Total kaputt nach einer Beziehung...!?

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@iratlos

und selbst dann hat man noch das Gefühl, man habe nicht das Recht selber Bedürfnisse zu haben. Man möchte sich noch dafür entschuldigen, DASS man an Ende ist.

ganau, das trifft im Moment auf mich zu. Jedes Mal, wenn wir gestritten haben und er sich zurückgezogen hat, habe ich mich so gefühlt. Habe mich noch dafür entschuldigt, dass es mir schlecht ging...

Iratlos, manchmal habe ich das Gefühl, nicht normal zu sein.

Vielleicht bin ich sogar der Borderliner in dieser Beziehung gewesen?

Würde ich dann jetzt so leiden? Soll ich ihn anrufen - da ist dieser kleine Funken Hoffnung in meinen Gedanken, dass er vielleicht jetzt genau so leidet, wie ich... tut er das? Soll ich ihn anrufen? Was würde mich erwarten? Eine neue Erniedrigung oder Erleichterung?

Was ist normal? Ich weiß überhaupt nichts mehr. Ich bin so verzweifelt, stelle mir vor, wie er heute mit einer anderen Frau zusammen ist. Und ich kann nicht mal in Urlaub fahren, meine kleine Tochter ist ziemlich durcheinander. Gott sei Dank ist ihr Vater zur Stelle, ein guter Freund, der mich heute auch nicht fahren lassen wollte.

Wie kann man einen Menschen nur so brutal fallen lassen? Sind Borderliner so 'ne Art Zombies?

Reden, diskuttieren, Initiative ergreifen - das habe ich von seiner Seite aus nie erfahren. Vielleicht schmerzt es auch am meisten, dass man plötzlich erkennen muss, wie dumm man doch war. LG.

 
@hilfebitte

Du findest die Telefonnummern von Psychologen und Psychotherapeuten in den Gelben Seiten des Telefonbuchs. Normalerweise bezahlen die Krankenkassen die Therapie.

ICh kann heute leider nicht viel schreiben, da ich wenig Zeit habe. Morgen mehr!

liebe Grüße

 
@Hilfebitte

Was Dir passiert und was Du gerade fühlst ist komplett normal und nachvollziehbar. Frisch getrennt geht es sehr vielen so! Man übernimmt temporär teilweise sogar das Verhalten des Partners! Ich selber wollte zum Beispiel in den Wochen vor dem Ende der Beziehung nichts mehr als ihre Nähe. Dass Sie mir zeigt, dass sie mich liebt. Gleichzeitig glaubte ich nicht, dass sie mich liebt und hätte diese Nähe gar nicht annehmen können. Habe sie wieder weggestossen - weil sie mir dadurch noch mehr hätte zeigen müssen DASS sie mich usw. usw. - das ist KLASSISCHES Borderline Verhalten. :)

Auch ich hatte den Eindruck, dass ICH Schuld sei. ICH bin gestört. ICH muss für die Beziehung arbeiten. ICH muss geben.

Reden, diskuttieren, Initiative ergreifen - das habe ich von seiner Seite aus nie erfahren. Vielleicht schmerzt es auch am meisten, dass man plötzlich erkennen muss, wie dumm man doch war.
WER ist hier das Problem, wenn Du diesen Satz liest? Nicht Du!

Borderliner sind keine Zombies. Es sind Menschen die selber in einer grauenhaften Welt leben - und dadurch anderen Menschen schwere Schäden beibringen. Klar ist das eine Schublade...aber DIE erlaube ich mir.

Etwas muss Dir klar sein - wenn Du Den Eindruck hast, dass Dir alles entgleitet - zögere nicht und nimm Hilfe an. Was Du erlebt hast, kann man mit einem Kriegserlebnis gleichsetzen. Mit einem schweren Trauma. Denk an Dich und Deine Tochter.

Du hast keine Schuld und Du bist nicht die Verrückte. Aber nach einer solchen Erfahrung bist du destabilisiert. Diese Erfahrung macht JEDER. Das ist NORMAL. Wenn Du die Balance verlierst - zögere nicht und hol Dir Unterstützung.

Liebe Grüsse

IRatlos

 
Ihr spricht mir so aus dem Herzen..

Vielen Dank endlich habe ich eine erklärung dafür....

Ich bin noch mit IHM zusammen. Zur Zeit bestraft er mich wieder mit nichtbeachten, Liebesentzug:heulen:, wir hatten Streit ich wollte ihm die Meinung sagen. Mein Verstand gab mir voll und ganz recht. Wieso oft bin ich diejenige die sich am schluss bei ihm entschuldigt. Eine entschuldigung reicht dann meistens nicht mehr aus, ich muss bitten, betteln..... Ich weiss das es falsch ist, aber ich will doch nur seine Liebe. Ich möchte das er mich so liebt wie ich ihn liebe, und für das gebe ich alles.

Wenn ich mit ihm zusammen bin in seinem Arm liege ist alles vergessen, obwohl ich im Hinterkopf genau weiss dass der nächste Streit sich bald anbahnt. Ich kann die schönen Mommente nicht mehr richtig geniessen, weil der Fall danach umso schlimmer ist. :mauer:

Wie oft habe ich mich bei meinen Freunden ausgeheult. Da kommen Sprüche wie du hast etwas besseres verdient. Verlass ihn endlich. Keiner versteht mich und ich bin ganz alleine mit meinem Schmerz. Ich liebe ihn sooooo sehr. :mad:

Ist es möglich mit so einem Menschen trotz allem eine Beziehung zu führen?

Was kann man gegen Liebesentzug machen?

Wie soll ich reagieren wenn er plötzlich wieder ganz lieb ist?

Es ist so als ob er zwei Gesichter hat. Einmal der liebe freundliche Schatz, dann aber wieder der eiskalte Arsch...

Liebe Grüsse

 
[

quote


]Auch ich hatte den Eindruck, dass ICH Schuld sei. ICH bin gestört. ICH muss für die Beziehung arbeiten. ICH muss geben.[/

quote


]Warum kommt mir das

sooo


bekannt vor:mauer: doch noch mehr interessiert es mich, warum es mir so schwer fällt von dieser Schiene wieder runter zu kommen?

Ich fühle mich in zwei Hälften zerrissen.

Ich

weiss


sehr genau, was sie mir angetan hat und das es nicht mein Fehler war. Trotzdem frage ich mich immer wieder, was wäre wenn ich das und das anders gemacht hätte.

Ich

weiss


das ich nie mehr eine Beziehung mit ihr will, aber ich liebe sie immer noch und es gibt Momente, da würde ich alles dafür tun, damit sie zurück kommt.

Verstand und Gefühl liegen da teilweise schon sehr weit auseinander.

[

quote


]

Borderliner


sind keine Zombies. Es sind Menschen die selber in einer grauenhaften Welt leben[/

quote


]Dem kann ich zu 100% zustimmen.

Sie leiden ständig, in einem ewigen Kreislauf der Unzufriedenheit. Sie suchen, wie jeder Mensch, ein Gefühl des glücklich Seins, aber sie können es nie für längere Zeit festhalten. Sie erleben immer nur ganz kurze Momente des Glücks, meistens folgt darauf wieder eine längere Zeit der Depressionen, geplagt von ständigen Angstzuständen und einem permanenten Misstrauen gegen alles und jeden. So ist es auf jeden Fall bei meiner Ex.

Meine Trennung ist jetzt einen Monat her und ich treffe sie noch ab und zu. Ich rede mit ihr sehr offen und direkt, das war während unserer Beziehung völlig unmöglich. Jetzt muss ich keine Rücksicht mehr nehmen, denn ich kann sie ja nicht mehr verlieren und so ergeben sich recht interessante Gespräche. Sie hat mich ja wegen einem anderen verlassen und lebt schon einen Monat in dieser neuen Beziehung. Sie wollte nie darüber reden, aber ich habe sie dazu gebracht es zu tun. Für mich hat es den Vorteil, das ich so eine

Borderline


Beziehung von

aussen


, als dritte "unbeteiligte" Person analysieren kann. Fazit bis jetzt: die ersten drei Wochen war es der perfekte Partner für sie, während der letzten Woche haben sie sich zwei mal getrennt und sind nun doch wieder zusammen. Durch das was sie mir erzählt und das was ich sonst so höre, wird mir immer bewusster das es nicht an mir lag. Es war ihr Verhaltensmuster, das mich an den Rande des Wahnsinns trieb. Ich war, während unserer Beziehung, so voller innerer Anspannung, das ich mir begann die Innenseite der Hände auf zu kratzen, bis sich riesige Schwielen bildeten. Es sah aus, als ob ich zehn Stunden am Tag mit einer Schaufel arbeiten würde, die ständige Angst einen falschen Knopf zu drücken

äusserte


sich bei mir schon körperlich. Ich hatte das natürlich nie mit ihr in Verbindung gebracht, aber während diesem Monat der Trennung, haben sich die Schwielen bereits etwas zurück gebildet. Nach rund einer Woche hörte ich irgendwann mit dem Kratzen auf, jetzt ist es für mich wie ein Signalgeber, wenn ich mit dem Kratzen beginne,

weiss


ich sofort das etwas nicht stimmt und kann entsprechend darauf reagieren.

Ich habe jetzt auch zusätzlich noch

professionelle


Hilfe in Anspruch genommen.

Die eigentliche Rettung für mich war aber der Eingangspost von Iratlos, ohne den ich das Ganze nie so erkannt hätte und es wäre für mich, mit ziemlicher Sicherheit sehr sehr böse ausgegangen.

Nochmals herzlichen Dank dafür

Gruss Seb

 
Die Rechtschreibprüfung des Firefox hat mir da wohl einen Streich gespielt, hoffe es ist trotzdem lesbar

Gruss Seb

 
@ Seb

Körperlich?

- Zu Ende der Beziehung hatte ich graue Haare. Sie werden wieder braun. Kein Scherz

- War konstant erschöpft und müde. Nahm so alles an Vitaminen was es gab. Brauch ich alle nicht mehr...

usw usw ;-)

Iratlos

 
@ Iratlos

das mit den grauen Haaren hab ich auch, aber in meinem Alter kommt das ja so wieso irgendwann;), sie haben sich halt in den letzten zwei Jahren, schon explosionsartig vermehrt. Das mit dem wieder braun werden glaube ich dir, ich habe das komische Gefühl, das es bei mir auch so sein könnte:D (trotz des Alters)

Gruss Seb

 
@Seb

Lass Dich überraschen :D Meine Coiffeuse hat so was noch nie gesehen zuvor...hehe

 
Genau auch meine Erfahrung: ich wurde selbst emotional instabil, hatte ähnliche Symptome und Zustände. Frei flottierende Angst, riesige Schuldgefühle. Es lag an mir, hätte ich doch nur ein BISCHEN mehr getan, etwas mehr Entgegenkommen gezeigt ...

Die emotional instabile Persönlichkeit gibt das weiter, was sie selbst erlebt hat, die Aggression, die Verzeiflung, die Angst. Sie befreit sich dadurch, zumindest zeitweise.

Eine interessante Meinung auf pro-bordi: es könnte vielleicht gehen, aber nur mit Psycho- und mit Medikamenten-Therapie.

Aber "meine" eiP hätte das nicht gemacht ...die anderen sind ja krank, beschränkt, aggressiv, hasserfüllt, können nicht lieben, verletzen immer ihre Grenzen.

Das ist wie mit dem Geisterfahrer-Witz:

Ein Mannfährt auf der Autobahn und hört eine Durchsage im Radio: "Achtung, es kommt Ihnen ein Geisterfahrer entgegen, fahren Sie äußerst rechts und überholen Sie nicht. Wie informieren Sie, sobald die Gefahr vorüber ist." Sagt der Fahrer: "Wieso einer? Hunderte ... Tausende ...!"

Leider ist das NICHT witzig, es ist sehr traurig!

Was mich zur Zeit am meisten beschäftigt: warum hab ich mich in dieser Beziehung so geliebt gefühlt? Kann ich einen andere Art der Zuwendung überhaupt als Liebe erkennen und annehmen?

Ich hab vor drei Monaten eine andere Frau kennegelernt (Psychotherapeutin) und führe zur Zeit eine Art platonische Beziehung zu ihr. Zu Beginn musste ich immer fragen: bin ich grenzverletzend, übergriffig, aggressiv? Bei den ersten Mails, die ich von ihr bekommen hab, hab ich immer einen Schreck bekommen: Kontaktabbruch ... Beziehungsabbruch. War aber nicht so. Ich konnte mit ihr darüber reden und durch das "Verhältnis" mit ihr, hat sich alles wieder etwas stabilisiert. Ich glaube, ich hatte großes Glück ... und das wünsche ich allen hier auch!

liebe Grüße

BorderlineBlues

 
Hallo Iratlos

War sehr wertvoll für mich durch dein Forumthema zu klicken. Ich habe genug verpsychologieserten Schrott gelesen, deshalb sind deine, Worte ein Stück weit Balsam:D

Ja, wie kommt es nur, dass man das Muster der Menschen mit Borderline- oder Narzistischer Störung gelernt hat, studiert hat, kennt, erkennt und dennoch nicht dagegen halten kann? Schon lange habe ich erkannt, dass ich mich manipulieren lasse, hab es sogar formuliert, hab dagegen angekämpft und doch wieder Knöpfe gedrückt, konnte es einfach nicht lassen. Als in einem, für meine Persönlichkeit typischen Beruf des Helfens, ist mir diese Schwäche genau bekannt...

Aber eben, Wissen schützt vor Fehlern nicht. Hatte ich doch auch das Pech, an einen Psychologen mit dieser Störung zu geraten, der sich selber seiner Problematik sehr bewusst ist, sie offen darlegt und dadurch mein Vertrauen gewann (und hoppla, da ist es: mir ein Verhaltensmuster vorgab "Verstehe meine Bosheiten und Abwertungen als Teil von mir, und wenn nicht, dann liebst du mich eben nicht") Und schon sass ich drin, in der Falle des manipuliert - werdens. Mit vollem Bewusstsein!

Was ich eigentlich sagen möchte: Auch wenn wir die Fähigkeit besitzen uns von aussen zu betrachten, zu sehen, was wir mit uns machen lassen, wissen, dass genau das nicht funktionieren kann, auch dann brauchen wir noch viel Kraft unser dummes Herz loszureissen. Demütig musste ich schon nach drei Monaten dieser Beziehung erkennen, dass meine vermeintliche 150% Liebe nur so lange dauert, wie mein Schnauf reicht. Das Schlimme, je bewusster, je stärker wird man, je länger hält man aus. Das Drama vor Augen schürt Hoffnung. Ein ganz fieser durchhalte- Trieb. Der dauert und dauert. Sich in Bücher stürzen, versuchen an sich zu arbeiten um sich selbst nicht zu verleugnen, dadurch sich selber in Frage stellen, die Wurzeln frei legen...ich sage nur: Sackgasse! Deshalb mein Rat, Wissen und Erkennen ist notwendig, es macht stark, aber es schützt nur bedingt und kann sogar in die Irre führen. Wenn man sein Herz so geöffnet hat, dann kann nur der Zusammenbruch und der Selbsterhaltungstrieb das Losreissen ermöglichen. Bei mir ist das jedenfalls so, eventuell ist es der bessere Weg, von Anfang an schwach zu sein, schwach bei sich sein, nicht die Schwächen des Andern tragen wollen, gefallen wollen, helfen wollen, auch wenn wir das noch so gerne tun. Deshalb wünsche ich allen welche sich im selben Dilemma befinden nicht Kraft, sondern Kraft zur Schwäche und verkrieche mich mal unter die Bettdecke...

 
eshalb mein Rat, Wissen und Erkennen ist notwendig, es macht stark, aber es schützt nur bedingt und kann sogar in die Irre führen. Wenn man sein Herz so geöffnet hat, dann kann nur der Zusammenbruch und der Selbsterhaltungstrieb das Losreissen ermöglichen. Bei mir ist das jedenfalls so, eventuell ist es der bessere Weg, von Anfang an schwach zu sein, schwach bei sich sein, nicht die Schwächen des Andern tragen wollen, gefallen wollen, helfen wollen, auch wenn wir das noch so gerne tun. Deshalb wünsche ich allen welche sich im selben Dilemma befinden nicht Kraft, sondern Kraft zur Schwäche und verkrieche mich mal unter die Bettdecke..

@Diwa

Danke für diese Worte - genau so fühle ich mich zurzeit! Es ist der reinste Horror. Kraft zur Schwäche! Denn wir haben NICHTS falsch gemacht. Wir haben nur geliebt.

 
Ich bin schon seit einiger Zeit hier im Forum, aber lese eher still mit. Momentan befinde ich mich in einer sehr schwierigen Situation, ich denke an Trennung, ich möchte sie, komm aber nicht los.

Zur Vorgeschichte:

Mein Mann und ich sind seit 5 Jahren verheiratet und haben 3 Kinder. Die Großen sind 9 und der Kleine ist 4. Neben einen Riesenhaus geh ich noch halbtags arbeiten und versorge Alles alleine. Mein Mann kommt seit zig Monaten nicht vor 20 Uhr nach Hause.

Anfang des Jahres hab ich herausgefunden, dass er chattet, schon seit über einem Jahr ohne mein Wissen, still und heimlich und sucht nach Frauen. Es war schon verletzend genug. Ich weiß nicht, wie weit er schon gegangen ist oder wie weit er gehen möchte.

Nun ist es so, dass wir seit nunmehr 8 Monaten nur noch Stress haben, eben durch mein Wissen, was er tut (O-Ton ... ich darf mich doch mit anderen Frauen unterhalten) oder sei es als ich bei seiner Ex nachgefragt habe, weil sie mich auch zu ihrem Geburtstag eingeladen hat (O-Ton ... du hast nicht das Recht, sie anzurufen) ... das war sicher der ausschlaggebene Punkt.

Naja nachdem er nun seit April nicht mehr mit mir redet, wenn dann mal ein Guten Morgen oder Gute Nacht kommt, kann ich mich schon glücklich schätzen. Ich geh daran kaputt und ich kann nicht mehr. Fühle mich leer, so eine Leere hab ich noch nie in meinem Leben gespürt, es ist als hasse er mich.

Er hat 2 Gesichter, das Gute, dass alle kennen und das Schlechte, dass nur die Kinder und ich kennen.

Habe schon 2mal das Thema Trennung angesprochen ... will er nicht, es soll so bleiben wie es ist, aber ich weiß doch, dass er mich nicht mehr liebt, er zeigt es mir doch jeden Tag deutlich.

Irgendwie schaff ich es nicht, mich von ihm zu lösen. Wie komm ich aus dem Sog nur raus?

 
Hallo silence

Ich denke deine Geschichte scheint weitaus komplizierter als meine und ich schreibe dir, weil mich dein Nickname stutzig macht. Still sein, das ist genau eine der vielen Fallen, in die wir tappen, wenn wir glauben so zu lieben. Still sein bedeutet akzeptieren, die eigenen Bedürfnisse zurückschrauben, anderen zu liebe. So, dass ein Schein an Normalität gewährt bleiben kann. Es ist vermessen aus meiner Position (ich habe niemals so viel Verantwortung wie du mit zwei Kindern) dir irgendetwas raten zu wollen. Aber ich denke dennoch, beginn zu sprechen, mit dir, mit Freunden eventuell mit Therapeuten. Je mehr du formulierst, was eigentlich mit deinem Leben passiert und je mehr du spürst, dass dein Umfeld dich versteht, je leichter fällt es dir einen Schritt weiter zu gehen. Meine Beziehung dauerte nur zwei Jahre und eineinhalb davon waren grauenhaft, aber ich hatte Menschen um mich, die sahen was mit mir geschah, weil ich mit ihnen gesprochen hab. Sie rieten mir zu rennen. Und ich bin am laufen. Mein Herz fühlt sich zwar immer noch an wie aufgespiesst, aber ich fühle mich bereits wieder frei. Erkenne, dass ich einen eigenen Willen habe und dass es ganz viele Möglichkeiten gibt, die mir vorher verwehrt waren. Ich will dir also Mut zum Sprechen machen, öffentlich eingestehen, dass es so nicht geht. Deine Kinder lieben dich auch, wenn du dich nicht für sie aufopferst und am Ende vor lauter Kummer noch als Liebesersatz missbrauchst. Du bist schon richtig!

 
Hallo silence_1978

Sei erst mal gedrückt. Ich kann gut nachvollziehen wie du dich fühlen musst. :trost:

Meine Geschichte ist etwas anders, aber auch ich habe Kinder. Und ich weiss wie es ist wenn neben dem ganzen normalen Stress die Seele kaputt geht.

Ich kann dir nur raten, mach deinen Weg. Entscheide für dich. Es ist dein Leben und das deiner Kinder. Du wirst viel Kraft und Mut brauchen aber es wird sich Lohnen. Lass dich nicht so zerstöhren, wehre Dich... :]

 
Hallo Diwa und Ruth,

danke für eure Worte.

Das Schlimme bei mir ist ja, dass ich mir völlig bewusst bin, dass ich so nicht weiterleben kann und das ich über kurz oder lang daran kaputt gehe. Leider hat dieser Zerstörungsprozess schon begonnen, denn es ist für mich schwer, Menschen, die mir nahe stehen oder nahe stehen möchte zu glauben, was sie sagen.

Ich bin nicht in der Lage irgendeine Art von Vertrauen aufzubauen.

Normalerweise bin ich schon eine starke Person, ich weiß nicht, wieso ich mich von meinem Mann so runter machen lasse. Dieses Nichtreden mit mir ist der reinste Terror. Er weiß nicht was ich denke, was ich fühle, was mich bewegt ... es ist traurig, sehr traurig zu sehen, wie etwas scheitert, dass man für etwas sehr Besonderes gehalten hat, aber man es nicht allein aufhalten kann.

 
@DIWA und alle

Von wegen Verstehen und sich Auskennen...und trotzdem nicht "richtig" Handeln...

Es ist schon richtig, Wissen alleine hilft nicht. Selbst wenn man sich intensiv mit der Thematik beschäftigt oder diese gar aus beruflichen Gründen studieren muss.

Sogar Experten scheitern - dann wenn es um die eigene Beziehung geht.

Für mich war es damals so, dass ich fachlich viel darüber gelernt habe. Mir war bewusst um was es sich handelt.

ABER

Ich musste die Mechanismen erkennen, die meine damalige Partnerin (unbewusst) einsetzte um MICH zu manipulieren. Wie erreichte sie MICH.

Warum sie so reagierte wie sie reagierte - ich wusste und weiss es besser als sie selber. Gebracht hat mir das überhaupt nichts oder nur am Rande.

Ich musste MEINEN offenen Zugang schliessen - die Trennung war damals schon übel genug. Mein Schlüssel war dazu die Kommunikation.

Eine Anmerkung!

Wer meinen Thread hier aufmerksam gelesen hat weiss, dass ich mich wirklich befreit habe.

Ich erwähne meine frühere Partnerin oft. Auch in Gesprächen. Das wird und wurde teilweise (leider) auch missverstanden.

Wenn man so etwas erlebt hat und das Verarbeiten muss - man beginnt an einem Punkt wo man schlichtweg den Fokus nur auf dem ehemaligen Partner hat. Er hat uns verletzt und uns auf ihn "getrimmt".

Wie ein geliebter Mensch so reagieren kann, so sein kann - es ist so dermassen unverständlich und brutal - man spricht mit vielen Leuten und staunt selber immer wieder darüber WAS dabei alles hervorkommt. Was man alles an Widersprüchen beim früheren Partner entdeckt! Man könnte das ewig so machen!

Das Thema ist "ER ER ER ER ER". Er hat. Sie hat. Wie konnte er nur? Warum hat sie? Usw... usw...

WORUM ES GEHT:

Es geht NICHT um dem ehemaligen Partner. Es geht nur darum, weshalb man zu ihm "passte". Weshalb man eine solche Geschichte überhaupt mitmachte. Ja, weshalb man sich die Nummer sogar zurückwünscht! Selbst wenn man weiss, dass man dabei definitiv nicht der "Gewinner" ist...

Warum will man selber einen erneuten Schluck aus der giftigen Flasche trinken? Obschon man WEISS, dass sie giftig ist? Obschon man 20 Flaschen mit sauberem Wasser zur Verfügung hätte? Es liegt nur am Etikett auf der Flasche. Da steht der perfekte Werbetext drauf. Für uns höchstpersönlich formuliert.

Der Knaller dabei? Diesen Werbetext haben WIR SELBER geschrieben und da draufgeklebt. Ohne dass wir es gemerkt haben. Das ist das einzige besondere an dieser Flasche. Sie nimmt unser ganz persönliches Etikett an. Sozusagen "Cuvee moi, appellation non controlee". Mit Kopfschmerzgarantie und garantiertem Suchtpotential.

Was in der Flasche genau drin ist - ist es wirklich interessant? Viel wichtiger ist es, das Etikett abzureissen und dafür zu sorgen dass wir nicht selber ein neues draufkleben. Die Flasche so zu sehen wie sie wirklich ist: giftig.

Um den ehemaligen Partner geht es nicht. :D

Grüsse

Ratlos

 
Lieber Ratlos,

ich bin jedes Mal wieder aufs Neue berührt, WIE sehr Du die Sache auf den Punkt zu bringen vermagst! Ich glaube wenn ich Dein Posting hier nicht gelesen hätte, ich würde immer noch im Dunkeln tappen, was mich und meine letzte Beziehung und vor allen Dingen die jetzige Zeit danach betrifft, in der mir soviele Dinge erst bewusst werden, manchmal erscheint es mir unglaublich dass wirklich ich es war, die diese Beziehung geführt hat. Es ist mir immer noch ein Rätsel, wie dieser Mann es geschafft hat, mich derart für sich einzunehmen und mich auf die perfekteste Weise zu manipulieren die es gibt, dass ich nämlich denke, dass ich die Sachen die er will selbst will, dass ich die Entscheidung autonom treffe, auch wenn das nicht der Fall ist. Mir ist das irgendwie komplett unheimlich und noch stehe ich vor einem großen Rätsel was die Geschehenisse der letzten Monate betrifft. Ich glaube ich kann inzwischen sagen, zum Glück ging es zuende...

 
@DeepBlueEyes

Vielen Dank für das Kompliment, sehr lieb von Dir :rolleyes:

Darüber habe ich mich auch oft gewundert - dass mein Denken komplett umgepolt wurde. Ich war nicht mehr ich selber. Ich war ein Werkzeug, eine Batterie und ein Beachtungsspender. Und ich habe tatsächlich wirklich geglaubt, dass ich glücklich bin :D

Ich habe auch oft gestaunt - und manchmal staune ich immer noch. Was Menschen mit sich alles machen lassen. Wie es dazu kommt. Und dass sie diese Dinge im Glauben tun, sie wollten es tun.

z. Bsp. Weisst Du, wieviele Partner eine solche Beziehung beenden und denken dass sie es tun, weil SIE es müssen oder wollen? Meine bisherige Erfahrung ist, dass Du als Partner in einer solchen Beziehung GAR NICHTS aus freiem Willen tust. Nicht mal das Beenden... (kein Scherz)

Man könnte beim Lesen dieses Threads denken, dass der Partner oder die Beziehung uns "auslöschen". Wir tun oder taten es selber.

Liebe Grüsse

Ratlos

PS. JA. ZUM GLUECK !!!

 
Lieber Ageman,

ich denke nicht dass man sich automatisch zu instabilen Menschen hingezogen fühlt, nur weil man bereits einmal eine Beziehung zu einem solchen hatte. Ich war fünf Jahre mit einem Mann zusammen der mir all diese Demütigungen zufügte die bereits alle in diesem Thread schon einmal erlebt haben. Seit ca. acht Monaten bin ich von diesem Mann getrennt(Es hat zwei Jahre gedauert, bevor ich mich von ihm lösen konnte) und seit etwa 2 1/2 Monaten hab ich einen ganz lieben neuen Freund,weder instabil noch sonst irgendwie psychisch auffällig. und genau da liegt das Problem. Ich traue dieser Sache einfach nicht und tue ihm damit weh.

Ich versuche abzuschließen mit meiner Vergangenheit doch der kleinste Auslöser reicht aus und mir geht wieder genauso besch... wie früher. Manchmal denke ich, es wird besser und dann habe ich wieder so einen schlimmen Rückfall das ich diese neue Beziehung am liebsten aufgeben würde weil mir die Kraft zum Durchhalten fehlt.

Gott sei Dank habe ich, wie schon gesagt, einen sehr lieben Freund und der hört mir dann zu.

Ich bin sehr dankbar, dass ich Leute gefunden habe, die Ähnliches erlebt haben wie ich. Besonders Du, ratlos, sprichst als wenn es von meinem Herzen kommen würde.

Ich wusste nie wie ich diese Gefühle und Ängste in Worte ausdrücken sollte. Meinem neuen Freund wollte ich immer erklären was mit mir los ist, warum ich ständig Albträume habe in der er auf einmal die Rolle meines Exfreundes einnimmt und wovor ich Angst habe. Und Du hast genau die richtigen Worte gefunden. Ich habe sie meinem Freund gezeigt damit er weiss was ich fühle und damit er darauf eingehen kann. Denn das möchte er, das weiß ich. Ich kann ihm einfach nur noch nicht glauben.

 
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