So sollte es nicht sein, nein so nicht. Ich wollte dir nicht weh tun! Ich wollte das nicht! Bitte, bitte nimm es nicht zu schwer. Ich bin mir sicher, irgendwann findest du die Frau, die zu dir passt und ich hoffe schon bald. Sehr bald, damit der Schmerz, den ich dir zufügen muss nicht zu schlimm ist, nicht zu lange dauert. Ich wünsche es dir, von ganzem Herzen.
Du warst da, zur falschen Zeit am falschen Ort. Ich arbeite an mir, wirklich. Doch du kamst, als es mal wieder nicht so lief, wie es eben sollte. Ich gebe zu, ich fühlte mich geschmeichelt von deinen Komplimenten. Ich habe schnell gespürt, dass du mich magst. Wusste, die Frage nach nem Date wird kommen. Doch mir war nicht klar, dass es für dich bereits schon viel mehr war als "nur" mögen. Ich wollte nein sagen. Hab es mir vorgenommen. Doch als du mich fragtest war es ein Moment, in dem ich nicht klar denken, nicht klar fühlen konnte. Ja, es ging mir gerade nicht so gut und ja es hat mir gut getan, in dem Moment, dass du mich gefragt hast. Ich war berührt, von deiner Frage, deiner Nervosität und gleichzeitiger Schüchternheit. Ich konnte es nicht, konnte nicht nein sagen. Ich hab gemerkt, wie du dich überwinden musstest, die Frage zu stellen. Ich konnte es nicht, wollte dir diese Enttäuschung nicht antun.
Ja ich wusste, spürte, ein ja war falsch. Ein ja machte alles nur schlimmer. Ich war vorbereitet, auf die Frage, auf ein nein. Ich fühlte es, wusste es, dachte das nein. Doch über meine Lippen kam ein Ja. Eine alte Gewohnheit, ein altes Muster eine alte Schwäche war wieder da. Das ewige ja. Ja zu jedem Gefallen, jeder Hilfe, ja zu allem was anderen gut tat, was andere wollten.
Aber das geht nicht, das ewige Ja geht nicht. Ich habe auch Gefühle, die ich nicht vergessen darf. Ausserdem hast du jemand verdient, der dich liebt, dir nicht nur ein Gefallen tut. Du hast jemand verdient, der mit dir durch Dick und Dünn gehen kann. Ich kann diejenige nicht sein für dich.
Ich mag dich, doch lieb dich nicht. Finde dich nett, doch hab keine solchen Gefühle für dich.
Glaub mir, dir weh zu tun, das schmerzt auch mir. Ich weiss, wie es ist, dort zu sein, wo du jetzt bist. Weiss, wie es ist, sich Hoffnungen zu machen, wie es ist verliebt zu sein und wie es schmerzt abgewiesen zu werden. Ich war schon da, wo du jetzt bist. Doch bei mir kam das Nein noch später...
Ich kenne diesen Schmerz und verspüre ihn wieder, jetzt wo ich daran bin, ihn dir zuzufügen. Ich fühle mich schrecklich. Es tut weh, verdammt weh zu wissen, was ich dir antue, angetan habe. Während ich dich verletzte spüre auch ich den Schmerz. Nein, bestimmt nicht so stark wie du. Dafür spüre ich noch einen anderen Schmerz, jener, den die Wut auf mich selber auslöst. Und trotzdem, trotz allem weiss ich, es ist richtig. Es ist richtig endlich nein zu sagen. Mir ist übel, mein Kopf schmerzt, alles in mir rumort, denn ich weiss, bald ist es soweit, bald werde ich die Worte aussprechen müssen, die dein Herz in zwei Teilen werden.
Doch ich weiss, der Schmerz vergeht und ein geheiltes Herz ist stärker. Ich weiss, du wirst sie finden, irgendwann, die richtige. Ich weiss, ich bin es nicht. Verzeih mir, bitte verzeih mir!