hallo
mir fällt es heute schon den zweiten tag ungeheuer schwer, zu akzeptieren, dass ich am dienstag alk-mässig voll weggebrochen bin.
also, mein portemonnaie war noch nicht ganz leer, als ich am nächsten morgen nachgeschaut habe, und auch sonst GEHT es noch, was ich mir da reingezwitschert hatte am dienstag: ein fläschchen vino veritas zu hause (*klonk*) und zwei bis drei bier in the club which i hate.
bier auf wein, das lass sein.
aber es ist einfach ätzend, wie ich mich da vergiftet habe.
hey
der abend an sich war ganz lustig, nur, dass ich mir allenfalls die hälfte merken konnte. ich hab auf jeden fall wieder einen knutschi aufgerissen, aber mehr als knutschen wollte ich nicht.
irgendwem hab ich meinen einen ring geschenkt, zum dank hab ich ein zettelchen von dem beschenkten bekommen, auf dem steht irgendwas von wegen "vielen dank für den ring, werd es als erinnerung an einen schönen abend mit dir behalten, name, handy-nummer".
ich kenne den namen halt nicht und glaube, dass ich den ring NICHT dem knutschi geschenkt habe. fragt sich, warum der ring-besitzer nun glaubt, einen schönen abend mit mir gehabt zu haben.
?(
ich hab die ganze nacht getanzt, nachdem ich meinen knutschi einfach stehen lassen habe (
) und bin über und über voller blauer flecken, wie üblich nach dem großen suff. na prösterchen. heute (also: zwei tage danach) tut es mehr weh als gestern, und ich habe die schwellung an meinem rechten arm betrachtet mit der ungewissen frage, ob dieser arm vielleicht gebrochen sein könnte.
ich entschied, dass das unwahrscheinlich sei und dass ich damit ja lasten heben könnte. ende der diskussion, hab - mal wieder - keine böcke, mich um meinen körper zu sorgen.
auch ein - mir zumindest längst - bekanntes phänomen, wenn ich mich so richtig zur sau gemacht habe, sei es mit alk, sei es anders: ich vernachlässige teilbereiche meines seins. also z.b.: ich arbeite, halte die wohnung halbwegs in ordnung, aber bei nem gebrochenen arm würd ich wohl ein zwei drei tage lang dasitzen und hoffen, dass es nicht wahr ist, bevor ich mich drum kümmere.
später kam noch ein club-gänger, den ich schon kenne... na ja, was heißt "kennen". er ist immer da, wenn diese wanderdisco irgendwo ist. er ist ein ausgesucht hübscher mann und hat nen mega-komplex. ich weiß, dass er um's verrecken keinen kontakt sucht, und so langsam hab ich mitgeschnitten, dass er immer kurz vor knapp ein unter-zwanzig-jähriges, anscheinend gern braunhaariges mädchen aufreißt und mit leiser stimme abschleppt. ist jedesmal ne andere, allerdings ist es mir erst zweimal aufgefallen.
diesen "unnahbaren" habe ich also "ordnungsgemäß" ignoriert, aber ich hasse solche spielchen, denn im grunde habe ich mich gefreut (in meinem suff, jaaa, ich weiß... ob das dann auch für den betroffenen eine freude ist, wenn ich mich freue, k.a.), dass ich jemanden - vom sehen - kenne und irgendwann quatsch ich leute, die mich interessieren, ja dann meistens an. und er ist halt: achtung, bitte festhalten - er ist halt sicher älter als der rest von dem gemüse. mein knutschi beispielsweise war punktgenau 10 jahre jünger als ich, so viel zum thema "allein unter vielen menschen" sein.
jupp
komischerweise war er diesmal NICHT allein unterwegs, sondern hatte einen kumpel dabei, mit dem ich irgendwie ins gespräch gekommen bin. da war knutschi schon geraume zeit vergangenheit und der ring-besitzer ebenfalls. ich war etwas gelangweilt und es war eine überraschung, dass es plötzlich echt noch was zu lachen gab. ich blühte auf nochmal (*seufz*) und das kam dem kumpel von mr. unnahbar dann wohl seltsam vor und er begann, sich abzusetzen. das war dumm von ihm, denn ich stolperte am rand der tanzfläche über ihn und sülzte ihn zu, während ich meinen arm um ihn legte. es ist wie verflixt bei mir, immer das, was ich nicht tun soll - es steht meinem gegenüber ja in großen glühenden lettern auf der stirn geschrieben -, genau DAS reizt mich manchmal. meistens empfinde ich das verhalten des anderen als irgendwie unehrlich oder k.a., jedenfalls will ich das immer nicht, dass sich jemand versteckt. ich bin aber auch im nüchternen zustand nicht gerade besonders geschickt darin, leute aus dem schneckenhaus herauszulocken.
)
naja
für solche und ähnlich taten schäme ich mich, aber gottseidank nicht so am-boden-zerstörerisch wie sonst. schließlich ist der kater kein spass, da geht es psychisch so oder anders schön tief in den keller. aber: der tag gestern war machbar. aber heute gräme ich mich IMMER noch, und das ist NICHT der kater. es ist enttäuschung über mich selbst.
ich persönlich hab eine gute ahnung, woran es gelegen hat, dass ich mich am dienstag "gekillt" habe. ich komm nicht klar mit dem thema "öffne-dich-für-beziehungen-oder-wenigstens-für-ein-bisschen-sex". klingt jetzt vielleicht so, als würde ich mich wehren gegen irgendeinen ratschlag hier, aber es ist nicht so. ich hab einfach in mir drin ne grenze, vielleicht nennt man das auch: abstand haben.
das ganze theater mit knutschi und dem kumpel des unnahbaren (und wer weiss, wer der ring-besitzer sein mag, k.a.) ist eher noch so ein letzter ausflug in meine alte zeit, in der ich mir zu holen genehmigt hatte, was ich wollte.
mein wille ist aber etwas undeutlicher geworden. ich teste sozusagen, was ich denn wollen würde könnte möchte... und immerhin weiß ich jetzt: nein. ich will nicht mehr loslaufen und mir jemanden suchen, das ist vorbei.
übrigens hat es bei mir trotz des ganzen besäufnisses auch "klick" gemacht am dienstag, glaube ich.
also erstmal: was steh ich bitteschön in meinem hass-club rum. klar klar, das leben annehmen, jaaa, die musik war ja auch schön und alles nicht soooo schlecht. aber im ernst: wenn es mir nicht gefällt, dann eben NICHT. das sind doch schlechte vibrations und wie oft will ich mich denn noch öffnen und probieren, mit dem club jedenfalls und mit mir WIRD ES NICHTS, ich find ihn zwar nicht fürchterlich, aber eben nicht gut und damit basta. ist doch wurscht, warum. wichtig ist nur, dass ich dann eben vermeide, mich zu kasteien mit sachen, die mir nicht gefallen.
ist schwer zu verstehen, gell?
UND das "klick" ist auch ein abschied vom allein weggehen in begleitung mit gevatter alkohol. also ehrlich, was ist DAS denn... das nächste mal, wenn ich ne flasche schon zu hause gekillt habe, schließ ich die wohnungstür von innen ab und schluck den schlüssel runter. und am besten wäre es, ich würde überhaupt nie wieder allein auch nur ein glas trinken. ich hab es nicht im griff, und wenn ich alles so schön nachvollziehen kann, wo meine überforderung lag, wie ich einfach keine kraft und keinen bock mehr hatte, mich dem neuen zu stellen und so weiter und so fort, dann bleibt es doch immer bei EINER sache: alkohol ist keine lösung.
schon gleich gar nicht für mich.
so
gruß
sine