Du hast also doch ehere positive Erfahrungen damit gemacht, oder? Was schadet es dir denn da wieder hinzugehen, dich auszusprechen und dich auch mehr zu verstehen? Manchmal muss man einfach wieder die Augen öffnen, auch wenn es das grelle Tageslicht einem nicht angenehm macht, aber sobald man dies getan hat, sich etwas Zeit genommen hat und sich daran wieder gewöhnt hat, sieht alles wieder viel anders aus.
Ich bin kein Psychologe oder derartiges und stelle mehr oder weniger auch nur Behauptungen und Vermutungen auf, aber trotzdem denke ich, dass du aus dieser Angst heraus gerade alles abstößt, was zu deren Gegenteil beitragen könnte, da du es nicht ertragen könntest es wieder zu verlieren, wieder diese Angst zu spüren, die dann womöglich in Erfüllung geht, aber genau da besteht ja der Teufelskreis. Du bist keinesfalls allein, nur muss man auch die Hände, die einem gereicht werden, ergreifen. Unternimm doch mal etwas, gehe einfach raus und sei offen gegenüber anderen, wie du es gestern getan hast...
Diese Dinge sind alle Vergangenheit, sie haben dir damals nicht das Leben genommen, weswegen du sie auch nicht wirklich als Grund nehmen kannst dir das Leben zu nehmen. Ja, sehr viele hier haben schon unendlichen Leid und Schmerz gespürt und die wenigsten waren da stärker als du. Du redest es dir zwar nicht ständig ein, aber du konfrontierst dich ständig damit, du lässt dir selber einfach keine Ruhe dies zu verarbeiten und ja, du kannst dies verarbeiten. Auch darin wäre eine Therapie vorteilhaft, weil sie dir normalerweise helfen kann damit abzuschließen.
Eine Gegenfrage und bitte anworte ganz ehrlich, nimm dir auch ruhig ein wenig Zeit dafür: WILLST du überhaupt noch glücklich sein? ... Und wenn nein, warum?
Der einzige Trumpf bist du, es ist der Wille, die Sehnsucht und die Hoffnung, all das was dich eigentlich weiter leben lässt, all das was du nicht mehr wahrnehmen willst, da es dich scheinbar immer wieder an den alten Schmerz erinnert... Du hast sehr wohl gute Chancen wieder glücklich zu werden, nur musst du es dir auch erlauben.
In gewisser Weise kannst du innerlich den Schmerz nicht loslassen, da es das einzige ist, was dir übriggeblieben ist, das einzige, was dich aus deiner Sicht mit ihr (oder den beiden) verbindet, doch ist dies ein Trugschluß. Ja, sie werden immer einen Platz in deinem Herzen haben, ja, sie werden immer ein Teil von dir sein, ein Teil deiner Erinnerungen, aber sie werden nie für immer dein Schmerz sein... gut, du wirst sicherlich meinen Worten keinen Glauben schenken, aber auch der größte Schmerz wird vergehen, nur muss man vorher auch den inneren Frieden erreichen, den Willen damit abzuschließen, loszulassen und ein neues Leben mit all den Vor- und Nachteilen zu beginnen und dies bedeutet eben weiterzuleben.
Nur wirst du es nie erleben, da du in dem Moment nicht mehr existiert, sondern nur in den Erinnerungen anderer Menschen. Du wirst nicht besser, denn weder ändert es den Verlauf der Zeit noch macht es Geschehenes rückgängig, du änderst damit nichts, im Gegenteil, du verhinderst sogar, dass sich irgendetwas ändert...
Verrückt bist du gewiss nicht, nur zutiefst verletzt und verzweifelt und das einzige was dir Kraft zu geben scheint ist der vermeintliche Ausweg... aber ist nicht gerade diese Hoffnung, Hoffnung die du meintest nicht mehr zu besitzen? Ist nicht gerade dieser Wille, der Wille etwas zu ändern, sich dem scheinbaren Schicksal entgegenzustellen, auch wenn es lediglich die verkehrte Richtung ist? In dir steckt noch genug Lebenskraft und du hast noch mehr zu erledigen, als du momentan glaubst...
Schlimm ist es in diesem (gefühlsmäßigen) Zustand zu verharren und das tust du, wenn du nicht mehr weiterlebst, lebst du aber weiter, so kannst du dem entrinnen, so kannst du etwas verändern...
Wer zwingt dich denn? Zwischen können, wollen und müssen besteht ein sehr großer Unterschied, denke mal darüber nach.
Du bist nicht machtlos im Gegenteil (es ist wieder die Sache mit dem Willen), hilflos schon eher, dafür gibt es hier aber sehr viele Menschen, die sich dafür einsetzen und auch wenn es übers Internet geschieht, so sind alle real und zudem gibt es noch deine Familie, die dir jederzeit helfen würden und das weißt du ganz genau, nur kann keiner in einem Menschen hineinsehen und du muss lediglich den kleinen Schritt auf sie zu gehen. Du musst ihnen die Chance geben dir überhaupt zu helfen, mindesten das bist du ihnen schuldig...
Hast du denn nicht das Ziel glücklich zu werden? Hast du nicht das Ziel geliebt zu werden und selbst zu lieben? Ich denke doch, dass dies dein eigentliches Ziel ist... du hast einmal auf uns gehört, bist rausgegangen und hast eine neue Bekanntschaft gefunden, ist dies denn nichts positives, selbst wenn es nur einen einzigen Moment war? Und fühlst du dich denn nicht glücklich, wenn du bei deiner Familie bist? Du hast auch in dieser Hinsicht noch sehr viel Liebe in dir und all dies zusammen ist doch etwas positives, oder wie siehst du dies? Lohnt sich denn all dies nicht?
Vergiss nicht, nur weil es dahin keinen klaren Weg gibt, vieles unbestimmt bleibt, heißt es noch lange nicht, dass kein Weg existiert.
Ein kleines Ziel, oder? Gehe morgen, d.h. heute nocheinmal dahin, gehe ruhig etwas früher und warte ruhig etwas länger, genieße einfach die Zeit und vage ja nicht ein Nichterscheinen ihrerseits als Grund oder Anlass zu nehmen dich in deinen Selbstmordabsichten bestätigt zu fühlen. Tu dir einfach etwas gute, versuche dich da in der freien Natur zu entspannen und lass es mal auf dich zukommen :]
Was wolltest du denn? Warst du für den kleinen Moment glücklich? Wolltest du dies nicht? Hast du nicht für einen winzig kleinen Moment deine Sorgen vergessen können? Wolltest du dies nicht auch? War es denn nicht ein kleine Lichtschimmer, ein Zeichen, dass es immernoch etwas gibt, für das es soch lohnt weiter zu machen, dass auch greifbar ist? Wolltest du denn nicht ein Ziel, einen kleinen positiven Gedanken?
Es ist allein deine Entscheidung, trotzdem würde ich mich freuen, wenn du einfach auf all das eingehst, auch wenn es doch ein wenig lang geworden ist.
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