Beziehungsprobleme/ Rollenannahme/ Reizbarkeit/ Ablehnung/ Hilflosigkeit

ich möchte nicht die Forenregeln missachten: (muss es aber tun)

Liebe Mia, hat ER schon mal daran gedacht, SICH einer Therapie unterzuziehen ? Dringende Notwendigkeit.

DU bist bereit gewesen, FÜR DICH SELBST, eine bereits 4jährige Therapie zu machen. Ich find das wirklich spitze, vorallem weil Du nicht vorzeitig aufgeben hast, sondern auch noch ambulant weitergemacht hast :schmatz:

Jetzt siehst Du nicht nur Dich, sondern IHN mit anderen Augen. Du fühlst Dich abgeklärt in Dir drin, wie ich heraus lesen kann und Du könntest, wenn es rein nach Dir ginge, eine intakte, saubere, ehrliche Partnerschaft/Ehe führen. Wenn da nicht derjenige wäre, der Dir Steine in den Weg legt und zwar große Brocken, die Du leider nicht so ohne Weiteres und ohne Hilfe wegrollen kannst. ER ist der STEIN.

Liebe Mia. Ich möchte Dir nichts falsches einreden, Dich kirre machen, Dich nicht beeinflussen und auch nicht bereden: Aber ich denke, dass die Ehe mit ihm nicht funktioniert.

ER schiebt DICH vor, für seine Zwecke. Er will Dich als unmöglich hinstellen, weil er unfähig ist,

ZU DIR ZU STEHEN, als SEINE FRAU, die er LIEBT, ACHTET und WERTSCHÄTZT. Er hat leider KEINE ACHTUNG vor DIR. :(

Es ist doch wirklich unschön, wenn man als Frau hören muss bei den Kumpanen des Mannes: "ich muss aufhören, .....(Du) willst es nicht"...........schockierend ! Auch bewusstes Anlügen hat mit fehlender Achtung dem Anderen gegenüber zu tun. Er stellt Dich für dumm hin, so als ob Du ne dumme Nuss bist, der Man(n) alles sagen kann, nur NICHT DIE WAHRHEIT. Evtl. hat das mit Deiner Psychotherapie zu tun.

Es gibt Exemplare von Menschen, die ernsthaft denken, eine Psychotherapie in einer Klinik sei, weil der Mensch, der diese Hilfe benötigt: Bekloppt ist.

Kurz und bündig: Dein Mann hat nicht die nötige Achtung vor Dir, wenn er diese in sich hätte, (in sich !!!) würde er anders Dir gegenüber agieren, sprechen, handeln, tun und reagieren !

Hast Du mit Deinen Therapeuten mal über Deine Ehe gesprochen ? Wenn nicht, würde Dir das sehr helfen !

Alles Liebe und Gute

 
Ach Mönsch, das ist aber echt nicht schön, dass es dir jetzt wieder so mies geht. :trost: Ich wünsch dir gute Besserung. :schmatz:

hat ER schon mal daran gedacht, SICH einer Therapie unterzuziehen ? Dringende Notwendigkeit.
Wird jetzt hier permanent jedem eine Therapie empfohlen? :schief:

 
.... Nun habe ich es doch nicht geschafft, nicht nachzusehen ob Jemand geantwortet hat:rolleyes:

Liebe Roya, ich danke Dir! Der Gedanke ist mir natürlich auch schon gekommen, aber letztendlich übersteigt er meine Vorstellungskraft. Lange Zeit habe ich nicht mal glauben können, dass es soetwas wie psychosomatik gibt. Wie also soll soetwas, dass mich zwar aus der Bahn geworfen ,aber vom Gefühl her doch nicht umgeworfen hat (dazu gab es solche Situationen auch schon zu oft) solche Auswirkungen haben? Vielleicht fehlt mir auch der Mut, diesen Gedanken weiter zu denken... Wenn es so ist, dann muss ich dafür sorgen, dass mich solche Dinge nicht mehr so treffen können, denn ich werde mih- solange ich in Beziehung zu Jemanden stehe- ja letztendlich nie davor schützen können. Aber wie? Eigentlich ist mir der Grund egal, ich will nur endlich eine innere Überzeugung gewinnen, denn die würde mir helfen. Statt dessen bin ich unsicher und verstehe die Angst nicht, die angeblich ein Teil von mir sein soll, ein Spiegel! Was will sie nur? Sie kommt mir vor wie ein gefährliches, unberechenbares Wesen, dass mich quälen will.

Ich meine, ich gucke was falsch läuft, Jahrelang schon. Und ich bin dabei mich zu verändern. Aber ich kann doch jetzt nicht auch noch anfangen, mich von der Angst in bestimmten Lebensfragen diktieren zu lassen. Ich bin absolut unsicher und es erscheint mir UNMÖGLICH Antworten zu finden, oder zu verstehen, was mir die Angst laut Therapeuten angeblich sagen will. WEIL ICH IMMER AN MIR ZWEIFEL. Angenommen ich wäre jetzt zu hundert Prozent überzeugt, mein Mann täte mir nicht gut und er trage zu meiner Angsterkrankung bei und ich würde mich dann distanzieren- dann ginge es mir hinterher höchstwahrscheinlich wirklich gut. Wenn ich aber zweifel hätte, würde sich gar nichts ändern,wenn ich mich zurückziehe, da bin ich mir sicher. Ich wünschte, ich könnte für mich selbst entscheidungen treffen und an etwas glauben, anstatt immer nur zu zweifeln :(

Liebe Starrily,

ich dank Dir ganz arg, für Deine Worte!!! Danke, dass Du Dir Zeit genommen hast. Manchmal denke ich wie Du es geschrieben hast. Ich habe wirklich viel getan- auch ausserhalb der Therapie. Nicht zwingend um mich zu ihm hin zu entwickeln, sondern vor allem, weil ich mir eingestanden habe, große Defizite zu haben, mit denen ICH niemals glücklich werden könnte. Ich denke, auch mein Freund, pardon- hab mich noch nicht dran gewöhnt- Mann hat vieles getan, aber auf einer völlig anderen Ebene. Er arbeitet, um uns ein schönes Leben zu ermöglichen. Er ist aus dieser Starre Lethargie erwacht, die er zeit seines Lebens mit sich herum geschleppt hatte. Macht ihm etwas Spass, dann packt er es auch an. Er trägt eine Menge Verantwortung, auch aufgrund meiner Erkrankung und ist wirklich hilfsbereit und unterstützt mich nahezu bedingungslos. In anderen Belangen ist er eben so geblieben, wie er war und hat nichts dazu gelernt. Dadurch, dass er ein unbeschwerter Mensch ist, der alles was schief läuft auch sofort abhakt, ist er nie wirklich nieder niedegeschmettert. Was ja schön ist, aber eben auch dafür sorgt, dass sich nichts wirklich ändert. Weil er sich keine Gedanken macht.

Ob er keine Achtung vor mir hat weiß ich nicht. Er verhält sich ja allen Menschen gegenüber so. Nach meiner Einschätzung ist es zwar nicht böswillig, aber eben egoistisch.

Ich rede manchmal auch in der Therapie über uns.

Danke auch Dir, liebe Tylli!!!

Stellt euch vor, gerade habe ich statt beruhigender Worte, oder einen Rat noch ordentlich eins auf den Deckel bekommen, von meinem Therapeuten, weil ich Gestern mit Jemanden ohne ihn zu fragen einen Termin getauscht habe. Er wusste natürlich nicht wie schlecht es mir geht, weil ich dann sagte es hätte sich erledigt- aber jetzt habe ich deswegen grad einen Heulkrampf ohne gleichen bekommen. Alles läuft schief und Morgen mag ich gar nicht hingehen, wo es mir gerade doch eh wieder so unheimlich schwer fällt

 
.... Nun habe ich es doch nicht geschafft, nicht nachzusehen ob Jemand geantwortet hat
rolleyes.gif
:D :D :D :D

Ist eigentlich in der Therapie mal mit dir über das Thema "loslassen" gesprochen worden? Angst hat sehr häufig mit "nicht loslassen können" zu tun. Das fiel mir jetzt gerade bei deinen Worten "Wenn es so ist, dann muss ich dafür sorgen, dass mich solche Dinge nicht mehr so treffen können, denn ich werde mih- solange ich in Beziehung zu Jemanden stehe- ja letztendlich nie davor schützen können. Aber wie? " Wenn man sich schützen will, kann man auf der anderen Seite irgendwelche Sicherheiten nicht loslassen (ganz pauschal gesagt).

 
Hallo meine Liebe

Schwierig dir etwas zu raten. Du tust ja eingentlich bereits das richtige. Du arbeitest an deinen Ängsten und Depressionen und lässt dir helfen. Ich habe einige Erfahrungen gemacht, genau so wie du. Habe meine Ängste über die Liebe kompensiert. Das ging einige Male schieff und ich war kurz vor einem zusammenbruch. Deswegen kann ich nun nicht weiter darauf eingehen, es bringt dir momentan nichts und du würdest es vermtulich auch nicht annehmen. Ich denke, du musst Schritt um Schritt vorwärtsgehen. Eine grosse Motivation mit deinem Kind und vielleicht mit deinem Partner.

Wenn du die Angst loslassen kannst, fällt das Gewischt ab, dass dich runterzieht. Ich wünsche dir alles Liebe und Gute Daniel

 
Liebe Tylli,

danke- ich kann tatsächlich nichts los lassen. Ob es um meine alten Rattan-Sofas geht, oder um einen Pulli, den ich eigentlich niemals gern getragen habe. Ganz schlimm ist es mit Menschen. Vier Jahre war ich unfähig, meinen Freund gehen zu lassen, obwohl er es wollte und mich misshandelt hat. Auch mein Freundeskreis besteht zu 98 % Prozent aus Menschen, die ich mindestens mein halbes Leben kenne.

Ich habe keine Idee, warum es so ist. Mein Therapeut sagt, dass man die Angst, die Erkrankung erst loslassen kann, wenn man sie nicht mehr benötigt. Er sagt, solange man daraus noch Vorteile zieht, wird man unterbewusst daran festhalten.

Ich ahne, dass ich mich dahinter verstecke. Ich glaube, dass ich zB. hoffe, dass ich in diesem hilflosen Zustand nicht verletzt werde und möglichst nicht verlassen. Man nimmt Rücksicht auf mich. Ich erkenne darin langsam auch etwas bewusstes, Zb meine Angst den lügen meines Freundes nachzugehen. Und Gedanken wie "ist doch egal was er treibt, hauptsache er bleibt!"

Ich mag mich so nicht. Ich will diese Krankheit loswerden, sie hat mir soviele furchtbare Jahre beschert, eigentlich die besten meines Lebens, die dafür draufgegangen sind. Ich würde mich NIEMALS bewusst dafür entscheiden. Aber ich weiß auch nicht, wie ich mich dann dazu bringen kann sie endlich zum Teufel zu jagen...

Lieber Daniel,

danke für Deine Antwort. Es geht Dir also wieder besser? Das freut mich sehr. Vielleicht magst Du doch etwas erzählen, ich würde mich sehr freuen. Ich bemühe mich darum, es wirklich aufzunehmen und vielleicht kann ich etwas umsetzen! In jedem Fall wäre es toll, sich auszutauschen.

Ganz liebe Grüße

 
Liebes Forum!

Ich (26 Jahre alt) und meine Mann (24 Jahre alt) sind seit 5 Jahren ein Paar und seit einem knappen halben Jahr verheiratet. Wir wohnen gemeinsam und haben einen kleinen Sohn (3 Jahre).

Einfach war unsere Beziehung von Anfang an nicht(erschwerte Bedingungen), allerdings kann ich mit Stolz behaupten, dass sie durchaus gereift ist und wir beide an ihr gewachsen sind.

Ich setze mich sehr intensiv mit mir und meinen Beziehungsproblemen auseinander, alleine schon im Rahmen einer Therapie, die ich wegen meiner Angsterkrankung mache (eine der erschwerdenden Umstände ;) )

Aber es gibt da zwei Kernpunkte, bei denen ich nicht mehr weiter weiß und die unsere Liebe zueinander ernsthaft gefährden. Ich bitte ganz arg um Hilfe, denn ich fürchte ich bin so verstrickt, dass ich nicht im geringsten zur objektiven Betrachtung fähig bin.

1. Rolleneinnahme

Wenn mein Mann, mein Sohn und ich Zeit miteinander verbringen, Familie sind, dann passiert es beinahe unmerklich und automatisch, dass mein Mann immer wieder aus der "Vaterrolle" schlüpft und statt dessen die eines.... wie soll ich sagen... eines rebellierenden Teenagers einnimmt, der sich an mir reiben möchte. Ich weiß nicht, wie ich es besser ausdrücken soll. Nicht nur, dass ich auf einmal die Verantwortung trage (gefragt werde, wann es essen gibt, darum bitte, das aufgeräumt wird, nicht so wild getobt wird, vor dem essen bitte nichts Süßes mehr angerührt wird etc) was sich ja auch irgendwie daraus ergibt, dass ich in Sachen Haushalt und Kind die größere Routine habe und soweit auch okay ist, nein- mein Mann beginnt mich zu provozieren, versucht sich um Dinge zu drücken, die getan werden müssen und lässt seinen Frust, dass ich ihn darauf hinweise an mir aus. Das nervt und ärgert mich nicht nur, sondern lässt mich auch verzweifeln!! Denn ich habe als Kind immer dieser unterdrückten Spannungen, diese Anspannung und viel Streit in meiner Familie erlebt- die nun wohl auch mein Sohn spürt, obwohl ich mir doch so sehr Harmonie und liebevollen Umgang für ihn wünsche.

Nachdem ich lange Zeit an das Verständnis meines Mannes appeliert habe, relativ erfolglos (er gibt zwar vor mich zu verstehen, verändert jedoch nichts) habe ich mir unzählige Kompromisse erdacht (ich nahm an, das Problem sei einfach unser unterschiedliches Verständnis von Ordnung) und mich schliesslich versucht zu zwingen, MICH zu ändern. Ich wollte unbedingt gelassener werden, nachgiebieger, nicht kleinlich. Also habe ich mir Morgens Wecksprüche in mein Handy gespeichert wie " Deine Familie braucht Dich, es kommt auf Dich an, Du musst gelassen sein und für Harmonie sorgen" oder ich habe mir überall Zettel aufgehängt. Vor allem aber mir immer wieder das Gefühl meines Sohnes vor Augen geführt und war fest gewillt zu lernen, alles zu schlucken.

Vor langer Zeit wurde mir dann bewusst, dass wir hier während der Familienzeit wie schon erwähnt festgefahrene Rollen einnehmen. Das schlimmste daran ist, dass mein Mann mich provoziert und eine völlig andere Ebene hat als ich, die versucht verantwortungsbewusst und erwachsen zu agieren. Er sabotiert mich förmlich immer wieder.

Wenn wir uns beispielsweise aufteilen, ich habe den kleinen vorgelesen und ihm den Schlafanzug angezogen. Dann putzt J. ihm huschi huschi die Zähne und will ihn ins Bett stecken. Obwohl er es langsam wirklich besser wissen müsste, cremt er den Kleinen nicht ein. Also rufe ich "Hey, habt IHR euch eingecremt?" (extra munter defensiv) und J. anstatt das eben nachzuholen, denn wir wollen ja beide das Beste für den kleinen (der schlimme Haut hat, an den Bäckchen, darum ist eincremen wichtig) ist er völlig genervt und wütend. Macht es zwar dann aber SCHWUPS, da ist sie schon, gereizte Stimmung. Keine Frage, eine Kleinigkeit, die schnell verfliegt- wenn sich nicht eins ans andere reiht. Etwa wenn ich darum bitte (zum hundertsten Male) dass er an den Tisch rücken möge, damit er nicht den ganzen Boden vollkrümelt (er isst wie Krümelmonster) dann rollt er mit den Augen, gibt patzige Antworten, rutscht extra laut mit dem Stuhl heran etc.

DAS NERVT!!! Denn so geht es in einer Tour. Immer, als wenn ich damit persönlich Kritik an ihm übe, oder ihn drangsaliere, oder mit Absicht schickaniere. Dabei geht es doch nur um ganz sachliche Dinge, die wie gesagt getan werden müssen, wenn man ein gewisses Verantwortungsgefühl hat. Vor allem in Bezug auf den Kleinen.

Es mag albern klingen, aber dieses Verhalten, welches sich durch unsere ganze gemeinsame Zeit zieht und immer wieder für Stress sorgt, es macht mich FERTIG.

Er benimmt sich oft wie ein trotziges Kind. Spielt an seinem Handy, obwohl er doch unserem Sohn vorlesen wollte und wenn ich ihn bitte, das später zu machen bekomme ich natürlich seinen ganzen Frust ab. Auch, wenn er dem Kleinen ein Nutellabrot kurz vor dem Essen mache und ich ihm sage, dass es bis nach dem essen warten muss, sieht er es zwar ein, aber reagiert trotzdem genervt. Es ist immer diese "Räum Dein Zimmer auf" "Nein, mach ich nicht Stimmung"

Er hat nicht den geringsten Anspruch, dass es ordentlich bleibt, ein fester Tagesablauf statt findet, oder sonst etwas. Ich weiß nicht, wie ich es besser erklären soll.

ICH FÜHLE MICH AUF PUBERTÄRE WEISE BEKRIEGT und weiß nicht, was ich dagegen tun soll.

Das ganze gipfelt auch nicht selten in Situationen, in denen er mich auch vor dem Kleinen auf subtile Weise zu treffen versucht (und damit natürlich auch unseren Sohn leider trifft) indem er Streigespräche einfach fortführt, obwohl ich gebeten habe, diese erst mal abzubrechen. Ich habe immer das Gefühl er lässt sich total gehen, weil er davon ausgeht, dass ich alles neutralisiere, oder STOP sage, wenn etwas nicht vertretbar ist, in welcher Hinsicht auch immer. Das stresst mich so ungemein und es kann kaum WIR- Gefühl aufkommen.

Was mich zum Beispiel auch schon richtig aggressiv macht, ist, dass ich hier immer der Wecker bin. J. wacht durch einen normalen Wecker kaum auf (ausgenommen, wenn er was schönes vor hat) und darum übernehme ich diesen Part. Aber dagegen habe ich eine richtige Aversion entwickelt, denn es dauert ewig, bis mein Mann sich dann endlich erhebt. Ich sage dann "bitte steh auf, es ist schon....." und er sagt ja, bleibt aber liegen. Dieses Spielchen wiederholt sich unzählige Male und irgendwann hab ich dann schon von vorneherein keine Geduld mehr, weil es mich so ägert, dass er mir diesen nervigen Ablauf jeden Morgen zumutet. Auch hier habe ich mir schon mehrere Lösungen einfallen lassen. Er darf immer noch zehn Minuten schlafen, nach dem Wecken, damit das aufstehen nicht so hart ist. Oder er soll als erstes auf dem Balkon eine rauchen und in Ruhe seinen Kaffee trinken, damit es angenehmer ist. Aber alles führt immer wieder dazu, dass ich immer wieder zum Bett gehe und ihm sage, dass er aufstehen muss. Daran ärgert mich eben wieder besonders, dass ich das Gefühl habe, er lässt sich völlig gehen, weil ich ihn ja schon irgendwie wach machen werde, aber auf mich und ob mein Morgen so nicht auch total blöd anfängt, wird keine Rücksicht genommen.

2. Keine körperliche Nähe mehr

Ich kann- und das hängt wohlmöglich wesentlich mit Punkt 1 zusammen- kaum noch körperliche Nähe ertragen. Die Ablehnung geht teilweise schon so weit, dass ich mich fast ekle. Das sind Gefühle, die ich nicht unterdrücken kann, obwohl ich möchte, dass alles gut ist und ich meinen Mann nicht verletzen möchte.

Ich kenne solche Gefühle schon aus meiner Kindheit, obwohl ich- bis auf ein unangenehmes Erlebnis- nie etwas schlimmes erfahren musste. Aber in diesem Ausmaß habe ich es noch nie erlebt und stehe dem VOLLKOMMEN hilflos gegenüber. Ich weiß nicht, was ich tun kann um dies zu ändern.

Ich wäre sehr, sehr dankbar über Denkanstöße :(

 
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Er benimmt sich oft wie ein trotziges Kind.
Weil du ihn so behandelst. Du gängelst, bevormundest, entmündigst ihn.

Versuch doch mal, nicht danach zu gehen, WIE er etwas macht, sondern DAS er es macht. Wie er zu dem Ergebnis kommt, spielt keine Rolle.

Mal als blödes, abstraktes Beispiel: Er soll Kaffee kochen. Du würdest das Kaffeepulver in die Maschine füllen, Wasser in die Maschine füllen und den Knopf anstellen. Er würde aber z.B. den Kaffee vorher auf den Tisch schütten, die Krümel abzählen, die abgezählten Krümel in die Maschine tun, die anderen wieder in die Dose zurückschütten, anstatt Wasser aus der Wasserleitung zu nehmen, würde er das teure Quellwasser aus der Flasche aus dem Reformhaus nehmen - und dann würde er den Knopf anstellen und der Kaffee wäre in ein paar Minuten.

Beides nennt man "Kaffee kochen" - aber jeder hat es anders gemacht. Der Weg zur ersten Tasse Kaffee hat nicht gezählt, nur das Ergebnis.

Überdenk das Beispiel mal, ob du mit so einer Möglichkeit leben könntest.

Und mal das Beispiel mit dem Eincremen. Kannst du nicht auch damit leben, dass es ihm vielleicht noch eingefallen wäre, wenn der Kleine im Bett gelegen hätte? Wäre es sooo schlimm gewesen, wenn er es nachgeholt hätte? Euer Junge ist 3. Vielleicht hätte er selbst daran gedacht und hätte den Papa drauf aufmerksam gemacht.

Du nimmst ihm völlig die Möglichkeit, bestimmte Abläufe zu lernen. So wie du agierst, sagt er sich, dass du das ja sowieso wieder bemängeln wirst. Er braucht sich gar keine Mühe geben. Du gibst ihm ja nicht mal die Chance, sein Fehlverhalten zu korrigieren. Einfach weil du ihn sofort auf seine Fehler hinweist. Da kann er nicht drüber nachdenken, ob er nicht vielleicht doch noch was vergessen hat. Es kann sogar sein, dass er darauf "wartet", dass du etwas sagst, wenn er was macht, und konzentriert sich nicht auf die Handlung sondern darauf, wann eine Kritik von dir kommt. Kann bei ihm auch unbewusst ablaufen. Einfach weil es schon zu sehr bei ihm gespeichert ist, dass "Handlung = Kritik" bedeutet.

Das ganze gipfelt auch nicht selten in Situationen, in denen er mich auch vor dem Kleinen auf subtile Weise zu treffen versucht, indem er Streigespräche einfach fortführt, obwohl ich gebeten habe, diese erst mal abzubrechen.
Ja, er versucht gegen dich anzukommen. EINMAL Recht zu haben, EINMAL richtig zu liegen.

(und damit natürlich auch unseren Sohn leider trifft)
Liebe Mia, du brauchst das hier nicht so anschuldigend vorbringen und dass Kind vorschieben. :nono: Wenn zwei sich streiten, ist selten nur einer daran schuld. Überdenk mal deinen Part dabei. :cool: Du triffst das Kind genauso wie er.

Lies dir mal dein Posting genau durch. Lies es dir mal mit den Augen einer anderen durch. Wie würdest du das lesen, wenn es eine andere Userin geschrieben hätte?

Du schreibst, dass du deine Beziehungsprobleme in der Therapie aufarbeitest. Hat da die Therapeutin schon einmal davon gesprochen, dass du in einer Perfektionsfalle steckst? Wenn nicht, solltest du es mal erwähnen. Das führt sehr häufig zum Burnout - worauf du so richtig deftig zusteuerst. Reiß das Ruder noch rum - deinem Kind zuliebe.

 
hallo miaflorentine,

ich habe die gleiche vermutung wie tylli, aber ich kann auch dich verstehen, denn so einen kleinen perfektionsdrang habe ich auch.

allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass du dir von deinem mann wünschst, dass er anstatt dich so zu bekämpfen (und tylli schildert ja gut seine sichtweise) das ruder in die hand nimmt und nicht DU immer agieren musst.

dass er auf dich zukommt, dich in die arme nimmt und in ruhigem ton sagt, keine bange liebling ich mach das schon (zb mit dem eincremen), überlass das mir, vertrau mir. dann würdest du auch ruhiger werden, lernen mit deinem perfektionismus umzugehen und auch mal loslassen zu können.

du willst einfach die kontrolle abgeben und das kannst du so wie sich dein mann in deinen augen benimmt, einfach nicht.

bei euch ist die waage aus dem gleichgewicht.

versuch erstmal an dir zu arbeiten, einfach loszulassen. du kannst sein problem nicht bearbeiten. aber ich denke auch, dass wenn du erstmal dein ding alleine machst, er dann raum und platz zum agieren hat und du ihm somit die chance gibst, aus seinem kreis auszubrechen, indem du es zuerst tust.

die beste erziehung und größte inspiration ist es, vorzuleben.

lass los, hab keine angst, wenn mal nicht gepudert wird, dann eben nicht. aus fehlern lernt man. zeig ihm dein vertrauen, zeig ihm, dass wenn er mal einen fehler macht, du ihn trotzdem liebst.

und noch etwas: bitte nicht alles in dich hineinfressen und auf gute miene machen (dein harmoniedrang), sondern ehrlich kommunizieren.

sag ihm, dass er dir wie ein teenager vorkommt und ob ihr das problem nicht auf einer gemeinsamen ebene lösen könnt, sprich erwachsene gespräche.

du musst nicht den lockvogel spielen, der ihn aus dem bett holt. er sollte seine eigene motivation haben, um aufzustehen. wenn er das nicht tut, dann ist das nicht deine aufgabe. mach es dir nicht zur aufgabe. sag ihm, was dir an ihm stört, lass ihn dir sagen was ihm an dir stört. etc.

nimm dir selbst die last ab, warte nicht bis er sich plötzlich ändert und es tut.

wie lässt man einen teenager wachsen? vielleicht anstatt ihn weiter zu bemuttern und sich zu verbiegen indem man ihm vorlebt was es heißt verantwortung zu tragen und ihn für seine entscheidungen zu respektieren.

indem man ihn wie einen erwachsenen behandelt.

alles liebe

edit: noch eine frage, wann fing dieses 'teenagerbenehmen' denn an? schließlich kennt ihr euch doch schon so lange und seid zusammen, und das kind ist ja auch schon einige jährchen jung.

 
Immer, als wenn ich damit persönlich Kritik an ihm übe, oder ihn drangsaliere, oder mit Absicht schickaniere. Dabei geht es doch nur um ganz sachliche Dinge, die wie gesagt getan werden müssen, wenn man ein gewisses Verantwortungsgefühl hat.
Ich denke, dass väter einfach eine andere art von verantwortungsgefühl haben, das geht nicht so ins detail oder in eine andere richtung. Aber ehrlich gesagt solltest du nicht so streng mit ihm und auch nicht mit dir sein. Du neigst wirklich zum perfektionismus, sieh die dinge mal ein wenig entspannter, lockerer.

Ich finde auch nicht, dass ER sich wie ein teenager benimmt, sondern eher Du dich wie seine mutter, mich würde es zu tode nerven, wenn ich so einen partner hätte, der ständig an mir rumnörgelt...

Vielleicht gibt es eine möglichkeit, um den alltag ein wenig zu entzerren,indem ihr euch aufschreibt was stört und dass ihr euch einmal die woche eine stunde zeit nehmt, in der ihr euch gegenseitig erzhählt, was eurer meinung nach beim anderen schief lief, und nicht ständig, während des tages.

Ich halte alle deinen aufgeführten beispiele als nicht so sehr besonders in einer jungen ehe mit kleinkind, das muss sich auch noch einspielen, wer welche dinge besser kann und eben auch zur zufriedenheit aller macht.

Und das mit dem nicht aufstehen: Lass ihn doch einfach liegen!! Soll er mal richtig verschlafen, da würde ich mir gar keinen kopf machen. Du denkst zuviel für ihn mit...du kannst wohl nicht ertragen, wenn etwas nicht rund läuft??Aus angst vor was? Was soll passieren?

B.

 
Liebe Tylli!

Ich gebe Dir schon Recht, bei dem was Du sagst, aber Du hast mich nicht richtig verstanden, oder ich habe mich nicht verständlich ausgedrückt. Mein Mann vergisst nicht, unseren Sohn einzucremen- er möchte ihn einfach schnell fertig gemacht haben und befindet es situativ für unnötig, da er an sich denkt und schnell "feierabend" haben möchte.

Ich erinnere mich noch gut an Antworten aus einem meiner letzten Threads, der O-ton erbrachte, dass ich eine Perfektionistin bin und meinem Mann keine Chance lasse, die Dinge auf seine Weise zu erledigen. Diese Kritik habe ich mir zu Herzen genommen und die damalige Situation unter diesem Gesichtspunkt beleuchtet. Der Plan geht aber nicht auf, eben WEIL J. (noch) nicht verstanden zu haben scheint, dass es bei solchen Dingen nicht nach dem Prinzip läuft "alles unters Bett kehren und das Zimmer von Mutti als ordentlich befinden zu lassen!" - und das meine ich auf alles bezogen.

Und genau DIESE TATSACHE stört mich so sehr. Ihm wäre nicht eingefallen, dass er das eincremen vergessen hat, weil er ja ganz bewusst entschieden hat "ach, MOrgen reicht auch noch..." Mit sich selbst geht er ja genauso um, unvernünftig und oft auch verantwortungslos.

Und sicherlich bleibt es da nicht aus, dass ich ihm möglicherweise zwischendurch auch mal vorgreife. Wir hatten darüber lange Gespräche und J. hat selbst eingeräumt, dass es ihn ärgert, wenn er "wie ein Kind behandelt wird" andererseits aber auch überhaupt keine Motivation hat, sich entsprechend zu verhalten, bzw. eben nicht.

Ansonsten ist er bei Gesprächen immer sehr einsichtig--- was aber eben wenig bringt. Und es ist schwer mit jemandem ernsthaft zu reden, der Dinge sagt, WEIL SIE SCHÖN KLINGEN, oder stimmig- nach dem Motto "man kanns ja mal versuchen!"

Klar bin ich auch nicht unschuldig. Ich müsste einen Weg finden, das alles irgendwie leicht zu nehmen. Aber genau deswegen bitte ich hier um Rat, weil ich eben nicht weiß, was ich tun soll.

Ich kann mich doch nicht ständig kontrollieren und zusammen reißen, das kann doch nicht die Lösung sein und daran scheiter ich auch!

Mit dem Streit wollte ich nur deutlich machen, dass ich viele "erwachsene Impulse" habe, wie

- jetzt kommt der Kleine- verschieben wir das Gespräch auf später

- ich hebe etwas auf, dass ich fallen gelassen habe

- ich creme die rote haut unseres kindes ein

bei meinem Mann läuft alles nach dem Motto

- .... solange sie es nicht sieht....

- ach, heute reicht es auch mal so (und morgen und übermorgen...)

- Ich will jetzt aber....

- Ich bin jetzt sauer, also verpasse ich Dir eine (und das eben manchmal in der Form, dass er mit dem Streitgespräch vor dem Kleinen weiter machen will und mich vor ihm provoziert um mich damit zu treffen, weil das schlimm für mich ist und er nimmt dafür in Kauf, dass es vor dem Kleinen "eskaliert" im Sinne von ich lasse mich darauf ein)

so in dieser Art. Da ist es doch UNMÖGLICH nicht in diese Mutter-Rolle zu rutschen. Wobei ich ja nicht mal "fürsorglich" werde, sondern einfach nur sauer und genervt. Wobei ich sagen muss, dass meine Mutter auch wenig mütterlich war und ich als Kind immer sehr ungeduldig behandelt wurde.

Ja, ich habe mit meinem Therapeut schon öfter gesprochen, wir haben auch schon Gespräche zu dritt geführt. Mein Therapeut teilt meinen Eindruck weitestgehend, hat allerdings auch aufgedeckt, das es Tage gibt, an denen ich ein erhöhtes Ordnungsempfinden habe. Der Haushalt an sich ist hier aber doch gar nicht mein Problem, den führe ich eh alleine.

Ich fühle mich hilflos, angesichts der provokanten Haltung.

Liebe Heartflower!

Ich bin überhaupt keine Perfektionistin. Bei mir ist es ordentlich- mehr nicht. Was zutrifft ist, dass die Dinge an Tagen, an denen meine Krankheit schlimm ist alle ihren Platz brauchen, das gibt mir Sicherheit. Aber ich habe gelernt diese Tage zu erkennen und sie meinem Mann gegenüber zu benennen. Meine geschilderten Probleme haben damit wenig zu tun.

Klar, wir wohnen seit 5 Jahren zusammen und die Probleme bestanden von Anfang an. Aber seit wir die Verantwortung für ein Kind tragen und es nicht mehr nur um uns geht, hat sich die Lage rapide verschärft.

Ich bin allerdings allein, mit meiner Entwicklung, was diese Probleme betrifft.

Versteht ihr nicht, dass es nicht darum geht, dass ich will, das mein Mann perfekt ist und die Dinge tut, wie ich sie tue- er soll sie nur überhaupt tun. Er muss nicht den mütterlichen Blick haben, auch nicht den Hausfrauenblick, sowie ich nicht seinen "Finanzblick" habe. Aber er muss selbst Ansprüche entwickeln und einer davon muss sein, das unser kleiner gut versorgt ist. Und, dass er auf sich selbst achtet. Und, dass er mir nicht einen Haufen zusätzliche Arbeit macht, nur weil er unwahrscheinlich bequem und ignorant ist, was den Haushalt betrifft.

Ich fühle mich selbst unsicher als mutter. Ja, ich wünschte oft ich wäre selbst noch ein Kind und könnte mich in ein Familiengefüge einfügen. Ich habe keine Kraft ihn noch mitzutragen, obwohl er selbst ein erwachsener Mann ist!!!!!!!!!!

Was Gespräche angeht- da führen wir ganz gute, aber relativ sinnlose, was eine Verbesserung betrifft. Siehe bitte oben.

Hallo B25

Ich habe ihn schon öfter knallhart verschlafen lassen. Aber in den meisten Fällen schneide ich mir damit selbst in den Hintern, weil er dann den Kleinen nicht zum Kiga bringen kann, bevor er ins Büro fährt. Und das kann ich derzeit leider nicht selbst.

Ich kann es sehr gut akzeptieren, dass Väter ein anderes Gefühl von Verantwortung haben. Nur muss eben wie der Name schon sagt trotzdem VERANTWORTUNG da sein. Die er nicht hat- auch nicht für sich.

Ich verstehe, dass mein Part sein muss, ihn auf soetwas liebevoll hinzuweisen, wenn es sein muss. Aber wenn mir dann nur Bockigkeit entgegenschlägt, dann ist meine Geduld erschöpft :(

 
Ein langes Posting, ich hoffe, es ist okay.

Mein Mann vergisst nicht, unseren Sohn einzucremen- er möchte ihn einfach schnell fertig gemacht haben und befindet es situativ für unnötig, da er an sich denkt und schnell "feierabend" haben möchte.
Nein, hab ich falsch verstanden. War ein Lesefehler von mir.

Aber dann finde ich deine Kritik noch unangebrachter. Spielt es wirklich eine Rolle, wie schnell er es macht?

Du musst schlicht und einfach akzeptieren, dass er manches anders macht als du. Er ist nicht du. Er ist ein anderer Mensch. Ich kenne auch dein Problem. Ich hab das am Anfang meiner Selbständigkeit gehabt. Ich wollte den Mitarbeiter vorschreiben, wie sie was zu machen haben. Aber bis auf´s I-Tüpfelchen. Du wirst dir nicht vorstellen können, wie es ist, wenn einem die nackte Existenzangst aus der Firma grüßt, nur weil die Mitarbeiter kündigen und man weiß nicht warum. Aber ich hab es dadurch ganz schnell gelernt, dass jeder Mensch eine eigenständige Persönlichkeit ist, dass jeder Mensch anders ist, dass ich das zu akzeptieren hab – und mich danach richten muss, sonst wäre die ganze Firma den Bach runter gegangen.

Ja, liebe Mia, Menschen sind denkende Wesen und wollen mal selbst entscheiden können, wie sie etwas tun. Schreibst du es immer anderen vor, verlieren sie jede Eigeninitiative. Und dann wird alles husch-husch erledigt, weil es ja eh egal ist, wie´s gemacht wird. Es kann keine Eigeninitiative angewandt werden, was aber jeder Mensch braucht.

Und das passiert bei dir. Mit deinen „Vorgaben“ knebelst du ihn so sehr, dass ihm jegliche Lust vergeht, überhaupt noch etwas für dich und seine Familie tun zu wollen. Ja, das ist Teenager-Verhalten, aber wie schon meine Vorrednerinnen geschrieben haben, lässt man auch mal einen Teenager machen.

Du wirst noch nicht mit Kindern und Jugendlichen zusammen gearbeitet haben. Aber es ist ungeheuer schwer, als Erwachsener zuzuschauen, wenn sie – aus der Sicht des Erwachsenen – Mist machen (sie empfinden es aber richtig, weil sie eben noch nicht die Erfahrung haben), zu merken, dass ja eigentlich gar nicht das rauskommt, was ursprünglich rauskommen sollte, aber dann die Freude und den Stolz der Kinder zu spüren, dass sie das Problem ganz alleine gelöst haben. Dann kann man nur sagen „Schei… doch darauf, dass nicht das rausgekommen ist, was rauskommen sollte – Hauptsache, die Kinder haben ihren Erfolg und sind stolz darauf.“

Liebe Mia, das nennt man Erfolgserlebnis. Das, was du deinem Mann nimmst. Er hat keine Erfolgserlebnisse mehr im Alltag mit dir. Zu was soll er sich da Mühe geben?

Diese Kritik habe ich mir zu Herzen genommen und die damalige Situation unter diesem Gesichtspunkt beleuchtet. Der Plan geht aber nicht auf, eben WEIL J. (noch) nicht verstanden zu haben scheint, dass es bei solchen Dingen nicht nach dem Prinzip läuft "alles unters Bett kehren und das Zimmer von Mutti als ordentlich befinden zu lassen!" - und das meine ich auf alles bezogen.
Nein, liebe Mia, ER muss nix begreifen. Bei solchen Ratschlägen musst DU begreifen, dass du Fehler machst. Das willst du dir nicht eingestehen. Du musst ihn so akzeptieren, wie er ist. Wenn er mal Mist macht, weil er etwas unters Bett gekehrt hat, dann muss er den Mist auch selber ausbügeln. Aber mal ehrlich: So etwas sagt man bei Kinder. So etwas sagt man nicht mehr bei einem erwachsenen Menschen. :nono: Das hat aber nix damit zu tun, dass er wie ein Kind ist, nein, das hat etwas damit zu tun, dass du ihn nicht akzeptieren kannst.

Und genau DIESE TATSACHE stört mich so sehr. Ihm wäre nicht eingefallen, dass er das eincremen vergessen hat, weil er ja ganz bewusst entschieden hat "ach, MOrgen reicht auch noch..." Mit sich selbst geht er ja genauso um, unvernünftig und oft auch verantwortungslos.
Ja, das sind DEINE Ansichten. Ihm gefällt es aber vielleicht, so zu leben. Sonst würde er nämlich etwas ändern. Wenn ein Mann gerne in einem Hemd geht und das aus der Hose heraushängen lässt, weil es ihm so gefällt, DANN IST DAS EBEN SO. Dann ist ER so. Aber nur weil dir das vielleicht nicht gefällt oder der Nachbar was dagegen hat, wird er sich nicht ändern. Hat er auch nicht zu machen. Du wirst keinen Sportler in Schlips und Anzug kriegen. Einfach weil er sich dann nicht wohlfühlen würde. Das ist das, was einen Menschen ausmacht: Das Individuelle. Das versuchst du bei ihm zu killen, indem er deine Verhaltensweisen übernehmen soll. Und dagegen sträubt er sich.

Und sicherlich bleibt es da nicht aus, dass ich ihm möglicherweise zwischendurch auch mal vorgreife. Wir hatten darüber lange Gespräche und J. hat selbst eingeräumt, dass es ihn ärgert, wenn er "wie ein Kind behandelt wird" andererseits aber auch überhaupt keine Motivation hat, sich entsprechend zu verhalten, bzw. eben nicht.
Perfekt! :klatsch: Das erzähl ich dir die ganze Zeit. :klatsch:

Ansonsten ist er bei Gesprächen immer sehr einsichtig--- was aber eben wenig bringt.
Und wann bist du einsichtig? :cool: Ihr müsst es beide sein. Da kommt nämlich die Perfektionistin durch, die ja niiiieee Fehler macht. Es sind immer nur die anderen.

Klar bin ich auch nicht unschuldig. Ich müsste einen Weg finden, das alles irgendwie leicht zu nehmen. Aber genau deswegen bitte ich hier um Rat, weil ich eben nicht weiß, was ich tun soll.
Direkt können wir dir da nicht helfen. Das könnte eine Therapeutin. Deswegen hatte ich auch nach ihr gefragt. Es hat etwas mit dem leidigen Thema „loslassen“ zu tun. Alte Ansichten überprüfen und über Bord werfen. Sich zu fragen „Geht es auch anders?“.

Ich weiß ja nicht, ob du schon mal richtig krank warst und fast bewegungslos dagelegen hast. Wo du nix weiter machen konntest. In so einer Phase merkt man, wie kompliziert man sein Leben gestaltet hat – und wird auf schmerzhafte Weise lernen müssen, dass es auch einfacher gehen MUSS. Es MUSS einfach sein. Vielleicht warst du schon einmal in der Lage. Wenn nicht, versetz dich doch mal in die Situation, wenn du plötzlich ans Bett gefesselt wärst. Was wäre dann? Müsste nicht plötzlich vieles einfacher gehen? ;)

Wenn du dich über jede Kleinigkeit aufregen würdest, würde das deinen Heilungsprozess hinauszögern. Das hältst du vielleicht noch 2 Wochen aus, aber ab der 3. zeigt dir dein Körper ganz deutlich, dass du die Aufregung mal runterfahren musst.

Ich kann mich doch nicht ständig kontrollieren und zusammen reißen, das kann doch nicht die Lösung sein und daran scheiter ich auch!
Doch, genau DAS musst du. Und das kannst du auch. Nämlich indem du mal DICH beobachtest und nicht immer ihn.

Mit dem Streit wollte ich nur deutlich machen, dass ich viele "erwachsene Impulse" habe, wie- jetzt kommt der Kleine- verschieben wir das Gespräch auf später

- ich hebe etwas auf, dass ich fallen gelassen habe

- ich creme die rote haut unseres kindes ein
Da hab ich aber eine gaaanz andere Meinung.

1. Jetzt kommt der Kleine.

Eine komplett falsche Einstellung. Ich weiß jetzt zwar nicht so richtig, wie du es meinst, aber ich beleuchte mal beide Möglichkeiten. Zum einen: Mit deinem Jungen muss irgendwas gemacht werden. Gebadet werden, ihm das Essen fertig gemacht werden. Aber, liebe Mia, DAS weißt du vorher, wann diese Zeiten sind. Du nimmst dir also sozusagen für dein Kind „frei“. Diese Zeiten sind nur für dein Kind reserviert. ABER… Welche Zeit ist für deinen Mann reserviert? Habt ihr mal die Zeit, in der ihr euch zusammensetzen könnt und das Essen für den Kleinen erst ein einer halben Stunde dran ist?

Meinst du es so, dass Sohnemann angerannt kommt und etwas von dir will, während du dich mit deinem Mann unterhältst, hast du deinem Sohn Grenzen aufzuzeigen. Er muss lernen, wenn sich zwei Menschen unterhalten, dass er da auch mal einen Moment warten muss. Und das kann er auch schon mit 3!!! Dazu gibt´s verschiedene „Erziehungstheorien“ – bei mir sind es Erfahrungen, dass das auch ein Kind schon begreift und begreifen MUSS. Denn in der Zukunft wird ihm das eine wertvolle Hilfe sein.

Vielleicht behandelst du deine Mann einfach mit zu wenig Respekt und Achtung. Stellst ihn zu oft hinten an.

2. Aufheben...

Warum? Lass es liegen. Soweit das natürlich mit einem Kind geht. Aber vielleicht sagt ihm auch irgendwann mal der Kleine, was er für eine Schlampe ist. So etwas zeigt oftmals mehr Wirkung, als wenn´s die eigene Frau sagt. ;)

3. Die Haut...

Naja, das hat er ja gemacht. Wenn er sich mal mit einem Zentimeter Creme verrechnet hat, sollte das kein Beinbruch sein. ;) (Das Thema "eincremen" kannte ich auch bei einer Schwester von mir. ;) Ein ewiges Streitthema. Viele Jahre später konnte sie nur drüber lachen, wie pedantisch sie damals mit der cm-Angabe für den Creme-Popo umgegangen ist. ;) )

bei meinem Mann läuft alles nach dem Motto- .... solange sie es nicht sieht....

- ach, heute reicht es auch mal so (und morgen und übermorgen...)

- Ich will jetzt aber....

- Ich bin jetzt sauer, also verpasse ich Dir eine
Er hat dir sein Verhalten begründet. Wir zeigen es dir auch auf. Mehr kann man echt nicht machen.

(und das eben manchmal in der Form, dass er mit dem Streitgespräch vor dem Kleinen weiter machen will und mich vor ihm provoziert um mich damit zu treffen, weil das schlimm für mich ist und er nimmt dafür in Kauf, dass es vor dem Kleinen "eskaliert" im Sinne von ich lasse mich darauf ein)
Dann lass dich nicht darauf ein. Lass ihn stehen. Sei ruhig. Er hört alleine wieder auf. Aber je mehr du erwiderst, umso mehr wird er weiter machen. Streiten will gelernt sein. ;)

Wobei ich ja nicht mal "fürsorglich" werde, sondern einfach nur sauer und genervt.
Verständlich. Aber da hilft wirklich Gelassenheit. Und das musst du üben. Das kannst du nicht von heute auf morgen. Aber jeder kleine Erfolg ist ein Fortschritt. So wie du ihm Achtung entgegenbringen musst, muss er das dir ggü auch. Mit einen nicht eskalierten Streit machst du ihm klar, dass du nicht so behandelt werden möchtest.

Versteht ihr nicht, dass es nicht darum geht, dass ich will, das mein Mann perfekt ist und die Dinge tut, wie ich sie tue- er soll sie nur überhaupt tun.
Lass ihn doch einfach mal machen. Einfach mal eine Woche lang das so tun lassen, wie ER es für richtig hält. Davon wird euer Kind nicht gleich verhungern oder seelisch verkrüppeln und die Wohnung wird auch nicht gleich abbrennen. Aber lass ihm doch wenigstens mal diese eine Freiheit.

Aber er muss selbst Ansprüche entwickeln und einer davon muss sein, das unser kleiner gut versorgt ist. Und, dass er auf sich selbst achtet. Und, dass er mir nicht einen Haufen zusätzliche Arbeit macht, nur weil er unwahrscheinlich bequem und ignorant ist, was den Haushalt betrifft.
Du lässt es doch gar nicht zu, dass er eigene Ansprüche entwickeln kann. Halte dich ein bissel zurück und es wird mit der Zeit besser werden.

Ich fühle mich selbst unsicher als mutter.
Dann SAG ihm das doch mal. Spiel nicht die perfekte Mutter, sondern gesteh dir auch mal eine Schwäche ein. Ich weiß, das wirst du nicht wollen, weil du Angst hast, dass du in einer gewissen Weise dein Gesicht vor ihm verlierst. Aber es könnte auch sein, dass er es dir danken wird, wenn er auch mal bei dir eine Unsicherheit spürt.

Mal einen Bezug zu deinem anderen Thread, in dem es um die Freundschaft zu dem jungen Mann ging. Hast du da nicht auch gemerkt, dass du ihm deine Wertmaßstäbe aufdrücken wolltest? Das er eben nicht so funktionierte, wie du es dir vorgestellt hast und du es haben wolltest? Dein jetziger Thread erinnert mich sehr daran.

 
Was soll ich dazu sagen!? Erst einmal ein sehr großes Dankeschön, dass Du Dir soviel Zeit genommen hast. Ich fühle mich sehr geehrt.

Weißt Du Tylli, manchmal frage ich mich, ob Du selbst so bist, wie Du es beschreibst. Du musst die absolute Traumfrau sein und das meine ich nicht ironisch. Verstehst Du so wenig, dass es schwierig ist geduldig zu sein, in dieser Situation?

Ich möchte doch lernen harmonisch mit ihm zu Leben. Ich möchte ihn auch Dinge noch mehr nach seiner Art tun lassen.

Ich kann nicht glauben, dass ich so wirke wie Du mich beschreibst und erst recht nicht, dass ich so sein soll :( Warum muss ich eigentlich alle Ansprüche fallen lassen und er muss nichts tun?

Deine Anregung nicht auf ihn, sondern auf MICH zu schauen werde ich mir auf einen großen Zettel schreiben und auch in meinem Tagebuch vermerken.

Ich weiß nicht mehr, was ich sagen soll. Ich sehe Wahrheit in dem was Du schreibst, aber ich finde, mein Mann muss sich auch Mühe geben.

Ich verstehe nicht, dass ich nicht verstanden werde. Ich will doch nicht sagen, das die Kleinigkeiten und Situationen DAS Problem sind, sondern die Einstellung meines Mannes.

Seine Eltern sagen das selbe. Aber ich muss natürlich trotzdem irgendwie lernen, ihn zu nehmen wie er ist.

Und natürlich rede ich mit ihm über meine Gefühle und Schwächen. Ich bin keine Perfektionistin und ich erschaffe auch nicht im geringsten dieses Bild bei meinem Mann.

 
Weißt Du Tylli, manchmal frage ich mich, ob Du selbst so bist, wie Du es beschreibst. Du musst die absolute Traumfrau sein und das meine ich nicht ironisch.
Nein, du siehst mich ein bissel falsch. ;) Ich sehe einige Teile von dir auch in mir (nämlich dieses teilweise perfekt sein wollen), aber auch einige Teile von ihm. Du würdest schreiend wegrennen, wenn du siehst, was ich mache, wenn ich vom Einkaufen nach Hause komme. Da landet nämlich alles zuerst einmal im Korridor. Und dann warte ich darauf, dass es von alleine in die Küche läuft. Manchmal warte ich da sehr lange. ;) Das rührt aber noch daher, dass ich vor ca. 2 Jahren noch eine kleinere Wohnung hatte und das Zeug eben schneller von der Wohnungstüre in der Küche war. ;) Ist halt ne Marotte von mir, die ich tapfer bekämpfe, aber die auch schon andere verwundert oder sogar gestört hat.

Andererseits kann ich auch schon fast pedantisch sein und bin auch sehr ordentlich. Hab aber auch meine Schlampigkeitsphasen. ;)

Ich denk, ich bin durchwachsen. =) Ein bissel von dem und ein bissel von dem. ;) Ich kenne aber deine Situation, wenn man mit dem Kopf durch die Wand will. Es gab Zeiten, da war ich dir schon sehr ähnlich. Hab aber mit den Jahren gelernt, dass es wesentlich mehr bringt, wenn man mal einen Schritt zurückgeht. Ich denke, das bringt einfach das Alter mit sich.

Verstehst Du so wenig, dass es schwierig ist geduldig zu sein, in dieser Situation?Ich möchte doch lernen harmonisch mit ihm zu Leben. Ich möchte ihn auch Dinge noch mehr nach seiner Art tun lassen.
Liebe Mia, hab doch ein bissel Geduld. :trost: Das ist ein sehr langer Prozess. Du musst mehr deine kleinen Erfolge sehen. Eben wenn eine Diskussion mal nicht in einen Streit ausgeartet ist. Das ist dann schon dein Verdienst! Und darauf kannst du stolz sein. Wenn es das nächste Mal nicht klappt, ist auch nicht schlimm. Dann aber vielleicht das übernächste oder überübernächste Mal.

Ich kann nicht glauben, dass ich so wirke wie Du mich beschreibst und erst recht nicht, dass ich so sein soll Warum muss ich eigentlich alle Ansprüche fallen lassen und er muss nichts tun?
Ja, teilweise schon. Es macht einfach den Eindruck, dass du ihn wie ein Kind behandelst. Letztendlich sind das mehr oder weniger auch Machtkämpfe. Er merkt, dass du das verzweifelst so willst und er muss manchmal ein bissel gegensteuern. Ist nicht unbedingt ein feiner Zug von ihm.

Worauf ich aber hinaus will, ist, dass DU den ersten Schritt machen sollst. Er wird von alleine nix ändern. Also ändere du dich. Das müssen keine großen Veränderungen sein. Einfach mal tapfer runterschlucken, wenn er etwas nicht so macht, wie es sein sollte. Wenn aber nicht einer von euch beiden anfängt nachzugeben, wird das nix. Da gilt der Spruch „Der Klügere gibt nach“.

Nachgeben heißt nicht, dass du irgendwie „an Boden verlierst“. Das ist nicht der Fall. Immerhin kannst du dann sagen „Ich bin den Kompromiss, nun gib dir auch mal Mühe.“ Er hat dir ja gesagt, dass er sich manchmal wie ein Kind behandelt vorkommt. Dann richte dich danach. Versuch mal, ihn wie einen Erwachsenen zu behandeln. Ich weiß, fällt dir sicherlich schwer. ;)

Ich sehe Wahrheit in dem was Du schreibst, aber ich finde, mein Mann muss sich auch Mühe geben.
Du kannst es verlangen, wenn du ein Zeichen setzt. Das mein ich. Einer muss anfangen. Er wird es nicht sein, weil er sein Verhalten okay finden wird.

Ich verstehe nicht, dass ich nicht verstanden werde. Ich will doch nicht sagen, das die Kleinigkeiten und Situationen DAS Problem sind, sondern die Einstellung meines Mannes.
Du wirst aber die Einstellung deines Mannes nicht ändern. Das ist das, was in jungen Ehen immer passiert: Der Irrglaube, dass er sich ja noch ändern wird. Wird er nicht. Er ist so. Wenn er schlampig veranlagt ist, dann ist er so. Obwohl ich nicht glaube, das er das wirklich ist.

Und natürlich rede ich mit ihm über meine Gefühle und Schwächen.
Ich finde, das ist ein entscheidender Vorteil, den ihr habt. :super:

Mir kam noch so der Gedanke, ob er nicht manche Nachlässigkeit mit Absicht macht. Wenn er keine Lust hat, weil er den Eindruck hat, dass es sowieso nix bringt, hat das m.M. nach noch nichts mit Absicht zu tun. Es gibt aber auch Männer, die müssen immer irgendwie rumsticheln, nur damit die Frau noch genervter ist, als sie es je schon ist. Achte mal darauf, ob nicht so etwas dahinter stecken könnte.

Ich bin keine Perfektionistin und ich erschaffe auch nicht im geringsten dieses Bild bei meinem Mann.
Allen Ernstes: Dieses Bild bringst du hier rüber. Ich stell mir das wirklich so vor.

PS: Verflixt! Wieder viel geschrieben.

 
liebe miaflorentine,

wir verstehen dich sehr gut, eben genau weil es uns ja sehr ähnlich ging wie dir jetzt. deshalb sehen wir das jetzt auch so von außen wie uns damals andere gesehen haben.

Hab aber mit den Jahren gelernt, dass es wesentlich mehr bringt, wenn man mal einen Schritt zurückgeht. Ich denke, das bringt einfach das Alter mit sich.
ich würde eher sagen, der einfluss ist wichtig ;) ich habe das durch meinen partner gelernt. und sooo alt bin ich ja noch nicht und wir sind auch erst knapp über ein jahr zusammen.

Versuch mal, ihn wie einen Erwachsenen zu behandeln.
genau das unterstütze ich (schrieb es ja auch oben selbst :) ).

liebe mia, wir sagen nicht, dass es leicht ist, wir wollen dir zeigen, wie es gehen kann, denn bei uns hat das gut funktioniert.

und perfektionistin hat nichts mit ordnung zu tun.

ich bin im haushalt sogar eher faul manchmal (wie tylli :D ), aber das zimmer sieht trotzdem ok aus und nur manchmal hab ich meine putzfreudigen tage.

LOSASSEN im sinne von SEIN LASSEN (wie der andere ist) ist für mich der kernpunkt deines problems und im web gibt es dazu bestimmt auch gute hinweise. muss also nicht unbedingt alles die therapeutin machen.

alles liebe und du bist eine starke frau und tolle mutter :) lass deinen partner ebenso werden, nicht durch zwang sondern durch loslassen. wenn er den willen hat, dann wird er es tun.

 
Liebe Miaflorentine,

wenn Du möchtest, schließe ich mich Deinem Lernprozess an.

Besser als Du es in Deinem Eröffnungsthread beschrieben hast, könnte ich es auch nicht ausdrücken.

Ich habe schon versucht, in meinem eigenen Thread Worte dafür zu finden, wie mein Mann mich behandelt, all die Provokationen, die kindlichen Streitereien, die er mit unseren Kindern anfängt, sogar sein Tonfall wird kindlich dabei, öfter die "Mutti" (mich) als die Böse hinstellen, wenn ihm eine Aufgabe, die ich ihm überlassen will, nicht passt, sein Schmollen, sein Extra-Anders-Handeln, weil er weiß, es ärgert mich, sein Extra-Langsam-Machen, wenn er weiß, ich warte auf ihn, sein Extra-Mies-Drauf-Sein, wenn er weiß, dass ich Besuch habe, den ich mag, nur damit er mir die Zeit mit dem Besuch versaut.

Und doch ist er es, der eine schwerwiegende psychische Störung vor 6 Jahren bekommen hat. Natürlich sagt er, ich wäre mit meiner dämlichen Art daran schuld.

Ich habe mir das sehr zu Herzen genommen und meine wie Tylli, dass ich sicherlich dazu beigetragen habe, ihn zu dem zu machen, was er jetzt als Ehemann ist - oder nicht ist.

Das Problem meines Mannes ist sicher, dass er selbstbewusste Frauen nicht abkann. Er selbst hat eine Mutter, die ständig kuscht und er ist in einer Gegend aufgewachsen, in der Kinder und Frauen eher Nebenpersonen sind und wo nur die Männer das Sagen haben (wollen).

Daraufhin muss ich mich natürlich fragen: Warum hat er dann ausgerechnet MICH gewollt? Er kannte mich vor der Eheschließung bereits 3 Jahre lang...

Jetzt verlangt er praktisch, dass ich alle meine Fähigkeiten und Talente zurückstelle, nur damit er größer erscheint. Und er tut ALLES, um mich klein zu halten.

Ab März bin ich in einer Traumatherapie. Unsere Paartherapeutin hat es mir dringend ans Herz gelegt, weil sie mitbekam, dass ich jeden kleinen Pieps, den mein Mann machte, kommentiert habe. Sie merkte, dass ich mich gar nicht mehr auf mich, auf mein Wohlergehen konzentriere, sondern nur noch auf seine Fehler. Sicher ist da auch viel Frust dabei. Aber auch viel "Eingeschlepptes" aus meiner Ursprungsfamilie.

Meine Mutter ist z.B. übermächtig und dominant, sie hat mir, als ich Kind, war, körperlich und seelisch sehr weh getan. Meine Schwester litt so sehr unter ihr, dass sie sich umbringen wollte. Und DAS muss ich aufarbeiten. Muss wissen, wer ich eigentlich bin, was und WER unter meinen eigenen seelischen Schmerzen eigentlich steckt.

Sprich: Ich muss mich selbst erst einmal heilen, bevor ich meinen Mann bevormunde, indem ich ihn "heilen" will.

Was Du jetzt alles negativ an ihm findest, siehst Du nur deswegen, weil Dir der Abstand fehlt. Ich behaupte sogar, dass Du nur noch seine Fehler sehen willst.

Bitte tritt einen Schritt zurück. Niemand provoziert freiwillig.

Wenn er die Bäckchen Eures Sohnes nicht eincremt: Der Sohn geht daran erst einmal nicht zugrunde. Er würde, wenn die Haut juckt, sowieso nachts aufwachen und Euch beiden klar machen, dass er eingecremt werden muss.

Besser wäre es noch, wenn Du es als Deinen Part akzeptieren würdest. Vielleicht empfindet Dein Mann Creme als unangenehm an seinen Händen, unbewusst... Und ist enttäuscht, dass Du es ihm trotzdem aufdrückst. Vielleicht weiß er gar nicht in Worten auszudrücken, warum er nicht gern cremt.

Vielleicht ist er abends so geschafft, dass er den Sohn gern schnell im Bett haben will. Deshalb husch-husch. Und dann kommt jemand und zwingt ihn verbal, dass er sich Zeit nehmen muss. Frage: Warum soll er sich Zeit nehmen? Damit Dein Sohn nicht leiden muss? Damit Dein Sohn merkt, dass Papa ihn liebt und sich Zeit für ihn nimmt? Traust Du deinem Sohn nicht zu, dass er sich selbst einfordert, was er will?

In diesem Moment drängst Du Mann und Sohn, dass sie einander lieben müssen, und zwar nach dem Schema, das Du vorgibst.

Ich kann hier viel erzählen, bei anderen ist das immer einfach... Bei mir jedenfalls läuft es ebenso, und auch ich muss lernen, Abstand zu nehmen und ausschließlich auf meine eigenen Bedürfnisse zu schauen. Ich habe schon von Sageslaut einige Ohrfeigen bekommen, weil sie auch der Meinung ist, ich würde meinen Mann zu sehr bevormunden und seine eigenständige Persönlichkeit nach meiner Fasson umkrempeln. Was immer Widerstand hervorruft.

 
Ich schiebe jetzt eine kurze Frage ein-Geht Dein Mann arbeiten? Hat er irgendetwas ins einem Leben was er selber bewerkstelligen muss oder ist er Dein zweites Kind, dem Du versuchst "Vater zu sein" beizubringen?

Wenn er arbeiten würde, dann müsstest Du nicht sein Wecker sein, dann müsstest Du nicht versuchen ihm Aufgaben zu geben, die eine dreifaches Miteinander ermöglichen. Dann würdest Du Deinen Kleinen nehmen und eincremen und nicht das Zubettgehen teilen, damit er auch einen Teil abbekommt.

usw. usw. Was tut er?

 
ich würde eher sagen, der einfluss ist wichtig ;) ich habe das durch meinen partner gelernt.
Würde ich niemandem empfehlen. Denn dann ändert man sich für den anderen. Wird aber nicht viel bringen. Was macht man beim nächsten Partner? ;) Sich wieder ändern? ;) Wenn man eine Veränderung nicht von sich aus, aus freien Stücken, macht, bringt das wenig. Bei Veränderungen der eigenen Persönlichkeit haben andere keine Rolle zu spielen. :nono:

 
Die Geschichte mit dem Wecken war mir wie bei Justine auch nicht ganz verständlich.

Warum weckst Du ihn?

Warum tust Du dir solche Qualen an, ihn wach zu kriegen?

Arbeitet er?

Hast Du Angst, er würde seine Arbeit verlieren, weil er zu spät auf die Arbeit kommt?

Und warum probierst Du nicht mal die Variante: "Es ist mir sch....egal, ob und wann Du aufstehst?"

 
Hallo Mia,

ich habe auch schon deinen Thread ,über deine Internetbekanntschaft verfolgt!

Und bin nun sehr überrascht denn aus diesem Thread habe ich folgende Aussagen über deinen Mann noch im Ohr:

Mein Mann nahm großen Anteil und bot seine Hilfe an, etwa einen Ausbildungsplatz.
Ausserdem liebe ich meinen Mann.
Mein Mann hat alles gelesen und mich auch wirklich ganz lieb getröstet, als ich neulich Abend so schlimm geweint habe.
Ich kann es im Moment noch nicht genau benennen.....aber mein Gefühl sagt mir das hier etwas nicht stimmt!Denn von dir kommt auf einmal so eine Aussage:

Ich verstehe nicht, dass ich nicht verstanden werde. Ich will doch nicht sagen, das die Kleinigkeiten und Situationen DAS Problem sind, sondern die Einstellung meines Mannes.
Also ich würde mal sagen das sich diese Aussagen doch sehr widersprechen!

Es gibt ganz sicher da einen Zusammenhang den ich im Moment noch nicht ganz fassen kann ,aber irgendetwas greift hier ineinander.....!!!!

Ich melde mich sicher wieder wenn das Puzzel zusammengesetzt ist!

Mein Gefühl täuscht mich selten.........

Vielleicht kannst du mir ja auch dabei helfen in dem du darüber nachdenkst!

Lg Strumpfbandl

 
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