Es ist wie es ist.
Und ich weiß gar nicht, was mir so leid tut.
Dass ich dich damals heulend angebrüllt habe. Für diesen einen Satz.
Ich weiß es noch, als wäre es gestern. Gelangweilt. Abfällig. Abweisend, irgendwie.
"Andere Kinder werden auch geschlagen. Und die sind auch nicht alle krank."
Gut nur, dass ich das nie geglaubt habe...
Oder,dass du irgendwie so anders warst, als ich zum ersten Mal wieder da war.
Bist mir ständig hinterher gelaufen. Wolltest mir alle möglichen Sachen andrehen. Mir alles mögliche schenken. Mich mit Kuchen vollstopfen...
Oder ob es mir leid tun muss, wie du da standst. Oder mehr: Gehangen hast. Und ich dich wieder angebrüllt habe. Dass du gefälligst sitzen bleiben sollst.
Als ich ständig auf die Uhr geschaut habe und nur dachte: "Sieben Minuten. Ein Krankenwagen darf nur sieben Minuten brauchen!"
Und dabei keine Ahnung hatte.... wie viele schon vergangen waren, als du gesagt hast, dass dein Arm so kalt und taub ist.
Und ich dann an deinem Bett saß.
Und über deine krassen, überflüssigen (aber zugegeben: guten!) Witze gelacht habe.
Oder zumindest gequält gegrinst.
Als sie mal wieder nicht da war.
Oder ob es mir leid tun muss, dass du danach darauf bestanden hast, mich abzuholen.
Obwohl ich dir das nicht zumuten wollte. Du mich aber nicht gelassen hast.
Ob du mir leid tun musst, weil dein Pflichtgefühl dich daran gehindert hat, deinem neuen Arbeitgeber irgendwas zu sagen.
Erst dann, als der Betriebsausflug anstand, der zu anstrengend gewesen wäre. Und du erst dann EINER Person dort davon erzählt hast. Um zu entschuldigen, dass du nicht mit kommst.
Ob es mir leid tun muss, dass du mich gefragt hast, ob wir das machen.
Weil wir das früher so oft gemacht haben.
Und du es aus dem Keller holst, wenn ich nächstes Wochenende komme.
Und falls es nicht klappt, wir irgendwo hinfahren, wo es geht.
Klar.
Du würdest mich immer noch nicht gewinnen lassen.
Gut so.
Ich weiß nämlich, dass ich gut darin bin.
Und ich würde dich auch nicht gewinnen lassen.
Selbst dann nicht, wenn du mir gleichzeitig ehrlich leid tun würdest, wenn du verlierst.
Weil deine Enttäuschung mir immer irgendwie leid tun wird.
Auch wenn ich nicht weiß, ob sie das sollte. Oder darf. Oder muss.