Liebe Kabale,
ich kann deine Gedanken teilweise nachvollziehen, aber dir auch zu denken geben, dass du mit dieser Einstellung dir das Leben wahrscheinlich unnötig schwer machst. Ich habe auch Kinder aus der ersten Ehe. Als ich mich von meinem Mann getrennt hatte, haben wir alles getan, um es den Kindern so leicht wie möglich zu machen. Ich bin jetzt seit Ewigkeiten geschieden, die Kinder erwachsen, trotzdem habe ich ein sehr gutes Verhältnis zum Vater meiner Kinder. Ja, auch wir haben immer viel telefoniert, wenn eines der Kinder krank war, wurde natürlich das andere Elternteil informiert, und auch im Urlaub hielt der Kontakt.
Als die Kinder ihr Abitur machten, gingen der Vater und ich gemeinsam zur Diplomüberreichung, wir sassen danach zusammen an einem Tisch und hatten wirklich einen schönen Abend. Trotzdem, ich würde den Mann nie wieder als Partner haben wollen, ich denke mal nicht über so etwas nach. Trotzdem verbindet mich mit ihm etwas Einmaliges: er ist der Vater meiner Kinder und ein sehr guter Vater dazu.
Meine Eltern haben noch Fotos von uns an der Wand und sie werden oft vom Vater meiner Kinder eingeladen. Wieso sollen sie sich nicht mehr gut verstehen, wenn unsere Ehe nicht funktionniert hat?
Hätte ein neuer Partner Probleme mit dieser Situation gehabt, ich könnte ihn nicht lieben. Du musst einfach mehr Vertrauen haben, wieso nicht versuchen mit der Mutter ein nettes Verhältnis aufzubauen? Ihr müsst ja nicht Freundinen werden, aber ihr einfach zeigen, dass du sie als Mutter akzeptierst und ihr diese Rolle nicht wegnehmen willst. Fühl dich doch mal in ihre Rolle: Sie hat ihren Mann verloren und fürchtet vielleicht auch die Kinder zu verlieren?
Sei ein bisschen selbstbewusster und zeige dich gönnerhafter. Ich bin überzeugt, es hätte eine positive Wirkung auf euch alle...