Beziehungsprobleme/ Rollenannahme/ Reizbarkeit/ Ablehnung/ Hilflosigkeit

@ Georgs,

ich denke es ist nicht eine Frage der Kampfesstärke, ein Mensch, der sich in der oben beschriebenen Situation befindet, kämpft in fast jeder Sekunde seines Lebens, wäre er schwach, gäbe es ihn nicht mehr.

Aber es gibt Menschen, die entweder durch Schmerz, oder auch intuitiv, erkennen, auf welchem Schlachtfeld man kämpfen sollte und auf welchem besser nicht.

Menschen, die unter starken Abhängigkeits- und Verlustgefühlen leiden, denken, sie müssten um die äußere Sicherheit in ihrer Beziehung kämpfen. Dabei übersehen sie, dass der Kampf an einer ganz anderen Stelle ausgetragen werden muss, nämlich bei sich selbst. Und wenn er gewonnen ist, kommt es zur Versöhnung mit sich und der Welt.

Eine Therapie kann auf jeden Fall helfen, wenn man die richtige Form der Therapie und den passenden Therapeuten gefunden hat.

LG

 
Ach ihr Lieben,

erst jetzt hab ich eure Beiträge lesen können. Da ich Gestern und Vorgestern meine ersten Therapietage hatte, war ich Abends dann einfach völlig erschlagen.

Malonconia, ich danke Dir herzlich für Deine Anregungen. Das was Du bereits zum Teil erlernt hast zu verinnerlichen, ist sicherlich ein langer Prozess, während dem man eben ganz genau auch seine Kindheit beleuchten muss. Dennoch finde ich diese "Theorie" interessant und logisch und werde mal versuchen, meine Probleme unter den Aspekten (neue wege graben) zu ordnen. Was Du beschreibst ist sehr hilfreich, ich werde es mir auf jeden Fall noch einmal durchlesen, sobald ich etwas aufnahmefähiger bin, mir brummt der Kopf von der Therapie :)

Ich glaube auch das Menschen wie Georgs, furchtbar bemüht sind, unsere Probleme zu verstehen. Wer soetwas noch nie erlebt hat, der KANN es aber letztendlich nicht wirklich begreifen, denke ich.

Bitte seid mir nicht böse, über meinen kurzen Beitrag. Werde bald mehr schreiben, muss jetzt nur erstmal schlafen.

Bis bald!!!

 
Liebe Miaflorentine,

klar, dass du nach den ersten Therapietagen völlig durch den Wind bist. Seelenarbeit ist hart Arbeit. Aber du hast dich auf den Weg gemacht. Das ist gut.

Lass dich nicht irritieren, wenn es nur sehr sehr langsam vorwärtsgeht. Aber achte auch darauf, dass du einen guten Therapeuten hast, der dich weiterbringt.

Ich werde morgen für zwei Wochen in Urlaub sein und vermutlich nur gelegentlich mal reinlesen und antworten können. Hängt von den Inetcafes vor Ort ab. ;)

Ich denke an dich und wünsche dir, dass du bald so zu dir kommst, dass es dir gut geht.

Man liest sich.

Liebe Grüße

M

 
Ihr Lieben,

ich benötige dringend Rat! Vorab schon vielen Dank für Eure Zeit, bin für alle Anregungen und Ratschläge dankbar!!!

Das Problem: Ich weiß nicht, wie ich mit der Lebenshaltung, Lebenseinstellung, Lebensbewältigung meines Partners richtig umgehe!!!

Die Geschichte:

Vor etwas mehr als vier Jahren, lernte ich meinen heutigen Freund auf einer Party kennen. Er war damals noch vergeben, trennte sich aber bald, bevor sich zwischen uns mehr entwickelte. Ich hatte eine furchtbare Beziehung hinter mich gebracht und es viel mir nicht leicht, mich auf einen neuen Menschen einzulassen. (aber das ist eine andere Geschichte...) Rückblickend war es sicher auch nicht richtig, ohne meine Altlast bewältigt zu haben, eine neue Partnerschaft einzugehen. Folglich hatten wir keinen leichten Start, obwohl wir sehr, sehr verliebt waren.

Diese damaligen Probleme spielen heute keine Rolle mehr, daher möchte ich gleich zum wesentlichen kommen.

Ich wußte, dass mein Freund seine vorherigen Freundinnen betrogen hatte. Obwohl er hoch und heilig Besserung gelobte, sich als ehrlicher, treuer Mensch bewies, blieb ein leiser Zweifel zurück. Meiner Angst, meiner Unfähigkeit ihm Vertrauen entgegen zu bringen, den Schrecken meiner letzten Beziehung, die ich in meinem Herzen trug, versuchten wir beide mit absoluter Aufrichtigkeit zu begegnen. Er wußte darum, wir sprachen viel miteinander. Ich versuchte ihm deutlich zu machen, nein, ich machte ihm deutlich, dass Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit die Basis unserer Beziehung sein mussten, damit ich wieder lernen könnte, zu lieben. Damit wir die Chance hätten, eine gesunde Beziehung zu führen. Ich sagte ihm "wenn Du nicht ehrlich sein kannst, dann geh bitte- denn ich kann keine einzige Lüge, keinen Schmerz mehr ertragen!" Tief in meinem Herzen ahnte ich, dass er alles versprechen würde, weil er verliebt war. Dass er zu jung und unreif war um zu begreifen, was sein Versprechen bedeutete...

Aber ich hatte mich verliebt. Ich wollte Zärtlichkeit, Wärme, Geborgenheit. Ich ignorierte meine bösen Ahnungen, schob sie auf die Schreckenserlebnisse meiner letzten Beziehung. Auf die Unfähigkeit, richtig zu beuteilen, nach allem was ich erlebt hatte. "Alter Pessimist," dachte ich bei mir "selbst wenn seine Vergangenheit nicht glanzvoll war, er hat eine Chance verdient und vielleicht ist die Ehrlichkeit, die Du von ihm forderst die beste Möglichkeit für ihn, sich zu verändern..." .

Er bemühte sich um mein Vertrauen in ihn, dass tat er wirklich. Und ich begann ihn als ehrlichen, zuverlässigen, starken, optimistischen Partner lieben zu lernen.

Dann wurde ich ungeplant schwanger. Wir waren erst ein Jahr zusammen, ich hatte meine Ausbildung noch nicht beendet, wohnte in einem kleinen Dachgeschosszimmer in dem Pflegeheim. Auch mein Freund hatte noch keine Ausbildung, wohnte noch zu Hause. Ich bemühte mich, sachlich zu bleiben und die Umstände objektiv abzuschätzen. Die Vorraussetzungen waren schlecht, anders konnte auch ich es nicht sehen!!!

Krisensitzung. Mein Freund tat dass, was ich erwartete. Er überließ mir vollkommen die Entscheidung. Was hätte er, moralisch gesehen, auch anderes tun können!? Ich fühlte mich überfordert. Wir hatten bisher noch keinerlei Verantwortung gemeinsam getragen und ich fragte mich, in wiefern ich ihm, bei aller Liebe, Verantwortungsbewusstsein zutrauen konnte.

J. hatte sein Abitur abgebrochen, auch sonst war er scheinbar nie besonders zielstrebig, diszipliniert gewesen.

Ich war vollkommen anders aufgewachsen. Mein Vater, ehrgeizig, pragmatisch, rational hatte mich gelehrt, hohe Anforderungen an mich selbst zu stellen. Ich lernte auch die Eltern meines Freundes kennen. Liebenswerte, warmherzige, hilfsbereite Menschen. Aber ein Leben im Chaos. Aufschieber.Menschen die tausend Dinge anfangen, aber keinen Ehrgeiz haben, sie zu beenden. Ich möchte nicht abwertend klingen, ich liebe die Eltern meines Freundes, sie waren und sind immer da. Machen unmenschliches möglich. Aber es waren die einzigen Anhaltspunkte, die ich damals hatte, während ich vor der Entscheidung stand, ob es ratsam sei, mit meinem Partner, den ich aufrichtig liebte, die Verantwortung für ein gemeinsames Kind zu teilen, für ein gemeinsames Leben.

Sein Leben und das Leben seiner Eltern, stellte ein Konflikt zu allem dar, was ich gelernt hatte, mir für mein Leben wünschte. Ich bemühte mich, mit meinem Freund darüber zu sprechen, aber natürlich verstand er mich nicht, er kannte ja sein Leben lang nichts anderes.

Er war bereit für unser Kind zu Sorgen, ihm alle Liebe zu geben. Ich sah es, ich wußte, dass ich in dieser Hinsicht vollkommen ohne Sorge sein konnte. Und war dass nicht das wichtigste? Ich dachte mir schließlich so hätten wir beides vereint, meine Zielstrebigkeit, meinen Ehgeiz, seine Liebe...

Unsere Eltern versprachen uns zu unterstützen. Beide, so gut sie konnten. J. Eltern kauften eine wunderschöne Wohnung. Ich beendete meine Ausbildung erfolgreich. J. begann seine. Ich hatte Angst, vor dem, was auf mich zukommen würde, aber ich war auch glücklich und sicher, den besten Vater zu haben, den es für mein Kind nur geben konnte, was fürsorglichkeit, zärtlichkeit und liebe betraf.

dann begannen die Schwierigkeiten, mit denen ich mich bis heute vollkommen überfordert fühle. Die Wohnung musste renoviert werden. J. und sein Vater hatten sich aus kostengründen entschieden, dies selbst zu erledigen. Beide waren sich einig "machen wir Morgen!!!" Ich, völlig gezeichnet vom "Nestbautrieb" wurde fast wahnsinnig. Es passierte etwas, hier wurden ein paar Fliesen gelegt, dort ein Teil der Küche abgebaut, aber es ging schleppend langsam voran... Mein Freund, der noch versichert hatte, wie sehr er sich auf die Renovierung der gemeinsamen Wohnung freute, war auf einmal kaum noch dazu zu bewegen, einen Finger krumm zu machen. Ich, mit immer dicker werdendem Bauch, tat was ich selbst erledigen konnte. Danach bettelte ich, bat, flehte, weinte. Und dann, als alles nichts half und ich immer nur zu hören bekam "wir machen es noch" schrie ich auch und schimpfte.

Diese Haltung schockierte mich. Verwunderte mich auch. Als endlich, kurz vor der Geburt das Nötigste fertig war, galt es, das Kinderzimmer aufzubauen. Obwohl J. derzeit keine Arbeit hatte (die Ausbildung begann erst in ein paar Monaten), passierte nichts. Fast täglich lag ich ihm in den Ohren, bis er schließlich einen kurzen Blick auf die auseinander gebauten Möbelstücke warf und verlauten ließ, es würden Schrauben fehlen, er könne es nicht aufbauen. Die logische Schlussfolgerung wäre gewesen, aus dem Baumarkt selbige zu besorgen, aber auf die Idee kam J. nicht. Vollkommen entnervt und wütend, baute ich schliesslich im neunten Monat alles selbst auf. Die Stimmung zwischen uns wurde täglich schlechter. Während J. sich beklagte, dass er in meinen Augen nichts richtig machen könnte, ich nur genervt zu ihm sei, wußte ich nicht, wie ich mich anders verhalten könnte, wo die Schuld doch ganz offensichtlich nicht bei mir lag. In meinen Augen war die Logik "ich rühre kein Finger, aber warum bist Du dann so zu mir???" absurd. J. wurde unzufrieden, fühlte sich bemängelt, als Kind behandelt, als unfähig abgestempelt. Er ließ mich immer öfter allein, traf sich mit Freunden, redete schlecht von mir, was mich sehr, sehr verletzte. Er fing an kleine Lügen zu erzählen, warum er erst so spät nach Hause käme etc. Ich war verzweifelt.

In meiner Lage, abhängig, schwanger, erschien mir das alles als Disaster. Mit ach und krach wurde das nötigste fertig, als unser kleiner Sohn geboren wurde. Alles wurde nichtig. Wir waren voll Liebe und Glück, über unsere kleine Familie.

Ich war überzeugt, dass J. noch zum "Anpacker", zum "Macher" werden würde... Dann begann seine Ausbildung, nur um zwei Wochen später, von Seiten des Unternehmens wieder beendet zu werden. Fairerweise muss ich sagen, dass wir wochenlang recht schlaflose Nächte hatten und es unter den neuen Umständen nicht leicht für ihn war, sich auf die Ausbildung zu konzentrieren. J. sagte, er verstehe die Entscheidung der Firma nicht. Erst viel später stellte sich heraus, dass man ihn wegen ständigen Flüchtigkeitsfehlern und Unkonzentreiertheit entlassen hatte....

Unser Sohn machte uns glücklich. Wir waren ganz in uns versunken. Ich war mir sicher, wir würden alle Differenzen überwinden können. Ich dachte mir, dass ich mehr das Gute sehen müsste. Seine liebevolle Art. Aber sein Verhalten machte mich weiterhin wahnsinnig. J. ist intelligent. Aber faul. Er geht immer den einfachsten Weg. Alles, was es zu tun gab wurde gnadenlos aufgeschoben, egal, worum es ging.

Er begann einen neuen Job. Selbstständig. Damit wurde alles nur noch schlimmer. Anfangs erzielte er gute Erfolge. Er ist klug, aufgeschlossen, freundlich, nicht ungebildet. Aber die Buchhaltung blieb vollkommen auf der Strecke. Was haben wir für furchtbare Streitereien, wegen seiner Steuererklärung hinter uns!!! Tag für tag bekniete ich ihn, wie wichtig sie sei, wie wichtig die ganze Buchführung sei. Jaja, sagte er und dann später wurde er gemein und sagte, ich solle ihn nicht mehr nerven. Ich sagte "dann mach es endlich, ist doch nicht für mich, dann nerv ich auch nicht mehr...." ... aber nichts. Tag für Tag ging es so. Kleinigkeiten und existentielle Dinge wurden aufgeschoben. Wir gerieten in Geldnot, woran auch icht nicht unschuldig bin. Aber während ich ein Haushaltsbuch anschaffte, unsere Fixkosten auflistete, Verbesserungsvorschläge machte, war er nur utopisch, behauptete bald hätten wir keine Sorgen mehr, denn er wäre dabei Karriere zu machen.

Kann irgendjeman verstehen, wovon ich rede???

Mittlerweile arbeitet mein Freund von Morgens, bis spät Abends. Er ist selbstständig, spielt dann im Büro gern mal Computer etc. Aber alles was außer der Reihe ansteht, Umzug (Büro), Steuererklärung (mussten seine Eltern mit ihm machen, nicht weil er es nicht kann, sondern weil er es nicht macht...), etc, etc wird zu einem einzigen Kampf.

Ich kann die Gespräche, in denen ich auf ihn eingeredet hab "bitte, mach etwas, Du kannst soviel mehr. Hab ein wenig Disziplin, schieb nicht immer alles auf, Du willst doch Deine Ziele erreichen!" nicht mehr zählen.

Er ist ein Labermann. Redet. Sagt ALLES macht er, kein Problem. Aber mich macht das fertig. Ich hab keine Kraft mehr. Ich bin derzeit Arbeitsunfähig, also vollkommen auf ihn angewiesen.

Es tut mir Leid, wenn ich mich schlecht ausdrücke. Vielleicht bring ich es nicht auf den Punkt :(

Er ist ein Mensch, der alles in eine Schublade stopft und dem es egal ist, wenn dem nächsten, der die Schublade aufmacht alles um die Ohren fliegt.

Er hat diese Schulkindmoral, ewig diskutieren, bis etwas erledigt ist, dass nur ein paar Minuten dauert.

Er versteht nicht, dass er seine Sachen für SICH auf die Reihe bekommen muss. (Für ihn ist an dem allmonatliche Gespräch "ich bekomm nur 500 Euro gehalt" das Schlimmste, es MIR BEICHTEN zu müssen. Die Tatsache selbst ist nicht so schlimm...)

Wir hatten an die hundert Gespräche mit seinen Eltern, damit sich etwas ändert. Sie haben unendliches Verständnis für ihn. Dass ist auch wunderbar, meine Eltern hatten dass nicht im Übermass. Na klar, sie sagen es muss sich was ändern. Aber konkrete Vorschläge kommen immer nur von mir. Seine Eltern sagen "Du darfst nicht immer die Überweisungen vergessen, sodass ihr Mahnungen bekommt!" ich sage "mach in Zukunft SOFORT einen Dauerauftrag!!!!"

Wirklich, ich tue mein bestes, ich liebe ihn. Ich möchte ihn nicht verlassen. Ich möchte zu ihm halten und seine Schwächen mit ihm gemeinsam bewältigen. Denn so wird er nie, nie einen Job richtig erledigen, nie erfolgreich werden.(WAS ÜBRIGENS SEIN AUSDRÜCKLICHER WUNSCH IST, ICH LIEBE IHN AUCH; WENN ER EINEN MITTELMÄSSIGEN JOB MACHT, ODER GAR KEINEN!!!) Er wird sich immer, immer selbst im Weg stehen. Ich habe versucht mir zu sagen "lass ihn in Ruhe, akzeptier ihn wie er ist, er hat schliesslich auch gute Seiten!!!"

Aber seine Art macht mich wahnsinnig. Gerade eben hatten wir wieder Streit. Er hat Kuchen mit dem Kleinen gebacken (seht ihr, er ist großartig, sie machen das jedes Wochenende!!!) aber natürlich sah die Küche hinterher aus wie ein Schlachtfeld. Ich bat ihn, wieder aufzuräumen, schließlich hatte ich schon den Rest der Wohnung in Ordnung gebracht. Er räumte also alle riesen Schüsseln in den Spüler, sodass er sofort voll war (bloß nicht mal ein zwei Sachen von Hand abwaschen- GRRRR) und wischte halbherzig über die Arbeitsfläche... Ich sagte "hey, hier ist noch alles vollgeschmiert und Du hast nur den Quadratmeter gewischt auf den ich gezeigt habe, alles andere ist noch vollkommen verschmiert!" da wird er wieder sauer, ist vollkommen genervt und als ich ihn frage sagt er, dass er aufräumen zum kotzen findet und bockt rum.

Gut, dass ist kindisch. Und ich bin vielleicht zu unreif, um milde darüber hinweg zu lächeln. Vor allem weil es heißt, dass ich es dann (wieder) machen muss.

Ich versuche ihn zu unterstützen! Ich versuche eine gute Freundin zu sein. Ich liebe ihn von Herzen- er ist mein zu Hause. Ich will nicht zu denen gehören, die aufgeben und zum nächsten gehen, der dann eben andere Fehler hat. ICH MÖCHTE ES ZUSAMMEN MIT IHM SCHAFFEN!!!! Er ist ein wundervoller Mensch, er ist mein Engel.

ABER ICH MÖCHTE NICHT MIT IHM UNTERGEHEN, IN SEINEM CHAOS, SEINER "KOMM ICH HEUT NICHT; KOMM ICH MORGEN LEBENSPHILOSOPHIE", DIE UNS AUCH FINANZIELL, WEIL BERUFLICH BEDROHT.

ICH MÖCHTE KEINE MUTTER FREUNDIN SEIN, DIE STÄNDIG MIT ERHOBENEN ZEIGEFINGER DASTEHT. ICH MÖCHTE, DASS ER SICH WERTGESCHÄTZT FÜHLT, aber ich weiß nicht, wie ich das tun soll, wenn immer sovieles schief läuft. Vollkommen unnütz.

Er ist ein guter Mensch. Er kennt seine Fehler, ist bemüht sich zu ändern. Er will ja alles besser machen.

Er hat mich schon so oft belogen, um den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Er hatte eine Affäre, das hat mir so, so unendlich weh getan. Aber ich verstehe auch, dass er sich nicht bestätigt fühlt, zu wenig wertgeschätzt. Ich möchte ihm ein gutes Gefühl geben. Aber ich weiß nicht, wie ich es vereinbaren kann, mit den dummen, dummen immer wiederkehrenden Dingen die er tut.

Er lernt irgendwie nicht draus. Bestes Beispiel: Er macht in letzter Sekunde ein Referat, für die Schule fertig. Das kostet ihn eine schlaflose Nacht uns jede Menge Stress. Aber er schafft es in letzter Sekunde und zieht daraus nicht die Schlussfolgerung "nächstes Mal fang ich früher an und erspar mir das", sondern "hat ja alles noch geklappt- bestens!"

Vielleicht bin ich zu anspruchsvoll, zu sehr das andere extrem, ein Perfektionist. Wie kann ich nur erklären, wie sehr sein Verhalten in einem Leben voll Verantwortung für ein Kind so sehr für Schwierigkeiten sorgt???

Ich sehe unsere Zukunft schwarz. Ich sehe, dass er seinen Beruf nicht mehr lange machen wird, weil er nicht eigenverantwortlich, zuverlässig handelt. Ich sehe, dass wir nie mit dem Geld zurecht kommen werden, nie halbwegs organisiert damit umgehen werden, weil er nicht mal weiß, wann etwas abgebucht wird und ständig Dinge nicht bezahlt sind.

Das ist das EXISTENTIELLE. Ganz zu schweigen von den Dingen, die im privaten Leben dadaurch für nervtötende Diskussionen sorgen.

Er sagt, dass ich recht hab. Er macht sich selbst oft was vor. Er will sich ändern. Aber ich hör seit vier Jahren ständig die selben Versprechungen. Es sind ganz einfache Dinge wie "Ich verspreche, dass ich das nächste mal sofort einen Dauerauftrag einrichte!" Ich versuche ja, so konkret wie möglich zu sein, statt zu sagen änder was, keine Ahnung was. Aber natürlich hat er es das nächste mal wieder vergessen. Und es endet bei "ICH VERSPRECHE, DASS ICH NICHTS MEHR TRINKE; BEVOR ICH AUTO FAHRE"......................... Und dann passiert es natürlich doch wieder. Ich versuche doch, alles richtig zu machen. Sage ihm, dass ich nicht möchte, dass er etwas trinkt bevor er fährt, weil ich mir Sorgen mache. Dass er nie wieder glücklich wird, wenn er einen Unfall verursacht. Ja, er sieht ein dass das richtig ist, tut es aber wieder. ( Er trinkt natürlich nicht viel, nur ein paar Gläser Sekt- TROTZDEM!) Also setze ich mich mit ihm hin und frage, warum es ihm so schwer fällt. "Weil alle trinken und ich nicht nein sagen kann!" Gut, okay und nun??? Ich versuche verständnisvoll zu sein, aber es macht mich auch wütend. Sowas bescheuertes!!!!!

WAS KANN ICH NUR BESSER MACHEN?

Ich werde bald die Büroarbeit für ihn übernehmen, freu mich drauf, wird mir auch gut tun. Ich bin eine engagierte Freundin, schreibe für seine Mitarbeiter Präsentationen, habe schon oft angeboten, dass er mir seine Buchhaltung überlassen kann. Habe sein komplettes Büro für ihn renoviert, weil er sich über Tage allein schon beim leer räumen verzettelt hatte.

Größtee Probleme:

- Derzeit leihen wir uns MONATLICH mehr als 500 Euro von seinen Eltern, um überhaupt über die Runden zu kommen

- Der Überblick über Finanzen fehlt nach wie vor. Gerade kam ein Schreiben, bevorstehende Zwangsvollstreckung, da eine Rate nicht bezahlt wurde, die monatlich vereinbart war, um eine Schuldensumme zurück zu zahlen (J. hatte angenommen, das Geld sei schon abgegengen, hatte ein Monat das Konto und seine Abgänge nicht überprüft)

- Der Job läuft mies. Es geht eine Menge Zeit drauf, J. ist täglich 12 Stunden weg, sechs Tage die Woche, ohne dass sich Erfolge abzeichnen (im Sinne von ausreichendem Einkommen)

- Unsere Beziehung leidet, weil J. sich nicht wertgeschätzt fühlt und ich nicht weiß, wie ich ihm diese geben kann, wenn täglich seine Unzuverlässigkeit einen Strich durch die Rechnung macht (zu spät kommen, oder wie oben erwähnt, oder bocklosigkeit, Wut, wegen meiner Kritelei)

Männer, was ratet ihr? Frauen von faulen "?" Partnern, was ratet ihr????

Aufhören zu kritisieren, sonst ist er irgendwann weg!? Und dann? Was passiert dann mit den Dingen, die getan werden müssen????

Tut mir Leid, der Text ist so unglaublich lang geworden. Danke, falls ihn IRGENDJEMAND überhaupt lesen wird.

Bitte helft mir. Bin für alle Anregungen Dankbar. Auch KRitik an meiner Person, immer herdamit. Hauptsache sie ist kontstruktiiv.

Bin verzweifelt.

Danke!!!!!

 
Hoi du,

Also eines vorweg aufhören zu kritisieren würde ich nicht denn, dann wird

sicher nichts passieren. Auch wenn das sich jetzt evt besser anhört wenn

du ihn nicht kritiseren würdest, dein Freund wird auch irgentwann eure

Beziehung und eure kleine Familie fallen lassen.

Denn jemand der niemals gelernt hat wie man etwas richtig anfasst und

zuende bringt. Dieser jemand wird so auch immer weiter sein Leben führen.

Ob er damit jemand anders mit in diesen Strudel der unzuverlässigkeit sieht

ist ihm völlig gleich. Denn es gibt ja immer wieder die gleichen ausreden

die man dem gegenüber aufs Brot schmieren kann.

Ich an deiner Stelle würde deinen Freund mal etwas unter Druck setzen,

sonst wird das ganze noch böse enden. Du schreibst ja selbst das ihr jetzt

schon Finanzielle Probleme habt, was wenn ihr irgentwann mal so weit

n den Miesen seit, das ihr euer Haus verliert und euren Rechtlich besitz?

Willst du dies eurem Kind antun, in solchen Verhältnissen aufzuwachsen?

Denn es bringt euch Beiden rein garnichts wenn er vielleicht dem Kind

gegenüber der tollste Papa ist aber als Partner und mitverantwortlicher

dem Familieren Finanzen eine totale Null ist!

Du musst Ihn so unter Druck sätzen das er erst garnicht mehr ins alte

Schema verfallen kann, denn sonst werdet ihr alles verlieren. Wenn es

nötig ist würde ich Ihm sogar mit ner Trennung drohen. Denn wenn Ihm

wirklich etwas an euch liegt wird er sich das zu Herzen nehmen.

Anderenfalls wirst du erkennen das sich seine Denkweise schon auf alles

abgefärbt hat, sogar schon aufs seine Einstellung zu seiner Familie!

MFG

Christian

 
Das tut mir echt weh, wenn ich sowas lese.

Du scheinst eine wirklich engagierte, junge Mutter zu sein und versuchst, Kind, Job UND Mann auf die Reihe zu bekommen. Was - oh Wunder - nicht klappt.

Du hast einen richtigen Schlurcher als Freund, wenn ich das mal so sagen darf. Er bekommt seinen Arsch nicht hoch, obwohl er ein Kind hat UND hatte auch noch eine Affäre mit einer Anderen. Und du stehst immernoch zu ihm? Was willst du dir noch bieten lassen?

Ich hab zwar kein Kind, aber ich glaube, ohne ihn fährst du besser!

Mir kommts so vor, als würde dich dein Freund mehr Kraft kosten als spenden. Und das ist wohl nicht Sinn der Sache. Ein Kind hast du ja bereits. Da brauchst du nicht noch ein gleichaltiges Kind, um das du dir Sorgen machen musst.

 
Grüß dich Mia :)

Erst einmal möchte ich sagen, ihr stammt Beide aus völlig verschiedenen Familienstrukturen, wer wie von euch aufgewachsen ist, was ihm vorgelebt worden ist, daraus kann man niemandem einen Vorwurf machen. Du bist vielleicht struktuierter, zielgesetzter aufgewachsen, er dafür liebevoller u. wärmer. Ich selber würde mich immer für die letztere Variante entscheiden.

Nun als Erwachsene das Leben, auch gleich als Eltern in den Griff zu bekommen, ist schwer, für jeden von euch Beiden. Überfordert seid ihr Beide. Hier komme ich auch zu den verschiedensten Punkten die einige Fragen bei mir aufgeworfen haben. Vielleicht regen sie dich ja zum Nachdenken an.

Dann wurde ich ungeplant schwanger.
Das war von euch Beiden schon veratnwortungslos. Er in deinen Augen zu jung, zu unreif. Beruflich noch nicht gefestigt, wenn wenigstens einer von euch Beiden schon über ein gereltes ausreichendes Einkommen verfügt hätte....aber so war von vornherein klar das die Überforderung kommt. Ich muss es zwar nicht, schreibe es aber trotzdem, heutzutage muss keine Frau mehr ungeplant schwanger werden. Und bitte erwider nun nicht, die Pille hätte durch irgendwelche Medikamente, Grippe o.ä. nicht gewirkt. Wenn dieser Verdacht aufkommt gibt es die Pille für danach. Du hast also genauso unüberlegt gehandelt wie er. Da kann keiner dem anderen einen Vorwurf draus machen, denn in dem Moment habt ihr euch gemeinsam in die Lage gebracht in der ihr heute steckt.

Ich lernte auch die Eltern meines Freundes kennen. Liebenswerte, warmherzige, hilfsbereite Menschen. Aber ein Leben im Chaos. Aufschieber.Menschen die tausend Dinge anfangen, aber keinen Ehrgeiz haben, sie zu beenden.
Ja? Dann frage ich mich aber doch, wenn sie nichts erreicht haben in ihrem Leben, wie sie euch eine Wohnung kaufen konnten, eine wunderschöne, wie du selber schreibst u. wie es ihnen möglich sein kann euch mit monatlich 500 € zu unterstützen??

Ich möchte nicht abwertend klingen, ich liebe die Eltern meines Freundes, sie waren und sind immer da. Machen unmenschliches möglich.
Eben. Sie machen unmenschliches möglich, anstatt, wo einige nicht so warmherzige Eltern vielleicht sagen würden: Ihr habt euch den Müll selber eingebrockt, nun seht zu wie ihr klar kommt. Unser sauer erarbeitetes Geld geben wir für uns selber aus.

Welcher Unterstützung kommt von deinen Eltern? Ich frage nur nach, weil du sie nicht erwähnts, ausser mit der Bemerkung, sie haben ihre Unterstützung zugesagt.

Ich dachte mir schließlich so hätten wir beides vereint, meine Zielstrebigkeit, meinen Ehgeiz, seine Liebe...
.....u. seine Warmherzigkeit die ich in ihm vermute. Und zusammen mit euren Eigenschaftenn solltet ihr euer Leben auch in den Griff bekommen. Vielleicht indem ihr eure verschiedenen wundervollen Eigenschaften anders verteilt? Da du die Ehrgeizige bist, er der Warmherzige, warum keine Rollenverteilung? Er z.B. der Halbtagsbeschäftigte u. Hausmann, du die Vollzeitbeschäftigte, die weiterkommen will?

Es wird sicherlich genügend Lösungen geben, so damit ihr Beide glücklich werden könnt mit eurem Leben, ihr müßt sie nur gemeinsam finden, von dem Gedanken abgehen, den anderen in ein Korsett zu zwingen welches ihm nicht liegt, auf das er auf lange Zeit gesehen ausbrechen wird u. vor allen Dingen müßt ihr bei euren Überlegungen / Planungen aufhören euch nach der Norm zu richten, sondern danach, was euch glücklich u. zufrieden macht. Nur, von jemandem zu erwarten, dass er sein eigenes Ich vollkommen aufgibt u. sich um 180% dreht, dass geht nicht gut u. ob er dann noch der Partner wäre in den du dich verliebt hast, ist auch noch eine Frage.

aber ich war auch glücklich und sicher, den besten Vater zu haben, den es für mein Kind nur geben konnte, was fürsorglichkeit, zärtlichkeit und liebe betraf.
Etwas ganz tolles u. leider nicht selbstverständlich. Sagst du es ihm auch mal? So das er auch mal etwas aufbauendes zu hören bekommt?

Ich war überzeugt, dass J. noch zum "Anpacker", zum "Macher" werden würde...
Trugschluss! Und immer ein Fehler etwas von einem Partner zu erwarten was er nicht ist. Natürlich wird er reifen, dazu lernen, aber Eigenarten die ein Mensch nicht an sich hat werden sich auch nicht in der Reife ausprägen, einfach, weil sie demjenigen nicht im Naturell liegen.

J. ist intelligent. Aber faul.

Mittlerweile arbeitet mein Freund von Morgens, bis spät Abends.
Faul? Ein Mensch, der von Morgens bis spät abends arbeitet? Ich verstehe unter faule Menschen solche die sich nicht bewegen, den lieben Gott einen guten Mann sein lassen u. in den Tag hineinleben, am besten bequem auf dem Sofa hingegossen.

Er ist nicht faul, sondern unstruktuiert. Dadurch, dass er keine finanziellen Erfolge sieht durch seine langen Arbeitstage hat er natürlich das Gefühl gegen Windmühlen anzukämpfen u. daheim als Versager dazustehen. Das macht motivationslos u. so geht der negative Kreislauf weiter.

Er räumte also alle riesen Schüsseln in den Spüler, sodass er sofort voll war (bloß nicht mal ein zwei Sachen von Hand abwaschen- GRRRR)
Mia, ganz ehrlich, ja und? Lass ihn doch den Spüler einräumen wie er es für richtig hält. Darüber lohnt sich doch nicht einmal, nur auch ein Wort zu verlieren.

und wischte halbherzig über die Arbeitsfläche... Ich sagte "hey, hier ist noch alles vollgeschmiert und Du hast nur den Quadratmeter gewischt auf den ich gezeigt habe, alles andere ist noch vollkommen verschmiert!"
ICH MÖCHTE KEINE MUTTER FREUNDIN SEIN
Du benimmst dich aber wie eine. Du behandelst ihn wie einen unmündigen kleinen Jungen.

Er hat mich schon so oft belogen, um den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen.
Tja, wann hast du deine Mutter angelogen u. warum?

So, liebe miaflorentine, isch habe fertig :)

Und, wie fühlst du dich gerade jetzt nach dem lesen? :trost:

Genau! Und daher möchte ich dir mit auf dem Weg geben, versuch deinen Partner zu nehmen wie er ist, Reife kommt mit der Zeit, bei ihm, bei dir, aber versucht nicht euch gegenseitig zu verändern. Das geht auf Dauer nicht gut, kein Mensch kann ewig u. immer gegen sein eigenes Naturell leben, wenn er es auch versucht für einige Zeit, er wird ausbrechen.

Sucht gmeinsame, auch ganz neue Lösungen, die euch Beide entsprechen.

Das du die Büroarbeit übernimmst ist doch schon ein guter Ansatz. Im Gegenzug kann er vielleicht irgendetwas übernehmen, vielleicht euer Kind fahren oder ähnliche Verpflichtungen mit KInd wahrnehmen, was er gerne macht.

Da seine Eltern so unterstützend sind würden sie doch sicherlich auch mal abends aufpassen auf euren Zwerg, wie wäre es wenn du euch Beide also zur Abendschule anmeldest für Schulungen über alles was mit beruflicher Selbständigkeit zu tun hat? Von Struktuierung bis Rhetorik u. Geschäftführung wird doch alles geboten. Einiges wird sicherlich an ihm hängen bleiben. Dort geht es aber ganz ohne Vorwürfe ab.

Setzt euch zusammen, sagt euch was jeder von euch für Vorstellungen hat u. sucht nach Lösungen die Beide zufrieden stellen.

Und wie oben schon geschrieben, brecht auch aus der Norm aus wenn sie euch zum Zufriedensein im Wege steht.

Ihr liebt euch, ihr packt das!

LG v. sageslaut2002!

 
Lieber CHISTIAN, Danke für Deine Antwort! Ich glaube nicht, dass er uns irgendwann sitzen lässt, denn ich weiß, dass er mich und meinen Sohn (vor allem) sehr liebt. Ich glaube, wenn ich ihn zu sehr unter Druck setze,mache ich ihn unglücklich und er wird irgendwann ausbrechen. Ich muss einen Weg finden, das Problem konstruktiv zu lösen, ohne uns aufzugeben.

Lieb, dass Du Dir die Zeit genommen hast meinen Text zu lesen und eine Antwort zu verfassen!!! Ich denke, wenn Du selbst einmal in die Situation kommst Verantwortung für eine Familie zu tragen, wirst Du sicherlich auch ein wenig anders darüber denken :)

Ganz liebe Güße

Liebe Loque,

auch an Dich vielen, vielen Dank. An manchen Tagen, wenn mir alles zuviel wird, dann denke ich genau dass, was Du geschrieben hast. " Ich kann nicht noch die Verantwortung für ein zweites Kind tragen!" Ja, er ist wiklich eine Schnarchnase und es strengt mich oft sehr an. Dennoch, bislang bekomme ich noch immer viel zurück. Wenn ich sehe, wie liebevoll er mit unserem Sohn umgeht und auch, wenn er mich am Ende des Tages in den Arm nimmt. Ich denke, dass ich wohl auch an mir arbeiten muss, irgendwie, um einen Mittelweg zu finden, der für uns beide akzeptabel ist.

Ich dank Dir sehr, für Dein Verständnis und Deine Anteilnahme!!!

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,

Ich möchte dir auch garnicht wiedersprechen das dein Freund so handeln könnte, ich

kenne diese Situation nur aus engem Kreis unserer Familie. Das ging etwa genau das

gleiche ab. Und das unschöne Ende der Geschichte Vater weg, Mutter wurde nach dem

Ende der Beziehung zu einem Alci, starb 2 Jahren danach daran und das Kind der

Familie liebt nun bei einem Verwannten von uns ...

Daher sehe ich sowas eher aus der Sicht, solange man jemanden noch in den Hintern

treten kann um alles noch in die richtige Bahn zu lenken sollte man es tun. Möglich

das dies viele vielleicht durch eine etwas geteiltere Meinung sehen und das Behutsam

angehen, nur ich habe auf Tragische weise gesehen was passiert wenn man sich auf

Behutsam und "ich geb ihm noch Zeit es wird schon" verlässt.

Trotzdem wünsche ich dir alles Gute,

und viel Glück das du deinen Schnarchi noch änderst.

MFG

Christian

 
Liebe SAGESLAUT :)

Ich hatte gehofft, dass DU mir eine Antwort schreibst, ja wirklich! (Bin ja ein Fan von Dir!)

Vielleicht ist der falsche Eindruck entstanden. Ich war und bin durchaus das geliebte Kind zweier Eltern, die mir eine glückliche Kindheit emöglicht haben. Allerdings haben meine Eltern immer hohe Ansprüche an sich selbst und auch mich gehabt und mich gelehrt, dass es unumgänglich ist immer sein Bestes zu geben. Mein Vater ist sehr erfolgreicher Abteilungsleiter eines großen Konzerns. Er ist, solange ich denken kann, mein Vorbild gewesen. Ja, ich bewundere ihn und ich bin dankbar, dass sie mir einen inneren Antrieb vermittelt haben, der es mir ermöglicht, zielstrebig und eigenverantwortlich meine Ziele zu erreichen. Es geht nicht darum, irgendetwas besonders großartiges zu erreichen, lediglich darum, dass, was man tut so gut zu machen, wie man kann.

Und genau dort liegt mein Problem. Ich sehe nicht, dass mein Freund sein Bestes gibt. Er ist vergesslich,okay. Aber das ist doch keine Entschuldigung, schliesslich kann man sich aufschreiben, dass eine Rechnung noch bezahlt werden muss...

Es ist diese Halbherzigkeit, mit der er Dinge tut, oder auch gar nicht erst versucht. Diese Schludrigkeit, mit der er Sachen tut, sei es nun privat, oder im beruflichen, ohne auch nur den geringsten Anspruch zu haben, sie gut zu machen, die mich so wahnsinnig macht.

Ich sehe auch, dass er gewisse Dinge einfach nicht gelernt hat. Sich zu strukturieren, zielstrebig zu sein, Ordnung zu halten. Dafür verurteile ich ihn nicht.

Ich denke zwar, er ist in einem Alter, in dem er durchaus selbst dafür verantwortlich ist, wie er sein Leben lebt und welche Eigenschaften ihm wichtig sind, ohne immer die Entschuldigung zu suchen, dass er es schleisslich nie gelernt hat. Aber ich sehe ein, dass es besonders schwierig ist.

Und wie Du vielleicht gelesen hast, beschränken sich meine Ansprüche auf sehr kleine, differenzierte Dinge. Ich sage nicht "verdien gefälligst viel Geld, bekomm Dich irgendwie in den Griff!" Ich sage lediglich "wenn Du vergisst die Rechnungen zu bezahlen, dann schreib es Dir auf, oder mach einen Dauerauftrag!!!" Ist denn das zuviel verlangt? Soetwas hat doch nichts damit zu tun, wie man aufgewachsen ist. Fehler zu haben ist nicht schlimm, aber man muss doch Mittel und Wege suchen, sie zu kompensieren. Ich kann doch nicht zulassen, dass wir ständig Mahngebühren zahlen müssen (Beispiel)

, nur weil J. keine Lust hat, sich das aufzuschreiben!!!

Verstehst Du, ich erwarte doch keine Wunder. Ich möchte doch einfach nur, dass diese Dinge, die machbar sind, Lösungswege die ich aufzeige, auch gemacht werden. Aber dazu hat er gar keine Rechte Motivation. Sein Lieblingssatz "ich war schon immer so!!!" Das macht mich so sehr wütend. So ein Satz sagt doch schon viel "na und, dann bin ich halt so!!!"

Ja, Liebe und Verständnis sind wichtig. Trotzdem denke ich, dass es ein Mittelweg sein sollte, auch Konsequenz und ein gewisser Anspruch sollten nicht fehlen. In diesem Fall sollte man mit viel Liebe hinschauen- ist es für den Menschen machbar, etwas bestimmtes zu leisten, oder nicht. Wenn nicht, dann darf man nicht mehr fordern. Aber wenn es nur um faulheit geht, dann nützt doch ewiges Verständnis nichts! Oder? Dann ändert sich doch nie etwas.

Ja, ich wurde UNGEPLANT schwanger, ich sagte nicht UNVERSCHULDET ;) ich wurde schwanger und mir war nicht klar, welche Entscheidung die richtige ist. Aber nachdem ich meine Entscheidung getroffen habe, habe ich alles getan, was in meiner Macht stand, das beste daraus zu machen. Ich habe meine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und hätte jeder Zeit als Examinierte Pflegekraft anfangen können. J. Hatte schnell eine Ausbildungsstelle in Aussicht, von der ja Niemand ahnen konnte, dass es so furchtbar schief läuft :(

Ich weiß nicht, ob es verantwortungslos war. Unsere Eltern haben uns sowohl finanziell, als auch emotional etc. jede Unterstützung zugesagt, sonst hätte ich es wohl auch nicht gewagt...

Damals war es mehr eine Ahnung, eine Vermutung, dass mein Freund vielleicht nicht verantwortungsbewusst genug sein könnte. Und heute muss ich sagen, ist es in meinen Augen nicht mal unbedingt das. Eher eben dieses ... alles immer nur improvisiert :( Es reicht, wenn etwas gemacht wird- gut muss es nicht sein. DAMIT KANN ICH NICHT UMGEHEN.

Es ist mir wichtig zu betonen, dass ich keine überzogene Freundin, mit überzogenen Ansprüchen bin. Es sind doch alles machbare Dinge, die er machen MUSS, ob ich nun da bin, oder nicht. Aber wenn sie nicht gemacht werden (wie Steuererklärung etc.) dann muss ich dafür auch meinen Kopf hinhalten.

SAGESLAUT, seine Eltern haben einen Berg von Schulden. Haben sich vollkommen übernommen, mit einem riesigen Ferienhaus, das renoviert werden muss und ihrem eigenen Haus, dass im Chaos versinkt. Sie haben eine halbe Millionen Euro SChulden, die Wohnung zahlen wir, mit der Miete, monatlich ab. Eigentlich können sie uns monatlich nicht unterstützen, sie müssen sich dafür selbst mehr verschulden. Dass ist furchtbar, es tut mir so leid. Deswegen ist es auch so wichtig, dass J. seinen Job gut macht. Er hat dort alle Chancen, wirklich, versaut es sich nur selbst, weil er ständig durchhänger hat und eben überhaupt keine Disziplin, um eine Selbstständig keit, die ja schon für ganz andere Leute ein riesiges Ding ist, durchzuziehen.

Natürlich könnte ich mich zurück lehnen und sagen "wenn ihr eurem Sohn nicht klar macht, dass ihr euch nicht weiter verschuldet, damit er seine Durchhänger ausleben kann, ist das eure Sache!" Es würde mir einiges ersparen, auch an Streitereien und unnötigen Diskusionen. Aber mein Freund ist in dieser Hinsicht ziemlich egoistisch, wie ich finde. Oft passieren Fehler, die andere, wie hier seine Eltern, dann ausbaden müssen. Natürlich gefällt es ihm nicht, fühlt er sich nicht gut dabei. Aber die nächstmögliche Lösung, in seinem Job alles zu geben, die scheint mal wieder nicht genutzt zu werden.

Niemand erwartet, dass er zum Überflieger wird. Nur, dass er das tut, was er kann. Zb. nicht mit der Steuer in Verzug zu geraten.

Seine Eltern sind wirklich toll, ja.

Meine Eltern bezahlen mein Auto, sparen monatlich geld für uns, haben unsere Küche bezahlt, laden uns zum essen ein, jeden Sonntag und und und. Mein Vater wollte J. jeden Monat bei der Buchhaltung helfen, aber da er meinte, dass könne er allein, ist es nicht dazu gekommen. (Und das ärgert mich auch. Wenn man solche Probleme hat, die alle in Schwierigkeiten bringen, dann muss man wenigstens HIlfe annehmen!)

Ja, ich bemühe mich ihm das trotz allem anderen, was so schief läuft, immer wieder zu sagen. Es ist nur so schwer, wenn er ständig alles vergisst und uns damit fast täglich in ernsthafte Schwierigkeiten bringt, noch zu loben und zu bestätigen. Aber Du hast natürlich recht, dass ist ganz wichtig und das darf ich auf keinen Fall vernachlässigen, denn ein guter Vater zu sein ist wirklich keine Selbstverständlichkeit.

Ja, er arbeitet von Morgens bis Abends!!! Und am Ende des Tages sind nur die Hälfte aller Dinge erledigt. Unstrukturiert, ja. Aber wie gesagt, er genehmigt sich auch ganz gern mal eine Pause. Er geht mich sich selbst da nicht so hart ins Gericht...

Ja, ich fühl mich jetzt auch schon albern, wegen dem Spüler :( natürlich ist es nur eine Kleinigkeit, aber ich sehe es irgendwie immer als großes Ganzes. Nach dem Motto "da fängts an..." Dumm, wahrscheinlich....

Danke, liebe SAGESLAUT, für Deine ehrlichen, konstruktiven Worte. Je mehr ich schreibe, umso kleinlicher komme ich mir irgendwie vor....

Danke, Christian ! Tut mir Leid, dass Du in Deiner Familie soetwas erleben musstest!!!

 
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liebe miaflorentine,

ich stelle mir deine situation seeehr anstrengend vor und kann durchaus nachvollziehen, was dich an allem so sehr nervt. ich könnte es vermutlich nicht mit so jemandem aushalten, aber wie du selber sagst, ändert sich vieles, sobald man mutter bzw. eltern wird.

du sagst, er sei ein großartiger vater, immer für den kleinen da. wie alt ist er denn? vielleicht wäre der gedanke angebracht, einfach alles einmal umzukrempeln, sofern das das alter des kleinen zulässt. sprich: er wird hausmann. du gehst arbeiten und schaffst die kohle heran. vielleicht ist da im moment schwierig, aber wenn seine karriere nicht ins laufen kommt, sollte er sich vielleicht besser darauf konzentrieren, was er wirkich gut kann und das ist für die familie da zu sein.

du sagst, du hast einen guten abschluss, arbeitest du im moment? kann er die kindesbetreuung übernehmen und du arbeitest? vielleicht geht es ihm damit besser und dir auch, weil du dann deine zielstrebigkeit besser einsetzen kannst und er der familienvater sein kann, der er jetzt vielleicht nicht ist, weil er in der arbeit versinkt, die er nicht auf die reihe kriegt.

keine ahnung. nur eine idee. die realität sieht vermutlich komplizierter aus...

lg, dl

 
Liebe Dakota,

Vielen Dank für Dein Verständnis und Deine Antwort. Deine Idee ist gut. Ich werde schauen, wie vir die Aufgaben entsprechend unserer Fähigkeiten besser verteilen können. Ich denke, sobald ich mich mal wieder einbringen kann, jobmäßig, bin ich auch weniger mit ihm beschäftigt. Wenn ich es selbst besser machen könnte, dann müsste er auch nicht mehr diese enorme Verantwortung tragen :) und zugleich hätte er mehr Zeit, sich mit dem Kleinen zu beschäftigen!

Ja, Deine Idee gefällt mir, vielen Dank!

 
Hallo Mia,

ich möchte mich dem Vorschlag oben von Sageslaut und Dakota vollumfänglich anschließen :]

Nicht fragen: Was kann er alles nicht, wofür ist er zu unstrukturiert? Sondern umgekehrt: Was kann er gut? Wo liegen seine Stärken? Gut, im Haushalt mit kleinem Kind braucht man auch etwas Struktur ;) , aber vielleicht bekommt Ihr es so hin, dass alle Arbeit, die für Euch beide anfällt (also Geld verdienen+Haushalt) so auf Euch beide gerecht verteilt wird (50/50), dass jeder das macht, was er am besten kann.

Wo liegen denn seine Stärken? Sie klingen teilweise durch, aber wie könnte man sie nutzen, um Euren Alltag besser in den Griff zu kriegen? Was macht er gerne?

Wünsche Euch alles Gute! Ihr kriegt das bestimmt in den Griff mit einer Umorganisation. Ist natürlich auch nicht einfach, aber ich denke, eine sehr gute Chance! V.a. denke ich auch, Ihr müsst dringend auf eigenen Beinen stehen, einfach dafür, dass Ihr Euch selbst wieder mehr zutraut.

Nimriel

 
Hallo Mia,





ich habe diesen Thread nun unzählige Male innerhalb der letzten Tage gelesen, und versucht mir einmal darüber bewusst zu werden, was hier für ein Film grad am laufen ist! Ich kann nicht fassen das es noch User gibt, die nach all den Info´s, und Deinen Unterschwelligen Anfragen nach Bestätigung für die Entscheidung, die Du schon längst in Deinem Kopf aber nicht im Herzen getroffen hast, Dir allen ernstes Ratschläge erteilen die beeinhalten das Du ihm noch weiterhin Chancen einräumen sollst?!!! Ich kann nicht begreifen wie einige so dermaßen blind auf beiden Augen sind, daß sie nicht erkannt haben auf welches Desaster Du mit diesem Abklatsch von Kerl, geradwegs hineinrennst! Ich vermute einmal, daß einige zuviele Liebesromane mit Happyend gelesen haben, sodas sie auf solche absurden und realitätsfernen Ratschlägen kamen, wie ich sie an manchen Stellen fand!





Ich werde mal auf Basis des Verstandes, der Logik und in Verbindung der Postings meiner Vorschreiber Christian(DaseinsameHerz) ,loque, und Deiner Schilderung der Abläufe, meine Interpretation der Dinge und Lage Dir schildern.

J ist in meinen Augen ein, wie sagtes Du doch so schön? Laberman! Ausser heißer Luft und toter Fliegen kommt nichts aus seinem Munde was man für bare Münze halten könnte. Nach Deinen Schilderungen, kann man ganz deutlich erkennen das J ein Träumer ist, faul bis auf die Knochen und annähernd keinerlei Verantwortungsbewusstsein besitzt, ausserdem Tendenzen aufzeigt das er vom schnellen Geld und Reichtum geblendet ist.

behauptete bald hätten wir keine Sorgen mehr, denn er wäre dabei Karriere zu machen.
Er geht Dinge, falls er diese überhaupt einmal in Angriff nimmt, allenfalls halbherzig an. Er bringt nichts zu ende was er begonnen hat, ist sich der Konsequenzen nicht bewusst geschweige denn will er sich derer bewusst sein! Systematisch entzieht er sich Aufgaben des täglichen Lebens, sowohl privat als auch beruflich. Er zeigt keinerlei Anzeichen für Gruppenzusammengehörigkeit noch Familienleben, auch sehe ich nicht das typische, zumindest erforderliche, Familienernährerverhalten! Auch fehlt gänzlich eine Vorbildfunktion die er einzustudieren hätte, um sie dem kleinen weiter zu geben! (Alkohol am Steuer). Desweiteren ist er ein notorischer Lügner:
Dann begann seine Ausbildung, nur um zwei Wochen später, von Seiten des Unternehmens wieder beendet zu werden
Ach herrje, wie konnte das nur passieren?! Mal sehen was er damals dazu sagte:
J. sagte, er verstehe die Entscheidung der Firma nicht
Hmm ja, es ist ja nunmal so, daß diese ganzen bösen Firmen einfach so mal eben Azubis kicken...oder doch nicht?:
Erst viel später stellte sich heraus, dass man ihn wegen ständigen Flüchtigkeitsfehlern und Unkonzentreiertheit entlassen hatte....
Hoppla! Da ist ja doch ein Grund...aber er konnte sich das Ganze ja nicht erklären, geschweige denn Dir... Ich hab nochmehr:
"ICH VERSPRECHE, DASS ICH NICHTS MEHR TRINKE; BEVOR ICH AUTO FAHRE"......................... Und dann passiert es natürlich doch wieder.
Wie kam das Glas bloß an seine Lippen, obwohl er doch versprochen hatte nichts zu trinken? Na klar! Seine Kumpels haben ihn gezwungen:
"Weil alle trinken und ich nicht nein sagen kann!"
Ok knapp daneben, dann wars eben dieser gemeine Kerl namens "Gruppenzwang". Nur seltsam das ihm in dem Moment nicht eingefallen ist, daß er Familienvater, desselbigen Ernährer ist. Er kann es sich ja leisten, gegen den nächsten Baum zu fahren, denn er ist ja ein vorrausschauender und kluger Familienvater... Oh Moment! Hat er eine Lebensversicherung? Ich vermute mal nichtmehr, weil er sicher wieder die Überweisung der mtl. Beiträge vergessen hat zu entrichten. DAUERAUFTRAG:
"Ich verspreche, dass ich das nächste mal sofort einen Dauerauftrag einrichte!"
Und zu guter letzt ist er ein "Was Du kannst heut besorgen, daß verschieb getrost auf morgen" -Sager!!! (Wo sind bloß all die Angestellten, die er aufgrund seines Karriereaufschwungs bezahlen kann, um das morgige zu erledigen???)
Das einzige was er evtl. im Griff hat, ist das umsorgen Deines Jungen, aber das ist auch schon alles was er drauf zu haben scheint. Doch damit ist noch kein Kind satt geworden, wurden Rechnungen beglichen, Schulden abgetragen, der Haushalt geführt etc. pp.!!!

Der Grund für all seine "negativen" Eigenschaften, liegt ganz klar und unbestreitbar bei seinen Eltern. Er hat nie Verantwortungsbewusstsein vorgelebt bekommen, und wahrscheinlich auch nie erlebt was die Konsequenzen sind, wenn man diesen wichtigen Punkt im Leben vernachlässigt. Ich vermute mal das J ein Einzelkind ist, und alles in Zuckerwürfelform in den Allerwertesten gesteckt bekommen hat, und ansonsten auch nie wirklich etwas großartig leisten musste um etwas zu bekommen. Ma und Pa haben sicher das "unmenschliche" mal wieder möglich gemacht. Selbst leben sie vermutlich in ständiger Geldnot und haben, ich schreibs mal in Zahlen, 500.000€!!!!! Schulden an der Backe, und verschulden sich immer mehr (nochmals zur Érinnerung):

seine Eltern haben einen Berg von Schulden. Haben sich vollkommen übernommen, mit einem riesigen Ferienhaus, das renoviert werden muss und ihrem eigenen Haus, dass im Chaos versinkt. Sie haben eine halbe Millionen Euro SChulden,
-eigentlich können sie uns monatlich nicht unterstützen, sie müssen sich dafür selbst mehr verschulden.
Da ihr beiden ja mehr als 500€ monatlich ebenfalls zugeteilt bekommt weil:
- Der Job läuft mies. Es geht eine Menge Zeit drauf, J. ist täglich 12 Stunden weg, sechs Tage die Woche, ohne dass sich Erfolge abzeichnen (im Sinne von ausreichendem Einkommen)
Wofür geht J eigentlich noch arbeiten?! OH ich vergaß! Da ist ja ein PC mit dem man zocken kann, denn die Arbeit machen schließlich die Eltern und der Rest der dummen Leute( Büroumzug):
Aber alles was außer der Reihe ansteht, Umzug (Büro), Steuererklärung (mussten seine Eltern mit ihm machen, nicht weil er es nicht kann, sondern weil er es nicht macht...weil er es nicht macht...weil er es nicht macht...weil er es nicht macht...weil er es nicht macht...weil er es nicht macht...weil er es nicht macht...weil er es nicht macht...weil er es nicht macht...weil er es nicht macht...weil er es nicht macht...weil er es nicht macht...weil er es nicht macht...),
Ist es jetzt nach diesem Echo angekommen?!



Mia...........AUFWACHEN!!!!

Wie weit ist er von dem Lebensstil entfernt, der von seinen Eltern stammt?...

Gerade kam ein Schreiben, bevorstehende Zwangsvollstreckung, da eine Rate nicht bezahlt wurde, die monatlich vereinbart war, um eine Schuldensumme zurück zu zahlen
...scheinbar ist er näher dran als es Dir lieb ist.



Denk doch mal eine Ecke weiter, undzwar in Richtung Deines Jungen. Soll so ein Mensch, an der Erziehung Deines Kindes teilhaben? Ihn so prägen, wie J durch seine Eltern geprägt wurde?! Es gehört soviel mahr als nur "Liebe" zur Kindererziehung! Soll der kleine auch iwann dieselben Faulheitstendezen aufweisen, die selben Ausredetechniken parat haben wie J?






Hier mal ein worstcase Szenario, daß ich auf der Basis Deiner Schilderungen vor meinem geistigen Auge mal zusammen klabüstert habe (ein bisi dramatisch) :


Du kommst nach Hause, bist gestresst vom Arbeitstag und weil Du Dich mit J geeinigt hast, daß er den Haushalt übernimmt und Du die Kohle rannschaffst, war er den Tag lang zu Hause. Die Bude sieht aus wie Handgranatenwurfstand, alles ist im Chaos versunken. Die tägliche Hausarbeit ist nicht verrichtet, der kleine hängt an der Konsole und zockt vor sich hin statt seine Hausaufgaben zu machen, während J im Internet WoW daddelt. Du bekommst einen Wutanfall, faltest J zusammen, im gleichen Atemzug bekommt auch der kleine sein Fett weg, der sich aber zur Wehr setzt und sagt "Aber Papa hat gesagt das machen wir später". Die Situation eskaliert zu einem lauthalsigen Wortwechsel zwischen Dir und J, und Junior bekommt alles mit...

So KÖNNTE es einmal kommen wenn kein Wunder geschieht und sich J um 180° wendet. Aber das dies eintrifft ist so unwahrscheinlich wie, wenn ein Papierhund eine Asbestkatze durch die Hölle jagd und diese auch noch erwischt! Wie ich zu diesem Szenario komme? :

Aber seine Art macht mich wahnsinnig. Gerade eben hatten wir wieder Streit. Er hat Kuchen mit dem Kleinen gebacken (seht ihr, er ist großartig, sie machen das jedes Wochenende!!!) aber natürlich sah die Küche hinterher aus wie ein Schlachtfeld. Ich bat ihn, wieder aufzuräumen, schließlich hatte ich schon den Rest der Wohnung in Ordnung gebracht. Er räumte also alle riesen Schüsseln in den Spüler, sodass er sofort voll war (bloß nicht mal ein zwei Sachen von Hand abwaschen- GRRRR) und wischte halbherzig über die Arbeitsfläche... Ich sagte "hey, hier ist noch alles vollgeschmiert und Du hast nur den Quadratmeter gewischt auf den ich gezeigt habe, alles andere ist noch vollkommen verschmiert!" da wird er wieder sauer, ist vollkommen genervt und als ich ihn frage sagt er, dass er aufräumen zum kotzen findet und bockt rum.
Soviel zu dieser glorreichen Idee:
Ich liege vor lauter Lachen noch immer am Boden! Diese Idee ist doch sicher nicht ernst gemeint oder? Hat die Erfinderin der Idee, und diejenigen die diese auch noch unterstützen, denn das obige Teilstück von Mia´s Bericht über die Abenteuer von J in der Küche überhaupt gelesen??? Scheinbar nicht!
Zurück zu Dir Mia...





Gehen wir doch auch mal in Richtung der Partnerschaft, und sehen uns die Qualitäten von J genauer an. Auf welcher Basis seid ihr beiden zusammen gekommen. Du hast ganz klar definiert wie für Dich die Partnerschaft ablaufen soll, und er hatte dem zugestimmt, zwar aus "verblendeten" Gründen trotzdem gab er seinerseits auch ein GO for Love...


Ich wußte, dass mein Freund seine vorherigen Freundinnen betrogen hatte. Obwohl er hoch und heilig Besserung gelobte, sich als ehrlicher, treuer Mensch bewies, blieb ein leiser Zweifel zurück. Meiner Angst, meiner Unfähigkeit ihm Vertrauen entgegen zu bringen, den Schrecken meiner letzten Beziehung, die ich in meinem Herzen trug, versuchten wir beide mit absoluter Aufrichtigkeit zu begegnen. Er wußte darum, wir sprachen viel miteinander. Ich versuchte ihm deutlich zu machen, nein, ich machte ihm deutlich, dass Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit die Basis unserer Beziehung sein mussten, damit ich wieder lernen könnte, zu lieben. Damit wir die Chance hätten, eine gesunde Beziehung zu führen. Ich sagte ihm "wenn Du nicht ehrlich sein kannst, dann geh bitte- denn ich kann keine einzige Lüge, keinen Schmerz mehr ertragen!" Tief in meinem Herzen ahnte ich, dass er alles versprechen würde, weil er verliebt war. Dass er zu jung und unreif war um zu begreifen, was sein Versprechen bedeutete...
Nunja was hat er von den Versprechen eingehalten?:
-Er log das sich die Balken biegen! Das hast Du auch bestätigt, mehr als nur einmal.

Er hat mich schon so oft belogen
-Er hat Dich betrogen!
Er hatte eine Affäre
-Er war nicht für Dich da, als Du ihn am meisten gebraucht hast!
Ich, völlig gezeichnet vom "Nestbautrieb" wurde fast wahnsinnig. Es passierte etwas, hier wurden ein paar Fliesen gelegt, dort ein Teil der Küche abgebaut, aber es ging schleppend langsam voran... Mein Freund, der noch versichert hatte, wie sehr er sich auf die Renovierung der gemeinsamen Wohnung freute, war auf einmal kaum noch dazu zu bewegen, einen Finger krumm zu machen. Ich, mit immer dicker werdendem Bauch, tat was ich selbst erledigen konnte. Danach bettelte ich, bat, flehte, weinte. Und dann, als alles nichts half und ich immer nur zu hören bekam "wir machen es noch" schrie ich auch und schimpfte.
Als krönenden Abschluß hab ich noch das:
Er ließ mich immer öfter allein, traf sich mit Freunden, redete schlecht von mir, was mich sehr, sehr verletzte. Er fing an kleine Lügen zu erzählen, warum er erst so spät nach Hause käme etc. Ich war verzweifelt.
Ein Partner wie er im Bilderbuch steht nichtwahr? Ein absolut verlässlicher, vertrauensvoller, liebevoller und treuer Freund!
ICH MÖCHTE KEINE MUTTER FREUNDIN SEIN, DIE STÄNDIG MIT ERHOBENEN ZEIGEFINGER DASTEHT.
Du bist doch schon längst in diese Rolle geschlüpft, und er hat es heraufbeschworen! Hast Du denn eine Andere Wahl, außer ihm immer wieder klar zu machen WAS auf dem Spiel steht?
ICH MÖCHTE, DASS ER SICH WERTGESCHÄTZT FÜHLT,
Möchtest Du das? Was hat er denn bisher getan um es sich zu verdienen?! Wieviel seines Wertes hat er denn unter Beweis gestellt, und wodurch???



Liebe Mia ich werde nun an dieser Stelle aufhören, denn wenn ich weitermache wird nochmal eine weitere Elle Text dazukommen. Schon allein daurch das ich auch noch auf gewisse andere Postings eingehen würde die nicht von Dir stammen...





Du hast, aus meiner Sicht gesehen jetzt 2 Optionen.






1. Du kannst jetzt akribisch, Stück für Stück, alles was ich geschrieben habe versuchen, zu kaschieren, für null und nichtig zu erklären, Dich selbst zu täuschen und blenden, weitab jeglicher Vernunft und Logik zu stellen undzwar mit diesen Dingern hier:


-Aber ich hatte mich verliebt. Ich wollte Zärtlichkeit, Wärme, Geborgenheit.-Er war bereit für unser Kind zu Sorgen, ihm alle Liebe zu geben. Ich sah es, ich wußte, dass ich in dieser Hinsicht vollkommen ohne Sorge sein konnte.

-aber ich war auch glücklich und sicher, den besten Vater zu haben, den es für mein Kind nur geben konnte, was fürsorglichkeit, zärtlichkeit und liebe betraf.

-Er ist klug, aufgeschlossen, freundlich, nicht ungebildet.

-Ich glaube nicht, dass er uns irgendwann sitzen lässt, denn ich weiß, dass er mich und meinen Sohn (vor allem) sehr liebt.

-Dennoch, bislang bekomme ich noch immer viel zurück. Wenn ich sehe, wie liebevoll er mit unserem Sohn umgeht und auch, wenn er mich am Ende des Tages in den Arm nimmt.

Oder

2. Du siehst der Realität ins Gesicht, akzeptierst das J keinesfalls der ist, mit dem Du eine akzeptable Zukunft haben wirst, für die Du ihn einst auserwählt hattest. Setzt ihn so schnell es geht vor die Tür, räum ihm ein Besuchsrecht für Euren gemeinsamen Sohn ein und gut ist! Dann übernimmst Du wieder die Kontrolle über den Ablauf Deiner und vor allem Deines Kindes Zukunft, und gehst einen neuen Weg. Vorerst zwar allein, aber das ist ein notwendiges Übel und Du weißt das Du diese Phase durchmachen musst, sonst wirst Du nicht zu der Kraft zurückfinden die Du einst in vollem Umfang besessen hast. Außerdem gibt es da einige Dinge der Vergangenheit zu verarbeiten, insbesondere das Ding das außerhalb der beiden Beziehungen präsent war...





Liebe Mia, es ist nur unschwer zu erkennen das ich an die Ganze Sache mit einer Portion Sarkasmus und Zynismus herangegangen bin. Das soll aber nur zu einem Zweck dienen, nämlich das Du Dir mal gewaltig einprägst was ich Dir hier gewidmet habe. Das ich Dir nen ordentlichen Kanonenschlag servieren würde, wusstest Du ja schon vorher-> (PN)
;)





Es liegt nun ganz allein an Dir, ob Du nun Deinem Herzen oder Deinem Verstand folgen möchtest. Doch wäge diese Entscheidung genauestens ab, schon allein Deinem Sohn zu liebe. Falls Du Dich für den Weg des Verstandes entscheiden solltest, aber nicht weißt wie es dann weitergehen soll, kann ich Dir einen Haufen an Infos zukommen lassen. Ich hatte einst auch so ein Individuum in meinem familiären Umfeld, das genauso war wie es J jetzt ist. Ich nannte ES einst "Vater"... Nach der Scheidung meiner Eltern, durfte ich dann den gesamten Ablauf mitmachen. Es gibt sehr viele Stellen die Dich unterstützen können (spezialisiert auf allein erziehende Mütter), insbesondere im finanziellen Bereich (Unterhalts, Unterkunftskosten etc.). Und wenn Dich das "etwas" aus Deiner Vergangenheit davon abhalten sollte, und Du da nicht allein hin willst...Du wohnst ja nicht weit von mir entfernt. Wenn es Dir helfen sollte, begleite ich Dich auch zu den Stellen, da ich den Ablauf sehr gut noch in Erinnerung habe, und weiß wo diese Stellen zu finden sind.






Noch eines: Wisse das ich Dir nicht geschrieben habe um Dich zu denunzieren, Dich bloß zu stellen oder schärfste Kritik an Dir zu üben. Ich habe Dir geschrieben weil ich Dich, Deine unerschöpfliche Geduld und Dein Durchhaltevermögen respektiere. Es gehört verdammt viel Kraft, Mut Energie und Nerven aus Stahl, um daß was Du hier geschildert hast 4 verschissene Jahre durchzuhalten!






Lieben Gruß Rurouni






(Oh Sit! 5 1/2 Stunden!? Für das bißchen Text?)





 
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Liebe Forumsgemeinde.

Ich will versuchen es kurz zu machen. Ich (25) bin seit 4 1/2 Jahren mit meinem Freund (24) liiert. Wir haben einen gemeinsamen Sohn ( 2 1/2) und wohnen zusammen. Unsere Beziehung ist nicht einfach und war es auch nie. Als wir und kennen lernten, hatte ich die vorherige Gewaltbeziehung soeben beendet, aber längst nicht verarbeitet. Mir war sehr wohl bewusst, dass ich abgrundtiefe seelische Altlasten mit brachte. Es war wohl die Sehnsucht nach Geborgenheit, Ruhe und Liebe, die mich schliesslich dazu brachte, die Bedenken über Bord zu werfen und den Beteuerungen meines Freundes glauben zu schenken, dass er stark genug wäre, mich aufzufangen. Er war damals keine zwanzig und wusste nicht, wovon er redet. Ich war zu schwach, um stark zu sein. Ich begann zu glauben, dass mein Freund gesund genug für uns beide war. Und obwohl sich zunehmend herausstellte, dass er nicht viel von dem ist, was ich was ich damals in ihm sah und was er mir zeigen wollte, habe ich meine Entscheidung nicht bereut.

Ich war desillusioniert und hatte mir damals ernsthaft eingebildet, ich könnte mir eine Sicherheit vor neuerlichen Verletzungen schaffen, in dem ich von Anfang an klar stellte, dass ich mit vielem Leben könne- ausser mit Lügen. Das war die Basis, das war der Deal. Es war die Tatsache, auf der ich alles aufbaute. Ich war der festen Überzeugung, an einen ehrlichen, starken Mann geraten zu sein. Und J. bemühte sich lange Zeit, diesem Anspruch gerecht zu sein, obwohl ich heute weiß, dass es nie seinem Naturell entsprach. Und mein Vertrauen hätte für ihn gewiss auch die Grundlage sein können, sich eine neue Moral aufzubauen.

Aber dem ist leider nicht so. Und ich verstehe nicht einmal, warum. Ich nenne ein Beispiel von vielen, damit ihr eine Vorstellung bekommt:

Die Exfreundin meines Freundes, die er für mich verlassen hatte meldete sich etwa ein halbes Jahr nach der Trennung und bat um ein Treffen. J. hatte keine Lust und wollte nicht gehen. Ich bat ihn, dieses Treffen wahrzunehmen da ich ahnte, dass es für seine ehemalige Freundin wichtig wäre, Antworten zu bekommen. Ich motivierte J. und sagte ihm, dass es sicher lohnenswert sei, einem Menschen zu treffen, den man lange Zeit nah stand. Ich bat ihn nur darum, mit ihr nicht über unsere beziehungsprobleme zu sprechen, sich dafür bitte andere zu suchen, falls er das Bedürfnis hätte. Er sagte, dass sei für ihn absolut nachvollziehbar und ging, nachdem ich ihm mehrfach versichert hatte, dass es für mich vollkommen in Ordnung sei. Nachdem er wieder kam berichtete er, dass dieses Treffen merkwürdig war und keiner Wiederholung bedürfe. Eine Stunde später war er auf der Couch eingeschlafen. Ich setzte mich dazu und las ein Buch, als sein Handy eine Sms empfing. Nachdem im Minutentakt immer mehr eingingen, warf ich nun doch einen Blick darauf. Was sicherlich nicht besonders schön, aber auch nicht verwerflich ist, da wir oft unsere Handys tauschten, damit ich Musik hören konnte. Was ich las stimmte mich traurig und auch wütend. Seine Exfreundin überschlug sich vor Komplimenten, was natürlich ihre Sache war. Aber dann schrieb sie, dass sie J. wünschte, dass wir unsere Probleme schnell in den Griff bekämen und sie immer für ihn da sei... ( was Exfreundinnen eben so sagen und doch so wenig meinen). Ich war geschockt- sowas hätte ich ihm damals nie zugetraut. Ich weckte ihn "Schatz, hast Du S. eigentlich wirklich nicht erzählt, dass wir in letzter Zeit soviel Stress hatten?" fragte ich ihn. Er nahm meine Hand, sah mir in die Augen und sagte "Warum sollte ich sowas machen, ich hab es Dir doch zugesagt, ausserdem war da gar keine Verbundenheit mehr!" Er wollte mich auf seinen Schoss ziehen, aber ich liess nicht locker und sagte "Wenn man solange vertraut war, dann kanns doch schon mal passieren. Nur wissen möcht ichs!" Aber er versprach mir in die Augen, dass es nicht der Fall war. Natürlich platzte dann alles aus mir heraus und es tat ihm sehr Leid, aber mein Vertrauen hatte einfach Risse bekommen. Ich fand diese Lüge so unnötig, so dumm. Er konnte auch nicht recht erklären, warum er so reagiert hatte.

Leider kam sowas so oft und immer wieder vor. Ein anderes Mal war es eine andere Exfreundin, mit der ich mich anfangs auch ganz gut verstanden hatte. Aber sie war mir als Mensch einfach nicht sympathisch- immer laut, leicht vulgär. Irgendwann hatte sie dann mal ausprobieren wollen wie ernst es J. mit mir war und versucht, ihn zu verführen. Er hat es mir gleich erzählt, war ja auch ganz am Anfang, als er noch sehr um Ehrlichkeit bemüht war. Später sagte sie mir mal, sie hätte es ja nie gemacht, wenn er gewollt hätte- aber das hätte für mich dann doch auch nichts geändert. Jedenfalls hatte er bei ihr (während meiner Schwangerschaft) bei ihr so hundsgemein über mich hergezogen, dass ich fast zusammenbrach, als ich es erfuhr und er es kleinlaut bestätigte. Ausgerechnet vor ihr. Seine Worte waren so gemein, dass sogar sie sich dazu berufen fühlte, ein gutes Wort für mich einzulegen- von wege Hormone etc.

Mir versetzte das jedes Mal einen riesen Stich, aber bis auf solche Vorfälle tut J. sovieles für mich, was mir zeigt, dass er mich liebt und es ernst meint. Seit meiner vorherigen Beziehung entwickelte sich bei mir zunehmend eine Depression und eine starke Angsterkrankung. Das alles stellte neben der Herausforderung ein Kind groß zu ziehen eine große Belastung dar.Ich wurde immer schlimmer krank, J. musste irgendwann allein für unseren Unterhalt sorgen. Zum Glück habe ich nun endlich meine Rente bewilligt bekommen, sodass ich wenigstens Geld mit einbringen kann. Aber seit einem halben Jahr muss mein Freund die Einkäufe erledigen und auch oft in der Betreuung unseres Sohnes einspringen. Ich habe ein furchtbar schlechtes Gewissen, tue alles um gesund zu werden, bin schon lange in Behandlung.

Aber es geht mir einfach immer, immer schlechter. Ach ihr da draussen, ich bin so verzweifelt. Körperlich geht es mir manchmal so schlecht, dass ich tagelang nicht aufstehen kann. Ich kann keine Freunde mehr treffen. Nur mein Kind macht mir viel Freude und für ihn halte ich eben durch. Für J. ist es viel, zuviel in meinen Augen. Es tut mir so leid, dass er all dass mitmachen muss. Ich würde irgendwie verstehen, wenn er zu einer anderen gehen würde. Statt dessen arbeitet er viel, ist ein liebevoller Vater und auch sehr gut zu mir, abgesehen von den Lügen.

Und für mich ist die Tatsache, dass ich wieder genauso abhängig bin wie in meiner vorherigen Beziehung (nur mit einem lieberen Mann) einfach grauenhaft. Ich brauche einfach viel Sicherheit und Vertrauen, aber entweder kann oder will er mir dies nicht geben. Zu seinen Eltern habe ich ein gutes Verhältnis. Sie sagen, dass J.immer schon so war. Und ich weiß es ja auch von ihm, er war nie treu, immer sehr auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Dass kann ich so keinenfalls bestätigen, aber es ist trotzdem schwer.

Er hatte auch schon einen Langzeitflirt, mit einer Arbeitskollegin, was ich nur durch Zufall erfuhr. Dann hat er auch sofort alles abgebrochen- dennoch- ich hab Angst, weil ich in jeder Hinsicht auf ihn angewiesen bin und ihn nicht zuletzt doch auch liebe. Immer wieder gab es auch Diskussionen über Alkohol am Steuer. Er trank in der Firma oft mal ein zwei Gläser Sekt und ich fand, dass das nicht vertretbars sei. Aber ich zeigte Alternativen auf- ich hätte ihn jeder Zeit abgeholt, er hätte Zug fahren können. Aber neben seinen Kollegen, die alle trinken schafft er es einfachnicht standhaft zu bleiben. Solche Dinge.

Immer wieder kleine Lügen, aber eben auch große. Mir ist klar das jeder Leser dieses Verhalten in Zusammenhang mit unserer schwierigen Situation bringen wird. Viel Verantwortung, wenig Freiheit. Aber ich versichere, dass es auch schon der Fall war, als wir noch frisch verliebt und weitestgehend unbelastet waren, ja sogar schon, als ich ihnnicht mal kannte.

Jetzt sitze ich hier und wein mir die Augen aus dem Kopf. Wie soll ich nur damit umgehen. Ich bin doch nicht seine Mutter, es obliegt doch nicht mir, ihn zu bestrafen- wie sollte ich. Gespräche müssten reichen, tun sie aber nicht. Ich hab soviele Ängste, ich wünsch mir so sehr vertrauen zu können. Nein,nich ich muss. Ich bracuche meine Kraft um gesund zu werden!

So, am letzten Wochenende sagte J. mir so sehnsüchtig, dass er gerade beim einkaufen Freunde getroffen hätte, die auf dem Weg zu einer Party waren. Also rief ich seinen besten Freund an, damit die beiden sich mal wieder einen schönen Abend machen. Ja, es fällt mir schwer. Erinnerungen an meinen Ex, der mich Nachts unbekleidet aus unserer Wohnung warf, mit den Worten "ich hab ne neue, ver..ss Dich" sitzen einfach tief. Und ständige Vertrauensbrüche von J. machen es nicht einfacher. Aber ich will, dass er durch mich nicht eingeschränkt ist. Und was macht J.? Nestelt hier beim gehen an seinem Schrank rum und steckt sich was in die Hose. Herr Gott, ich wollte mir nicht die Blösse geben, aber die Angst das es Kondome sind war einfach irgendwie da. Es war was zu rauchen. Wie affig, als ob mich das interessiert, wenns mal ist. Als ob ich das nicht schon zig mal unangesprochen angeschaut hätte.

Aber es zeigt, dass seine Bereitschaft mich zu hintergehen einfach noch genauso da ist. Ich hab nur gesagt, dass ich das jetzt echt bescheurt fand und schönen Abend. Er ist wie ein besengter raus und hat nicht mal ne sms geschickt, dass es blöd war und sorry. Nein, statt dessen wird er jetzt ordentlich auf den Putz hauen und vermutlich nicht nach Hause kommen wollen, weil er weiß wie dumm das war.Was meine Freunde raten? Der war schon immer so. Und er hat ja auch soviel Gutes- was ja auch stimmt.

Versteht Jemand, dass es mich trotzdem jedes mal umhaut? Was soll ich machen wenn er wieder kommt? Wenn ich dann sage, dass ich echt verletzt bin, dann bestätige ich ja nur seine Erwartung. Wette er ist heilfroh, dass ich ihm nicht schreibe. Aber soll er ja haben, seinen schönen Abend. Den hat er sich verdient.

...ich möchte noch etwas hinzufügen. 1. Tut mir Leid, dass mein Text nun doch so lang geworden ist. 2. Verlassen kann und möchte ich J. nicht. Ich glaube, dass ich ihn liebe. Ich sage glaube, weil ich nicht viel von der Liebe verstehe, oder alles vergessen habe, seit ich damals mit diesem Psychopathen zusammen war. Ausserdem ist es für mich schwer, objektiv zu sein, in Anbetracht meiner abhängigkeit. Ohne ihn kann ich mein Kind nicht allein aufziehen. Seine Hilfe ermöglicht es mir, eine halbwegs normale Mutter zu sein, er kompensiert meine Schwächen.

3. Wie es in ihm wirklich aussieht, kann ich nur vermuten. Er sagt, dass er mich und seine kleine Familie über alles liebt. Und ich merke oft seinen Stolz. Aber eben auch Wehmut, weil er sovieles nicht hat, was andere in seinem Alter haben: Freiheit, unabhängigkeit, einfach mal verantwortungslos sein können ( nicht nur wege mir, auch wegen unserem Sohn und seiner Selbstständigkeit, die unablässig seinen Einsatz fordert). Es gab eine Menge Gelegenheiten, in denen er sich aus der Affäre hätte ziehen können, ohne sich dabei etwas hätte vorwerfen müssen. Aber wer weiß schon, ob es nicht doch sein Pflichtgefühl ist, oder das, was wir aufgebaut haben, weswegen er bleibt....

Ich hab Angst. Ich fühl mich überfordert. Für mich steht soviel auf dem Spiel. Ich weiß nicht, was ich besser machen kann.

 
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Ich weiß nicht, was ich besser machen kann.
lapidar gesagt: eine andere lebenseinstellung zulegen. aber das ist natürlich leichter aufgeschrieben als gelebt.

dieser junge mann hat "fehler", die menschlich sind. und im gegenzug bemüht er sich, ein liebevoller partner und familienvater zu sein, obwohl ihn diese situation überfordert.

das problem, das ich sehe, ist nicht er. er tut alles, was in seiner macht steht - im rahmen seiner möglichkeiten. diesen rahmen kann er nicht sprengen, menschliche unzulänglichkeiten und fehler wird er immer machen. das ist menschlich.

das problem, das ich sehe: dass du deine vergangenheit noch nicht bewältigen konntest. das hat zur folge, dass du immer in jeder kleinigkeit einen existenzbedrohenden zustand erkennen wirst. und vor allem: dass alles, was nicht hundertprozentig passt und die beziehung fördert, diese gefährden wird.

ich glaube - bedingt durch deine traumatischen erfahrungen - kannst du in deiner situation und in deiner familie die guten und die weniger guten zeiten nicht in eine gerechte relation stellen. wenn alles gut läuft, dann ist das der normalzustand. wenn es nicht gut läuft, steht alles an der kippe.

hier stimmen die relationen nicht, gute und schlechte zeiten halten sich nicht die waage, du bewertest die schlechten zeiten überproportional.

wenn du das gefühl hast, überfordert zu sein und dein leben nicht selbst in den griff zu bekommen, dann kann ich dir nur raten, dir professionelle hilfe zu holen. das ist zwar mühsam und schwierig, aber wenn man einen arzt / therapeuten gefunden hat, zu dem man vertrauen hat, dann kann das sehr helfen.

es hilft, einmal mit jemanden zu sprechen, der das kennt. wenn auch nur in der theorie. der sich vorstellen kann, was man durchmacht. und der einem weiterhelfen kann, wenn man den wald nicht mehr sieht vor lauter bäumen. dort könntest du dich endlich einmal "auskotzen" in einer art und weise, dass du a) alles los wirst, was dich belastet B) dein freund das nicht erfahren wird (schweigepflicht) und c) ihn nicht in frage stellt.

manchmal kann es helfen, über alles zu reden. und immer alles schönreden, bringt einen manchmal nicht weiter. und immer alles mit dem partner besprechen geht nur, wenn die stimmung liebevoll bis neutral ist - in zeiten akuter überforderung ist ein sachliches gespräch viel schwieriger.

deshalb weinen sich viele bei freunden, familienmitgliedern, aus und kommen dann entspannt wieder nach hause ...

alles beste wünscht dir die

Isabel

 
... Dank Dir! Scheinbar hast Du überlesen, dass ich mich seit Jahren in Behandlung befinde. Ich hab schon geahnt, dass hauptsächlich Bezug auf meine "Lebenseinstellung" genommen wird. Ist ja auch nicht ganz falsch- für mich sind Lügen wirklich ganz schrecklich und solche Sachen werfen mich vielleicht mehr aus der Bahn als andere. Andererseits hat es a. nichts mit einer freiwillig angenommenen Lebenseinstellung zu tun und b. halte ich bewusstes lügen irgendwie nicht für kleine Fehler. Ich glaube, dass muss man nicht tun, wenn man nicht will. Ganz ehrlich- welche Partnerin würde soetwas nicht stören???Das ich krank bin ist jedenfalls nicht die Ursache. Aber dass er auch ganz vieles gut macht, habe ich ja auch schon geschrieben. Vielen Dank und liebe Grüße

 
Wir sind alle nicht perfekt, kleine große Mia Florentine.

So wie ich die Dinge lese, gibt Dein Freund sich alle Mühe, Dir ein guter Partner zu sein. Ich kann sehr gut verstehen, dass Du es als einen großen Vertrauensbruch empfindest, dass er ausgerechnet mit seiner Ex über Dich gesproche hat. Es ist wohl auch ein Vertrauensbuch. Aber (!): Ich denke, er hat aus Not mit ihr über Dich gesprochen. Und er dürfte wohl auch aus Not in der Schwangerschaft "über Dich hergezogen sein". Aus einer Not, die einfach besteht, an der Du keine "Schuld" trägst.

Aber in einem kannst Du Dir sicher sein: Jemand, der mit einem depressiven, traumatisierten Menschen zusammen ist, hat auch eigene Bedürfnisse. Und diese eigenen Bedürfnisse kommen in der Regel zu kurz, wenn der andere nicht gesund ist. Du hast, so schreibst Du selbst, ja auch sehr sehr große Erwartungen an ihn gestellt - dass er gesund für Euch beide ist. Das kostet Kraft. Die hat er Dir bisher bereitwillig gegeben. Und er war es bisher auch "gesund genug für Euch beide". Wenn er nicht gerade Jesus ist, ist das allerdings kein Zustand, der ohne Input von Dritten funktionieren kann, denn sonst hat er ein ständiges Minus auf dem emotionalen Konto.

Wenn er ausgerechnet in der Schwangerschaft über Dich redet, hat er wohl über Dinge gesprochen, die ihn auszehren, wo er alleine nicht mehr weiterkommt, oder wo sein Nervenkostüm inzwischen sehr dünn ist. Was irgendwo erklärbar macht, weshalb es zu diesen Vertrauensbrüchen und Verletzungen durch ihn kommt.

Du bist jetzt in einer Spirale abwärts. Und Du wirst fallen, solange Du die Fesseln der Abhängigkeit nicht durchbrichst und erkennst, dass Du selbst für Dich sorgen kannst. Materiell ohnehin - wir leben in einem Sozialstaat. Wenn Du es nicht glaubst, kann ich Dir dringend empfehlen, einen kleinen günstigen Ausflug z. B. nach Russland zu machen, um Deine Relationen neu zu justieren. Emotional ist das echte Problem.

So lange Du den Schritt nicht schaffst, Eigenverantwortung umzusetzen, wirst Du immer mehr Angst haben, dass Dir die Beziehung entgleitet. Und damit kann man sehr viel kaputt machen.

Hast Du mal darüber nachgedacht, für ein paar Wochen in eine Klinik zu gehen, dass Du einen break bekommst?

 
Liebe Noilly,

Danke für Deine offenen Worte. Recht hast Du. Recht, recht, recht. In der Regel kommen seine Bedürfnisse zu kurz, auch wenn ich es ungern zu gebe. Sie kommen zu kurz und ich sollte fähig sein, es schuldunabhängig auch einzugestehen und ihm damit zuzugestehen. Das ist verdammt schwer, wie ich gerade merke. Es ist schwer, weil ich damit an falscher Stelle versuche autonom zu sein, wenigstens ein Fitzel davon zu retten, auch wenn es ja dadurch nur den Anschein hat. Das Eingeständnis, dass das Leben mit mir und meiner Krankheit ein Kraftakt ist, verlangt mir irgendwie eine Größe ab, die ich nicht habe- kannst Du verstehen was ich meine? Ich glaube fast, dass meine (vielleicht übertriebenen) Ansprüche und Forderungen ein Schutz sind. Ich versuche das Bild aufrecht zu erhalten, was er täte wäre eine selbstverständlichkeit, weil es die Abhängigkeit für mich kleiner macht und ich mich weniger ausgeliefert fühle. Ich habe Angst davor, dass er eines Tages sagt "Es sind Deine Sorgen, es ist Deine Krankheit. Es kann nicht sein, dass ich dieses Leben mitleben muss". Mein Gott, wie egoistisch. Ein "Danke. Danke dafür, dass Du diesen Weg mit mir gehst und damit auf manches verzichtest" kommt mir viel zu selten über die Lippen. Hab ich es überhaupt jemals so ausgesprochen- ich weiß es nicht.

Ich denke in schwarz weiss. Ihm diese Leistung zu zugestehen bedeutet, mir damit selbst etwas abzusprechen. Dass unsere Situation Schuld keine Rolle spielt, ist für mich schwer zu verinnerlichen, denn ich fühle mich schuldig. Jedes Mal, wenn er all die Dinge für mich tut. Dann tue ich lieber, als gäbe es keinen Anlass dankbar zu sein und lenke wohl mit diesem zentralisieren auf seine Fehler davon ab. Kann es irgendwie nicht so gut in Worte fassen. Fakt ist, dass ich Dir für diese Denkanstöße unheimlich dankbar bin. Denke zusammenfassend ist für mich ein Zugeständnis an ihn gleichebdeutend mit einem Eingeständnis meiner "Schuld".

Du, ich war in St. Petersburg. Dort fing damals alles an. Ich war dort drei Wochen bei einer Gastfamilie, um meine Russischkenntnisse zu vertiefen. Ein armes Land, indem die Gastfreundschaft der Menschen demütig macht. Schockiert hat mich auch die Kluft zwischen prächtig und arm. Wie prachtvoll etwa der Winterpalast, wieviel Armut nur einige Ecken weiter...

Jedenfalls bin ich dort sehr, sehr krank geworden. Konnte tagelang nicht aufstehen. Wusste nicht, was mit mir passiert, hatte keine Medikamente, keinen Arzt, konnte meine Familie nicht erreichen. Ich hatte Angst dort sterben zu müssen. Die Rückfahrt rückte immer näher und ich war nicht transportfähig. Ich dachte, ich würde dort zurück bleiben und meine Familie nie wieder sehen. Diese Ängste haben sich tief in meine Seele gebrannt. Ich hätte diese Zeit vielleicht verarbeitet, wenn ich nicht kurz darauf meinen Exfreund kennen gelernt hätte. Meine Familie zog damals nach Süddeutschland, ich hatte nur ihn. Die Krankheit hat mich noch jahrelang eingeschränkt, mir ging es lange Zeit körperlich schlecht. Das alles hat wohl die Abhängigkeit zu meinem damaligen Partner gefördert. Und mit der Beziehung nahm die Belastung seinen Lauf, bis ich dann irgendwann diese Angstkrankheit bekam. Erst ganz unmerklich, dann zog sie sich immer enger zu. Bis ich vor einem Jahr dann auch zu Hause schwere Panikattacken bekam etc. Obwohl ich seit sechs Jahren aktiv daran arbeite, gesund zu werden. Es ist so ein sch..ss langer, steiniger Weg.

Gerade Freitag, nachdem ich hier ins Forum geschrieben hatte, hatte ich vier stunden lang Angstzustände. Richtige Todesangst, stunden lang. Ohne rationale Gründe. Würde gern eine starke Partnerin sein und viel mehr an dieser Beziehung arbeiten. Bin einfach zu erschöpft.

Lass Dich mal zum Dank gaaaaanz fest drücken.

 
Liebe Mia Florentine,

Das Eingeständnis, dass das Leben mit mir und meiner Krankheit ein Kraftakt ist, verlangt mir irgendwie eine Größe ab, die ich nicht habe- kannst Du verstehen was ich meine?
Moment, ich habe nie in Zweifel stellen wollen, dass Zusammen sein mit Dir bestimmt auch ganz tolle Seiten hat.

Aber ja, ich kann das mit der fehlenden Größe sehr gut verstehen. Ich glaub aber, Du hast sie. Du bist sehr reflektiert, und Du kannst die verschiedenen Seiten der Medaille gleichzeitig sehen.

Ich denke in schwarz weiss. Ihm diese Leistung zu zugestehen bedeutet, mir damit selbst etwas abzusprechen. Dass unsere Situation Schuld keine Rolle spielt, ist für mich schwer zu verinnerlichen, denn ich fühle mich schuldig.
Es geht nicht drum, dass Du dankbar sein sollst, weil Du "schuld" oder "weniger wert" bist, sondern darum, dass Du einfach auch ein bisschen Verständnis für ihn und seine Schwächen haben sollst. Was ist der Unterschied, wirst Du fragen.

Der Unterschied ist, dass sein Verhalten nicht "entschuldigt" wird und auch nicht in Ordnung ist (es ist und bleibt ein Vertrauensbruch, das ausgerechnet mit der Ex zu bequatschen) aber es wird so verständlich, dass Du erkennen kannst, dass es nicht um die Ex und einen Wunsch nach Fremdgehen oder anderer Frau geht, sondern einfach um einen Wunsch danach, auch gehört und verstanden und vielleicht auch unterstützt zu werden.

Vielleicht nimmt Dir das ein wenig an Angst, denn darauf hast Du Einfluss oder kannst zumindest anregen, dass er das mit jemand anderem beredet, dem der oder Du vertraust.

:trost: