Du hast mein Leben verändert! Ich liebe Dich mehr als je zuvor. Ich spüre es ganz genau. Vielleicht hätte ich es Dir doch mal in letzter Zeit direkt so sagen sollen. Doch wer weiß, vielleicht hätte es Dich zu sehr unter Druck gesetzt.
Ich hätte so gerne das offene, direkte, ruhige, harte aber auch liebe Gespräch noch während der Beziehung gehabt. So gerne würde ich einige Punkte ändern, die Dich zur Trennung bewogen haben. Es wäre nicht ums verbiegen gegangen, nein. Du hast ja auch gesagt, es seien keine Vorwürfe gewesen. Nein, ich hätte es auch für mich getan. Denn es waren Punkte, die mich selber auch gestört haben und mir nicht gut getan haben.
Es war doch noch so viel da! Ich begreife es einfach nicht! Du hast doch selber noch gesagt, es waren noch schöne Momente dabei bis kurz vor Schluss. Du warst sogar noch verliebt! Warum hast Du dann diesen Schritt getan? Du magst mich doch immer noch und hast sogar gesagt, dass Du mich noch lieb hast. Du fandest mich sogar noch in den letzten Minuten süß und attraktiv. Warum dann dieser radikale Schritt?
Warum hast Du Dich auch noch in einen anderen verliebt? Dass Ihr jetzt zusammen seid und ich vor ein paar Wochen noch seinen Platz hatte, raubt mir den Verstand.
Wir hätten doch über alles reden können! Ganz in Ruhe, ganz ehrlich. Vielleicht wäre es "nur" zu einer Pause gekommen. Vielleicht hätten mal ein paar Tage ohne Telefonate und mal wieder ein freies Wochenende uns gut getan. Vielleicht hättest Du gemerkt, dass Du mich vermisst. Oder auch nicht. Aber dann hätten wir es versucht.
Warum nicht eine zweite Chance?
Warum gibt es nach einer fast vierjährigen Beziehung nicht die Möglichkeit, nochmal von vorne oder besser, neu anzufangen? Vielleicht rumpelts am Anfang, aber vielleicht besinnt man sich und schätzt, was man am anderen hat.
Natürlich hättest Du auch Deinen Teil dazu beitragen müssen. Doch das wolltest Du wahrscheinlich nicht und hättest auch nicht in Erwägung gezogen.
Warum zählen die schönen Tage und Stunden nicht? Warum zählen die vielen, auch die vielen kleinen Gemeinsamkeiten nicht? Wir haben doch so, so viel gemeinsam. Wir lieben es zu kochen, ins Theater, ins Kino, in die Oper und schön Essen zu gehen. Wir lieben beide den Genuss und lieben es gemütlich. Wir haben zusammen Urlaub gemacht uns natürlich auch mal gestritten. Aber wir haben uns doch nie beleidigt und übel beschimpft oder angeschrien. Ich war nie böse zu Dir. Das hast Du immer so geschätzt. Du hattest sogar Angst, dass hinter meiner lieben Fassade einmal der Böse durchkommt. Doch dazu kam es nie! Ich war zu Dir lieb und hab mich vielleicht dabei zu sehr selbst aufgegeben.
Du hast so gerne mit mir gekuschelt und das auch immer gesagt. Du hast meinen Geruch gemocht und Dich so gerne an mich angeschmiegt. Warum zählt das nicht mehr?
Haben wirklich die Diskussionen, die sogar nicht über uns gingen, dazu geführt, dass Dein Gefühl für mich wegging? Du hast es mir oft gesagt, das geb ich zu, und es tut mir Leid.
Ich habe den Schuss nicht gehört, okay. Aber das habe ich doch versucht zu ändern. Und jetzt merke ich, ja, zu spät, dass ich das härter hätte angehen müssen. Denn es war auch etwas, das mich selber gestört hat. Und ich hätte es geschafft! Denn, ich habs doch immer gut gemeint! Ich wollte Dir helfen, Dir Dinge aus meiner Sicht schildern. Du hast es als stressig empfunden.
Mal ehrlich: Das wäre doch ein Klacks gewesen. So wichtig waren mir doch diese Diskussionen nicht. Das hätte ich leicht abstellen können.
Ich kann es drehen und wenden wie ich will. Ich begreife es nicht.
Paare müssen sich trennen. Das gibt es tausenmal am Tag, in der Stunde, in der Minute auf der Welt. Das ist mir klar. Es muss Trennungen geben.
Aber bei uns? Passen wir wirklich nicht zusammen, wie Du jetzt der Meinung bist? Ich war und bin anderer Meinung. Wir haben doch eine Basis geschaffen. Wir haben uns respektiert und gemocht. Und ja: Ich finde, wir haben harmoniert! So wie ein Paar, dass fast vier Jahre zusammen ist, harmoniert. Nicht wie ein Paar, dass zwei Monate zusammen ist!
Warum haben Dich plötzlich Dinge so sehr gestört? Habe ich mich so sehr verändert? Hast Du Dich seit Deinem letzten Umzug verändert?
Ich denke: ja! Wir haben uns beide verändert! Aber das gehört doch dazu! Und hier hätten wir darüber sprechen müssen. Von unseren Wünschen und Erwartungen, unseren Zielen!
Du hast Panik bekommen, da sich unsere Fernbeziehung bald in eine Vor-Ort-Beziehung verändert hätte. Du hast Panik bekommen, jetzt kommt er, jetzt wirds Ernst. Na und? Ich hätte doch auch erst ein kleines Zimmer nehmen können als Rückzugsort.
Aber hattest Du so Panik davor, dass ich Dich einengen könnten? Wolltest Du mich wirklich nicht in einer Stadt um Dich haben? Es lässt mich an der ganzen Beziehung zweifeln? Deine Ausstrahlung und alles was Du mir vermittelt hast in den letzten Jahren sprachen dann aber immer komplett etwas anderes.
Ich könnten so weiter machen. Es gibt so viele Dinge die für uns sprechen. Na klar, auch welche, die für eine Trennung sprechen. Aber waren sie wirklich so entscheidend für Dich? Waren sie so entscheidend, alles völlig hinzuschmeissen. Waren sie so entscheiden, dass ein anderer bei Dir eine Chance hatte?
Hm, klar, sonst hättest Du es nicht so durchgezogen.
Es gibt keine Hoffnung, ich weiss. Dafür waren Deine Worte zu deutlich. Deine Tränen und Dein Blick und Deine letzten Worte sprachen jedoch eine andere Sprache. Aber wahrscheinlich täusche ich mich da.
Mein Herz und mein Verstand geben keine Ruhe. Es kämpft gegen das Vergessen, gegen Deine Entscheidung. Ich weiss, ich darf nicht warten. Ich weiss, ich muss mich um mich kümmern. Aber was ich wirklich will, bist Du!
Es war so schön, Dich nochmal gesehen zu haben. Dein letzter Anblick bleibt mir im Gedächtnis.
Du hast einen festen Platz in meinem Herzen!
Bleib bei mir...