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wir haben dann über die moma-ausstellung gesprochen, in der ich mit meiner mom gewesen bin - und er war da jetzt auch gewesen (mit seiner neuen freundin). als das gespräch zu ende war, sind mir seine erzählungen zu der moma-ausstellung noch durch den kopf gegangen, und ich stellte fest, dass ich mir gar nicht VORSTELLEN KONNTE, seine aktionen dort und seine anwesenheit (*häh?*) zu wollen, also: ich konnte mir gar nicht vorstellen, mit ihm das selbst erlebt zu haben. ich hab mich dann gefragt, ob ich jetzt DOCH ne abwehrhaltung drauf habe, eben doch, weil er mir von seiner neuen erzählt hat. ich glaub aber, ich bin einfach in all den monaten distanziert geworden von ihm, also diese mangelnde vorstellungskraft ist einfach eine unsicherheit, die auch unseren eigenen status quo nur spiegelt.
aber... es ist auch so, dass ich einfach noch eine quentchen begeisterung für ihn abgeglichen habe in mir selbst. natürlich kann ich mir schon theoretisch vorstellen, es mit ihm gemeinsam zu erleben, wie er so ein audio-gerät mitgehen lässt, die es dort auf solchen ausstellungen ja gibt, aber es war noch in mir eine kritik an seinem verhalten "drin", die noch ein - vielleicht - letztes mal mein verliebtseins-bild von ihm mit der "realität" vergleicht. wäre er mein kumpel (pur), dann würde ich diese audiogerät-diebstahls-story zwar auch nicht toll finden, aber sie wär mir schnuppe.
naja... fast schnuppe. es ist halt auch so, dass ich mit "verrückten" aktionen nicht allzuviel anfangen kann. dabei mach ich selbst genug zeugs, was aus dem "rahmen" fällt... aber ich würde es nicht begrüßen, wenn neben mir jemand solche sachen abzieht, ach, ich bin auch einfach zur zeit ein wenig verschroben, glaub ich. ich bin ein single, gehe kaum noch weg. vor 14 tagen hab ich bei dem freund von meiner freundin schon - erstaunt - registriert, wie weit weg für mich deren probleme sind. einfach so! es war mir aber nicht nur unverständlich (nahezu), was bei denen so läuft, es war mir auch zu viel, ich könnte es für mich (im moment?) nicht akzeptieren.
und so bin ich im moment einfach mir selbst der nächste geworden, weiß nicht, wie ich das jetzt in dieser ausgestaltung finden soll... glaube eben, das ist eine ich-bezogenheit, die an einkapselung angrenzt und finde mich latent "verschroben". bin der ansicht, ich sollte dieser intoleranz ein wenig den grund entziehen wieder und unter leute gehen, ja.
ja
was noch für mich wichtig war, waren zwei dinge:
einerseits sagte er eben, dass er nach meiner kritik an uns bei seiner aktuellen beziehung "sehr vorsichtig" sei und seinen kopf zu gebrauchen versuchen würde. es ginge halt nicht mehr alles nur nach der mess-skala "bin-ich-verliebt-oder-nicht", sondern er würde halt auch versuchen, andere "dinge" ( ?( ) mit zu bedenken.
ich hab ihm gesagt, es geht aber auch um's herz... und ich hab gesagt, ich wäre echt erstaunt, dass er sich meine worte überhaupt nahegehen lassen hat. ich hab all die monate geglaubt, er begreift die ganze zeit nicht, was ich hier empfinde nach unserer trennung und würde es einfach abtun als eine "seltsame" überreaktion oder so...
hmmm
dann wichtig war auch noch... ich sagte zum abschluss des gesprächs, unserer freundschaft würde doch eigentlich von ihm "gestaltet" werden. das hätte ich gesagt, als wir uns damals getrennt hatten, und das würde aus meiner sicht eigentlich immer noch gelten. aber er hat halt selten mal "piep" gesagt und ich müsste sagen, unsere freundschaft würde SEHR langsam voranschreiten... das sagte ich, nachdem er gemeint hatte, es sei ein sehr schönes gespräch gewesen und wir uns beide eine gute nacht gewünscht hatten...
er sagte, naja, er sei auch nicht an mich herangetreten, weil er mir absichtlich zeit geben wollte. ich hätte aussuchen sollen, in welchen zeiträumen wir miteinander zu tun haben sollten, jaa, das hätte er mir so gesagt, und dazu stünde er bis heute.
ich grübelte, wann in dreiherrgottsnamen er das gesagt haben wollte und erinnerte mich allenfalls daran, dass ICH am anfang tatsächlich gebockt hatte in unserem freundschafts-ding und mehrmals (zweimal) den totalen kontaktabbruch gewollt hatte.
oder hatte ich nur einmal den totalen kontaktabbruch gewollt? einmal nur, glaub ich.
mein gott... das alles lief über eine längere zeitspanne und ich hatte in mir drin äußerst emotionale zeiten! ich habe es - auch aus frust - einfach verdrängt und auch vergessen, wer was wann gesagt hat und schon gleich gar nicht ist mir dann sein credo, ICH würde das tempo bestimmen, noch im ohr.
ich glaub auch, das erzählt er sich selbst... hab ihm auch provokativ gleich an den kopf gehauen, dass das doch nur eine ausrede von ihm sei! er sagte 'neiiin' und ich sagte, es sei so, wie er mal in einem gespräch damals, als wir noch zusammen gewesen waren, gemeint hatte: er könne ruhig tun und lassen, was er für richtig halten würde. ich könnte für mich selbst entscheiden, was ich will und was nicht. oder ob er mir das etwa nicht zutrauen würde, dass ich auch mal "nee, lass mal" zu ihm sagen könnte?
er war dann erheitert und vielleicht erleichtert... das wäre ja prima und dann wüsste er ja bescheid.
bescheid...
war schön, das gespräch. und ich hab plötzlich den glauben an unser freundschafts-ding (zurück?). verstehe gar nicht, was ich da für hemmungen gehabt hatte.
o.k.
ich denke schon, das ganze ist aus MEINER sicht so eindeutig. also:
ICH mag ihn noch, ich werde ihn in einer ecke meines herzens vielleicht auch noch lange oder gar immer irgendwie begehren... aber über dieses begehren haben sich andere dinge drübergelegt. erster schutzmechanismus ist der wunsch, mir selbst wichtiger zu bleiben als diese zuneigung zu diesem menschen (klingt ganz schön wüst, aber dennoch... es sind noch wogen zu glätten zwischen uns und ich denke schon, dass ich auf IHN anders zugehe als auf einen menschen, mit dem ich befreundet sein wollte, den ich eben nicht als partner gehabt hatte).
dann: zeitablauf. gott, ist mir der typ "egal" geworden... ich hab nicht das gefühl, etwas verpasst zu haben all die monate... dieser letzte kontakt war eigentlich noch so das ruder-rumreissen vor dem großen meer des vergessens... hmmm
und dann denke ich: wir SIND distanziert (waren es schon immer gewesen, jaja), ich kenne ihn nicht. die gefühle sind halbwegs fort und damit ist die bindung, die ich einst gespürt hatte, ebenfalls fort!
aus SEINER sicht ist vielleicht alles nicht so klar... dafür fand ich ihn zu ambivalent vo 14 tage in dem club, wo ich ihn ja getroffen hatte. aber es ist mir wurscht. ich glaub einfach nicht, dass er mir noch zu nahe tritt, glaub einfach nicht, dass er mir nochmal mein herz aufreisst.
ob die neue mein herz gekittet hat? ich bin doch in großen weiten teilen meines seins ganz schön naiv, wie man so sagt... ich denke einfach, wer in einer beziehung ist - gerade auch in einer neuen beziehung! -, der wird für mich "neutral". so einfach ist das, und ich bin auch nicht bereit, dieses kleine denk- und fühlgesetz ausgerechnet jetzt umzustürzen.
ich glaub schon, dass mir diese frau eine "hilfe" ist in meiner zuversicht, mit meinem ex eine freundschaft führen zu können. das große meer der unwägbarkeiten ist um eine große große und sehr beängstigende wasserfläche kleiner geworden. das soll SIE verwalten, diese gefühle von ihm in sexueller und partnerschaftlicher hinsicht, ich kann sie nicht gebrauchen und sie waren auch nie wirklich meine.
gruß
sine