EineArtRoman

Nachdem sie den aus unzähligen, farbenfrohen Pflanzen bestehenden Torbogen durchschritten hatten, sahen sie neben dem uralten imposanten Schloss auch Larry mit imposanten Strohhut auf einer Parkbank sitzen. Seine Haut wirkte ganz blass und seine blutunterlaufenen Augen blickten angsteinflössend Richtung der Neuankömmlinge. "Flieht, solange Ihr noch könnt! Die Elfen haben schon Captain Sparrow und sein Schiff für immer verschwinden lassen. Und das bevor die 87. Folge abgedreht war. Sie halten mich hier gefangen. Dieser Ort hier ist verwunschen."

Minusch hielt sich vor Schreck an Schau fest. Rosy klammert sich an Schaus andere Hand. Auch Francesco hielt Matildas angehaltene Hand deutlich fester, als er es wohl beabsichtigte. Selbst Schau, der sonst nie um eine Show verlegen, verhielt sich ungewohnt ruhig. Matilda brach für alle das Schweigen: "Larry, was ist mit Dir passiert? Komm mit uns mit. Wir bringen Dich zurück in die Gegenwart."    

 
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Reaktionen: Rosenkatze
"Das geht nicht. Das Raum-und-Zeit-Paradoxon und so. Ich sitze noch fest im Jahre 2018, vor dem hause meiner Großmutter. Alles würde untergehen...."

Matilda blickte ungläubig zu den beiden Schau's. "Larry, mach kein Quatsch. Wenn Schau das Universum's-Dingsda nicht kaputt macht, dann du auch nicht." Sie ging auf den kränklich wirkenden Larry zu und wollte sein Handgelenk packen, als....

 
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Reaktionen: Francesco
sie sah, dass Minusch einen Brief aufgefaltet hatte und ihn ihr vor die Nase hielt. Sie begann zu lesen und schaute Francesco immer ungläubiger und wütender an. Am meisten regte sie sich über die Papierblume auf. "Du hast Minusch eine Rose aus Papier gebastelt und mir nicht"; Matilda warf Francesco Blume und Brief mitten ins Gesicht und stampfte davon. Sie schnippte mit dem Finger, sprang ins Express-Lufttaxi, das angedüst kam und flog davon. 

Larry sah immer schlechter aus. Obwohl es kaum möglich war, schien er noch weisser im Gesicht zu sein als vorher. Rosi wühlte in ihrer Handtasche, die sie sich - als der Lichtstrahl angefangen hatte zu saugen - blitzschnell geschnappt hatte und zog Gaskocher, Pfanne und verschiedene Medizinfläschchen hervor. "Wir brauchen von der grellpinken Zauberpflanze, los", herrschte sie Francesco an. "Und wir brauchen Larrys jungen Grossvater aus der andern Zeit. Kümmere du dich darum, Minusch."

Dann fing Rosi an zu kochen. 

Schau und Altschau spielten derweilen friedlich mit dem Kaninchen. 

Matilda hielt sich am Sitz des Taxis fest. Ihr war schwindlig. Nicht nur wegen der Geschwindigkeit; auch diese Zeitreise brachte sie durcheinander. Sie wusste nicht mehr genau wer wer war und wer alt und jung und ob Larry nun echt war oder nicht. 

Irgendwie war sie wohl doch ein bisschen verknallt in ihn, aber wenn er aus einer andern Zeit stammte, dann gab es ihn ja gar nicht wirklich. 

Immerhin durfte man in der Zukunft offenbar wieder rauchen. "Bitte rauchen" stand auf allen Schildern in diesem Flugdings. Erfreut zündete Matilda eine Zigarette an, als plötzlich....

 
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Unterbau und Seitentür herausbrachen. Panisch zog Matilda ein paar Mal kräftig an der Zigarre, um sich dadurch Kraft einzuhauchen und stieg nach vorne ins Taxi-Cockpit. Sie schleuderte den Taxi-Fahrer-Dummy nach draussen und setzte sich vors Lenkrad. Endlich konnte sie mal vorne sitzen. Die Welt rauschte an ihr vorbei,... wahrscheinlich befand sie sich in einem Sturzflug an einen anderen Ort oder in eine andere Zeit. 

In der Schule hatte sie mal über Soetwas gelesen. Und sie war ja nicht von Gestern,.... obwohl doch irgendwie in dieser Zeit. Sie tippte wild ein paar Tasten und versuchte das Gefährt stillzuhalten. Dies war die beste Gelegenheit, einmal dorthin zu fliegen, wo sie schon immer mal hinwollte...

Inzwischen brödelte das Gebräu nur so vor sich hin.  Rosenkatze hatte auch dazu angewisen, dass alle Beteiligten stumm und starr bleiben sollten, eventuell in eine Trance oder Meditation verfallen sollen... Nicht weil es nötig gewesen wäre, einfach so zum Spaß. Dann schöpfte sie einen Löffel ab und probierte. Es schmeckte bitter und ranzig. Genauso musste es sein. Sie packte den kränklich wirkenden Larry und stopfte ihm einen weiteren Löffel in den Mund. "Hier koste!" Er hustete und verzog angewidert das Gesicht. Doch kurz darauf bekam er Farbe. Grün, Lila, Violett vorwiegend, doch es schien ihm gut zu tun. Er sprang auf und sagte:"

 
"Ich brauche sofort ein Taxi."

Und schon schwebte über seinem Kopf eines dieser Flugdinger. 

"Spring hoch", rief Matilda; die eine Hand am Steuerknüppel; in der andern die Zigarette. Damit sie nicht herausfiel, hatte sie den Fuss am Sitz verkeilt. 

Larry sprang hoch und Matilda hievte ihn mit dem Ellbogen auf die noch intakte Rückbank. 

"Wohin willst du Larry? Zu Country Joe McDonald nach Woodstock oder wollen wir uns den Fall der Berliner Mauer ansehen oder lieber die ersten Schritte von Neil Armstrong auf dem Mond?"

Larry überlegte nicht lange und sagte: 

 
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„Matilda! Ich bin echt froh, dass es dir gut geht. Ich hab mein Leben lang immer nur zwischen den Zeiten gesucht. Aber jetzt ist mir klar: ich will ohne dich nicht mehr leben.“

Er drückte auf einen rosa Knopf und das Raum - Zeit Kontinuum begann sich zu drehen....

 
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Es war kurz nach Mitternacht; die Turmuhr hatte eben 12 Mal geschlagen. Matilda lag im Bett und dachte über den Tag nach. Es war ein merkwürdiger Donnerstag gewesen. Zuerst hatte eine Anwältin angerufen und erzählt dass Grosstante Maria gestorben war. Matilda kannte keine Maria; aber die Anwältin war sich sicher gewesen, dass Maria einen Brief für Matilda hinterlassen hatte. Dann, nach dem Mittagessen, war Matilda über den Markt geschlendert. Trotz der Hitze scharrten sich die Menschen um die Auslagen. Als Matilda beim Gemüse anstand, hatte eine alte Frau ihre Hand gepackt und umgedreht. Mit ihren Fingern war sie den Linien gefolgt und hatte ein geheimnisvolles Ereignis angekündigt. Matilda war lachend weitergegangen und hatte sich auch ein bisschen geärgert, dass die alte Frau sich so aufgedrängt hatte. 

Matilda war also wieder dort angelangt, als alles begann.... Es kam ihr vor, also ob sie das schon mal erlebt hat... Sie war müde und wischte die Gedanken beiseite. Sie war schon fast eingedöst, als sie ein Knarren hörte. Jemand stieg die Treppe hoch, die zur Haustür führte. Das Aussen-Licht ging an. Es klopfte. Vorsichtig öffnete Matilda die Türe und sah nichts als ein grosses Paket; dann spähte ein Gesicht hervor. "Hallo Matilda", sagte die merkwürdig gekleidete Gestalt. Und da erst begriff sie: Was für eine Überraschung, vor der Türe stand ja Larry...

 
Er stand da, zerzaust mit einem Kapuzenpullover mit lauter Flicken darauf und grinste sie an. Sie wusste gar nicht, was sie sagen sollte. Ihre Sprachlosigkeit ging nicht unbemerkt an ihm vorüber. Sein Grinsen wurde breiter. "Du hast mich wohl so spät nicht erwartet?" fuhr er fort, "wenn du genug Geister gesehen hast und etwas Zeit für mich hast, erzähle ich dir gerne, was mich hierher verschlägt.". sagte er und stupste sie liebevoll-neckisch mit dem Zeigefinger an die Schulter.

Matilda freute sich sehr, Larry zu sehen. Verlegen zupfte sie an seinem Flickenpullover herum und getraute sich dann endlich, ihn innig zu umarmen. Der liebe, gute Larry; Matilda war glücklich. 

"Es ist gut dass du kommst", sagte sie. "Schon lange möchte ich auf eine Reise gehen; aber ich getraue mich nicht alleine. Ich möchte eine Reise voller Wärme machen; irgendwo ans Meer, wo es einfach nur schön ist. Ich möchte dasitzen und den Wellen beim Plätschern zusehen. Ich möchte Achtsamkeit erleben und Sorgfalt und kleine Momente voller Glück."

Larry strahlte sie an. "Erzähl mir von den Geistern", bat sie und "Was ist das überhaupt für ein Paket?". 

 
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Ich habe in den  letzten Tage gekämpft.

ich hatte nur den Willen, dich wieder zu sehen.

Meine Reise hat jetzt hoffentlich ein Ende, denn ich hab’s satt umherzuwandern. 

Er nahm sie in den Arm und setzte seinen Strohhut auf. 

Danach war alles wie vorher.

Sie saßen an einem Ufer voller Leute.

Es war ein See. Ein großer See. 

Larry war wie gebannt von dieser Atmosphäre. 

Lass uns schwimmen gehen....

Da blitzte es auf und wie von Zauberhand lagen Minusch, Francesco, Rosekatze und schau neben ihnen.

Rosenkatze fand zuerst zur Sprache zurück: 

 
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"Könnt ihr bitte damit aufhören, mich dauernd durch Raum und Zeit zu jagen. Mir ist schwindlig und schon wieder habt ihr vergessen, den Frosch mitzubeamen. Was soll ich denn ohne Frosch am See? Im Kofferraum sind die Luftmatratze und meine Sonnenbrille und die grossen Gläser für die Stranddrinks?". Rosenkatze fing vor Ärger an mit den Händen zu wedeln. Minusch, die mindestens zwei Meter von ihr entfernt war und eben einen Schluck Wein trinken wollte, schaute mit grossen Augen auf das Glas vor ihr am Boden. Es war einfach umgefallen, ohne dass es jemand berührt hatte. 

"Bist du ein Geist, Rosi", fragte Minusch. 

 
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"Ach Quatsch" entgegnete sie und stoßte Minusch mit einem Schwupps ins Wasser. Warum sie unsichtbar war, wusste sie nicht, aber es war saulustig, Fußabdrücke in den Sand zu treten und die anderen zu bewerfen und zu pieksen. Doch leider hatte sie den Spaß alleine geplant, denn auf einmal...

 
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gab es einen grossen Knall. Und eine Rauchwolke; die Wellen schlugen heftig gegen den Strand und starker Wind zog auf. Der Himmel wurde düster; aber es war kein Gewitter; kurz darauf wurde es wieder hell und dann dunkel und hell und es knallte nochmals. Die Wolken ratterten und knatterten. 

Und bumm: Neben ihnen stand der Frosch (und Rosi, die sich eben zum zweiten Mal an Minuschs Glas heranschlich, wurde wieder sichtbar). 

Schau grinste und legte sein Handbuch "Beamen für Anfänger" zur Seite. 

Rosi machte die Türe des Autos auf und versuchte die unzähligen Kaninchen aufzufangen, die ihr entgegensprangen. 

 
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Das war gar nicht so einfach. Neben dem, dass sie bunt waren besaßen sie noch eine außerordentliche Sprungkraft. Minusch kam herbeigeeilt und packte sich gekonnt ein Rosafarbenes. Die anderen sprangen wild umher und einige verschwanden in den Wellen. 

"Beamen für Anfänger!?" fragte Rosenkatze Schau und nahm das Buch an sich. "Wieso bist du damit nicht früher rausgerückt? Ich meine... es ist ja nicht so, dass wir es bereits gebraucht hätten!"

"Alles zu seiner Zeit", erwiderte schau erhaben und weise klingend. Er schlug die Beine in den Schneidersitz und schloss die Augen. 

Matilda ging unbeachtet dessen zum Frosch und wurschtelte ihre ersehnte Luftmatratze, Sonnenbrille und Drinkgläser heraus. "Es wird Zeit für Urlaubsfeeling!" sagte sie bestimmt und lies sich mit einem Seufzen auf die Matte fallen. "Man bringe mir Mojito bitte!"

 
"Bumm"; schon wieder knallte es. Statt eines Mojitos stand nun direkt vor Matildas Nase der Eiffelturm. Rosi grinste. Francesco, der einfach nur in Ruhe am Strand liegen wollte - Rosi hatte nicht nur den Eiffelturm sondern auch gleich noch eine Horde chinesischer Touristen, die nun die ganze Truppe fotografierten, mitgebeamt - versuchte ihr das Buch wegzunehmen; aber Rosi schlug wild um sich und krallte sich mit ihrem ganzen Körper am Buch fest. Francesco gelang es noch, eine Seite zu erwischen. Auf dieser stand: 

 
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"Wichtiger Hinweis:

Um nach einem Beam-Vorgang mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden, sollten gebiemte Gegenstände, Tiere, Menschen und Länderein in einer maximalen Wirkungsfrist von 12 Stunden an ihren Ursprungsort zurückgebiemt werden. Ansonsten treten folgende mögliche Nebenwirkungen auf:

Deformierung, zerplatzen der Moleküle, Farbwechsel, Atomare Dysbiose, sofortige Alterung oder endokrinologische Dekontamination.

In seltenen Fällen auch bewusstseinsverändernde Transmukifikation. 

Bei Fragen und Nebenwirkungen sind wir zu keiner Haftung verpflichtet."

 
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Wohin hat uns das geführt? 

Eine wichtige Frage auf dem Weg der Selbsterkenntnis. 

Grundlage der Empathie ist die Selbstwahrnehmumg [Link entfernt] – je offener eine Person für ihre eigenen Emotionen ist, desto besser kann sie auch die Gefühle anderer deuten (Quelle: Wikipedia)

Das waren die letzten Worte von Larry bevor er sich zischend auflöste.

Die anderen hörten ihn nicht, denn die chinesischen Touristen waren zu laut mit ihren Kameras.

 
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Matilda spürte dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Etwas ganz Wichtiges fehlte plötzlich. 

"Larry"; Matilda begann zu frieren und sie weinte. Soviel Trauer. 

Sie wollte nicht dass er wieder zwischen den Zeiten herumwanderte und sich irgendwo verlor. 

 
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"Komischer Kerl, dieser Larry", dachte sich Rosenkatze." Irgendwie entschwindet er immer.. weder hier noch dort, ohne Zeit ohne Ort...

Verrückt. Und Matilda?" Sie versuchte sie zu trösten, doch es gelang ihr nicht. 

"Was willst du mit Jemandem, der nicht jetzt und hier sein will?", fragte sie fordernd. "Und wichtiger, der nicht bei dir sein will?" Zeitreise hin oder her, Rosenkatze mochte so ein Gehabe nicht. Reisende muss man ziehen lassen, wusste sie. Oder nicht?

Verärgert blätterte sie in dem Beamheft herum, um eine Stelle für Zeitreisende zu finden. Und tatsächlich, auf Seite 86 stand:

"Beamen mit Zeitreisenden.

Zeitreisen stellen eine äußerst komplizierte Hürde in der Kunst des Beamens dar. Aufgrund der primären Faktoren des Raum-Zeit-Kontinuums sind Beamvorgänge mit Zeitreisenden außer Kraft gesetzt, da sich Beamenergie- ähnlich der Zauberei, an die Gesetze des Schicksals halten müssen. Es sei denn, ein Akt reinster Liebe überwindet diese Hürde. In seltenen Fällen kann die Beamenergie, die aus tiefster Wunschenergie und Herzengüte stammt, das Raum-Zeit-Kontinuum überragen."

Rosenkatze übergab das Buch an Matilda. Diese wischte sich die Krokodilstränenn aus dem Gesicht und las das Kapitel aufmerksam...

 
So erkannte sie dann letztlich , dass es ausreichend war, einen liebevollen Gedanken zu entlassen. 

Zeit hin oder her.... sie musste es einfach versuchen. 

Während das nervige Geräusch der klickenden Kameras der Chinesen in der Luft lag, konzentrierte sie sich auf das, was ihr in dem Moment am Liebsten war...

Schokoladeneis!

Ja. Da stand Larry aufeinmal vor ihr. 

In jeder Hand eine gewaltige Eiswaffel haltend und eine selbstgedrehte Zigarette im Mund...

“Ey.... hast du mal Feuer?“

 
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Es stimmt, was Rosenkatze sagt, dachte Matilda. Reisende soll man ziehen lassen. 

Und wenn sie von selber zurückkommen, dann gehören sie zu dir, begriff Matilda. Mal wieder. Sie hatte das schon ein Dutzend Mal begriffen und  wieder vergessen. 

Matilda hatte immer Feuer; aber: "Larry, für wen ist die zweite Eiswaffel?". 

 
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