ist es sehr ähnlich gegangen wie Dir, Du hast es ja gelesen...
Das einzige, was mir geholfen hat (leider war gestern spät niemand mehr online, der mir eine Antwort hat schreiben wollen) ist klarer und unmissverständlicher Realismus: sie wird nie mehr zu mir zurückkommen und ich will vor allem nicht warten auf etwas, von dem ich nicht bestimmt weiss, dass es eintrifft. Sie ist weg, für immer und damit muss ich mich abfinden. Anders geht es gar nicht.
Das tut im ersten Moment sehr weh, denn die Liebe war und ist da, aber nach diesem Schmerz kann ich mit etwas Realem «dealen», kann mich auf etwas stützen, das da ist: auf mich!
Schau, es hat - zumindest in meinem Fall - absolut keinen Wert, mir selber Hoffnungen zu machen und schon gar nicht, etwasem nachzuheulen, das nicht mehr ist. Gestern Nacht habe ich mir im Bett, zum Fenster rausschauend, möglichst viele gute Momente der Beziehung mit Y. revue passieren lassen und habe dann ganz bewusst Abschied genommen von ihr und der Hoffnung auf noch mehr solcher Erlebnisse mit dieser Frau. Seither geht es bedeutend besser!
Ich musste da vorwärts machen, denn sie wird heute Abend zu mir kommen, wir werden gemeinsam zu Abend essen und dann installiere ich ihren Laptop neu. Damit mich dieser Abend nicht wieder so 'runterzieht wie vor einer Woche, musste ich mit mir ins Reine kommen. So sehr ich ihre Nähe möchte, so sehr ich ihre Wärme und Zärtlichkeit herbeisehne, es wird nicht mehr passieren. So baue ich mir schon gar keine Hoffnungen auf, sondern werde heute Abend so gelassen und ruhig wie möglich sein, herzlich aber distanziert, lieb aber bestimmt, sachlich und freundlich.
So kann sich vielleicht eine Freundschaft entwickeln, was ich mir wünsche, was aber keinesfalls Bedingung sein darf. Wenn's nicht klappt, dann klappt'seben nicht.
Ich weiss nicht, wie's Dir geht, aber ich stelle mich sehr oft hinter die anderen, stelle auch meine Wünsche hinter die meiner Partnerin, z.B., und habe so oft meinen eigenen Willen verloren. Für mich ist das nicht gut, ich fühle mich dann nicht gut und werde abhängig. Und gerade diese Abhängigkeit macht mich extrem unattraktiv. So hat niemand Lust, mit mir in Kontakt zu kommen. Dabei bin ich wer, habe meine Ideen und Ideale, kann reflektieren und weiss was ich will. Und so will ich auch dastehen und nicht als Looser, der nimmt, was sich ihm anbietet, damit zufrieden ist und sich einmal mehr anpasst.
War es bei Dir wirklich DIE grosse Liebe? Hat aus Deiner Sicht alles gestimmt und habt Ihr eine wunderbare Zeit gehabt? Wenn das so ist, dann verstehe ich nicht ganz, warum Ihr nicht mehr zusammen seid. Oder hattet Ihr verschiedene Wahrnehmungen, hat sie Eure Beziehung anders wahrgenommen als Du?
Das Nachdenken über diese Fragen hat mir sehr geholfen, den notwendigen Abstand zu gewinnen (welcher natürlich je nach Gemütslage wieder geschmolzen ist wie Schnee im Sommer...) Und dann musste ich mit Abstandgewinnen wieder von vorne beginnen, aber ich konnte dabei auf die Erfahrungen der letzten Male zurückgreifen und es ging jedes Mal schneller und reibungsloser.
Die Krise gestern war nach dem Schreiben des Beitrags weiter oben fast schon gegessen. Vielleicht kommt einmal der Tag, wo mich so etwas nur noch ein Lächeln kostet.
Diese Freiheit im Denken und Fühlen eröffnet mir ganz neue Möglichkeiten, ich kann dan auf einmal ganz cool die schönen Seiten der vergangenen Beziehung geniessen und mich daran freuen. Schön, dass ich das alles mit Y. erlebt habe! Trotz all der negativen Seiten und der Probleme hatten wir auch sehr schöne Augenblicke, die nur mit ihr möglich waren, nur in dieser Zeit.
Und es werden wieder gute Zeiten mit anderen Menschen kommen, für Dich wie für mich!
Wenn du dir etwas Gutes antust, so ist das sehr gut und richtig. Knausere nicht damit, sondern trage fett auf, lass es Dir so gut wie möglich gehen und such Dir die richtigen Dinge aus. Mir tut immer das körperliche extrem gut: Sport, Sauna, Solarium, Essen. Aber alles in einem Mass, so dass es mir noch als Freude 'rüberkommt und nicht übertrieben. Ich kann für jeden Augenblick, seit ich denken kann, mit Bestimmtheit sagen, dass ich jederzeit überall dazu stehen kann, ich war immer ich, mit Haut und Haaren, ganz und gar. Das gibt mir ein sehr gutes Gefühl und zeigt mir auch, dass ich es mit mir selber aushalten kann.
Viele Menschen halten es mit sich selber nicht lange aus, müssen immer andere um sich haben, immer den Fernseher oder das Radio laufen lassen. Ich geniesse oft die Stille um mich, höre mich atmen, habe es gut mit mir selber. Das gibt mir eine grosse Sicherheit und Ruhe.
Ich weiss nicht, wie's Dir damit geht. Versuch's mal, Dich selber auszuhalten, ohne an SIE zu denken, sondern nur an Dich... ich bin überzeugt, dass es eine gute Erfahrung sein wird (wenn Du sie nicht schon kennst...)
so, jetzt muss ich wieder arbeiten, schliesslcih will ich am Donnerstag mit einem guten Gewissen in den Urlaub fahren (Juhuiiii!)
Dir wünsche ich einen guten, ruhigen und konstruktiven Nachmittag. Ich würde gerne heute noch von Dir lesen, bin bestimmt Mitte Nachmittag (etwa 15.30) und am Abend (nach 22h) nochmals online. (Arbeite zwar mit Computern, aber heute bin ich im ganzen Haus unterwegs, von Maschine zu Maschine, und habe deshalb keine Zeit, zu schreiben... ausser in den erwähnten Pausen)
Ich denk' an Dich!
xoff
)