Wurde verlassen und jetzt hat er Kontakt aufgenommen

Vielen Dank euch beiden. Matilda, lustigerweise habe ich mir genau dieses Buch vorgestern bestellt.  :)

Dass er vergessen hat zu antworten, glaube ich nicht. Klar, ihm war die Beziehung offensichtlich nicht so wichtig wie mir, aber so unwichtig, glaube ich, dann auch nicht. Wahrscheinlich hast du aber damit recht, dass er sich nicht so viele Gedanken macht wie ich. Bei mir kreist ja seit einem Monat jeder Gedanke nur um die Beziehung, bei ihm wird das vermutlich nicht so sein, das ist mir bewusst. Ich vermute dennoch, dass ihn dieses Mails schreiben entweder selbst zu sehr aufwühlt oder er vermutet, dass es mich zu sehr aufwühlt und er deswegen nichts schreibt. Ich weiß nicht, vielleicht ist ihm durch meinen Text auch klar geworden, dass das mit dem nahtlosen Übergang zur Freundschaft nicht funktionieren wird und deswegen hält er sich jetzt zurück. Trotzdem finde ich, dass ein "Danke" angebracht gewesen wäre. 

Matilda, ich denke tatsächlich sehr ausführlich darüber nach, ob mir das, was ich vermisse, auch jemand anderes geben kann. Irgendwo habe ich gelesen, dass man sich fragen soll, ob man wirklich diesen Partner vermisst oder nur eine Partnerschaft. Und zu meinem eigenen Erstaunen kann ich keine ganz eindeutige Antwort darauf geben. Es war schon so, dass nicht immer alles gepasst hat zwischen uns, natürlich auch deshalb, weil er sich ja Stück für Stück aus der Beziehung verabschiedet hat.

Ich denke, dass er zum Ende hin bewusst Situationen herbeigeführt hat, in denen er mich ganz besonders "nicht leiden" konnte, um sich selbst zu bestätigen, dass es nicht passt zwischen uns. Das war auch für mich zuletzt ziemlich frustrierend. Ich weiß noch, dass ich mal zu ihm gesagt habe "Egal, was ich sage, du widersprichst mir doch sowieso". Und genauso war es. Ich konnte ihm nichts recht machen. Ich habe angefangen zu überlegen, was ich überhaupt sage/tue und was besser nicht. Ich bin kurz vor dem Ende auch zu dem Ergebnis gekommen, dass die Beziehung, so wie sie im Moment ist, nicht das ist, was ich mir vorstelle. Aber ich dachte halt, nach dieser Erkenntnis kommt als nächster Schritt, dass wir besprechen, woran das liegt und versuchen, beide daran zu arbeiten. Dass er es so abrupt beendet, hätte ich ihm nie zugetraut. 

Wenn ich so darüber nachdenke, hatte er sogar mindestens drei Eigenschaften, die ich bei Menschen in meinem Umfeld normalerweise überhaupt nicht leiden kann. Und leider konnten wir auch gegenseitig mit unseren Hobbies nicht so viel anfangen, wie ich es mir gewünscht hätte. Das war mir sehr wohl bewusst, aber ich habe es akzeptiert, weil ich ihn wirklich geliebt habe. Denn auf der anderen Seite hatte er eine Art von Einfühlungsvermögen und Verständnis, wie ich es noch nie bei jemandem erlebt habe. Ob sich so jemand nochmal finden lässt, weiß ich nicht. 

Was meint ihr, hier in der Gegend werden ab und zu Wanderungen für Singles angeboten. Das ist keine Partnervermittlung, aber einfach ein gemeinsamer Tag mit neuen Leuten. Die nächste ist jetzt am Wochenende. Eigentlich hätte ich Lust darauf, nicht nur wegen den Leuten, auch um mal raus zu kommen und was neues zu sehen, ohne dabei alleine zu sein (ich wandere sehr gerne, mein Ex konnte es gar nicht leiden). Klar, für eine Beziehung bin ich noch nicht bereit, aber ich bin sowieso jemand, der jemanden erst relativ gut kennen muss, um sich zu verlieben. Ich bin hin und her gerissen. Mal habe ich wirklich Lust, mal denke ich, dass es noch viel zu früh ist. 

Auch wenn das jetzt so unschön geendet hat, habe ich doch für mich gemerkt, dass ich nicht alleine bleiben möchte.

 
Du reflektierst nun schon viel distanzierter als auch schon und du merkst das er nicht das non plus Ultra war. Das auch er Macken hat und vieles zum Schluss nicht gepasst hat. 

Ich glaube du bist auf dem guten Weg deinen Frieden damit zu machen, was nicht bedeutet das es keine Rückschritte und extra Runden geben wird. 

Zu  deiner Frage wegen der Wanderung, du hast Bock drauf, dann geh! Mach dich nicht verrückt wegen ist es zu früh oder nicht. Es ist völlig wurst ob es nun eine Singelwanderung oder der Wandeetreff oder die Vogelsänger sind die das ganze organisieren. Es geht drum zu wandern. Du musst ja nicht gleich am Mittag schon 10 neue potenzielle Partner haben. Aber alle dort werden verstehen wenn du gerade keine Lust auf tiefschürfende Gespräche hast. Ein wenig smalltalk, neue Leute kennenlernen und den Tag geniessen. 

Do it! und denk nicht darüber nach! 

 
Ach man, heute hat mich diese verdammte Traurigkeit wieder voll im Griff. Würde am Liebsten losheulen und 100 Eigenschaften nennen, die toll an ihm waren. Es ist zum verrückt werden.

Ich habe Bedenken, dass ich unbewusst vielleicht doch mehr von der Wanderung erwarte und dann noch tiefer in das Loch falle "Ich finde nie wieder jemanden". Aber vielleicht bereue ich es hinterher auch, nicht hingegangen zu sein.

Mir spukt immer wieder durch den Kopf, dass er bei der Trennung gesagt hat, dass er 2018 beruflich neu starten will und "man dann ja mal schauen könnte, was 2019 ist". Aber ich will nicht diejenige sein, die immer verfügbar ist, wenn es ihm gerade in die Lebensplanung passt. Aber warum sagt er bloß sowas? Dass es mich nicht tröstet, sondern nur noch mehr verwirrt, muss ihm doch klar sein.

 
Würde am Liebsten losheulen und 100 Eigenschaften nennen [...]
Gute Idee! Mach' mal!

Nicht losheulen! Sondern die hundert Eigenschaften aufzählen! Bitte hier reinschreiben. Bin gespannt, ob wir die Hundert vollkriegen... ;-))

ABER: nicht Eigenschaften, die toll an IHM WAREN, sondern die toll an DIR SIND!

(Nicht zur Strafe, nur zur Übung!)

Losheulen kannst Du dann später... und wenn Du die Hundert voll hast, bekommst Du als Belohnung von mir ein Wanderwochenende geschenkt! Na, ist das nix?!  ;-))

Was mach' ich jetzt eigentlich mit meiner Kiste? Mann, könnte auch losheulen...

 
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Genau Matilda, das denke ich mir auch, dass das Quatsch ist mit den beruflichen Plänen als Grund. Ich meine, wenn der eine deswegen wegzieht und der andere nicht will und beide keine Fernbeziehung wollen, ist das nachvollziehbar. Aber er zieht weder weg noch wird er zeitlich so eingespannt sein, dass er keine Beziehung mehr führen kann.

Ich bin mir nicht sicher, warum er das mit 2019 gesagt hat. Er hat es tatsächlich eher zum Ende des Gesprächs gesagt, nachdem er wohl gemerkt hat, dass ich nicht sage "Kein Problem, alles Gute, tschüss", sondern dass für mich die Welt zusammen bricht. Von daher würde das mit dem Abfedern passen.

Auf der anderen Seite halte ihn eigentlich für erfahren genug, dass er weiß, dass das nur unnötig Hoffnungen schürt, wenn es nicht ernst gemeint ist (er wurde mal sitzen gelassen, weil die Frau einen anderen hatte und müsste daher eine Vorstellung haben, wie es ist, plötzlich verlassen zu werden).

Ihr merkt schon, ich schaffe es noch nicht, mich auf mich zu konzentrieren. Er ist noch zu präsent. Heute war es wieder schwer, weil ich einen größeren Termin hatte, zu dem er mich normalerweise begleitet hätte. Ich habe mich unsicher gefühlt, da ich nicht wusste, was auf mich zukommt und ich auf einem großen mir unbekannten Gelände ein bestimmtes Gebäude und eine mir ebenfalls unbekannte Person finden musste. Es hätte mir so viel Sicherheit gegeben, wenn er dabei gewesen wäre. Im Grunde wäre er vermutlich gar nicht besonders hilfreich gewesen, da ich einen viel besseren Orientierungssinn habe als er. Aber er wäre an meiner Seite gewesen.

Letztlich, der Termin ist umgegangen, ich habe alles problemlos gefunden und bewältigt. Tja, warum auch eigentlich nicht, schließlich habe ich vor der Beziehung sowas auch alleine geregelt. Aber trotzdem habe ich seine (oder nur irgendeine?) moralische Unterstützung sehr vermisst.

 
Hey,

ich habe mich jetzt entschieden, noch nicht zu der Wanderung zu gehen. Vielleicht nächsten Monat oder übernächsten.

Ich traue mir selber nicht über den Weg, was ich davon erwarte. Es wird nicht funktionieren, da jemanden kennen zu lernen und einen Tag später eine vertraute, liebevolle Beziehung zu führen, damit ich die Bestätigung habe, dass es sich nicht lohnt, meinem Ex nachzutrauern. Ich bin noch in der Phase, dass ich kaum über ihn reden kann, ohne zu heulen. Ich brauche die Energie noch für die Trauer und habe nicht genug davon, auch noch welche in den Aufbau einer neuen Beziehung zu stecken.

Das Buch von Dr. Wolf hat mir gestern eine wichtige Erkenntnis gebracht. Es heißt immer, es gehören zwei zum Ende einer Beziehung. Ich dachte bisher, das trifft auf uns nicht zu, denn ich habe mich schließlich so schlecht verhalten, dass er sich trennen wollte, während er so toll war, dass ich mit ihm zusammen bleiben wollte. Also ist es klar, dass ich Schuld bin.

Aber das stimmt so nicht. Es braucht immer einen, der Macken hat und einen, der sie nicht akzeptiert für eine Trennung. Ich habe mich entschieden, seine zu akzeptieren, deswegen wollte ich mich nicht trennen. Er hat sich entschieden, meine nicht zu akzeptieren, deswegen wollte er sich trennen.

Natürlich hat man nicht wirklich die Wahl, wie man sie hat, wenn man im Restaurant zwischen Pizza oder Nudeln wählt. Man kann nicht sagen, diese Macke stört mich ab heute nicht mehr, wenn sie es doch tut. Aber genauso konnte ich nicht wählen, mich zu ändern, weil ich wusste, dass ich es nicht für den Rest meines Lebens tun möchte, nur damit er bei mir bleibt.

Obwohl sich so viel tut in meinen Gedanken, habe ich das Gefühl, dass es kein bisschen besser wird. Es wird anders, aber nicht besser.

In dem Buch steht drin, dass man einen Trauertag einlegen soll, wo man sich mehrere Stunden nur mit den schönen Erinnerungen beschäftigt und dann aber diese Zeit bewusst beenden soll. Hat das schon mal jemand gemacht? Wird es davon besser?

Gruß

 
In dem Buch steht drin, dass man einen Trauertag einlegen soll, wo man sich mehrere Stunden nur mit den schönen Erinnerungen beschäftigt und dann aber diese Zeit bewusst beenden soll. Hat das schon mal jemand gemacht? Wird es davon besser?
ich habe die Trauertage so kommen lassen, wie sie wollten. Mir hat es das immer sehr erleichtert, wenn ich einfach hingenommen hab, dass ich traurig werde, Taschentücherverschleiß hab und mich nicht gegen die Gefühle gewehrt habe. Nach so ner Phase wars dann immer irgendwie, wie wenn ich gerade frisch geduscht hab. Verstehst du was ich meine?

Finde gut, dass du dir Zeit lässt mit der Wanderung. Ist aber auch in Ordnung, bei so etwas einfach mitzugehen, ohne dass da direkt ne neue Beziehung entsteht. Das schreibt dir ja keiner vor. Ein nettes Gespräch ist auch nicht zu verachten. 

Da Du erhöhten Schreibbedarf hast jetzt, wie wärs wenn du dir ein Buch anlegst, wo du deine Gefühle aufschreiben kannst oder ihm auch mitteilst, was da in dir hochkommt. Nur Für Dich allein, dieses Buch. Vielleicht ist das auch hilfreich. Auch das führt bei mir dazu, sich frischer und unbelasteter zu fühlen dann. Es ist ein unterschied, ob man seine Gefühle nur wahrnimmt, oder sie auch in eine andere Form bringt, wie das Schreiben oder das Sprechen. Es gibt noch mehr Übersetzungsarten. Malen, Tanzen, Singen, Meditieren.... kann alles ein Ventil sein. 

 
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Danke, Rosenkatze.

Mir hat dieser Vorschlag aus dem Buch ganz gut gefallen, dass man den Zeitpunkt für diese Trauerphasen selbst festlegt. Dass man selbst bestimmt, z.B. morgen von 14 bis 18 Uhr werde ich mich bewusst mit den schönen Seiten der Beziehung befassen, heulen und trauern und danach ist dann ebenso bewusst wieder Schluss damit. Ich habe auch die Hoffnung, dass ich mich danach wie "frisch geduscht" fühle. Mir gefällt es, dass man dann seinen Gefühlen nicht mehr so ausgeliefert ist, weil man sich bewusst dafür entscheidet. Ich mag das nicht, wenn ich traurig werde, wenn ich vielleicht gerade etwas anderes vor habe oder arbeiten muss.

In dem Buch stand, dass es nicht so gut ist, wenn man so "scheibchenweise" trauert. Lieber einmal richtig und dann fertig.

Ich weiß halt wirklich nicht, was das dann auslöst, wenn ich mich so intensiv mit den schönen Dingen der Beziehung befasse. Ob es dann nicht noch viel schlimmer wird. Oder ob das bewusste Verschlimmern schließlich dazu führt, dass es besser wird?

 
In dem Buch stand, dass es nicht so gut ist, wenn man so "scheibchenweise" trauert. Lieber einmal richtig und dann fertig.
naja, wenn man einmal die Woche von 14 - 18 Uhr sich Zeit nimmt fürs Trauern, dann ist das schon irgendwie wie scheibenweise trauern. Aber gut, ich misch mich nicht weiter ein. Wenn das für Dich gut ist so, dann mach das so.

Ich weiß halt wirklich nicht, was das dann auslöst, wenn ich mich so intensiv mit den schönen Dingen der Beziehung befasse. Ob es dann nicht noch viel schlimmer wird. Oder ob das bewusste Verschlimmern schließlich dazu führt, dass es besser wird?
Du kannst nix falsch machen. Streich den gedanken einfach mal. Es ist sowieso alles in ordnung so, wie es ist. Keine Ahnung ob es hilft, ihn bewusst nachträglich noch auf ein podest zu stellen. Hilft es Dir?

Fakt ist eure Wege haben sich getrennt. Dass sowas passiert, ist mit das normalste der Welt. Es ist nicht schlimm, auch wenn es weh tut. Es darf weh tun. Schmerz ist nicht schlimm. Manchmal ist er notwendig, damit man die Bedeutung von etwas spüren und verstehen kann. Du bist 'nur' ein Mensch, liebe Verlassene. freu Dich darüber. 

Dein Kummer wird vergehen, so oder so. Ob du Bücher dafür liest, mehr Sport machst, ihn auf Podeste stellst, ihn in den Keller schickst oder auf den Mond... alles wurscht. Selbst wenn du nichts machst, es geht vorbei.

 
Ich weiß nicht, was gut ist und was hilft. Im Moment wird es immer schlimmer. Deswegen suche ich verzweifelt nach einer Möglichkeit, wie es besser werden könnte, aber nichts hilft.

Zu der Verzweiflung ist unendliche Enttäuschung dazu gekommen. Ich habe ihm so sehr vertraut und er lässt mich einfach sitzen. Ich leide und er schert sich nicht darum. Ich dachte immer, er wäre anders.

Es ist alles so schwer geworden. Es fühlt sich an, als hätte ich einen tonnenschweren Bleigürtel um, wenn ich irgendetwas tun möchte. Ich habe Magenprobleme und schlafe schlecht oder gar nicht, obwohl ich dauermüde bin. Diese Träume sind verwirrend. Heute habe ich geträumt, dass wir in der Kiste gelandet sind, aber er danach trotzdem distanziert war.

Das schlimmste ist aber das Essen. Ich würde am liebsten gar nichts mehr essen. Null. Nicht mal Schokolade geht an mich. Ich versuche, mich zum Essen zu zwingen, aber trotzdem habe ich 3 kg abgenommen, obwohl ich nicht abnehmen sollte.

Ich komme mir so hilflos vor.

 
Ich komme mir so hilflos vor.
Das geht auch noch ein paar mal so. Wie gesagt, auch das is in Ordnung. Du hast grad das Gefühl, garnichts im Griff zu haben und nur so getrieben zu werden, ohne Sinn? Daran kannst du jetzt wenig machen. Nimm es mal so hin. Der Appetit kommt auch wieder. Iss Bananen und Nüsse, das schmeckt zwar grad auch nicht, liefert dir aber n paar wichtige Sachen. Sowieso, guck dass du von den notwendigen Vitaminen und Mineralien das Nötige bekommst. Mach dir zum Beispiel täglich frische Smoothies mit immer anderen dingen. Hast du schnell runter.

Ich erinnere mich auch an diese Phase damals. Da musste ich dann neben Studium noch an die Supermarktkasse und wusste nicht genau, wie ich die Leute da noch lächelnd bedienen soll. Jemand hier aus dem Forum hat mir dazu geschrieben, dass man dann in solch einer Phase, wo es einem so sehr ans Herz geht, auch ne anziehende Austrahlung hat. Das is vielleicht nurn Egokick, aber den geb ich Dir jetzt auch ^^. Mir hats manchmal den Tag echt versüßt. 

Iss gesund, mach das was du kannst, der Rest ist egal. Darfst Dich so fühlen. (Das mit den Träumen sagt dir auch, dass es langsam mehr ins Unterbewusstsein dringt, dass Schluss ist mit ihm. Gut so. Es geht weiter)

 
Vielen Dank euch beiden.

Naja, ich versuche, mir im Alltag und vor anderen Menschen nichts anmerken zu lassen, wobei das auch manchmal ganz schön viel Energie kostet. Ich gehe normal arbeiten, auch wenn ich sicherlich nicht so produktiv bin wie sonst, aber momentan kann ich das kaschieren. Unter der Woche, wenn ich nicht so viel Zeit habe, wird die Wohnung immer etwas unordentlicher, aber bisher habe ich es immer wieder geschafft, am Wochenende klar Schiff zu machen. Die Esserei macht mir die größten Sorgen. Ich habe auch gar keine Energie, mir überhaupt etwas zu essen zu machen oder auch nur einzukaufen.

Im Moment will ich eigentlich nirgends woanders hin. Ich habe generell Probleme, anderen zu vertrauen und seit der Trennung kam mein altes Motto "Vertraue niemanden außer dir selbst" wieder so richtig zum Vorschein. Eigentlich mache ich solche Dinge immer am Liebsten mit mir selbst aus. Bei mir selbst weiß ich wenigstens, dass ich mich nicht verletzen kann. Meinem Ex habe ich aus unerklärlichen Gründen ausnahmsweise vertraut, weil ich bei ihm das Gefühl hatte, dass er es wert ist, und ihr wisst ja, wie es geendet hat.

Letzte Woche habe ich fast 2 Stunden mit einer Freundin telefoniert, die leider weggezogen ist, die aber vor ein paar Jahren auch von ihrer "großen Liebe" verlassen wurde. Wir haben einige Parallelen entdeckt, z.B. hat ihr Kerl ihr auch immer unterschwellig Hoffnung gemacht. Das hat ganz gut getan.

Aber sonst mag ich ehrlich gesagt darüber nicht reden. Meine Eltern wissen es auch noch nicht, obwohl wir uns 1-2x pro Woche sehen. Ich weiß auch nicht, wie ich es ihnen sagen soll. Mein Vater hat die Beziehung nie so richtig ernst genommen, meinte paar Mal sowas wie "Such dir einen anderen" und das zu einem Zeitpunkt, wo ich überzeugt war, dass ich für den Rest meines Lebens mit ihm zusammenbleibe. Meine Mutter hat es mehr so auf der Schiene versucht "Wenn er dich liebt, dann kann mit ihm etwas nicht stimmen" und hat immer gezielt gestochert und ist auf Dingen herumgeritten, die in seinem Lebenslauf vielleicht nicht ganz normal gelaufen sind. Und ich blöde Kuh habe ihn mit voller Überzeugung verteidigt, weil ich so sicher und so stolz war, dass sie unrecht hat und mich eben doch jemand lieben kann. Ich kann selbst nicht glauben, wie ich mich so getäuscht habe. Er hat es nicht ernst gemeint und offensichtlich ist es auch nicht möglich, dass mich jemand ehrlich liebt. Das ist richtig schlimm für mich, dass ich jetzt zugeben muss, dass meine Eltern recht hatten - wo ich mir doch 1000% sicher war, dass es nicht so ist.

 
Stop!!!!!

Halt Ja es ist scheisse den Eltern zu sagen das sie "Recht" hatten. 

Es ist dein Leben u d er hat dir zumindest Zeitweise auch gut getan. 

Was deine letzten Worte angehen, Nein nein nein und nochmals NEIN!!!!!

Sag oder schreibe bitte nicht du seist es nicht Wert das dich jemand ehrlich liebt! Das Stimmt nicht der Richtige wird kommen und er wird bleiben, und es ehrlich mit dir Meinen. 

Ich kann dich verstehen, auch dein "Motto" (meines ist lieber alleine als schlecht Begleitet) vertrauen aufzubauen nachdem man immer wieder verletzt worden ist scheint gerade unmöglich zu sein. Lass dir Zeit, auch deinen Wunden um auszubluten und dann von innen heraus zu heilen. 

Ein schnelles Pflaster von aussen hilft dir nicht.

Dein Fokus ist gerade auf allem anderem als dir. Was denkt mein Vater was meine Mutter die Arbeit geht normal voran keiner weiss etwas ich spiele heile Welt. Das kostet nicht nur etwas Energie das Theater verschlingt dich bald. 

Du kannst deinen Eltern eine sms schicken habe mich von xy getrennt brauche etwas ruhe um mich zu finden. 

Es sind deine Eltern die sollten dich verstehen! 

Ruf deine Freundinn erneut an wenn es dir gut getan hat. quatsche mit ihr oder Frag sie ob sie Lust hat über Wochenende zu kommen. 

Und nun ein ganz ganz Wichtiger Punkt. ESSEN du musst essen! Kauf dir fertige smoothies, fertig Menüs und nur das worauf du sonst immer Lust hattest. 

Du musst deinem Motto treu bleiben verstraue niemanden ausser dir selbst. Aber dir musst du trauen, und du musst funktionieren. Also muss auch Energie rein. und wenn es in Form von Flüssiger Nahrung ist weil du nicht essen magst, dann mach das. Aber bleib dir treu und sorge dich um dich, um dein Seelenheil und um deinen Körper. Du kannst nur funktionieren und demnach auch leben, wenn alles im Gleichgewicht ist. 

Vertraue dir glaube an dich und sei dir die nächste, mach genau das was du brauchst aber gib deinem Körper auch das was er braucht! 

 
Geb Wolkenschieber 100% Recht. Da muss echt Schluss sein, bei solchen Überzeugsungssätzen, dass dich keiner wirklich liebt, oder du nicht wert genug bist. Das ist der Hauptgrund, wenn Du mich fragst, warum Beziehungen scheitern. Immer dieses sich selber klein machen. Wozu? Du bist toll. Es ist unfair, sowas über Dich zu denken. Du solltest eindeutig viel netter und liebevoller mit Dir umgehen. Solche Gedanken lass Gedanken sein. Wahrheitsgehalt haben die nicht.

Es ist nicht in Ordnung, dass deine Mutter dir auch sowas eingeimpft hat. Sie hats nicht böse gemeint und weiß es nicht besser. Passiert nunmal oft, dass sowas weiter gegeben wird. Ist für dich aber null hilfreich, daran festzuhalten. 

Und das mit dem Essen nimm auch ernst. Was meinst du was für Abermilliarden Zellen und Organismen in deinem Körper stetig nur für Dich arbeiten? Dein Körper ist immer für Dich da. Rund um die Uhr. Auch jetzt, wo es Dir so schlecht geht. Behandle ihn auch so. Wenns sein muss, zwing dich im Moment halt dazu. Die Phase wo du keinen Appetit hast, geht auch vorbei. Da musst du jetzt durch.. der Körper braucht das nunmal. Und dein Exfreundtyp ist es nicht wert, dass Du deiner Gesundheit schadest dafür. Das würdest du sehr bald ganz schön bereuen.

 
Vielen Dank euch beiden, das tut gut. War vorhin einkaufen und habe auch Bananen und Nüsse mitgebracht.  :)

Komischerweise bin ich im Moment mehr am Heulen als noch in den ersten Tagen/Wochen. Meine Meinung von ihm ändert sich irgendwie. Die ganze Zeit habe ich ihn trotz allem immer noch als "toll" angesehen und dass er bei der Trennung und so alles richtig gemacht hat. Dann kam die Enttäuschung, die nach wie vor eine große Rolle spielt und immer bitterer wird, aber mittlerweile ist auch Wut dazu gekommen. Also ich am Sonntag die Wohnung aufgeräumt habe, habe ich ihn dabei in meinen Gedanken und teilweise auch laut ausgesprochen, richtig beschimpft. Was er mir angetan hat, dieses Schwein. Dass er mir kein Wort gesagt hat, obwohl er schon Wochen/Monate gemerkt hat, dass sich seine Gefühle ändern und er mir glatt ins Gesicht gelogen hat, als ich nachgefragt habe.

Ich meine, es kann passieren, dass man sich irgendwann fragt, ob man wirklich zusammen passt, aber dann kann man doch so fair sein und dem Partner sagen "Hey, ich merke, dass sich meine Gefühle ändern, lass uns besprechen, wie wir damit umgehen können". 5 Tage vor dem Ende sagt er mir auf meine Nachfrage noch so scheinheilig "Alles ok, Schatz", dieser verlogene Blödmann. Er muss doch gemerkt haben, was er mir bedeutet und dass ich alles für ihn gemacht hätte. Statt etwas zu sagen lässt er mich mit 100 km/h gegen die Wand fahren und springt vorher ab, ohne dass ich etwas merke. Elender Feigling. Teilweise war ich bei diesen Beschimpfungen richtig unfair und habe ihm Sachen vorgeworfen, die sicher so nicht gewesen sind. Aber es war mir egal.

Dieses Freundschaftsangebot kreist auch ständig in meinem Kopf. Ich weiß, dass ich das eigentlich nicht jetzt entscheiden muss und trotzdem denke ich ständig darüber nach. Was mache ich, wenn er mich in ein paar Wochen anschreibt und wieder fragt, wie es mir geht oder sowas? Ich kann mir das nicht vorstellen, dass ich ihm jemals wieder neutral gegenüberstehen kann. Eigentlich bin ich nicht nachtragend und kann kaum jemandem länger als einen Tag böse sein, aber bei ihm ziehe ich mittlerweile ernsthaft in Erwägung, nie mehr wieder Kontakt haben zu wollen, ihn überall zu blockieren und zu ignorieren, sollte er irgendwann freundschaftlich ankommen (womit ich irgendwie rechne). Er hat bei der Trennung gesagt, ich könne ihn jederzeit anrufen und er würde sofort kommen. Was denkt der sich? Er lässt mich sitzen und dann bettle ich um seine Hilfe? Im Moment würde ich ihn nicht mal um Hilfe bitten, wenn ich im Sterben liegen würde. Ich frage mich, ob ich vielleicht sogar Hass gegen ihn empfinden könnte. Ich hätte das niemals gedacht.

Vielleicht ist das jetzt die nächste Phase.

 
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Hey ihr,

es ist jetzt 6 Wochen her und leider ist es immer noch so, dass ich regelmäßig spontan losheule, wenn ich alleine bin, und immer noch fast ununterbrochen an ihn denke.

Es gab keinerlei Kontakt mehr. Ich bin ein paar Mal auf Facebook, da wir in denselben Gruppen unterwegs sind, zufällig auf Beiträge von ihm gestoßen und das ist jedes Mal wie ein Stich in Herz, sein Bild zu sehen und dass er dort schreibt als wäre nichts gewesen, obwohl ich selbst natürlich das gleiche mache, weil unsere Beziehung dort nichts zu suchen hat. Ich versuche deshalb, meine Aktivität dort einzuschränken auf Bereiche, wo ich ihm nicht begegne. Aber auch wenn es mir nicht gut tut, ist die Verlockung doch irgendwie da.

Ich habe mir das Buch "Goodbye Herzschmerz" gekauft, was mir ein bisschen hilft.

Ich plane, in der Wohnung überall Zettel aufzuhängen, die alle mit dem Satz beginnen "Möchtest du wirklich einen Partner, der ... " und dann werde ich alles aufschreiben, was auch mich zweifeln lässt, ob er wirklich der ist, den ich in ihm sehen möchte.

Ob es mir hilft, weiß ich nicht, den natürlich führt es dazu, dass mich an jeder Ecke alles an die Beziehung erinnern wird. Aber ich denke sowieso ununterbrochen an ihn. Vielleicht hilft es, mich von dieser Traumvorstellung von ihm zu lösen, wenn ich wenigsten den Fokus auf das Negative lege.

Hat jemand sowas schon mal probiert?

Gruß

 
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schreib dir auf, was dich an ihm gestört hat, wenn du willst. Schreiben kann befreiend sein. 

Aber mir Zettel überall an die Wände hängen, die seine negativen Seiten hervorheben, halte ich nicht für hilfreich. So erinnerst du dich ständig an ihn und klammerst weiter an der Trennung fest. Schreib dir lieber Zettel, wo du schöne Dinge aufscgreibst, die dir Kraft geben, dich ermutigen, oder Dinge die du gerne erreichen und erleben willst. Machs dir schön bunt. 

Es ist nicht Sinn und Zweck, ihn weiter festzuhalten. Auch nicht mit Zetteln. 

Was ist denn da, ohne ihn? Da ist ja nicht nichts!

Konzentrier Dich darauf.

 
Matilda, puh, 6 Monate, das muss wirklich heftig gewesen sein.

Rosenkatze, das ist eine schöne Idee mit den positiven Zetteln. Ich weiß aber nicht, ob ich dazu schon bereit bin. Im Moment sind so viele schöne Dinge noch mit ihm verbunden. Mir fällt kein Ziel ein, das ich nicht auch mit ihm an meiner Seite hätte erreichen können.

Ich habe auch oft den Tipp gelesen, dass man sich auf die Dinge konzentrieren soll, die mit dem Partner nicht oder nur eingeschränkt möglich waren. Ich habe lange darüber nachgedacht, aber mir ist nichts eingefallen. Ich habe kein einziges Hobby und keine Kontakte zu Familie/Freunden/Bekannten wegen ihm eingeschränkt. Ganz am Anfang der Beziehung hatte ich darüber nachgedacht, meine Hobbies und Kontakte einzuschränken, damit wir mehr Zeit miteinander hätten verbringen können, aber ich habe mich dagegen entschieden, da mir das für eine Beziehung auf Dauer nicht "gesund" zu sein schien und ich immer schon der Meinung war, dass es eine Beziehung frisch hält, wenn jeder seinen eigenen Interessen nachgeht. Es gibt also nichts, was ich jetzt plötzlich wieder machen kann, was ohne ihn nicht ging.

Im Moment würde ich auf die Zettel wohl sowas schrieben wie "Schöne Reisen machen" und bei jedem Lesen denken "Mit ihm wären die Reisen noch schöner".

Ich komme einfach nicht los von diesen verdammten Gedanken, dass mit ihm alles viel toller wäre. Ich hasse das so sehr, aber ich weiß nicht, was ich dagegen tun soll.

Danke für eure Geduld.  -_-

 
Ich meinte damit nicht, dass die Beziehung mein Leben nicht verändert hat. Ich meinte, dass ich deswegen nichts anderes eingeschränkt oder darauf verzichtet habe. Meine wichtigsten Hobbies sind z.B. reisen und reiten. Aber beides habe ich während der Beziehung im gleichen Ausmaß getan wie als Single, obwohl mein Ex beide Hobbies nicht mit mir geteilt hat.

Ich weiß aber von anderen, dass z.B. jemand aufgehört hat mit Fussball spielen, weil die Freundin mehr Zeit mit ihm verbringen wollte. Oder von jemand anderen, die aufgehört hat, sich mit ihrem alten Freundeskreis zu treffen, weil ihr Freund ihr alten Freunde nicht mochte. So jemand kann natürlich nach einer Trennung sagen, jetzt kann ich endlich wieder Fussball spielen oder jetzt treffe ich endlich wieder meine alten Freunde, und aus diesem Grund etwas Positives aus der Trennung ableiten.

Ich dachte, der Vorschlag von Rosenkatze mit der Beschriftung der Zettel zielt auf solche Dinge ab. Mir fallen aber keine Dinge ein, die ich eingeschränkt habe während der Beziehung und die ich jetzt wieder neu erleben kann, weil ich alle meine Hobbies und Kontakte beibehalten habe.

Ich kann daher nur Dinge aufschreiben, die ich auch mit meinem Ex zusammen erreicht/erlebt hätte oder mit ihm vielleicht sogar schöner gewesen wären und das tröstet mich zurzeit nicht wirklich. 

Die Beziehung hatte mein Leben vor allem dahingehend verändert, dass ich an den Abenden bzw. Wochenenden, an denen ich früher (und jetzt wieder) alleine Zuhause gesessen habe, mit meinem Ex zusammen war und wir die Zeit gemeinsam schön gestaltet haben mit Essen gehen, kuscheln oder was auch immer. Ich kann ganz gut mit mir alleine sein und langweile mich auch nicht, aber ich habe das nicht vermisst, da die Zeit für mich mit meinem Ex schöner war. 

So gesehen ist mein Ausgangspunkt, dass ich die tollen Sachen sowohl vor als auch während der Beziehung ausleben konnte und die negativen Sachen durch die Beziehung beseitigt wurden und mir jetzt aber wieder begegnen. Deswegen macht es mir wahrscheinlich so zu schaffen. 

Wie hast du das gemacht, positive Seiten zu sehen? Hattest du etwas, was du erst durch das Ende der Beziehung wieder machen konntest?

 
Ich weiß, was du meinst mit dem nassen Handtuch, Matilda. Bei mir ist z.B. jetzt weggefallen, dass mein Ex bei vielen Dingen im Alltag wollte, dass ich sie nach seiner Art und Weise mache. Ich glaube, er hat das auch gar nicht böse gemeint. Aber ich war zufrieden, so wie ich es gemacht habe und wollte es beibehalten. Er konnte das nur sehr schwer akzeptieren und hat immer und immer wieder damit angefangen, selbst wenn ich signalisiert habe, dass ich es jetzt oft genug gehört habe. Das ist seit der Trennung weggefallen. Diese kleinen "Machtkämpfe". Ich kann wieder alles so machen, wie ich es für richtig halte.

Ich merke, dass das akute Vermissen weniger geworden ist. Liegt sicher daran, dass ich vorher viele Jahre alleine war und die Beziehung im Vergleich dazu recht kurz war, zumal wir auch nicht zusammen gewohnt haben und ich daher immer Abende hatte, an denen ich alleine war. Dieses Gefühl, nach Hause zu kommen und da ist niemand und kommt niemand, ist nicht mehr ganz so unerträglich wie anfangs. Wir hatten während der Beziehung während des Tages oft mal miteinander geschrieben und nach der Trennung war es kaum auszuhalten, dass plötzlich keine Nachrichten mehr von ihm da waren. Mittlerweile gewöhne ich mich mehr und mehr daran.

Was nagt, ist die Enttäuschung, dass er nicht früher mit mir gesprochen hat und dass er mir so lange etwas vorgespielt hat. Bevor wir zusammen kamen, hatten wir etwa 14 Jahre mal mehr mal weniger Kontakt. Aber er war irgendwie immer locker in meinem Hinterkopf abgespeichert als vertrauenswürdige Person, wenn ich hierfür mal Bedarf haben sollte. Das ist jetzt nicht mehr so und das macht mich sehr, sehr traurig. 

 
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