Ich würde so gerne einen gemeinsamen Weg mit dir finden, aber ich kann nicht so weiterleben. Du wirfst mir vor, zuviel zu meiner Familie fahren zu wollen und mehr der "Sohn" als dein "Verlobter" zu sein. Du wirfst mir nun vor, dir damals den Ring an den Finger gesteckt zu haben. Aber ich habe es in voller Überzeugung getan, aber ich habe dabei nicht gewusst, dass das für dich heisst: 'Ich oder deine Familie, beides geht nicht. Was ich will, hast du zu tun, was meine Pläne sind, sollen auch deine Pläne sein, was mein Ziel ist, soll auch dein Ziel sein.'
Ich habe lange Monate gehofft, dass ich dir, die du keine Heimat kennst und keine EInheit in der Familie, dir mit meiner Verbundenheit zu meiner Familie und meiner Heimat auch etwas schenken kann. Nun erkenne ich: Deine Ziele sind nicht meine, du willst in die Welt hinaus, ich will in der Nähe bleiben. Du willst etwas 'ganz eigenes' mit mir, aber das heisst, dass ich meine Heimat, meine Familie, meine Freunde zum Teil zurücklassen müsste. Auch wenn es nach dir 'nur' ein paar Jahre wären - Das kann ich nicht, das kann ich nicht, aber dennoch liebe ich dich so furchtbar, dass es mir den Atem abschnürt, wenn ich jetzt an dich denke, zwei Tage nach unserem Streit. Ich will dich nicht verlassen, weil ich weiss ,dass du auch für mich viel getan hast: Du bist mit mir wieder näher an meine Heimat gezogen, aber jetzt fürchtest du diese Nähe, weil du meinst, alles andere hier sei mir wichtiger als du. Du wirfst es mir sogar vor, dass ich das alles im Rücken habe, dass ich die Unterstützung so vieler mir teurer Menschen geniesse, weil du es nicht hast. Es ist mir nicht wichtiger als du, aber es ist mir auch wichtig. Ich brauche auch dieses Leben neben dem, das nur uns gehört. Ich will ein Leben mit dir, aber nicht um jeden Preis. Es tut mir leid und es schmerzt mich ohnmächtig, dass du meinst, ich lasse dich hängen. Lass mir mehr Freiheit, lass mich ziehen und ich werde immer wieder zu dir zurückkehren, weil ich dich liebe. Aber wenn du mich gefangen nehmen willst und mich nicht loslässt, wenn du automatisch willst, dass ich zu all deinen Plänen - und seien sie auch im Moment noch vage - mich freue und Ja sage, dann kann ich das nicht. Du darfst nicht nur auf mich fixiert sein, sonst gehe ich an der Verantwortung zugrunde, die nur auf mir lastet: Ich kann nicht der einzige Garant für dein Glück sein und deshalb kann ich nicht überall hin mit dir, wenn ich es innerlich nicht will. Dir spielt es keine Rolle, wo wir leben, weil du keine Freunde hast und du ein geringes Bedürfnis, deine Familie oft zu sehen - bei mir ist es umgekehrt.
Ich glaube, das beste wäre es, wenn wir einen Abstand zwischen uns schüfen, denn die letzten Monate waren zu nahe und zu sehr mit Problemen behaftet. Ich will dich aber nicht verlieren!
Ich liebe dich und vermisse dich schrecklich!