Lieber Tranf,
Als erstes zu euerm Sohn. Es ist euer gemeinsames Kind und in seinem Interesse solltet ihr sein gewohntes Familienleben dort beibehalten wo es ist bis ihr wisst wie ihr eure Elternschaft leben wollt - als Elternpaar sowieso, als Ehepaar hoffentlich.
Was mich damals mehr verletzt hat als der Betrug selbst waren die damit verbundenen Lügen und die Tatsache, dass ich es herausfinden musste. Allerdings führte er das Doppelleben zu dem Zeitpunkt auch noch.
Habt ihr die damaligen Lügen geklärt?
Wenn deine Frau zu durcheinander ist, um sich auf das zu besinnen was ihr seit eurer Hochzeit aufgebaut habt, sollte sie ein Wochenende weg fahren. Das sollte sie möglichst auch alleine (nur notfalls mit einer bereits eingeweihten Freundin). Ziel sollte es sein, dass sie sich auf das heute besinnt und sich von der Vergangenheit nicht im Nachhinein verunsichern lässt.
Ihre Bestrebungen, dich rauszuschmeißen, sind nicht zielführend. Es macht mich eher stutzig ob bei euch nicht auch ohne diese alte Geschichte etwas im Argen liegt und sie nur einen Grund sucht.
Im Gegensatz zu Brangelina halte ich ein zweites Kind für den vollkommen falschen Ansatz. Ein Kind kann keine Partnerschaft kitten. Es würde sie zwar erst einmal ablenken. Verdrängt ist aber nicht verarbeitet und abgehakt. Es wäre also nur aufgeschoben. Meiner Erfahrung nach brodelt so etwas dann im Untergrund und kommt zum unpassendsten Zeitpunkt wieder an die Oberfläche.
Dass du dich nach Trennungsmodalitäten erkundigst, ist sicherlich vernünftig (und in DE, CH und AT unterschiedlich geregelt). Dennoch strahlst du dann keine Zuversicht aus was eure Partnerschaft betrifft. Es dürfte aber Familienberatungsstellen sowohl in DE, CH als auch AT geben. Sollte sie sich dafür auch interessieren, denkt doch mal über einen Ehevertrag nach in dem man auch Trennungsmodalitäten regeln kann. Auf eine Investition im Umfang eines Eigenheims würde ich mich jedenfalls in so einer Situation nicht einlassen - oder nur in dem Maße wie du es auch alleine tragen kannst. Aber auch das würde doch nur ausstraheln, dass du nicht an eine gemeinsame Zukunft glaubst.
Sie hat Zweifel, sie ist unsicher, sie ist in ihrem Vertrauen zu dir verletzt... Sei transparent, ehrlich, offen ... Vertrauensvoll.
Ich wünsche dir Kraft, pitsch