EineArtRoman

Nachdem die „Eiszeit“ nun in eine allgemeine Schmelze übergegangen war, liessen sich Matilda und schau davon überzeugen, ihre süssen Bedürfnisse zurückzustellen, um der wirklich konstruktiven Frage nachzukommen: „Wieviele chinesischen Touristen passen -mit Fotoapparat- auf den Eiffelturm, um ihn zurückzubeamen?“

Nur Francesco war ein wenig beleidigt, hatte er doch kein Eis abbekommen. 

Minusch und Rosenkatze nahmen ihn in die Mitte und während Rosenkatze die Vorteile fernöstlicher Fotografie beschrieb versuchte Minusch aus ihrem Vorrat nie enden wollender Erdnüsse ?, Francesco zu füttern, um ihn abzulenken.

 
Einer der Chinesen war in den Frosch gestiegen und drehte gerade am Zündschlüssel als plötzlich....

 
eine Hand nach seiner Kamera griff und ihn damit aus dem Auto zog. Schau war derweil aus seiner Meditation erwacht. Er wurde schließlich durch das Zündschlüsseldrehen aus der Trance gerissen, und dem kalten, tropfenden Eis, das Larry ihm hinüberstreckte. Da Rosenkatze bestimmt keine Touristen hinter ihrem Steuer wissen wollte und er sein Stein bei ihr im Brett fester zu nageln vorhatte, ging er äußerst ruppig vor. Er klappste dem Touri auf den Allerwertesten und schubste ihn zurück zum Eiffelturm, wo dieser in den Klickgesang der chinesischen Kameras mit einstimmte. 

"... fernöstliche Fotografie besticht übrigens auch dadurch, dass der Weissabgleich üblicherweise durch rosa Farbtöne, sowie das Bokeh zusammen mit der chromatischen Aberration und der hyperfokalen Distanz vorgenommen wird. .." 

Minusch stoppte Roseknatzes erfundene Wichtigtuerei und stopfte ihr ebenfalls ein paar Erdnüsse ins Gesicht. Francesco mampfte genüsslich auf seinen herum. Seine Backen waren prall gefüllt wie Hamstertaschen. Zunächst vergaß er also seine Lust auf Eis. Stattdessen hatte Lust auf Meer..

 
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Auch Matilda hatte Lust auf Meer. Damit konnte man sie immer locken. 

"Wenn wir jetzt losfahren, sind wir morgen früh in Südfrankreich", überlegte sie. Im Prinzip fehlte ihnen nur noch die richtige Musik für die Reise. Ob Francesco eine seiner selbstaufgenommenen Kassetten aus den 80er Jahren dabei hatte? 

Schau hatte inzwischen das Beam-Buch zurückerobert. Allerdings war er immer noch leicht in Trance. Statt die Chinesen wegzubeamen, hatte er säckeweise Erdnüsse hergebeamt. Minusch konnte sich kaum halten vor Freude und hüpfte auf den Erdnusshaufen herum. Rosenkatze hatte sich derweil unter die Chinesen gemischt und hielt weiter ihre Vorträge. Die Chinesen klickten und klickten und klickten. Was Rosi in diesem Moment noch nicht wusste, war, dass die Bilder von ihr und dem Eiffelturm  am See, noch viele Jahre lang in chinesischen Wohnzimmern hängen würden. Chinesische Grosseltern erzählten ihren Enkeln die Geschichte von der weisen Frau am See jeden Abend vor dem Einschlafen. "Das Komische ist, dass die Frau nach Erdnüssen roch und niemand wusste warum", sagten sie und strichen ihren Enkeln übers Haar während diese sanft in den Schlaf glitten. 

 
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Nachdem alle in Frosch Platz gefunden hatten, ging es los. Alle waren voller Tatendrang. Nur Minusch trauerte noch den vielen Erdnüssen nach, die keinen Platz im engen Auto gefunden hatten.

Francesco hatte seine auf einer Musikkassette festgehaltenen Radio-Mitschnitte der Hitparade vom 15. Juli 1986 nach vorne gereicht. Rosi schob sie rein und siehe da, es ertönte als erstes das Lied "Adesso Tu" von Eros Ramazotti.

Derweil hielt Schau noch immer das "Beam Buch" in den Händen. Er prägte sich das vom Hitparadensprecher genannte Datum ein. Frosch schüttelte es wie vom Blitz getroffen gehörig durch. Die Autobahn war plötzlich in einem ausserordentlich schlechten Zustand. "Warnemünde" stand auf der Ausfahrt, deren sie sich näherten. "Wir wollten doch nach Südfrankreich", entrüstete sich Matilda. Die Autos, die ihnen entgegen kamen, sahen aus wie Oldtimer. Da kam sich sogar Frosch plötzlich wieder modern vor.

"Hier gibt es auch ein Meer", freute sich Matilda, als sie den vor ihnen liegenden Strand entdeckte. Sie hielten direkt am Sandstrand an und alle stürmten Richtung Wasser.

Vor lauter Meer hatten sie gar nicht geachtet, dass sie nicht die einzigen Strandgäste waren. "Amtlich bewilligter Nacktbadestrand der Deutschen Demokratischen Republik" stand auf einer Hinweistafel geschrieben. "Hey, wir sind in der DDR gelandet", schrie Larry ganz entzückt...  

 

 
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"Erdnüsse sind Hülsenfrüchte", schlaumeierte Rosenkatze, in der Hoffnung, das Nacktgebot damit zu übertuschen. Sie hatte unterschiedlich farbene Unterwäsche an, die so gar nicht zusammen passte. Während sie nervös darüber sinnte, sich aus dem Staub zu machen, sprangen Schau und Minusch bereits splitter nackend ins kalte Meer. 

"Ach, die brauchst du doch eh nicht!" klappste ihr Matilda auf die Schulter, gedankenlesend wie sie war. Sie zwinkerte ihr zu und zog sie Richtung Wasser. Doch Drückeberger haben immer ein Ass im Ärmel,... Rosenkatze erinnerte sich an das Beambuch und schwupps!- Das Problem war  gelöst. In ihren Armen hielt sie ...

 
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das Nachthemd; das Schaus Ururgrossmutter in ihrer Hochzeitsnacht getragen hatte.

Es war ziemlich gewagt, wie Rosenkatze schmunzelnd bemerkte. 

 
Rosenkatze zog sich kurzerhand hinter eine Düne zurück, um sich das hervorgezauberte Nachthemd anzuziehen. So durchsichtig wie das Kleid aber präsentiert, zog sie schlussendlich am Strand  viel mehr Blicke auf sich als die anderen, die nur das Tenue trugen, mit dem sie auf die Welt gekommen sind. "Nur schnell weg von hier und ab ins Wasser", war die dann Devise von Rosenkatze. Aber vom Wasser benetzt war das Nachthemd wie ein Hauch von nichts. Auch Schau, der eigentlich so gerne selber die Blicke auf sich zog, konnte seine Augen nicht mehr von Rosenkatze lassen. Extrem beeindruckt meinte er zu Minusch...

 
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Reaktionen: Rosenkatze
… "Genau so stelle ich mir die Szene in meinem künftigen Film 'Wie ein Mann die Welt erobert' vor. Und Du und Rosenkatze seid spontan für die weiblichen Hauptrollen engagiert." "Und ich, darf ich nicht mitmachen?", fragte Matilda, die das Geschehen noch immer vom Strand aus beobachtete. "Für Dich habe ich eine andere romantische Szene vorgesehen", meinte Schau und liess seinen Blick nun in Richtung Matilda schweifen...  

 
"Welche denn?" fragte Matilda, doch Schau war bereits in eine seiner Trancen vertieft. Ein schiefes Lächeln stand ihm im Gesicht und er gluckste ein paar Mal vergnügt. 

Minusch war gänzlich uninteressiert an Schau's Filmprojekt Ideen, sie schwamm ein wenig weiter ins Meer hinaus und tauchte nach ein paar Muscheln, die sie vom Boden aufsammelte. Francesco half ihr dabei. Er dachte, es wäre für ein Kunstwerk am Strand gedacht. Offensichtlich lag er allerdings falsch mit seiner Vermutung, als er sah, wie Minusch eine geschlossene Muschel knackte und den Inhalt ausschlürfte...

Auch sein Magen knurrte. Die ganze Beamerei und Fahrerei  hatten Hunger gemacht. Er wollte jedoch keine Muscheln schlürfen und auch Fasane jagen war ihm nichts. Diese liefen vereinzelt am Strand herum. Üblich für diese Gegend. Also delegierte er Rosenkatze, Fasane zu jagen.

Normalerweise hätte sie den Befehl links liegen lassen. Befehle durften nur von Minusch oder mit besonderer Abklärung und Codewort ausgesprochen werden. Aber, sie sah die Möglichkeit aufglimmen, ein Feuer zu machen. Stand und Feuer und Gitarre. Das war was. Also sammelte sie trockene Treibhölzer und stapelte sie. Feuer machen konnte sie gut. 

Matilda, immer noch mit ihrer Frage stehen gelassen half ihr missmutig dabei. Nie sagt einer klar, was Sache ist. Aber dem wollte sie ein Ende setzen...

 
....einmal noch wollte sie beamen; dann musste dieses Buch verschwinden. 

Südfrankreich hatte sie sich gewünscht und jetzt sassen sie in der DDR fest. Klar, Meer war Meer; aber trotzdem. 

Die Idee mit dem Feuer gefiel ihr immer besser; aber sie brauchten zur Gitarre einen Sänger; mit Schau war nichts mehr anzufangen. Nur noch Blicke; aber nichts Konkretes. 

"Ein, zwei, drei, beam einen Sänger herbei. 

Mit den schönsten Augen der Welt, 

damit er auch Minusch gefällt."

Leider passierte gar nichts; Matilda beschloss noch etwas abzuwarten, ob das Raum-Zeit-Kontinum irgendwo festhing und den Sänger später ausspuckte. 

Derweil blätterte sie weiter im Buch. Ein klitzekleines Mal könnte sie ja noch. Einmal ist Keinmal. Sie wollte Minuschs Befehlskraft. Das wäre toll; wenn plötzlich alle auf ihre Befehle hören würden. 

Matilda folgte den Anweisungen:

Schritt 1: Fixiere die Person mit festem Blick.

S2: Sieh direkt in ihr Herz hinein

S3: Baue mit deinem Geist eine Brücke

S4:Zieh die Kräfte zu dir.

Matilda war schon bei der Brücke angelangt; als ein Geschoss auf sie zukam. "Wer wirft mit Muscheln nach mir", war ihr letzter Gedanke bevor sie ohnmächtig wurde. 

 
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Der Strand verwandelte sich in einen roten Teppich und das Meer in einen Kristall Spiegel, der wunderbare Melodien von sich gab. 

Ein letzter Sonnenstrahl tauchte die Landschaft in warmes Licht und Matilda öffnete ihre Augen:

 
"Larry, verrate mir deinen tiefsten Herzenswunsch!" flüsterte sie. 

Larry blickte sie erstaunt an, während die untergehende Sonne sein Gesicht in rot tauchte. Er zögerte einen Moment, doch dann..

 
Hmpf... Minusch wurde immer missmutiger. Sie war zwar Francesco dank den Austern endlich los geworden, doch von ihrem singenden Traummann war weit und breit keine Spur. Zudem war ihr nun elend zumute, weil sie die Austern gar nicht vertrug. Was für eine idiotische Idee war das nur, die ihr da ins Ohr eingeflüstert wurde. Schlürf Austern, das hilft dir. Haha... Nie wieder. Ich sag es euch! Genervt schmiss sie mit Muscheln um sich, wenn sie nicht gerade mit Magenschmerzen abgelenkt war.... Und jetzt fasselt Larry noch was von Liebe. Aber ich muss schon sagen, die rosarote Brille stand ihm echt gut zu Gesicht. Und Matilda hatte es sich verdient mal wieder Glück zu erfahren. Allerdings fand Minusch, müsste es ja nicht gerade sein, wenn es ihr selbst so mies geht.... Griesgrämig murrte sie so vor sich hin, als dann...

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Minusch biss die Zähne zusammen. Sie wollte diesen Strohhut haben. Ihrer war ihr durch die ganze Nacktbaderei abhanden gekommen und zudem sah sie einen wunderschön rosa Farbenen. Sie streckte die Hand empor und veranlasste den Kutterburschen, her zu kommen, als sie diese einmalig strahlenden Augen wieder erblickte...

 
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Der Traumprinz angelte mit gestähltem Körper, offen wirbelnden Haaren und einem breiten Grinsen Minuschs Hand und zog sie empor. Automatisch und wie von selbst, winkelte sie dabei das linke Bein an und liess ladylike den Fuß nach oben schwippen. Endlich! Welche Reise lag nun zwischen diesem Wiedersehen? ... verträumt und gedankenversunken erinnerte sich Minusch daran, wie sehr dieser Duft sie betörte und wie sehr sie eigentlich niemals wie jemand aus Hollywood wirken wollte. Schnell ließ sie den Fuß sinken, schnappte sich den rosa Hut und zwinkerte ihrem Prinzen cool zu. "Du hast ganz schön auf dich warten lassen!" provozierte sie neckisch. 

"My Lady, ich kam so schnell der Wind mich trug!" entgegnete er. 

Er wusste noch bestens Bescheid vom Festival, schlenderte lässig übers Deck und schob zwei Kisten mit Fischeingeweiden und Schwanzflossen beiseite. "Hier my Lady" er überreichte ihr ein kühles Bier, steckte sich eine Kippe an packte seine Solarbetriebene E-Gitarre, auf der er seine heavy Metal Künste zum Besten gab. 

Dieses Getreibe hatte natürlich alle aufmerksam gemacht und angelockt. Matilda und Larry schlenderten auf das in Sterne getauchte Kutter zu, Rosenkatze ließ das Treibholz fallen, Francesco und Schau stiegen bereits ins Wasser. Ganz zum Unmut von Minusch. Diese wollte ihre Zeit nun alleine mit dem Traumkutterburschen verbringen. Gedankenflix zog sie ein Kabel und ...

 
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