@ entice: hab ich net gewußt, dass harmonie in unterschieden bestehen kann und soll. guter spruch!
@ schnuti:
halli hallo hoppsala
jupp ich bin eine angstbeißerin, aber ich dachte, ich wäre keine mehr. denn mit der abwehr der welt habe ich mir auch die guten dinge abgewehrt. es war SEHR schwer für mich einzusehen, dass es keinen "filter" gibt für gut und schlecht, und dass das wohl auch daran liegt, dass die dinge nicht per se "gut" sind oder "schlecht".
ich komme gerade von meinem mündlichen examen und bin leicht zerstört, weil ich die fall-lösung gegen die wand gefahren habe (im oral exam... im schriftlichen hab ich sie mit bravour geschafft... *juhu*). den heimweg hab ich per pedes gemacht, weil ich so groggy war vom lernen und von dem prüfungsstress, dass ich dachte, 'lauf lieber sonst fährst du noch vor den nächsten laster'.
beim laufen in der sonne kam mir häppchenweise die mögliche richtigere fall-lösung, wobei ich zugeben muss, dass der fall einen teil meiner kleinen wissens-nirvanas
gestreift hat und ich an dem schwarzen loch meines nichtwissens alles andere eingebüsst habe, was ich hätte bringen können an punktwertem wissen.
ich fing an, mich zu ärgern, weil ich so viel gelernt hatte und dann hab ich es net anbringen können, zumindest nicht bei dem zweiten teil der prüfung. dann begegnete mir ein gruftie und dann noch einer, der irgendwie ein bissle wie johnny depp ausschaute. und ich dachte, dass ich leute / dinge sehe, die mein innerstes widerspiegeln. das war mir eigentlich ganz recht, dass ich menschen sah, die auch mal schlecht drauf sein können / wollen. und dann fiel mir ein, dass ich nicht jammern muss. im gegenteil. ich betrachte das als einen abgewandelten fall von "i am what i am". ich brauchte es net singen, ich WAR es.
)
naja
und um den bogen zur angstbeißerin zu spannen... mir fiel schließlich hier in der wohnung ein, wie wenig nett ich teilweise an dem letzten tag vor meiner prüfung (die heute war) zu monsieur war.
für mich war z. b. so ein reizthema wie das zocken verpufft, seitdem ich selbst stunden damit verbracht hatte, aber wenn monsieur es von sich aus ansprach und sogar noch tipps an mich verabreichte :schief: , wie man es seiner erfahrung nach am besten beendet (das daddeln am computer), dann konnte ich mir eine gewisse bissigkeit net ganz verweigern. das meiste davon stand mir wohl auf der stirn geschrieben, er sprach auch selbst an, dass er zeitnot hatte und dass es sehr knapp ist jetzt alles mit seinen arbeiten für die uni.
aber es gab noch andere situationen, wo ich giftete, es war unvorhersehbar. mal war mir nähe zu viel, mal war ich für ansprache nicht zugänglich. und dann aber wieder das gegenteil.
*schäm* :schief:
tja, nach dem johnny-depp-verschnitt, dem gruftie und meinem oral exam kam mir dann der gedanke, dass ich das doch alles nicht hätte machen müssen. ich hätte net lernen müssen, ich hätte monsieur net ankeifen müssen. aber ich HABE es getan und es war zwar nicht schön, aber es hätte auch schlimmer sein können.
ich wollte es schaffen und ich war FROH, dass ich trotz depression hier gerackert habe wie ein ipf und für mich die prioriäteten sehr klar waren. die praktische umsetzung ist nach wie vor holprig, auch wenn ich persönlich weiterhin meine, dass ich schon zahmer geworden bin...
)
aber wie du es sagst, so ist es ja AUCH, @ schnuti: jeder so gut wie er kann, und dann eben lieber MIT FEHLERN als gar nicht.
der wille ist da, die dinge ohne angstbisse zu erledigen. meinen weg ohne tiefe falten des ärgers und der abwehr zu gehen. wenn es eng wird, kommen die fäuste und schlagen blind zu. das ist doof und zeigt, WIE eng es für mich EIGENTLICH geworden ist in diesen situationen. denn GEWOLLT hatte ich das net, geplant erst recht nicht.
ist interessant, @ schnuti, dass du glaubst, monsieur hätte in mich vertrauen zu investieren wie in dem buch von st-exuperie. ja, ich kenne das buch, aber genau die story mit dem fuchs habe ich bisher nicht sonderlich deuten können und möchte jetzt auch erstmal ne weile nachdenken, bevor ich deine sichtweise ganz annehme.
irgendetwas ist nicht kongruent an der fuchs-geschichte, glaube ich. aber dass füchse fehler haben können, schwächen, und dass füchse erfahrungen haben können, mag sein. spricht die geschichte denn das aus? ich glaube, die geschichte handelt - wie das bei wilden tieren ja so ist - von einem lebewesen, das sozusagen jungfräulich ist. und von einem menschen, der normalerweise schuldbeladen und verquer ist... der kleine prinz aber soll ein kind sein (wenn ich recht gehe in meiner erinnerung) und hört und sieht eben alles "mit dem herzen".
auf mir lastet die erinnerung, die erfahrung. ich habe nicht ohne grund gesagt: ist nicht, popistnich, ich kann meine erfahrungen NUTZEN, aber ich möchte sie nicht als bremse sehen.
so habe ich mich entschieden, meine inneren denkgerüste fallenzulassen. bauen sich die doofen denkgerüste etwa immer wieder von neuem auf?
oder habe ich nicht alles einreissen können, weil ich nicht alles "bedacht" hatte...?
der umgang mit erinnerungen und erfahrungen, tjaja.
gruß
sine