EineArtRoman

... mein Gang aus der Bar?

Der findet doch nur virtuell statt. 
In Wirklichkeit sitze ich auf dem Sofa und berechne meinen Abgang nach den Videosequenzen im Sekundentakt...

dachte sich Larry, während er das letzte virtuelle Licht in der Bar löschte und gleichzeitig seinen Durst nach Unberechenbarkeit. 
Da war es wieder: Der Drang nach Freiburg- äh Freiheit. Der glimmte nach wie vor in der Tiefe des virtuellen Abgrunds, der sich täglich auftat, wenn die Nacht vorüber war und sich das hämmernde Gefühl des Kopfwehs ausbreitete mit dem Reflex , nichts mehr genauso zu machen , wie in der Nacht zuvor. 
Wo waren all die Kameraden, die großzügig Freibier gerufen hatten? 
Alle in Luft aufgelöst? 
egal 😐- der Tag war noch jung - oder die Nacht schon spät- je nachdem an welchem Ende des Tisches die Sonne gerade auf oder unterging. 
Leela und Matilda schliefen auf der Theke und Marie spülte die letzten Gläser, während Schau mit Rosi telefonierte. Larry bestellte einen Hundeschlitten bei Minusch, die ihm versprach, ihn in 15 Minuten abzuholen und nach Hause zu bringen. 
Er wartete schon draußen im Schnee . Doch da setze Tauwetter ein und statt des Schlittens fuhr ein Müllwagen vor, der genau vor ihm hielt. 
 

 
Minusch hatte ja kommen wollen. Sie hatte es fest vorgehabt. Aber sie konnte sich nicht entscheiden. Sie wollte für Larry die schönste Maske tragen. Also probierte sie alle ihre Masken an. Das dauerte und dauerte und dauerte. Der Schnee schmolz. Minusch war immer noch am Masken probieren. Im Müllwagen sassen ein Hund und

 
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Matilda ... die sich mit Schneeschuhen bewaffnet auf ihn stürzte und ihn mit sich zog :

Larry beeil dich! Ich hab Leela nur kurz aus den Augen verloren und nun ist sie verschwunden. 
Larry hielt stand und weigerte sich die Schneeschuhe anzuziehen, die sie für ihn parat hielt.

“Es ist ein langer Weg nach Nirgendwo! Lass uns hier bleiben und Marie beim Abwasch helfen“

Matilda war fassungslos.

was sollte ihr das sagen? 
 

gut... Tauwetter war ein Argument, aber Leela schlief doch mit Matilda auf der Theke? 
 

Ein Traum? Was war passiert?

Im Innersten spürte Larry, dass er aus dem Traum aufwachen musste. 
Doch Matilda war real. 
 

Eine Zeitschleife hatte sie gefangen. 
 

Jeder Tag begann genau gleich:

Matilda mit Leela auf dem Tresen.

Marie wusch ab und schau telefonierte .... 

Wo war die reale Welt? 

 

 
"Real ist immer die Welt, in der du gerade bist, lieber Larry. Ihr arbeitet seit Jahren in dieser Bar. Die zwei Damen auf dem Tresen versuchen jede Nacht aufs Neue, ihren Kummer im Alkohol zu ertränken. Und pünktlich um 5 kommt der Müllwagen.. Hast du etwa was Schönes geträumt?" fragte eine Stimme,  die Larry gar nicht hören wollte. Sollte das wirklich alles sein?...

 
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Die reale Welt war zu einem Traum geworden. 
Hinter Masken versteckte sich der Abgrund und die Bar war seit Monaten geschlossen. 
Nur der Müllwagen war in der Tat real. 
Daher gab es auch nur eine Variante des Schicksals: 

Bier aus Flasche- to Go ... also zum Mitnehmen. 
Das schmälerte die euphorischen Gedanken an einen Platz am Tresen - doch der war sowieso leer. 
Alle tranken zu Hause- aus Prinzip. 
Nur schau hielt Ausschau. Er suchte nach Minus ch 😜

 
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...und sprengte dafür die rekursive Verkettung der Larryzeit.

Derart befreit rannte schau zum nächstbesten Coiffeur, der pünktlich um 0 Uhr wieder öffnete und sich nun auch wieder Friseur nannte, genauer gesagt: Friseursalon Albert Schweitzer.

schau hüpfte auf einen freien Stuhl und der Figaro höchstpersönlich lief ein Liedchen pfeifend herbei und sprach dann auch entsprechend beiläufig zu schau:

"Zweierlei eignet sich als Zuflucht vor den Widrigkeiten des Lebens: Musik und Katzen. Bitte sehr, der Herr. Womit kann ich dienen?"

schau antwortete: "Einmal Sweitz, bitte!"
"Was soll denn das sein?", fragte der Meister erstaunt und schau grinste: "Schweitz minus ch!".
"Hmm, wenig er, oder?!", bemerkte der Chefschnippler.
schau schüttelte zustimmend sein Haupthaar und meinte: "Ja, natürlich weniger. Weniger Haare! Deshalb bin ich hier!"

Der Haarkünstler fühlte sich - nicht nur in diesem Moment - veralbert, blieb aber weiterhin freundlich:
"Was einem das Schicksal an Haar nimmt, ersetzt es einem an Humor."
Dann griff er beherzt in eine große Kiste voller Lockenwickler und bearbeitet schau rundherum und roundabout vier Stunden.

Erst danach durfte schau seine neue Pracht im Spiegel bewundern... und er dachte: "Naja, manche Frisur sieht aus wie an den Haaren herbeigezogen - diese auch! Ist das noch die dritte Welle - oder bereits die vierte Dimension?".

"Zufrieden?", fragte Herr Sweitz plus ch und er.
"Du meine Goethe!", antwortete schaus Notprogramm:

So still und so sinnig!
Es fehlt Dir was, gesteh es frei.
Zufrieden bin ich,
Aber mir ist nicht wohl dabei.

Da war der Starfriseur auf einmal ziemlich haarig und fahrig: "Ah, gut dass Sie mich daran erinnern! Die nächste Kundin, Frau Leela, müsste jeden Moment erscheinen...".

Er riss schau die Schürze vom Hals und zerrte ihn zur Kasse. "Das macht dann 380 Euro, der Herr!".

schau schluckte... nicht des Preises wegen... aber wenn Leela ihn so sehen würde... und da stand sie auch schon in der Tür...

 
Ihre goldene Mähne wehte noch vom Luftzug der sich schließenden Tür:

„schau nicht so! 
Nicht so!“

Dann nahm sie in dem Spiegel gegenüber Platz. Schau und Figaro waren begeistert. Schau, weil sein Kreditkartenlimit erreicht war- und Mr. Hairdresser, weil er sich vorstellte, wie er die Lockenpracht Leelas glatt bügeln würde. 
 

Eine win win Situation. 
 

Minus ch rief in dem Moment an und beschwerte sich bei Leela, dass sie den 5:30 Uhr Termin beim Frisurenmeister verpasst habe, weil sie mit Matilda besoffen auf dem Tresen gelegen hatte und außer Bier und warmen Worten nichts Erfrischendes an der Situation finden konnte... zumal der Müllwagen gerade vorfuhr und Müll einsammelte - was sonst? 

 
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Der Müllwagen sammelte auch die abgeschnittenen Haare ein. Sie wurden später aufbereitet und als Perücken verkauft. 

Der Müllwagen gehörte zur Müll AG, die eine Tochtergesellschaft der Tau GmbH war. Diese wiederum war zusammen mit der Zürcher Villa zur Ciao-Gruppe fusioniert worden und gehörte dem Schau-Konzern, dessen Vorsitzender natürlich Schau war. Er hatte quasi mit den verlorenen Haaren seine neue Frisur bezahlt.

"Dieser Schau ist einfach ein schlauer Fuchs", dachte Larry. 

"Lieber ein Fuchs als eine Ziege", sagte Matilda, die Larrys Gedanken gelesen hatte. 

 
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Der Fuchs war nach Hause gefahren - man musste ihm beim Einsteigen ins Auto helfen- so besoffen war er. Aber das klappte dann doch ganz gut. Die Ziege wurde an die Anhängerkupplung gebunden. Schau konnte ja sowieso nicht schnell und nur in Schlangenlinien fahren. 
Leela winkte ihm hinterher. Ihre Locken waren im Locken Down jetzt glatt geworden und Matilda vergnügte sich mit dem Müllwagen Fahrer , der ein Zwillingsbruder von Larry war - das zumindest glaubte Matilda. 
Nur Minusch war skeptisch: 

Es gibt nur einen Larry! Der mit dem Strohhut 👒
Schau bremste kurz, als ob er das gehört hätte, aber er wollte nur abbiegen und hatte vergessen, wo links war. 
Blieb noch zu erwähnen, dass die genaue Route auch nicht links, sondern genau in der entgegengesetzten Richting lag, aber da stand ja Leela - winkend.

Also weiter! 

Da kam unerwartet Francesco um die Ecke und winkte ebenfalls- nur genau anders herum. 
„ was machst du hier?“ fragte Leela. 
„Ich habe mich selbstständig gemacht! Ab sofort bin ich Berater. Gefragt und ungefragt.“
 

 
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"Hast du zufällig einen Rat für uns? Wir sind seit einer Weile schon ziemlich ratlos..."

"Na klar: Nehmt euch ein Beispiel an Matilda", Matilda lag immer noch glücklich in den Armen von Larrys Doppelgänger, "Und veranstaltet einen Kuschelabend"

 
Minusch hörte nur Kuschelabend und wachte panisch aus ihrem Delirium auf und rannte los. hauptsache weg. weit weg. 

 
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Dies und das - wenn nicht ganz, dann eben halb oder in Larrys Fall: Doppelt!

‚N Doppelten bitte! 
Schau sagte nichts mehr - nichts Wirres und auch nichts Gescheites. Er hatte einfach Gas gegeben und war mit der Ziege im Schlepptau abgezogen. 

Minusch lag in ihrem Zimmer unter dem Bett und hatte Alpträume: Hohe Berge 🏔 mit Kuschelhöhlen und Hängematten. Schweißgebadet schreckte sie hoch und stieß sich den Kopf am Bett, unter dem sie ja lag. 
„K.O. war die Welt zu ertragen“

Matilda trug den Korb ins Zimmer, den sie von Larrys Doppelgänger erhalten hatte: „Hier Minusch! Der ist für dich. Ich mag diese Körbchengröße nicht!“

Leela war unglücklich, weil sie alles mit ansehen musste. Nur die Erinnerung war ihr geblieben- aber die wurde vom Träumen in den Armen eines Fremden gerade auf Null gesetzt:

“Ich nehm‘ auch ‚n Doppelten!“

Fatalistisches Schweigen machte sich breit. So breit, dass kein Platz mehr auf dem Sofa war. Da kuschelte das Grauen- in Angoraunterwäsche: 

Piet saß alleine auf dem Sofa, mit einer Schreibmaschine auf dem Schoß. „Ich werde es zu Ende bringen“, murmelte er und hackte auf die Tasten ein, dass es rauchte. 
 

Der Lärm erzeugte negative Schwingungen, die das gesamte Haus ins Schwanken brachten. 
 

Dann kam Marie herein und klärte alle auf: 

 
"Das ist nicht Pitt, Larry. Das ist sein Doppelgänger. Ausserdem ist Montag und montags findet immer das Kuscheln mit Matilda im Foyer statt. Warum ist keiner runtergegangen?"

Larry: "Zuwenig Tiefe". 

Leela: "Ich habe mir einen Kachelofen gekauft."

Minusch: "Rational betrachtet bin ich schon über alle Berge."

Marie: "Warum bist nicht mal du an deinen Kuschelabend gegangen?"

Matilda fing an zu weinen. "Ich war da. Ich habe gewartet und gewartet. Keiner ist gekommen. Ausser die Ziege. Sie hat mich gebissen."

"Warum bist du noch hier, Marie", fragte Larry. 

Marie: "Ich werde sowieso bald heiraten, auch ohne Beziehung. Notfalls eine Katze."

 
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Wonnige Wärme versprühte Leelas neuer KachelOfen! Das Knistern des Feuers war noch in 400 km Entfernung zu hören- Ja und die Wärme, die er ausstrahlte ergriff sogar Herzen, die eiskalt waren. 

 
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"Piet ist eine billige Kopie von Pitt und war eigentlich schon weg..Und er wäre garantiert nicht wieder gekommen, wenn Matilda keine Kuschelkurse geben würde.  Doppelgänger und Zwillingsbrüder bekommen bei ihr nämlich eine Schnupperstunde gratis und 50% Nachlass auf den gesamten Kurs.." sagte Leela, 

"Die Katze heirate übrigens ich!"

 
Piet ist ein guter alter Freund. Er kommt und geht, wie er will. 
Als angorunterwäschetragendes Grauen hatte er sich zuletzt als Autor einen Namen gemacht: „Kuscheln für Anfänger*innen“ - das Gender * machte ihn aber zusehends verrückt und er war unberechenbar geworden. Selbst seine alte Schreibmaschine hatte kein * auf der Tastatur - nur ein ? war übrig. 
 

Pitt wusste allerdings noch nichts von seiner billigen Kopie. Wie auch? 
Er konnte „Angoraunterwäsche“ nicht mal schreiben.  Dafür hatte sich allerdings die Rabattaktion herumgesprochen und daher gab es plötzlich sehr viele Doppelgänger und Kopien - selbst solche ohne Unterwäsche oder ohne Angora oder beides. 🤔

 
Sogar Drillinge haben sich angestellt.

Und Mitarbeiter des Ordnungsamtes,  die eigentlich für Einhaltung von Abstandregelungen sorgen sollten. Keiner konnte widerstehen, Matilda hatte alle Hände voll zu tun. 

 
Endlich hatte Matilda ihre wahre Berufung gefunden. Aus lauter Dankbarkeit gab sie sogar der Ziege eine zweite Chance und kuschelte nochmals mit ihr. Diesmal biss sie nicht; aber sie meckerte. 

Matilda reichte es. Sie schickte die Drillinge zusammen mit der Ziege und dem Auftrag, sie schau ans Bein zu binden, los.