moinsen
ich war gestern noch ein bissle am arbeiten, aber primär waren monsieur und icke bei seinen ellies (samt oma) zu besuch gestern. wir haben wieder mal das große fressen praktiziert und ich habe es geschafft, meine idee umzusetzen, die sehr netten eltern auch mal zu mir bzw. zu uns einzuladen nach mitte.
ansonsten war das gespräch mit den eltern nicht frei von "unangenehmen" themen, und zwar in der hinsicht, dass sie monsieur auf den zahn gefühlt haben in bezug auf studiendauer und geld-verdienen.
mein eindruck war, dass die eltern bereits begriffen hatten, dass das studium nicht zu bewältigen ist für monsieur bis zum september 2005. monsieur hat aber rumgedruckst und es war so, dass ich gemerkt habe, dass er der einzige ist, der noch an den sinn seiner schönrednerei glaubt.
ich hab mir erstmal gedacht, dass die ellies das thema extra in meiner gegenwart angeschnitten haben. zwar gab es - natürlich - von mir keine auskünfte, gefragt hat mich auch niemand. ich saß da und hab mir auf die zunge gebissen, und das ist albern, denn ich musste hier loyalität beweisen wegen einer sache, die ich nicht so alarmierend empfinde, dass man dazu seine ellies anlügen müsste und auch nicht so, dass ICH mich auf die seite meines freundes schlagen müsste loyalitätsmässig.
denn das ist - wie es so schön heißt - nunmal seine eigene entscheidung, wie er mit dem thema "studium-und-wie-sag-ich's-meinen-eltern" umgeht.
ich hab leicht reden, ich hab ja auch früher nicht alles erzählt und so, allerdings sind meine eltern doch eher marke "goldener käfig" gewesen mit mir, und so kommen mir seine eltern überhaupt nicht vor. ausserdem ist monsieur knapp 30, hallo?!
...aber tatsächlich habe ich monsieur dann ein bissle genauer befragt, als wir uns auf dem heimweg befanden. was schließlich zu der - vorläufigen - feststellung meinerseits führte, dass er da niemanden so gern ranlässt an die wahren fakten. :schief: ich weiß immer noch nicht, wie lange sein studium dauern müsste, wenn er jetzt nicht einen sonderweg findet (oder so ähnlich hat er sich ausgedrückt... ?( ). ich rechne mit 1 1/2 jahren, gerechnet nach der semesterstundenzahl, die ihm noch fehlt, und das ist knapp gerechnet.
monsieur jedoch ist so mit abwiegeln und blocken beschäftigt, dass er dazu weder "ja" noch "nein" gesagt hat und ich keine zahl von ihm gehört habe.
:schief: :schief:
was mich in angesicht meiner eigenen lebenserfahrung zu der vagen weiteren vermutung veranlasst, dass er überhaupt keine ahnung hat und das thema als irgendwie angstbesetzt ausspart aus seinem logischen denken.
ich dachte, der weg von der eher unlogischen verharrung im unwägbaren zu einem realen plan jedwelcher art auch immer ist vielleicht nur kurz und begann, ihm die option aufzuweisen, mit seinen ellies klar-tisch zu machen.
*au weia*
das ist natürlich heikel, so ein vorschlag. ich glaube, er denkt darüber tatsächlich nach. ich vermute, es würde ihn bestärken, wenn er in sich selbst einen plan / ein standing hätte. doch da er über seine situation nicht nachdenkt / nachdenken kann :schief: , weiß er vermutlich nicht, welchen weg er wirklich einschlagen möchte... es steht - meiner ansicht nach - sogar studienabbruch (ganz entfernt) im raum, es steht arbeiten-gehen / jobben im raum, es steht aber (meiner meinung nach: vor allem!) auch seine ex-freundin im raum.
die ex-freundin war suizidär und monsieur hat sich jahrelang darin geübt, sie davon zu "überzeugen" - ohne es ausdrücklich zu verbalisieren! :schief: -, dass sie ihn verlassen könnte / sollte / möchte, ohne sich aus dem fenster zu stürzen.
ich kenne diese situation, allerdings nicht in der akutheit, wie monsieur sie beschrieben und empfunden hat, ja selbst auch von einem ex-freund von einst.
2 jahre lang hatte dieser ex mich an sich gebunden mit seinen selbstmord-drohungen. die ex-freundin von monsieur hat es länger geschafft, wie lange genau, weiß ich nicht und es geht mich auch nichts an, wenn er es nicht selbst erzählt. ich glaube, so 100%ig genaue zeitangaben hat er da aber auch nicht.
hinzu kommt (aus meiner sicht), dass die ex-beziehung von monsieur begonnen hatte, als die beiden 17 waren und ewig EEEWIG also einfach sehr lange (10 jahre) gedauert hatte.
ich habe die vermutung / ahnung, dass monsieur sich auf diesem weg irgendwo vergessen und verloren hat.
in meinem buch, das ich gerade lese, steht - allerdings nicht bezogen auf psychische probleme und emotionale ausnahmesituationen, sondern bezogen auf einen ausgeglichenen freien menschen - drin, dass es passieren kann, dass man seine freiheit aufgibt und sich treiben lässt.
das ist - für uns beide! - irgendwie das thema. wir beide sind ein bissle lahmärsche. ich habe begonnen, meine lahmheit zu beleuchten, zu akzeptieren und sie "fruchtbar" zu machen.
monsieur guckt aber überhaupt nicht hin. er weiß nicht, was mit ihm los ist, und so lange er das nicht in worte fassen kann, wird er uns alle - nicht nur seine eltern - auch von nichts in kenntnis setzen, denke ich.
*tick tick tick*
hört ihr die uhr? ich hoffe, da ist keine zeitbombe unter diesem dünnen schleier versteckt, den monsieur auf seine situation gedeckt hat. nun, ich bin zwar immer ein "freund" von situationen, wo sich dinge "entladen", aber da es ja um einen lebensweg geht, finde ich, es wäre vielleicht besser, die dinge nicht explodieren zu lassen, sondern schrittweise anzupacken und zu erkennen.
für mein verständnis ist für monsieur im september "show-down" bei den ellies. da geht dann der geldhahn zu in der erwartung, dass das studium abgeschlossen wurde. nicht schlecht, würd ich sagen. :schief: diese zeit vergeht wie im fluge, insbesondere wenn man am rand der lüge vor den ellies herumdruckst und letztlich ein stück weit jetzt schon auf der flucht ist...
ich frage mich auch, wie ich monsieur helfen könnte. dass das alles sein prob ist, mag ja sein. ich denke, letztendlich reichen die fühler, die das problem in alle richtungen ausstreckt, aber auch ganz sicher bis in meinen "zuständigkeitsbereich"
(= mein leben) hinein, und zwar insofern, weil wir mit geld haushalten müssen, weil ich loyalerweise seinen ellies gegenüber nichts sagen / ausplaudern darf, aber vor allem auch insofern, als das ich mich frage: warum habe ich jemanden vor mir, der sich seinen eigenen status quo nicht eingesteht?
ich nehme es als mahnung, aber mein herr selbstzweifel hat die "depesche", dass er wieder "gefragt" ist, vermutlich längst in seinem unfreiwilligen urlaub erhalten und ist vermutlich wieder am herannahen... denn: wie schaffe
ich meinen weg weg vom "unproduktiven charakter"?
naja
heute habe ich erstmal einiges zu arbeiten. der regen ist weg, also werde ich mich erstmal auf die joggingpiste werfen.
der druck ist hoch bei mir arbeitsmässig. *gleichmal telefonieren*
naja
eine schöne woche!
gruß
sine