Für den Moment mag das für dich gelten und bei der Verarbeitung helfen. In einer Beziehung musst du allerdings den Spagat schaffen, den anderen im Blick zu behalten, ohne dich selbst aus den Augen zu verlieren.
Hi,
ja, hast Recht. Und genauso habe ich es gemacht. Daher habe ich es glücklicherweise auch schnell begriffen. Mich schockt nur so sehr, dass man eben mal so weggeschmissen wird wg. Nichts. Weil man eine falsche SMS geschrieben hat oder was auch immer... Dass man sich gar nicht im Blick haben darf. Und es mir zwar gelingt, da rauszukommen, weil ich für mich genau gespürt habe, dass es auf meine Kosten geht. Aber dass der andere überhaupt nicht gesprächsbereit ist, nichts verstehen will, alles an mir ablädt und das alles aber nicht dazu führt, dass mein Gefühl für ihn stirbt. Ich kann mich zwar lösen, trennen, aber liebe den Menschen trotzdem noch. Der schafft es aber nicht, mich zu lieben, weil ich sooo böse war, als ich nicht die Worte geschrieben habe in der SMS, die er gerne gelesen hätte. Und ich renne mit diesem Gefühl herum, dass ich einen Menschen richtig gerne habe, trotz seiner Schwächen, seiner Ängste und Unsicherheiten, die sich gegen mich richten. Weil ich sehe, dass er mich gar nicht meint, dass er es gar nicht böse meint. Sondern nur Angst hat.
Und es k..tzt mich an, dass ich wohl genau deswegen...weil ich jemanden mögen kann trotz seiner Unzulänglichkeiten...so ein Beutetierchen für solche Menschen sein kann. Dabei setze ich schon Grenzen, aber ich schnauze eben nicht rum, bin nicht zickig, wüte oder was, sondern spreche Dinge sachlich an, wobei ich trotzdem meine Gefühle benenne, sie ihm aber eben nicht ins Gesicht schreie. Und genau damit kommt der liebste Ex dann nicht klar...da bin ich ja wieder kompetenter als er. Und er weiß, dass er mir sachlich da nicht begegnen kann und muss eben mal persönlich werden. Und vergisst, dass auch ich Gefühle habe.
Ich beziehe das Ganze so stark auf mich, denke ich manchmal. Ich denke, ich habe irgendwas an mir, dass ich solchen Menschen begegne. Und dann bin ich zu dusselig zu erkennen, was für ein Typ Mensch das ist. Deswegen stelle ich mir die Frage, ob meine Art zu lieben irgendwie falsch ist. Finde ich in der Regel aber gar nicht.
Ich bin eben so ein Mensch, der an Liebe glaubt und seinen Partner nicht als Bedürfnisbefriediger nutzt. Liebe ist für mich nicht eine Kosten-Nutzung-Rechnung, ich stelle keine Erwartungen an den anderen (ausser Respekt, Ehrlichkeit und solche Wertvorstellungen....aber eben nicht "Wir müssen uns jeden Tag sehen, ich brauche so und so oft Säuselworte, ich will immer mit dir zusammen sein etc.) und ich kann den Menschen immer noch liebhaben, wenn sein Verhalten zwischendurch für mich mal nicht nachvollziehbar oder sogar sch..ße war. Da ist der ganze Mensch ja nicht gleich sch..ße! Und genau das hat es mir furchtbar schwer gemacht, mich zu trennen, obwohl das Gefühl da war.
Ach, ich bin auch irgendwie auf mich sauer. Weil ich es nicht schneller begriffen habe damals, es zwar gespürt habe, aber irgendwie gedacht habe, dass ich das Verständnis, Chancen auch für mich bekomme, die ich gebe. Ich behandele nämlich die Leute so, wie ich behandelt werden möchte. Mir ist aber keine Chance gegeben worden. Mich mal zu verstehen, mich auch mal zu sehen. Wenn ich um Verständnis gebeten habe, hieß es, ich sei egoistisch.
Und wisst ihr was? Ich habe im Moment schwer Lust, ihm gegenüber mal so richtig die Egosau rauszulassen. Verurteilt hat er mich dafür ja schon. Dann darf ich das Vergehen ja jetzt auch mal begehen. Ich will ihn nur nicht mehr sehen. Da wird das schwierig.
Liebe Grüße!