Hello again, Du ich möchte Dich heut noch sehn ...
... tja, wenn alles nur so einfach wäre, wie in den musikalischen Träumen ...
In nicht mal mehr 24 Stunden ist das Jahr 2015 vorbei. Ein Jahr, durchzogen von heiteren bis leidlichen Gefühlen, aber auch von solchen, welche einem fast zur Verzweiflung bringen könnten. Mein Ziel, eine neue Beziehung eingehen zu können, habe ich nicht erreicht. Ich meine, eine Beziehung in welcher ich quasi die Seelenverwandte wieder gefunden hätte. Diese eine, felsenfeste Beziehung wurde mir vorenthalten. Du hattest Dich leider dagegen entschieden. Nun, an nachfolgenden Bekanntschaften hat's mir soweit nicht gemangelt, nur ist es ein Unterschied, ob man einfach mal so mit jemandem zusammen ist, nur damit man nicht alleine durchs Leben muss oder ob man das Gefühl hat, wie mit Dir, den vermeintlichen „Kumpel“ für's Leben gefunden zu haben. Ob dies jemals noch geschehen wird, steht für mich in den Sternen. Ein ganzes Jahr wird durchlebt, voller Hoffnung, den Moment bewusst zu erleben, an dem das Neue geschehen möge. Die neue Bekanntschaft irgendwo, irgendwann mal anfängt, vielleicht auch ohne dass man es wirklich merken würde. Plötzlich wäre sie wieder da, DIE Beziehung, die Einheit, die Symbiose mit einer Partnerin, für welche ich alles geben würde, wenn ich denn wüsste, dass SIE's wär. Welche könnte es denn sein, welche von diesen Wenigen, welchen ich das Vertrauen noch schenken würde? Du wärst ein davon gewesen, glaubte ich, doch irren ist menschlich. Ja, man wird nicht jünger. Die jugendliche Leichtigkeit von einst, nach dem Motto „Wir sind eben mal Best Friends“ ist weg. Ob sie jemals wiederkommt ? - ... käumlich! Wie krallt man sich, in eben diesen Tagen, fast verzweifelt an Vergangenem fest und sieht die Diskussionen von einst als plötzlich nichtig und klein an. Diffuse Ansichten über unsere Beziehung versetzten ihr dazumal den Todesstoss. Die Illusion des perfekten Glücks ist für mich, seit Deinem Abschied, auf ewig entschwunden.
Und so stellt man ernüchtert fest: Schon wieder ein Jahr, das bald den Abschluss findet. Schon wieder ein Jahr mehr, das sich zwischen die gelebten, vertrauten Zeiten schiebt. Zeiten in welchen man mit Menschen zusammen war, welche heute nicht mehr sind. Oder auch Zeiten in welchen man mit Menschen zusammen war, mit denen man wie eine Eins zu sein schien, welche aber weiterzogen, für sich besseres Glück zu finden. Klar, so wie ich für mich stets das Beste suchte, so ist es auch Anderen ihr gutes Recht, für sich was vermeintlich Besseres zu suchen.
Nur: Reicht die Zeit eigentlich noch, gross wählerisch zu sein? Mit Dir und einigen Anderen fand ich immer mein "Glück", an jemanden geraten zu sein, wer stets einen Schritt weiter wollte, Richtung Trauschein und Familie. An genau diesen Hürden zerbrachen all meine bisherigen Beziehungen, sowie auch die Unsrige. Mein Gott, schaut Euch doch mal um, auf diesem Planeten. Hat der sich, ... haben wir uns wirklich zum Besseren gewendet in den letzten 30, 40 Jahren? Die nächsten menschenlebenlangen 80 Jahre werden wohl kaum besser. Möchte ich heute, mit meinem Wissen, nochmal ein Dreikäsehoch sein und die volle Zukunft vor mir haben? Klares Nein! Mögen viele meinen, ich sei Pessimist, ich aber sehe mich als Realist. Und was ich mir selber nicht antun würde, würde ich niemals einem neuen Erdenbürger zumuten wollen.
Und Du? Zufrieden mit dem neu gewählten Weg? Ich hoffe, die Mühe hat sich gelohnt. Trotz allen Ärgers und Frustes über Deine Entscheidung, es war Dein freier Wille, es war meine Schmach. Deine stets pragmatische Einstellung zum Leben hat sich auch in unserem Falle wiedergegeben: Warum etwas zusammenkitten, was nicht zusammen gehört. So muss ich denn als Realist auch anerkennen, wie recht Du hattest ...