so...
und noch kurz ein zwischenbericht von dem status quo meines "freundschafts-dingens":
mein ex = kand. 2 = kumpel in spe
ich hab vor nunmehr ZWEI wochen fast jeden werktag (abends) seine nummer auf meinem display leuchten gehabt und wußte daher am nächsten morgen (spätestens), dass er angerufen haben musste.
mal bin ich nicht rangegangen, mal war ich nicht zu hause über nacht.
am freitag der "display-leucht-woche" dann der kleine ärztliche eingriff, da war dann endgültig essig mit telefonieren für mich.
letzte woche dann ruhe, aber ich glaube, irgendwann blinkte nochmal das display mit seiner nummer, aber ich hab nicht gemerkt, dass er und wann er angerufen hatte.
und am donnerstag oder wann dieser woche: telefon, ich guck auf's display: ER.
ich hab gedacht, ich hätt wohl böcke und hab das gespräch angenommen.
immerhin hat er diesmal NICHT die mehrminütigen entschuldigungs-arien zur begrüßung gesungen, wonach er sich ja schon vieeeel früher hätte melden wollen / sollen.
also hatte sich das hinauszögern der annahme des telefonats schonmal "gelohnt"
)
ich hatte spontan das gefühl, nicht zu wissen, was ich besprechen sollte und in meinem hirn begann eine gewisse regsamkeit, weil meine kleinen nervenstränge themen ausbuddelten und auf gesprächsgeeignetheit abprüften.
mir fiel als erstes meine freundin und ihr ex (= der beste kumpel von IHM) ein, aber war nicht so mein ding, und ER kam auch nicht drauf zu sprechen. so what
dann fiel mir meine eigene beziehung ein
mir fiel mein ärztlicher eingriff ein
mir fiel sonst nichts weiter ein
musik vielleicht als thema? weggehen??? wüsste nicht, was ich dazu sagen sollte, hab überhaupt keine kohle und mit meinem freund war ich im herkömmlichen sinne eigentlich GAR NICHT mehr weggegangen, schon wochenlang nicht mehr.
hm
er sprach dann als erstes an, nachdem er sich ernsthaft und glaubwürdig gefreut hat, mich zu sprechen, ob ich die letzte woche irgendwie selten zu hause gewesen sei. hm. die letzte woche? gute frage, denn da konnte ich ja meine gesprächsfaulheit mit meinen nachwirkungen von dem kleinen ärztlichen eingriff "erklären", ich wußte nur einfach: ER hatte vorletzte woche dauernd und jeden abend durchgeklingelt, und das thema könnte eventuell am kern vorbeigehen...
in meiner "verzweiflung" - denn ich wußte nicht, was ich sagen sollte - nahm ich also den kleinen eingriff und erzählte, dass ich jeden tag voll fertig gewesen sei, aber abends dann doch meist noch gearbeitet hätte, dass ich letztlich ein bisschen aus dem ruder gewesen sei und keinen bock gehabt hätte auf viele sachen (also: auch auf das telefon).
kam mir zwar blöde vor, dieses herumlavieren, da ich selbst aber nicht genau wußte, was mich davon abhielt, mich so 100%ig zu freuen über seine kontaktversuche, verlief mein gespräch wohl auch zwangsläufig seltsam.
er sagte lächelnd und fröhlich "ah ja" und schwenkte, meine gesprächsarmut vermutlich durch den hörer hindurchahnend, zum thema "musik" über. ich ließ mich ungefragt zu den aktuellen konzerten informieren und über einen neuen radiosender in berlin.
anschließend stellte ich fest, dass ich noch hätte sagen können: 'hey, stell dir vor, ich hab übrigens nen neuen freund'.
oder
ich hätte auch weiter gar nichts sagen können
ich fragte mich, ob ich - wenn ich es ihm denn nicht am telefon sagen sollte / wollte - ihm persönlich sagen sollte, und wenn, wann?
ich fand, dass mich das telefonat einfach überforderte (hab ich aber nicht gesagt). ich schloss mit der "erinnerung" daran, dass wir schon lange nichts mehr zusammen unternommen haben und dass wir das mal tun sollten. da war wieder aus SEINER seite leichte hilflosigkeit (wie ich zu spüren meinte) und ich definierte das treffen als "kaffee-trinken". das haben wir noch NIE gemacht, aber das wäre so das ambiente, wo ich ihm am ehesten geigen könnte, dass ich einen freund habe wieder, fand und finde ich.
als er 'ja' gesagt hatte, wollte ich den hörer am liebsten schon wieder auf die gabel schmeissen, denn wie ich bestürzt feststellte, reichte meine motivation nicht weiter als bis zu der postulation des allgemeinen ziels: mitteilen, dass wieder in beziehung...
entsprechend sagte ich, ich würde nochmal anrufen. während ich das sagte, wußte ich schon, dass dieses nochmal-anrufen mir schwerfallen würde und dass ich dafür am liebsten (damit ich DANN keine hemmungen mehr hätte) wieder wochen verstreichen lassen würde, bevor ich das täte.
das werde ich vermutlich auch tun, auch wenn er sich vielleicht blöd dabei vorkommen mag.
nach dem gespräch saß ich da und fragte mich: 'hab ich mich all die monate selbst verarscht? wieso ist mein interesse, ihn zu treffen, nun so derartig erloschen?'
ich hab noch viel gegrübelt und u.a. gemerkt, dass ich ihn immer noch schätze, aber ihn einfach nicht brauche und im moment auch als störend empfinde.
ich kann nicht unterscheiden, ob ich nur IHN als störend empfinde oder "alle", also zum beispiel auch meine freunde sonst. denn nach wie vor kommt von mir kontakt nach aussen nur tröpfchenweise.
ich habe mich entschieden, das offen zu lassen und die frage, ob ich ihn etwa doch nur deshalb, weil ich mich innerlich noch nicht von ihm (beziehungsmässig) verabschiedet hatte, so "hochgehalten" hatte, diese frage also einfach im raume stehen zu lassen, denn sie würde sich voraussichtlich von selbst beantworten, wenn ich ihn mal wiedersehen sollte. und sie beantwortet sich sogar, wenn ich ihn nicht wiedersehen sollte.
es frappiert mich nur einfach. also, die frage frappiert mich.
die frage geht aber auch in eine andere richtung: wenn ER nur wie alle meine freunde gerade zu viel sind für mich, dann frage ich mich, ob ich eine eigenbrötlerin bin.
mein freund meint, ich sollte ruhig ehrlich sein gegenüber mir selbst und nur solche menschen in meinem leben akzeptieren, die mir was bringen. als ich erwiderte, dass ich letztlich menschen kennenlerne und dass ich wohl - im unterschied zu dem, was üblich sein mag - DANN irgendwann sage: o.k. war schön aber nicht schön genug... als ich das erwiderte, dachte ich, mein freund würde seine meinung revidieren wollen.
aber er meint, ich solle mich nicht verbiegen (das sind jetzt meine worte) und nicht einfach mit jemandem zusammen sein, der mir nichts gibt.
hm
diese kleine diskussion bezog sich auf jemand anderen als auf meinen ex. aber letztlich gilt für alle meine freunde: nach einer weile lasse ich meine erfahrungen revue passieren. ich MERKE ja einfach, dass ich manchmal keine böcke mehr habe... und dann schaue ich eben, woran das liegt. und irgendwie komme ich doch eher häufig als nur selten zu dem schluss, dass ich eben diese menschen nicht als wirkliche freunde ansehe.
nun
bei meinem ex hingegen hab ich keinen blick dafür, ob er nun durch den "freundschafts-test" durchgefallen ist oder nicht.
wundern würde es mich ja nicht
aber wundern würde mich, wenn er zeitgleich mit dem beginn einer neuen partnerschaft durch meine freundschafts-siebe durchfallen würde
jaja
gruß
sine