Hm. Als du angerufen hast und erzählt, dass du ihr gesagt hast , dass du "sie gerne heut noch sehen" würdest, habe ich das nicht kapiert, ich dachte, du sprichst von ihr.
Weißt du... es ist schwierig.
Und vorallem: Was soll das?
Ist das nicht irgendwie unfair?
Ich versuche nur, es richtig zu machen. Für mich. Und im Grunde auch für dich.
Du weißt, dass ich das so nicht kann.
Du warst das ganze letzte Jahr über meine wichtigste Bezugsperson, wir haben uns beinahe jeden Tag gesehen oder zumindest jeden Tag gesprochen.
Was wird das jetzt?
Im Grunde ist es schon sehr distanziert, du warst den Tag vor Silvester kurz da. Und heute wieder.
Aus zehn Minuten ist eine Stunde geworden. Und worüber haben wir geredet?
Merkst du nicht, dass mich das eigentlich nur noch nervt?
Ich will davon gar nichts hören, ich will damit nichts zu tun haben, nicht mit dem Umfeld, nicht mit den Menschen darin.
Es tut mir leid, dass ich so denke. Ich weiß, in welche Richtung das geht.
Ich werde auch ohne dich weiter machen und mich für mich bemühen können und wie du siehst: es läuft ganz gut.
Und du sitzt in dem selben Drecksloch, in dem ich "dich gefunden" hatte und machst keine Anstalten, dort heraus zu kommen.
Gut. Dann lass es.
Ehrlich, ich finde es gar nicht gut, dass ich mehr nicht sagen kann, aber ich weiß absolut nicht mehr, wie ich anders damit umgehen soll.
Ich hatte dir an Weihnachten dieses Geschenk gebracht. Und ich weiß, dass dir das viel bedeutet.
Ich würde wetten, die Karte liegt noch immer dort und du hast sie nicht weggeräumt.
Aber für mich war das eine Art Abschied.
Ich wünsche dir nur das Beste und du sollst jeden Tag daran erinnert werden, dass es zumindest einen Menschen gab, der nicht gelacht hat, wenn du da raus wolltest. Sondern der dir gesagt hat: "Cool. Du schaffst das."
Deine beschissenen "Freunde"...
Weißt du... irgendwie ist es witzig. Was ich mir alles anhören durfte... Klar, ich habe nur so reagiert, weil ich verliebt in dich wäre. Was für ein Schwachsinn. Außer dir versteht das niemand.
Und auch das ist mir sowas von egal. Mehr noch: Ich bin es leid.
Das alles.
Was willst du denn nun von mir?
Warum kommst du zu mir und was erwartest du, was ich mache, wenn du sagst, du könntest halt nicht auf dich aufpassen?
Ich war immer ehrlich zu dir. Als ich gemerkt habe, dass ich das eben einfach nicht kann, habe ich dir genau das genauso gesagt.
Ich habe dir nicht einmal vorgeworfen, dass das alles nur wegen deinem Sche*ß ist, den du dir da reinziehst.
Ne, ich habe da gesessen und verdammt noch mal vor deinen Augen geweint, weil ich mir selbst Vorwürfe mache, dass ICH das nicht sehen kann.
Und ich könnte dir nicht mal sagen, dass ich nicht will, dass du kommst.
Ich würd dich gar nicht so verletzen wollen.
Aber was soll ich tun?
Irgendwann werde ich dir das sagen müssen, weil das so eben einfach nicht geht.
Weil ich das alles so leid bin.
Warum siehst du nicht, dass du auch immer die Wahl hast?
Warum entscheidest du dich für so ein Leben?
Gibt es denn wirklich und ehrlich gar nichts, keine Eigenschaft an dir, keinen Wunsch, keinen Traum, keine Illusion, wirklich gar nichts, wofür sich das deiner Meinung nach lohnen würde?
Wie soll ich das denn hinnehmen können, wo ich das doch so viel besser weiß und wie soll ich damit so leben können?
Wenn du schon ausnutzt, dass ich dir nicht so vor den Kopf stoßen kann, wie es eigentlich für uns beide vernünftiger wäre, dann sag mir doch zumindest, wie ich das hinkriegen soll.
Denn ich weiß das nicht.
Mit mir macht das immer nur das gleiche.
Mich macht das unbeschreiblich traurig.