strumpfbandl, meinst du damit, dass er aufmerksamkeit will von mia, weil sie diese dem jungen mann geschenkt hat? dass er neidisch oder eifersüchtig ist?
das war vom 17.10.2009 von dir mia.J. hatte sein Abitur abgebrochen, auch sonst war er scheinbar nie besonders zielstrebig, diszipliniert gewesen. Ich war vollkommen anders aufgewachsen. Mein Vater, ehrgeizig, pragmatisch, rational hatte mich gelehrt, hohe Anforderungen an mich selbst zu stellen. Ich lernte auch die Eltern meines Freundes kennen. Liebenswerte, warmherzige, hilfsbereite Menschen. Aber ein Leben im Chaos. Aufschieber.Menschen die tausend Dinge anfangen, aber keinen Ehrgeiz haben, sie zu beenden. Ich möchte nicht abwertend klingen, ich liebe die Eltern meines Freundes, sie waren und sind immer da. Machen unmenschliches möglich. Aber es waren die einzigen Anhaltspunkte, die ich damals hatte, während ich vor der Entscheidung stand, ob es ratsam sei, mit meinem Partner, den ich aufrichtig liebte, die Verantwortung für ein gemeinsames Kind zu teilen, für ein gemeinsames Leben.
Sein Leben und das Leben seiner Eltern, stellte ein Konflikt zu allem dar, was ich gelernt hatte, mir für mein Leben wünschte. Ich bemühte mich, mit meinem Freund darüber zu sprechen, aber natürlich verstand er mich nicht, er kannte ja sein Leben lang nichts anderes.
Er war bereit für unser Kind zu Sorgen, ihm alle Liebe zu geben. Ich sah es, ich wußte, dass ich in dieser Hinsicht vollkommen ohne Sorge sein konnte. Und war dass nicht das wichtigste? Ich dachte mir schließlich so hätten wir beides vereint, meine Zielstrebigkeit, meinen Ehgeiz, seine Liebe...
Ich denke auch, dass Dein Freund überfordert ist. Es ist für euch beide eine große Herausforderung, nun für einen kleinen Menschen Verantwortung zu übernehmen. Da muss man erst einmal hereinwachsen. Wenn Du seine Qualitäten als Freund und Vater auf einmal daran misst, ob er Kaffee kocht, oder zuverlässig abwäscht, dann halte ich das nicht nur für falsch, sondern auch für fatal. Wichtig ist doch an erster Stelle, dass er sein Kind liebt und auch liebevoll mit ihm umgeht. Was Pflege und Haushalt betrifft, so ist er vermutlich einfach nicht so routiniert wie Du es bist und Sachen die für Dich selbstverständlich erscheinen, sind für ihn eben nicht offensichtlich.
Lass Dir einen guten Rat geben: Es kommt auf den guten Willen an. Du möchtest, dass ihr eine glückliche Familie seid, also such nicht so kleinkariert nach Fehlern. Würdige was er gut macht und lob ihn dafür. Sonst wirst Du ihn immer weiter von Dir weg treiben. Ich weiß, dass es nicht immer einfach ist als Mutter, aber nun musst Du eben alles ein wenig zusammen halten.
Schafft euch Freiräume. Für ihn allein, für Dich allein und auch als Paar gemeinsam.
Sprich offen über Deine Gefühle und nicht nur in Vorwürfen.
Und atme mal tief durch und hör auf ihm für allles die Schuld zu geben. Ihr seid jung und es ist nicht einfach, auch für ihn nicht. Wenn Du ihm immer wieder die Schuld zuweist wird es nur dazu führen, dass er geht, weil er das Gefühl hat Dir nichts recht machen zu können.
Lass Dir gesagt sein, dass die Männer im Zweifelsfall einfach gehen können. Letztendlich bist DU als Mama immer die, die zuständig ist, auch wenn es ungerecht erscheint. Das soll ihm keinen moralischen Freifahrtschein geben, sondern Dich nur ein bisschen wach machen: Sei achtsam mit eurer kleinen Familie.
Redet. Sucht gemeinsam Lösungen, anstatt Fehler.
du allein hast diese entscheidung getroffen, er aber nicht (zumindest las ich nichts dazu). wenn in einem team nur einer die arbeit macht, dann endet das in frust. du willst reifen, was will er? eben, er schaut einfach mal. wenn das auf die dauer nicht klappt (und so sieht es ja eindeutig aus), dann würde mir gedanken über eine andere lösung machen.Ich habe meinen Mann geheiratet, weil ich fest entschlossen bin, dieses Problem lösen zu können. Ich glaube fest daran, dass ich weiter reifen werde und irgendwann damit umgehen kann.
Liebe Mia, ich sag doch gar nicht, dass du das alleinige Problem bist. Aber wir können uns hier nur mit dir auseinandersetzen. Mit deinem Mann können wir das nur ansatzweise.Allerdings weigert sich mein Verstand, Eure Vermutung anzunehmen ich wäre das alleinige Problem!!!!!!
Noch mal: So wie er ist, ist er. Du beschreibst ihn hier als teilweise sehr oberflächlichen Menschen (bezogen auf „alles anfangen, nix zu Ende bringen“). So ist er, liebe Mia. Du wirst ihn mit „Erziehungsversuchen“ nicht ändern. Er muss begreifen, dass ihn das auf die Dauer nicht weiterbringt. Das wirst du ihm aber nicht begreiflich machen können. Das ist ein Lern- und Entwicklungsprozess, den er selbst durchwandern muss. Ja, vielleicht fehlt es ihm auch noch an persönlicher Reife. Aber das ist so. Deswegen wirst du ihm die nicht verpassen können.Dieses Problem besteht ja, wie ich bereits schrieb (und ihr auch selbst festgestellt habt, anhand meiner Threads) schon seit Einzug in unsere gemeinsame Wohnung.
Darum geht es eigentlich gar nicht. Es geht um die Akzeptanz des anderen. Er akzeptiert doch auch deine Angsterkrankung. Und das wird für ihn sicherlich auch nicht einfach sein.Warum ich mich trotzdem irgendwie angegriffen fühle? Weil ich schon verdammt viel an mir gearbeitet habe.
Auch da frage ich mich, was du unter „kürzester Zeit“ verstehst. Dahinter kann eine verzerrte Wahrnehmung stehen. Klar, wenn du 2 Std mal nicht da bist und sich zwei Menschen in einer Wohnung aufhalten, dass es da eben mal nicht sooo ordentlich aussieht. Aber unter „kürzester Zeit“ verstehe ich eben 15 min bis 30 min. Für mich nur sehr schwer vorstellbar, wie man da eine ganze Wohnung klein kriegt. Wobei ich jetzt nicht irgendwelche Dinge meine, die dein Sohn rumliegen lässt. Kinder sind halt so. Nein, ich meine damit, welchen Anteil dein Mann in welcher Zeit hat.Die Wohnung verkommt dann innerhalb kürzester Zeit so, dass ich 4- 5 Stunden brauche, um sie wieder in Ordnung zu bringen)
Es kommt hier so rüber. Erziehungsversuche haben immer etwas mit Macht zu tun.Ja, vielleicht geht es auch um Macht dabei. Es fühlt sich für mich nicht so an und der Begriff ist schwer greifbar, aber möglicherweise kann man es so nennen.
Wie schon geschrieben – diese Tatsache muss er ganz alleine bereit sein zu ändern. Solange er sie bei sich selbst akzeptiert, wird sich nichts ändern. Aber darauf hast du keinen Einfluss.Das ist einfach eine Tatsache, um die er auch selbst weiß.
Nein, nicht „auf seine Weise“ getan. Auf eine bestimmte Weise. Du könntest ja z.B. auch sagen „Meine Mama hat das aber immer so gemacht.“ – wäre es nicht auf deine Weise.Definiere Perfektionist- ich kann es grade nicht mit mir in Einklang bringen. Bin ich damit Jemand, der möchte, dass immer alles auf SEINE WEISE getan wird?