guten morgen
so, ich hab dann mal die hinweise auf meinen job so gut, wie's geht, wieder rausgelöscht aus diesem thread. ich denke, ich möchte nicht, dass man mich zu sehr an meiner arbeit misst und zu erklären versucht.
ausserdem hat gestern für mich der steinige weg zur bewältigung von finanziellen problemen irgendwie begonnen.
ihr werdet es nicht glauben, ich war in der kirche. ich wohn um die ecke vom dom, der ist - natürlich - katholisch, aber sie haben mich auch mit reingelassen (*gg*).
solange die keine beichte abnehmen, benehmen sich die katholen ja auch ganz "anständig", hab ich festgestellt. sogar ein stück zu locker, während der lesung des predigt-textes musste niemand aufstehen von hinknien sowieso überhaupt keine rede (mehr). das kam mir dann irgendwie auch ein bisschen sehr luschig vor.
ich wusste gleich, das manifestiert mich in meiner eher dramatischen empfindung, dass sich jetzt was ändert in meinem leben, und mal vom sonstigen inhalt des gottesdienstes abgesehen hab ich für mich die aussage mitgenommen, ich brauche keine angst zu haben.
hm
hatte ich dann trotzdem, da sieht man mal, auf wie schwachen füssen der glaube, aber eben auch mein selbstglaube steht bei mir!
schon erstaunlich, da zeigt sich eigentlich immer erst in der umsetzung, was man ist und wo man steht.
ich würd gern noch was erzählen von dem kirchen-event und tu es jetzt auch
) ...
ich hab geflennt wie ein schlosshund, weil es mich an meinen daddy erinnert hat. die haben gebetet für eine 77-jährigen frau, die gestorben ist (ist üblich bei gemeindemitgliedern), und ich wusste schon, jetzt geht's los bei mir. 77 jahre, was für ein gesegnetes alter. und dann und ach je, genau wie meine mom, kirchen jucken es immer wieder aus uns raus und irgendeiner von uns beiden flennt fast immer in der kirche.
war aber nicht so sehr der übliche herzschmerz von wegen verlust oder so. und das war schon etwas seltsam: ich hab geweint, weil ich mich in der erinnerung an meinen daddy so geborgen fühlte. und dann haben die noch erzählt, dass wir im leben niemandem beweisen müssen, wer wir sind und wie erleichternd das doch sei für einen christen, wenn er leben kann und nicht immer nur leistungen bringen muss, und ich nur so: :heulen:
:schief:
das ist einfach mein großes thema, ich glaub, ich hab's. in der pt hieß es, ich kann das gute nicht annehmen. und so puste und puste ich meine probleme, selbst wenn es eigentlich nette kleine probs sind und es vielleicht für mich und meine art ganz gut lösbare dinge sein könnten (hoff ick ma), bis auch der kleinste krümel von einem problem ansehnlich und mächtig ist. erst dann kann ich das problem "ernst nehmen", es bedingt sich also auch noch: vorher nur "jaja, kein problem" und später dann "huch gott, ein riesenproblem".
das in der kirche war zu viel für mich, weil ich einfach glauben konnte, dass es alles halb so wild ist. ich bin viel zu sehr zu hause in der vorstellung, dass alles "sehr wild" ist und dass ich dauernd - zumindest das letzte jahr - an meinem eigenen ruin entlangschramme, übrigens nicht nur in finanzieller hinsicht, um das thema an der stelle ein wenig auszuweiten.
monsieur galahad hab ich auch nicht in anspruch nehmen können ohne vorher plötzlich ein kartenhaus an ollen kamellen auf mich herabstürzen zu fühlen in mir drin. das war etwas, wo ich - so klein die hilfe vielleicht auch hier in diesem rahmen scheinen mag - nicht annehmen konnte, und die worte meines therapeuten tönten in meinem kopf: "sie können gutes nicht annehmen, nicht wahr, sie können keine hilfe annehmen...". schön schön aber wie könnte ich das ändern?
ich will und darf mich nicht von meinem eigenen weg wegbeamen lassen, das ist quatsch, denn das hab ich früher auch schon geschafft, dass ich einfach den kopf zugemacht habe, und zwar mittels alkohols. zum beispiel, es gibt schon mehrere möglichkeiten, sich innerlich einfach abzuschotten und "jetzt ist mir alles egal" zu denken.
es ist nicht nur immer ein unendlich steiler weg zurück zum normalen zustand, sondern es ist auch einfach zeitverschwendung. wenn es so ist wie damals mit meinem herrn selbstzweifel, dann muss ich es nur lange genug versuchen, die tür zu finden und zu durchschreiten, dann werde ich meinen weg auch gehen, und seit gestern will ich wirklich nicht mehr aufgeben, meinen weg zu finden.
klingt immer noch hochdramatisch, nicht wahr? nur zur klarstellung: ich meine den rechnungs-schreiben-weg... :] und alles, was damit zusammenhängt...
ich war so frei und hab gestern schon einen kleinen schritt versucht.
ich werde euch berichten, falls sich noch große umwälzungen ergeben, aber das glaube ich, wird erstmal nicht geschehen. ich werde also erstmal vor mich hin buzzeln und bin nicht der ansicht, dass ich da viel mitzuteilen habe. zumal es was mit meinem job zu tun hätte und ich da - wie gesagt - nicht so viele worte zu machen möchte.
ich danke dir, danae, und allen dafür, dass mir der knopf jetzt wenigstens ein stück weit aufgegangen ist bei diesem problem und hoffe, wir können das thema jetzt damit erstmal beenden. oder wie man sagt: schulz jetzt.
gruß
sine