J
Jane
Guest
„Gemeinsam entdeckt man Gefühle, erlebt Schönes, genießt Lust
Alleine ist man mit dem Schmerz, wenn der andere das Gemeinsam verlässt“
Dieses „Gedichtchen“ beschreibt mit wenigen, einfach Worten eine Beziehung und ihr Ende.
Irgendjemand hat eine Trennung mal mit einem Unfall verglichen: Man rennt vor ein Auto und es macht BAMM! Zuerst merkt man den Schmerz nicht so deutlich, weil man unter Schock steht. Genauso fühlt man sich, wenn der Partner/die Partnerin „das Gemeinsam verlässt“. Es macht BAMM! Worte, die in Sekunden alles zunichte machen, jegliche Normalität, auf der man sich wie auf einem unsichtbaren Grund bewegt, wird einem weggezogen.
Nach einem Unfall muss man lernen, mit dessen Folgen klarzukommen (z.B. mit einem Gipsbein) und abzuwarten, bis die Verletzungen langsam heilen. Ich denke, dieser Prozess ist mit dem Liebeskummer durchaus zu vergleichen, nur, dass es sich hierbei um eine seelische Krankheit handelt, die nicht behandelt werden kann. Sie hat auch Auswirkungen auf den Körper, ich denke daran, dass man Essen verweigert, nicht schlafen kann, ständig friert, vielleicht (zu viel) raucht und zu seinem Körper ein nahezu gleichgültiges Verhältnis hat. Wozu auch ihn pflegen? Der Körper drückt aus, in welchem Zustand sich die Seele befindet. Und die Seele leidet und ist in einem Zustand, der jenseits rationaler Erklärungen liegt. So hat man kein Interesse mehr an Gesundheit und Körperpflege, geschweige denn an so etwas wie Styling.
Ebenso wie ein Gipsbein einen daran hindert, normal zu laufen und Treppen zu steigen, hindert einen der Liebeskummer daran, sich komplikationslos durch seinen Alltag zu bewegen. Im Gegensatz zu äußeren Verletzungen aber sieht man es einem Menschen nicht an, was gerade in ihm vorgeht. Und dieser Mensch ist auch nicht in der Lage, rational zu erklären, dass er einen „emotionalen Unfall“ hatte und jetzt in seiner Lebensführung massiv beeinträchtigt ist. Zu (negativen) Gefühlen zu stehen wird oft als Schwäche angesehen. Zudem wird Liebeskummer oft als etwas abgetan, „das ja sowieso vergeht und da muss jeder mal durch“. Jeder ordnet diese Krankheit sofort in eine Schublade ein. Rubrik: Bekannt, nicht angenehm, aber geht schon irgendwann wieder. Und dann guckt man lachend zurück und hat nen viel tolleren Partner.
Aber genau das sind die Sprüche, die alles nur noch viel schlimmer machen! Menschen, die nicht nachvollziehen können, wie es einem geht, weil sie entweder glücklich sind oder ihren letzten Liebeskummer verdrängt haben, sind schlechte Gesprächspartner, vor allem, wenn sie sich nicht mal die Mühe machen, sih in einen reinzuversetzen. Jeder Befehl („Du musst jetzt versuchen, zu ….“, „Schau nach vorne!“, „Schneid ihn einfach aus deinem Herzen!“ etc) macht noch ein Stück mehr kaputt. Auch Resumees oder Ratschläge („Er wäre eh nicht der Richtige für dich gewesen“, „Lenk dich ab“) sind derart fehl am Platze…. Nur, dass man den Personen (Eltern sind da sehr gut drin), die es sicher auch nicht böse meinen, das nicht so sagen. Man ist nur noch mehr getroffen und versteht die Welt noch weniger, weil diese Personen auf einer anderen Ebene kommunizieren. Das macht alles noch schlimmer – man fühlt sich noch mehr alleine. Nicht nur der Partner/die Partnerin hat etwas völlig unverständliches getan, auch die Umwelt drückt sich völlig unverständlich aus! Und so ist man mit seinem Schmerz völlig allein….dazu die Gedanken: Warum? Er/sie MUSS zurückkommen, das kann doch nicht sein, dass ihr/ihm die gemeinsame Zeit anscheinend nichts bedeutet!?
Das Zauberwort heißt Empathie (= Einfühlungsvermögen). Entweder, jemand ist so feinfühlig und kann ZUHÖREN und VERSTEHEN, ohne dumme Ratschläge zu geben oder einen verzweifelt ablenken zu wollen oder er kann es nicht.
In diesem Forum findet man viele Menschen, die empathisch sind. Auch nicht zuletzt deshalb, weil sie genau das gleiche durchmachen wie man selbst.
In der Literatur wird diese Zeit als „Verdrängungsphase“ bezeichnet. Ich finde diesen Ausdruck aber schlichtweg grausam. Man verdrängt nichts, man hat Milliarden von Gedanken im Kopf und kann nicht zu mehr Ergebnissen kommen als zu den beschrieben, nämlich quasi keinen, nur, dass man in einem Zustand jenseits von Gut und Böse ist. Man kann nicht begreifen, dass er/sie aus eigenen Stücken „das Gemeinsam verlassen hat“ und denkt, dass das auf keinen Fall endgültig ist. Ich denke, das ist mit Verdrängung gemeint. Aber man sieht es nicht als Verdrängung, für einen selbst gehören diese Gedanken zu dem Zustand, in dem man sich befindet. Deshalb sollte man auch dazu stehen und diesen Gedanken immer wieder verbalisieren. Es IST nicht zu verstehen. Definitiv nicht. Und über irgendwas, was darüber hinausgeht, KANN man nicht nachdenken. Es geht einfach nicht. Und das ist auch ok so. Wenn ich mit meinem Gipsbein rumlaufe und gerade einen beschwerlichen Gang in den 5.Stock hinter mir habe, kann ich auch nicht daran denken, dass ich in 3 Monaten wieder schwimmen gehen kann. Der Kummer hat genau dieselben Auswirkungen.
Dazu das Gefühl, ALLES schmerzt, es gibt keine Freude, keine Hoffung, keine Zukunft, nur Tränen, Verzweiflung und 1.000 offene Fragen, die der Geist nicht verarbeiten kann. Alles, was man vorher gerne gemacht hat, will man jetzt nicht mehr machen, weil es keinen Spaß macht, das Leben, das man vor und während der Beziehung hatte, ist ohne ihn/sie sinn- und freudlos. Und die Sehnsucht nach dem, was man nicht mehr hat, nicht mehr haben kann, brennt!
Irgendjemand (nicht er/sie!) hat einem das Herz herausgerissen und damit alles zerstört. Die Gedanken nur bei ihm/ihr und seinen/ihren Worten. Man stellt sich die Frage: Wie kann er/sie so fühlen? Wie kann es ihm/ihr nichts mehr bedeuten? Und man bekommt keine Antwort, wen man auch fragt. Freunde können es nicht fassen, Eltern sind sprachlos, und wenn man Kontakt zu ihm/ihr hat, bekommt man am allerwenigsten eine Antwort und es tut noch mehr weh, mit dem Menschen in Kontakt zu sein, der so etwas gesagt und getan haben kann. Man möchte die Erklärung aus ihm/ihr rausquetschen, in sein/ihr Gehirn gucken, ihn wachrütteln und den Liebesschalter wieder auf „an“ stellen.
Tatsache ist aber, dass der/die andere den Liebesschalter oder zumindest den Beziehungsschalter auf „aus“ gestellt hat. Und das sorgt dafür, dass beide in zwei unterschiedlichen Sprachen miteinander sprechen würden, wenn sie miteinander kommunizieren würden. Die Verzweiflung und völlige Hilflosigkeit und Trauer lässt den einen anders denken/handeln/fühlen als der andere, der diesen schrecklichen Schalter betätigt hat, aus was für Gründen auch immer. Deshalb ist es besser, sich zurückzuziehen und keinen Kontakt zu ihm/ihr zu suchen (wenn es irgendwie geht). Denn man bekäme keine Antwort auf seine Fragen und auch die tiefe Verzweiflung, die man empfindet, würde – so traurig das auch ist – nicht nachvollzogen werden können, höchstens in Form von Mitleid. Eine Wiedervereinigung nach dem Motto „Es tut mir Leid, ich muss irre gewesen sein, so etwas zu sagen“ wird es auch nicht geben.
Betrachtet man die medizinische Seite des Liebeskummers, ist sie fast schon mit einer Form der Depression gleichzusetzen. Wikipedia schreibt: In der Medizin wird der Liebeskummer dennoch kaum zur Kenntnis genommen. Eine andere Seite beschreibt die physiologischen Folgen von Liebeskummer: „Mit dem Partner wird dem Verlassenen der Signalreiz zur Produktion körpereigener Opiate entzogen. Im anfänglichen Rausch des Verliebtseins breitet sich die Substanz PEA, dem Adrenalin ähnlich, in unserem Gehirn aus, welches einem Aufputschmittel gleicht. Später, wenn es zu einer dauerhaften Bindung gekommen ist, treten die Endorphine auf den Plan. Diese Endorphine erzeugen im Gegenspiel jedoch auch eine Abhängigkeit, gleichzusetzen mit einer Droge: Geht der Partner, kommt es zum Entzug der körpereigenen Opiate, und die Symptome einer Sucht treten auf. Viele Rezeptoren warten jetzt in den unterschiedlichsten Hirnarealen vergeblich darauf, dass Endorphinmoleküle sie "beglücken" mögen. Liebeskummer entzieht uns jedoch nicht nur "Wohlfühlstoffe", er produziert auch solche, die den Herzschmerz eskalieren lassen. Viele Symptome werden beispielsweise durch Cortisol hervorgerufen. Cortisol ist das wichtigste Stresshormon, dass von der Nebennierenrinde in den Blutkreislauf abgegeben wird. Kommt es zu lang anhaltenden Stressphasen, wie beim Liebeskummer, so hat der erhöhte Cortisolspiegel negative Auswirkungen. Versuchsergebnisse haben gezeigt, dass das Hormon immer früh morgens (gegen 4 Uhr) ausgeschüttet wird. Deshalb wachen wir oft um diese Zeit auf, können nicht mehr einschlafen und wälzen uns im Bett mit den Gedanken bei dem Partner, der uns verlassen hat.
Warum ich diesen Beitrag geschrieben habe? Weil ich nach vielen Trennungen und einiger Lebenserfahrung mit meinen 30 Jahren nach einer 10-wöchigen Beziehung auf Wolke 7 und den Worten „Es tut mir Leid, ich kann deine Gefühle nicht erwidern“ VÖLLIG zusammengebrochen bin und eben diese Phase gerade hinter mir lasse (auch wenn ich immer wieder in sie zurückfalle). Liebeskummer hat also wenig mit Alter, Vorerfahrungen und Dauer der Beziehung zu tun. Tatsache ist, dass es einfach schrecklich ist. Ich hoffe, mit meinem Beitrag jene zu erreichen, denen es schlecht geht. Ich mache mit voller Absicht niemandem Mut (es wird schon wieder, irgendwann…), denn damit würde ich mich nach meinen Erkenntnissen selber als unsensibel deklassieren
Alleine ist man mit dem Schmerz, wenn der andere das Gemeinsam verlässt“
Dieses „Gedichtchen“ beschreibt mit wenigen, einfach Worten eine Beziehung und ihr Ende.
Irgendjemand hat eine Trennung mal mit einem Unfall verglichen: Man rennt vor ein Auto und es macht BAMM! Zuerst merkt man den Schmerz nicht so deutlich, weil man unter Schock steht. Genauso fühlt man sich, wenn der Partner/die Partnerin „das Gemeinsam verlässt“. Es macht BAMM! Worte, die in Sekunden alles zunichte machen, jegliche Normalität, auf der man sich wie auf einem unsichtbaren Grund bewegt, wird einem weggezogen.
Nach einem Unfall muss man lernen, mit dessen Folgen klarzukommen (z.B. mit einem Gipsbein) und abzuwarten, bis die Verletzungen langsam heilen. Ich denke, dieser Prozess ist mit dem Liebeskummer durchaus zu vergleichen, nur, dass es sich hierbei um eine seelische Krankheit handelt, die nicht behandelt werden kann. Sie hat auch Auswirkungen auf den Körper, ich denke daran, dass man Essen verweigert, nicht schlafen kann, ständig friert, vielleicht (zu viel) raucht und zu seinem Körper ein nahezu gleichgültiges Verhältnis hat. Wozu auch ihn pflegen? Der Körper drückt aus, in welchem Zustand sich die Seele befindet. Und die Seele leidet und ist in einem Zustand, der jenseits rationaler Erklärungen liegt. So hat man kein Interesse mehr an Gesundheit und Körperpflege, geschweige denn an so etwas wie Styling.
Ebenso wie ein Gipsbein einen daran hindert, normal zu laufen und Treppen zu steigen, hindert einen der Liebeskummer daran, sich komplikationslos durch seinen Alltag zu bewegen. Im Gegensatz zu äußeren Verletzungen aber sieht man es einem Menschen nicht an, was gerade in ihm vorgeht. Und dieser Mensch ist auch nicht in der Lage, rational zu erklären, dass er einen „emotionalen Unfall“ hatte und jetzt in seiner Lebensführung massiv beeinträchtigt ist. Zu (negativen) Gefühlen zu stehen wird oft als Schwäche angesehen. Zudem wird Liebeskummer oft als etwas abgetan, „das ja sowieso vergeht und da muss jeder mal durch“. Jeder ordnet diese Krankheit sofort in eine Schublade ein. Rubrik: Bekannt, nicht angenehm, aber geht schon irgendwann wieder. Und dann guckt man lachend zurück und hat nen viel tolleren Partner.
Aber genau das sind die Sprüche, die alles nur noch viel schlimmer machen! Menschen, die nicht nachvollziehen können, wie es einem geht, weil sie entweder glücklich sind oder ihren letzten Liebeskummer verdrängt haben, sind schlechte Gesprächspartner, vor allem, wenn sie sich nicht mal die Mühe machen, sih in einen reinzuversetzen. Jeder Befehl („Du musst jetzt versuchen, zu ….“, „Schau nach vorne!“, „Schneid ihn einfach aus deinem Herzen!“ etc) macht noch ein Stück mehr kaputt. Auch Resumees oder Ratschläge („Er wäre eh nicht der Richtige für dich gewesen“, „Lenk dich ab“) sind derart fehl am Platze…. Nur, dass man den Personen (Eltern sind da sehr gut drin), die es sicher auch nicht böse meinen, das nicht so sagen. Man ist nur noch mehr getroffen und versteht die Welt noch weniger, weil diese Personen auf einer anderen Ebene kommunizieren. Das macht alles noch schlimmer – man fühlt sich noch mehr alleine. Nicht nur der Partner/die Partnerin hat etwas völlig unverständliches getan, auch die Umwelt drückt sich völlig unverständlich aus! Und so ist man mit seinem Schmerz völlig allein….dazu die Gedanken: Warum? Er/sie MUSS zurückkommen, das kann doch nicht sein, dass ihr/ihm die gemeinsame Zeit anscheinend nichts bedeutet!?
Das Zauberwort heißt Empathie (= Einfühlungsvermögen). Entweder, jemand ist so feinfühlig und kann ZUHÖREN und VERSTEHEN, ohne dumme Ratschläge zu geben oder einen verzweifelt ablenken zu wollen oder er kann es nicht.
In diesem Forum findet man viele Menschen, die empathisch sind. Auch nicht zuletzt deshalb, weil sie genau das gleiche durchmachen wie man selbst.
In der Literatur wird diese Zeit als „Verdrängungsphase“ bezeichnet. Ich finde diesen Ausdruck aber schlichtweg grausam. Man verdrängt nichts, man hat Milliarden von Gedanken im Kopf und kann nicht zu mehr Ergebnissen kommen als zu den beschrieben, nämlich quasi keinen, nur, dass man in einem Zustand jenseits von Gut und Böse ist. Man kann nicht begreifen, dass er/sie aus eigenen Stücken „das Gemeinsam verlassen hat“ und denkt, dass das auf keinen Fall endgültig ist. Ich denke, das ist mit Verdrängung gemeint. Aber man sieht es nicht als Verdrängung, für einen selbst gehören diese Gedanken zu dem Zustand, in dem man sich befindet. Deshalb sollte man auch dazu stehen und diesen Gedanken immer wieder verbalisieren. Es IST nicht zu verstehen. Definitiv nicht. Und über irgendwas, was darüber hinausgeht, KANN man nicht nachdenken. Es geht einfach nicht. Und das ist auch ok so. Wenn ich mit meinem Gipsbein rumlaufe und gerade einen beschwerlichen Gang in den 5.Stock hinter mir habe, kann ich auch nicht daran denken, dass ich in 3 Monaten wieder schwimmen gehen kann. Der Kummer hat genau dieselben Auswirkungen.
Dazu das Gefühl, ALLES schmerzt, es gibt keine Freude, keine Hoffung, keine Zukunft, nur Tränen, Verzweiflung und 1.000 offene Fragen, die der Geist nicht verarbeiten kann. Alles, was man vorher gerne gemacht hat, will man jetzt nicht mehr machen, weil es keinen Spaß macht, das Leben, das man vor und während der Beziehung hatte, ist ohne ihn/sie sinn- und freudlos. Und die Sehnsucht nach dem, was man nicht mehr hat, nicht mehr haben kann, brennt!
Irgendjemand (nicht er/sie!) hat einem das Herz herausgerissen und damit alles zerstört. Die Gedanken nur bei ihm/ihr und seinen/ihren Worten. Man stellt sich die Frage: Wie kann er/sie so fühlen? Wie kann es ihm/ihr nichts mehr bedeuten? Und man bekommt keine Antwort, wen man auch fragt. Freunde können es nicht fassen, Eltern sind sprachlos, und wenn man Kontakt zu ihm/ihr hat, bekommt man am allerwenigsten eine Antwort und es tut noch mehr weh, mit dem Menschen in Kontakt zu sein, der so etwas gesagt und getan haben kann. Man möchte die Erklärung aus ihm/ihr rausquetschen, in sein/ihr Gehirn gucken, ihn wachrütteln und den Liebesschalter wieder auf „an“ stellen.
Tatsache ist aber, dass der/die andere den Liebesschalter oder zumindest den Beziehungsschalter auf „aus“ gestellt hat. Und das sorgt dafür, dass beide in zwei unterschiedlichen Sprachen miteinander sprechen würden, wenn sie miteinander kommunizieren würden. Die Verzweiflung und völlige Hilflosigkeit und Trauer lässt den einen anders denken/handeln/fühlen als der andere, der diesen schrecklichen Schalter betätigt hat, aus was für Gründen auch immer. Deshalb ist es besser, sich zurückzuziehen und keinen Kontakt zu ihm/ihr zu suchen (wenn es irgendwie geht). Denn man bekäme keine Antwort auf seine Fragen und auch die tiefe Verzweiflung, die man empfindet, würde – so traurig das auch ist – nicht nachvollzogen werden können, höchstens in Form von Mitleid. Eine Wiedervereinigung nach dem Motto „Es tut mir Leid, ich muss irre gewesen sein, so etwas zu sagen“ wird es auch nicht geben.
Betrachtet man die medizinische Seite des Liebeskummers, ist sie fast schon mit einer Form der Depression gleichzusetzen. Wikipedia schreibt: In der Medizin wird der Liebeskummer dennoch kaum zur Kenntnis genommen. Eine andere Seite beschreibt die physiologischen Folgen von Liebeskummer: „Mit dem Partner wird dem Verlassenen der Signalreiz zur Produktion körpereigener Opiate entzogen. Im anfänglichen Rausch des Verliebtseins breitet sich die Substanz PEA, dem Adrenalin ähnlich, in unserem Gehirn aus, welches einem Aufputschmittel gleicht. Später, wenn es zu einer dauerhaften Bindung gekommen ist, treten die Endorphine auf den Plan. Diese Endorphine erzeugen im Gegenspiel jedoch auch eine Abhängigkeit, gleichzusetzen mit einer Droge: Geht der Partner, kommt es zum Entzug der körpereigenen Opiate, und die Symptome einer Sucht treten auf. Viele Rezeptoren warten jetzt in den unterschiedlichsten Hirnarealen vergeblich darauf, dass Endorphinmoleküle sie "beglücken" mögen. Liebeskummer entzieht uns jedoch nicht nur "Wohlfühlstoffe", er produziert auch solche, die den Herzschmerz eskalieren lassen. Viele Symptome werden beispielsweise durch Cortisol hervorgerufen. Cortisol ist das wichtigste Stresshormon, dass von der Nebennierenrinde in den Blutkreislauf abgegeben wird. Kommt es zu lang anhaltenden Stressphasen, wie beim Liebeskummer, so hat der erhöhte Cortisolspiegel negative Auswirkungen. Versuchsergebnisse haben gezeigt, dass das Hormon immer früh morgens (gegen 4 Uhr) ausgeschüttet wird. Deshalb wachen wir oft um diese Zeit auf, können nicht mehr einschlafen und wälzen uns im Bett mit den Gedanken bei dem Partner, der uns verlassen hat.
Warum ich diesen Beitrag geschrieben habe? Weil ich nach vielen Trennungen und einiger Lebenserfahrung mit meinen 30 Jahren nach einer 10-wöchigen Beziehung auf Wolke 7 und den Worten „Es tut mir Leid, ich kann deine Gefühle nicht erwidern“ VÖLLIG zusammengebrochen bin und eben diese Phase gerade hinter mir lasse (auch wenn ich immer wieder in sie zurückfalle). Liebeskummer hat also wenig mit Alter, Vorerfahrungen und Dauer der Beziehung zu tun. Tatsache ist, dass es einfach schrecklich ist. Ich hoffe, mit meinem Beitrag jene zu erreichen, denen es schlecht geht. Ich mache mit voller Absicht niemandem Mut (es wird schon wieder, irgendwann…), denn damit würde ich mich nach meinen Erkenntnissen selber als unsensibel deklassieren