Hallo @Toxic_Tears
Du bist in einer Phase, wo Du nicht (noch nicht) begreifst, warum es soweit gekommen ist, wo Du noch nicht annehmen kannst, dass es endgültig fertig ist (wenn es das denn ist...).
Dass Du keine Familie hast tut mir wirklich leid, wobei ich was meine Familie in emotionalen Dingen eingentlich auch nicht von Existenz reden kann. Mir hat in solchen Angelggenheiten meine Familie noch nie viel helfen können. Die trockenen Sprüche meines Vaters und der Fatalismus der Mutter waren mir noch nie eine grose Hilfe. Ohne Familie hätte ich wenigstens gewusst woran ich bin und hätte wohl nicht immer wieder gehofft, dass es doch noch mal kommt...
...wobei das jetzt so daherkommt, als wollte ich Dir einreden, dass es gut sei, keine Familie zu haben....das ist natürlich NICHT meine Absicht, ich wollte nur einen Kommentar zu meiner Familie abgeben (...wenn sie's doch lesen würde, die alten Säcke! :tongue: )
Du bist einsam, verlassen, ungeliebt, ausgestossen, ungewollt.
Ein Sch****gefühl, ich kann Dir sehr gut nachfühlen und hoffe für Dich, dass es nicht so lange dauert wie bei mir, bis Du emotional wieder auf den Beinen bist
Du fragst, was Du tun kannst...
ich sage da jeweils: tu Dir selber Gutes!
Du bist Dir selber der nächste, Dich selber hast Du bis an Dein Lebensende, also muss Du Dich pflegen, lieb zu Dir sein - und zwar nachhaltig lieb, nicht nur vordergründig. Du bist zwar schon nur Dir selber Rechenschaft schuldig, aber Du kannst Dich selber auch nicht bescheissen
Für das Zu-Sich-Selber-Lieb-Sein musst Du zuerst wissen, was DIR gut tut.
«meine Freundin!» habe ich der ersten Person, die mir genau das geraten hat, erwidert.
Es ist der Wunsch, genau das zurückhaben zu wollen, das einem einmal so gut getan hat, mit dem ich so viel Gutes und Schönes, so viele Fantasien und Pläne verbinde. Es ist Sehnsucht und Besitzdenken.
Dabei kann ich eine gescheiterte Beziehung auch anders anschauen!
Da waren viele schöne Momente, gute Zeiten, Liebe und Nähe und Zärtlichkeit und Sex und und und und....
Warum sollten uns diese Erinnerungen weh tun?!? Lass sie doch in Dir Wärme und Liebe erzeugen, Liebe für Dich, für das Leben. Und Dankbarkeit für alles Gute und Schöne!
Du bist reifer geworden durch diese Liebe und auch durch deren Ende, hast Dich entwickelt. Ohne Deine Exfreundin wärst Du wohl heute nicht der, der Du bist. Und sie nicht ohne Dich.
Aber jetzt geht ihr getrennte, andere Wege, die sich vielleicht wieder einmal kreuzen, vielleicht wieder einmal parallel verlaufen, wo ihr Euch wieder näher kommt. Wer weiss....
Ich habe viel gelernt, seit ich mein Leben als Reise anschaue und jeden Schritt versuche bewusst zu machen, ihn zu geniessen und auf die kleinen Dinge zu schauen. Wenn ich grosse Ziele verfolge, werde ich unglücklich, weil diese Ziele oft so hoch gesteckt sind, dass ich sie nur sehr schwer und mit einem grossen Einsatz an zeit und Energie erreichen kann - wenn überhaupt.
Aber da, am Wegrand, hat es «Blumen», schöne Dinge, Momente, Situationen! Jeden Tag! ...und wenn's «nur» ein dramatisch mit Wolken verhangener Himmel (auch wenn mir der strahlend blaue auch besser gefällt), ein Sonnenuntergang (auch wenn ich am Meer mit IHR schon schönere gesehen habe...), eine wohlduftende Blume (obwohl ich IHR jeweils noch viel schönere geschenkt habe...), ein liebes Lächeln auf der Strasse (..ihr Lächeln wäre mir aber viiiiel lieber...) oder ein kleiner Erfolg, irgendetwas, das mir Freude macht.
Bist Du Dir dieser «Kleinigkeiten» bewusst, siehst Du sie, hast Du schon mal dafür «Danke!» gesagt?
Wie heisst es in der Bibel (ja, ich weiss, den habe ich schon mehrmals gepostet, andere aber auch schon
) ) «liebe Deinen Nächsten WIE DICH SELBST»
Ich musste erst mich selber lieben lernen, obwohl ich gemeint hatte, dass ich das raus hätte. Erst wenn ich mich selber lieben kann, darf ich auch erwarten, das mit anderen tun zu können.
Und: Liebe ist ein Gefühl IN MIR DRIN. Sie wird mir nicht gegeben, noch kann ich sie bekommen, sie ist nur und ausschliesslich in mir drin, ich empfinde sie für jemanden. Sie ist gratis, hat keinen Anspruch auf Gegenliebe, kann nicht aufgewogen werden mit irgendetwas.
Liebe ist das Schönste überhaupt!
Und weisst Du was? Ich bin jetzt seit mehr als einem Jahr getrennt und habe jetzt, wo ich langsam das Gefühl habe, mich gelöst zu haben, mehr Liebe in mir drin als mit ihr zusammen, zumindest am Ende war da mehr Gewohnheit Alltag als Liebe, so wie ich mir das vorstelle
Diese Liebe empfinde ich, weil ich realisiert habe, dass ich nicht jemanden brauche, um glücklich zu sein, sondern dass ich in einem glücklichen Zustand mit anderen Menschen viel leichter glücklich sein kann.
Ich weiss nicht, wie's Dir nach meinen Worten geht, ich hoffe, dass ich Dir Hoffnung machen konnte, Dich mit Dir und Deinen Gefühlen auseinander zu setzen und Dir Gutes zu tun.
Wie Du richtig sagst: es bringt's irgendwann einfach nicht mehr, zu jammern. Diesen Zeitpunkt musst Du für Dich selber herausfinden. Ich kann Dir dazu nur sagen, dass NIEMAND gerne jammernde Menschen hat. Wir haben alle unsere Probleme und Sorgen und es nützt mir schlicht nichts, wenn ich traurig bin. Niemand kann mir helfen, meine Trauer zu beseitigen, das muss ich selber tun. Andere können mich unterstützen - aber bei mir waren die Freunde irgendwann auch mit ihrem Latein am Ende und mir war's irgendwann peinlich, konnte ich doch die vielen gutgemeinten Ratschläge nie wirklich umsetzen, sondern habe mich in meinem Selbstmitleid verkrochen.
Ich kann Dir nur raten, mach's besser als ich!
Toxic_Tears, Du bist doch ein wunderbarer Mensch, hast schöne Gefühle und Gedanken, kannst lieben und glücklich sein, lachen und weinen, hast schöne Fantasien und gute Ideen. Oder?!?
Dann bring's unter die Leute! Nutze diese Fähigkeiten zu Deinem Wohl und geh vorwärts!
Ich hoffe, ich war nicht zu heftig oder direkt....sonst stauche mich zusammen
ich wünsche Dir eine gute Nacht und schöne Träume
:trost: Xoff