woher kommt der Druck??? ...
warum konnte ich nicht einfach alles so stehen lassen wie es war??
Vielleicht, weil du Beziehung mit Erwartungsdruck = Einengung empfindest?
Wenn z.B. ein Mann zu mir sagt: Langsam wird es Zeit das du mal meine Familie ( die er sicherlich irgendwo in seinem Alter im Hintergrund hat ) seine Eltern oder Geschwister legt sich irgendwo in meinen Synapsen ein Schalter um "BlingBling" u. ich sehe vor meinem geistigen Auge Fussketten, Eheringe, Kochtöpfe, Berge v. Wäsche usw. =) .....u. ab dem Moment ist es bei mir aus. Der Mensch hat keine Chance mehr. Irgendwie denke ich dann: Was will er denn? Mich festnageln? Und jeglicher Respekt ist von Jetzt auf Gleich ihm gegenüber verschwunden.
Das ist falsch, ich weiß es. Aber ich erwarte einfach v. einem reifen Mann das er vollkommen selbständig sein Leben führen kann u. in mir keine Putzfrau, Wäscherin, Stiefmutter seiner Kinder ( höchstens deren Freundin ) oder was auch immer sieht. Auch verliere ich in dem Moment jeglichen Respekt wenn Mensch mir als evtl. zukünftige Mitläuferin v. den Problemen mit seiner gewesenen Ehefrau o.s.ä. erzählt. Ich empfinde es als Vertrauensbruch ihr gegenüber, denn diese Probleme u. deren Auseinandersetzung damit gehen nur die Beiden etwas an.
Ich selber habe nie über eheliche Probleme mit meinem Exmensch mit Aussenstehenden gesprochen u. er umgekehrt auch nicht. Und das ist für mich Respekt dem anderen gegenüber. Wir können uns noch heute gerade in die Augen sehen.
Ich kann deine Ehe nicht beurteilen, weiß daher auch nicht ob deine Reaktionen aus dieser herstammen, kann dir aber berichten das es bei mir so ist.
Ich habe mit 18 geheiratet weil unser erstes Kind unterwegs war. Er war nicht älter. Vom Elternhaus aus war ich eine wohlbehütete verwöhnte Göre. Meine Eltern standen finanziell immer mehr als gut da u. für mich war es ganz normal shoppen zu gehen ohne Geld. Ich habe zurück hängen lassen was ich haben wollte, meiner Mutter dann abends Bescheid gesagt u. sie ist nächsten Tag los gegangen u. hat es gekauft.
Für mich war das völlig normal. Ich kannte es nicht anders.
Dann kam die Ehe u. ich musste lernen mit Ehemann, Baby u. so gut wie kein Geld umzugehen. Und 1,5 Jahre später kam unser zweiter Sohn. Mein Mann war der liebevollste Mensch auf Erden, aber auch er ließ immer alles mich machen / regeln / organisieren....heute noch ist der Satz: Du machst / schaffst das schon ein absolut rotes Tuch für mich.
Ich bin also vom Elternhaus rein in die Ehe. Und musste funktionieren! Ein Unterschied wie Tag u. Nacht zu meinem vorherigen Leben. Druck, Druck, Druck.
Und ich habe funtkioniert u. bin stolz darauf zwei super Söhne zu haben, die heute noch, mit fast 30 u. 31 zu mir kommen mit all ihren Problemen.
Aber je älter sie wurden, je bequemer mein Mann wurde umso öfter sehnte ich mich nach Freiheit, einmal im Leben nach meiner eigenen Fasson leben dürfen. Der Wunsch wurde immer grösser u. der innerliche Abstand zu meinem Mann auch. Irgendwie wurde er zu meinem dritten Sohn.
Ich sah mich immer mehr in Puschen u. Schaukelstuhl dahin vegetieren.
Ich kam mir so eingesperrt vor das ich maches Mal gegen Wände hätte laufen mögen.
Und vor 13 Jahren habe ich mich dann getrennt u. ich war frei!!!! Endlich frei!!! Ich kann dieses Gefühl nicht beschreiben. Es war so überirdisch erleichternd das ich mich für diese berauschenden Gefühle innerlich vor meinem Mann geschämt habe.
Wenn er mich fragte: Und wie geht es dir nun, besser?...habe ich gelogen u. gesagt: Hm, alles ein wenig seltsam, gewöhnungsbedürftig.
Ich mochte ihm einfach nicht sagen das ich noch nie so glücklich war wie in meiner neugewonnenen Freiheit. Das ich vor Freude Purzelbäume schlagen könnte.
Solche Aussagen hatte er einfach nicht verdient.
Jayjay, u. heute noch, 13 Jahre später bin ich nicht bereit mein freies Leben einzutauschen. Für keinen Menschen auf der Welt. Ich gebe gern, ich mache gern, ich kümmer mich, aber wenn mir danach ist u. nicht weil es erwartet wird.
Ich genieße einfach mein Leben u. kämpfe mich gerne dadurch, aber ohne Zwang
arty:
Vielleicht musstest auch du immer funktionieren?
sages!