hallo
ich melde mich mit ein paar ziemlich komischen gefühlen und gedanken. vereinfachend - aberob es zutreffend ist? - gesagt, krieg ich scheinbar nun endgültig die motten, weil monsieur und ich zusammenziehen.
und das geht so:
seit februar nehme ich zu, und das schicksal, das immer einen witz auf lager hat, hört nicht auf, mich zunehmen zu lassen, obwohl ich meinen schokokonsum begrenzt und seit den letzten tagen gar aufgegeben habe (jedenfalls versuche ich schon seit WOCHEN, es ganz zu lassen). ich quelle sozusagen nach, und die idee, dem ganzen mit VIEL SPORT entgegenzuwirken, habe ich jetzt - nach bereits monatelangen vielen mühen dieser art - mal kurz beiseite geschoben und nachgedacht, was denn los sein mag.
als ich dann am dienstag zu meiner immer wieder gleichen "behörde der besonderen art" mit der u-bahn 8o gereist bin (statt mit dem fahrrad, aber es schüttete), kam mir ein seltsames gefühl, denn ich merke, dass ich in mir widerstand habe dagegen: ich fühle mich in meiner beziehung geborgen.
*raaaahaaaa*
NIE WIEDER wollte ich abhängig sein von einem anderen menschen. es soll niemand mehr die "schuld" tragen für irgendetwas, was in MEINER macht liegt. es soll auch niemand überhaupt von mir gebraucht werden und eines tages mit dem argument genötigt werden, ich würde ohne ihn "nichts" sein.
also, diesen anti-abhängigkeits-wunsch habe ich, seitdem ich mit meiner sog. großen liebe schluss gemacht habe. wenn jemand denkt, das ist ein unausgegorener gedanke, der eben nach einiger zeit einfach so von mir verworfen werden dürfte, lässt ausser betracht, was ich damit verbinde und wie LANGE ich schon so lebe.
ich hatte mich klein gemacht in der beziehung mit meiner "großen liebe", und ich hatte ihn erschlagen mit verantwortung, die ich sogar für die nutzung von regenwetter und für die anordnung von schuhen im wohnungsflur kreiert hatte.
ich war also bis in die kleinsten winkel des daseins der ansicht gewesen, dass es meinen partner interessiert, wie ich denn so dazu stehe und dass letztlich er der stern ist, der die dinge in ein herrliches licht taucht, und wenn es um müffelnde schuhe geht, egal.
naja, die leidvolle geschichte meines weiteren werdegangs seit der trennung von meiner großen liebe lass ich mal en detail weg. ich denke auch gerade wieder neu darüber nach und beleuchte es gerade wieder mal, denn irgendwie habe ich es wohl noch nicht 100% kapiert, wo meine linie ist. ich kann diese entwicklung seither also auch gar nicht so in ein paar worten zusammenfassen.
nur, um es anzudeuten: ich habe mich immer beklagt, wenn partner mir keinen halt gaben, aber ich habe auch nie irgendeinen halt wirklich erbeten. die kleinen bitten, mir auch mal zu helfen, haben nicht gewirkt und letztlich hatte ich mir eben auch einfach von vorneherein die falschen männer gesucht und meine grenzen auch - nicht nur in meiner beziehung mit meiner großen liebe, sondern immer - falsch beschrieben. um nicht zu sagen, dass ich meine grenzen letztlich immer überhaupt nicht erklärt und auch nicht deren einhaltung eingefordert habe...
liebe ist ja so unendlich, verzeiht, gibt und bla!
:schief:
also, jedenfalls stecken da viele aspekte hinter und ich hatte auch letzten endes nie einen partner, mit dem ich mal über die kennenlern-schwelle gekommen bin, mal von meinem suizidären kiffer abgesehen, mit dem ich drei jahre zusammen war.
naja, also wie gesagt: ich fühle mich geborgen. 8o
jetzt frage ich mich, ob ich, wenn ich diesem gefühl folge, sämtliche anker, die mich an mich selbst als ort der geborgenheit gebunden haben, löse.
ich frage mich, was ich überhaupt so tue, wenn ich ungnädig und gereizt bin mit monsieur, wenn er mir hilft. denn dieses geborgenheits-gefühl kommt primär daher, dass monsieur mit auf gebieten hilft, auf denen ich bisher mutterseelenallein war. scheint mir zumindest der grund zu sein...
will sagen: wenn monsieur mir hilft - und das tut er, nicht nur im büro -, dann blubber ich ganz schön rum. eine fiese kleine sklaventreiberin bin ich.
:schief:
also beim rechnungenschreiben auf jeden fall. monsieur fällt halt über stricke, die ich schon überwunden habe ... aktenzeichen schreiben, anschriften schreiben, ms-word beherrschen. und ich bin so angestrengt, meinen "unlösbaren" teil der aufgabe - das entscheiden, welche kack-norm einschlägig ist für die und die rechnung *kotz* -, dass ich einerseits mich wundere, wieso die rechnung an sachen "hängt", die ich in 2 minuten hinbekomme, andererseits dass ich die schwierigen sachen, die ich sonst alleine NIE hinbekomme, mit monsieur einfach mal schaffe.
?(
neuerdings habe ich meine reisszähne auch noch an meinem internet-läppi ausgefahren und auch schon kraftvoll in monsieur hineingebissen *groar*...
wie es sein kann, dass wir im MÄRZ eine meiner websiten (straffälligenhilfeverein, *seufz*) überarbeiten wollten, ER das für mich sogar begonnen hatte und nun die sache keine fortschritt mehr nimmt und letztlich ICH ja keine ahnung habe, wie in dreiherrgottsnamen monsieur das in html gemacht hat, ich hab immer nur mit dreamweaver gearbeitet.
*knirscht mit den zähnen*
und by the way wollte ich gern mal wissen, wieso monsieur und ich uns aktuell gerade mit verschlüsselungstechnik beschäftigen, wenn monsieur meine emails abrufen kann und auch abruft an seinem compi zu hause und wo ich mir ewig und drei tage die frage gestellt habe, ob ich meine passwörter ändern sollte oder nicht.
ich würde ja seine emails nicht lesen, dachte ich. dazu kommt, dass er den thunderbird installiert hatte, über mein outlook ablästert... aber sein thunderbird ist nie vollständig eingerichtet worden und ich weiß auch nicht, das machte jedenfalls einen beschissenen eindruck auf mich und ich hab halt erstmal an outlook festgehalten.
nun hab ich mich sowohl in den thunderbird eingefuchst als auch - dort allerdings mit monsieurs hilfe - in gnu-pgp. aber WIE!!! :evil: wie gesagt: werwolf-kostüm angezogen und bei jeder gelegenheit zugeschnappt. ich war stinksauer.
warum eigentlich?
ich glaube, weil ich in meiner ureigensten domäne - meinem internet-schläppi - mal wieder (also: wie im job) unlösbare probleme hatte.
hm
und monsieur setzt sich dann hin und löst die probleme.
und ich... ich bocke. keife, schreie, zittere, bin einfach brutal angestrengt und versuche noch, monsieur nicht GANZ SO assig zu behandeln, was auch gelingt, denn ich könnte noch garstiger sein, meine mutter kann ein liedchen davon singen. meine freundin übrigens auch. beide haben mir schon im büro geholfen und keiner ist ungeschoren geblieben...
also, um den bogen zu ende zu spannen:
monsieur ist DA. er geht nicht weg. und ich bin nicht nur um nuancen ruhiger geworden im büro, wenn er mir hilft, sondern ich merke, wie ich langsam langsam ganz langsam irgendwie in neue "gewässer" hinausdrifte. meine angst ist wie ein pfropf, ich kann nicht denken, sperre mich. alle sind schuld, das ist fürchterlich, und ich bin die schuldigste überhaupt. ich rede mir ein, dass ich doof bin und die doofen idioten, die das können, verachte ich und bewundere sie. will mich abgrenzen und doch muss ich mich fügen, was ich nicht kann, ist geldwert, aber leider nur geldwerter NACHTEIL.
:schief:
ich brodel eine suppe zusammen, bei der ich irgendwie DOCH wieder in einer bekannten verweigerungs- und neid-haltung irgendwelchen imaginären kollegen gegenüber erstarre.
die entspannung, die mir monsieur da beschert, irritiert mich. ich weiß nicht, was monsieur damit zu schaffen hat, das ist MEIN problem... bla....
?(
tja
gestern habe ich erwogen, meinen therapeuten nochmal mit DIESER problematik aufzusuchen. da haben wir ja schonmal dran gearbeitet. damals habe ich große erfolge festgestellt, denn meine angst, kollegen zu begegnen und mich mit ihnen fachlich zu messen, ist geschwunden.
vielleicht ist dieser spagat zwischen partnerschaft und einzelkämpfertum bei mir noch ein wesentlicher weiterer "gipfel" auf der landkarte meiner probleme. und vielleicht lässt sich das klären in wenigen (rest-) therapiestunden.
*grübel*
tja
gruß
sine