Total kaputt nach einer Beziehung...!?

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@all

seit meinen letzten eintrag verfolge ich aufmerksam die posts. was mir dabei auffällt ist, dass man sich permanent mit dem ex-partner beschäftigt.

bl hin, bl her, warum ist er so, warum wurde ich co-abhängig usw. . wichtige fragen - ich selbst habe sie mir auch unzählige male gestellt - und beantworten wirst du sie dir in wirklichkeit nie können - laß die frage offen, also unbeantwortet.

dies ist anfanges nicht leicht, denn der mensch braucht erklärungen alleine schon um sein sicherheitsgefühl zu befriedigen. dies ist jedoch die reise und in wirklichkeit ist der eigene kraftakt, die fragen offen zu lassen, dein ticket für die reise.

es befreit dich und du bist nun in der lage dich mit dir zu beschäftigen, deine reise zu deinem selbst zu beginnen. du gehst weg von deinen ich und wirst dein selbst erfahren.

ist dies spirituell oder ähnliches? - für mich nicht, denn ich habe mich noch nie mit spirituellen dingen beschäftige, doch obige ausführungen sind die erlebnisse meiner bisherigen reise.

die erfahrung mit einem tatsächlichen bl ist wohl eine der größten verunsicherungen die der mensch erfahren kann. ob du nun im nachhinein glaubst zu verstehen, was dir der bl gesagt hat oder eben nicht - ein versuch antworten zu finden - aus meiner sicht ein versuch, mehr nicht. man sucht sich eine rechtfertigung für sich selbst um sich das erlebte, was man nicht versteht (verstehen kann), verständlich zu machen. man braucht eben sicherheit - sicherheit gibt es nicht.

ich versuche hier meine unglaublichen erlebnisse ein kleinwenig zu schildern - vielleicht für den einen oder anderen nicht nachvollziehbar - das macht aber nichts.

alles liebe - reisender

 
@reisender

Ich kann Deine Reise sehr gut nachvollziehen!

Die Frage nach der Co-Abhängigkeit ist jedoch ein Punkt, der mein Selbst betrifft, nicht das des Ex. Wenn ich diese Frage offen lasse, bringt mich das nicht wirklich weiter. Dann könnte mir sowas nochmal passieren.

Wenn wir soweit sind, rückblickend zu erkennen, welche immensen Abstriche wir in dieser Beziehung permanent gemacht haben - und die Ursache für dieses ständige Nachgeben, Verzeihen, Hinnehmen bei uns erkennen, hilft uns das, unser eigentliches Selbst zu stärken, oder sogar komplett zu erneuern. Mir zumindest...

Es ist Teil meiner Reise zu meinem ursprünglichen Selbst. Das Ergründen meines Verhaltens. Die Ursachen dafür stammen aus Zeiten lange vor dieser Beziehung.... Bis ich eben ihn traf und er mir das so krass zurück spiegelte. Ich nahm alles hin, ohne mich selbst zu fragen: Was bekomme ICH für meine komplette Aufopferung??? Nichts!!! Ausser distanzierter Nähe, später Beleidigungen und Demütigungen.... Und dennoch führte ich sie. Dennoch wünchte ich sie mir zurück. Dennoch schmerzte es so lange.

Es ist so 'ne Art Erneuerung meines Selbst. Wie eine Metamorphose.

Es ist keine Rehabilitation des Ex, wenn man sich während dieser Erneuerung noch zwangsläufig gedanklich mit seinem Verhalten beschäftigen muss.

Aber es stimmt, ich bin weg von ihm, und er kann von mir aus zur Hölle fahren oder auf seine Art und Weise glücklich werden. Wenn ich aber erkannt habe, dass ich mich für ihn sozusagen aufgeopfert habe - und warum ich das tat - erkenne ich parallel dazu auch, dass er das gar nicht wert war. Weil sooo toll wie ich ihn mir erdacht habe, war er nicht.

Und siehe da... dann verblasst er in meinen Erinnerungen zu dem, was er wirklich ist: 'ne arme Wurst.

(Vielleicht sitzt er ja auch bald mal bei Jauch und jammert über seine schlimme Kindheit und darüber, dass alle Frauen so böse zu ihm sind :D ;) )

Liebe Gruesse

thinking

 
Die Frage nach der Co-Abhängigkeit ist jedoch ein Punkt, der mein Selbst betrifft, nicht das des Ex. Wenn ich diese Frage offen lasse, bringt mich das nicht wirklich weiter. Dann könnte mir sowas nochmal passieren.
Genau das habe ich auch für mich erkannt. Genau das wollte Iratlos uns wohl von Anfang an vermitteln. Und mir wurde klar, dass das Ganze viel weiter zurückreicht - nicht nur Jahre sondern sogar Jahrzehnte. Wenn man an diesem Punkt angelangt ist, ist der nächste logische Schritt wohl zu lernen, wie man das eigene alte Schema aufbricht. Erst dann ist man wohl bereit, es beim nächsten Mal besser zu machen, denn die Tendenz, zu viel Verantwortung für die Beziehung zu übernehmen und sich zu sehr zum Erhalt der Beziehung aufzuopfern, ist wohl das, was den meisten von uns gemein ist. Die Antwort auf die Frage, warum wir uns so verhalten haben, muss sich wohl jeder selbst beantworten und diese Selbsterkenntnis bringt (zumindest in meinem Fall) Erstaunliches zu Tage.

Gruß, R.

 
@thinking

ich freue mich von dir zu lesen. deine posts begleiten mich nunmehr vom anfang meiner reise bis jetzt - und ich freue mich noch mehr, das du meine statements nachvollziehen kannst.

eines möchte ich dir antworten - es gibt einen unterschied zwischen dem ICH und dem SELBST. Wenn du deinen letzten post liest, dann achte mal wo du ICH geschrieben hast und wo SELBST.

die frage der co-abhängigkeit ist für mich auf ebene des ICH gelegen - wenn man dann erkennt, aufgrund dieser verunsicherung, dass das alte ich nicht mit dem selbst, das sich durch die verunsicherung nicht verändert, übereinstimmt und man dann die chance hat, das ICH dem SELBST anzupassen, dann lebt man von innen und ist von äußeren einflüssen unabhängig.

ich weiß, diese zeilen sind wohl nur dann zu verstehen, wenn man es erlebt hat und dann erst auch nach einer zeit, wenn man in der lage ist, das erlebt überhaupt in worte zu fassen.

es ist schön, thinking, dass wir gemeinsam eine interessante reise erleben.

liebe grüße - reisender

 
Hallo.

Kann mir jemand von euch den Unterschied zwischen Narzismus und Borderline erklären?

Und haben alle Borderliner den Hang zu Selbstverletzungen?

Lg

antonia

 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Antonia, ich glaube viele BL sind auch Narzissten. Genau kenne ich mich nicht aus. Meine Erfahrungen, die ich in meiner letzten Partnerschaft gemacht habe, lassen mich vermuten, dass ich mit genau so einem Menschen zusammen war. Er hatte nicht den Hang zur offensichtlichen Selbstverletzung. Er ist Alkoholiker - was ich auch als Selbstverletzung bezeichnen würde.

 
Hallo an ALLE hier !

Stunde um Stunde hab ich mich hier durch wirklich ALLE Seiten gelesen... bin be_rührt, be_troffen, be_geistert daß es dieses Forum - dieses Thema hier gibt...

Möchte mich gerne (wenn auch zu späterem Zeitpunkt) mit Euch austauschen und freu mich drauf.

Herzliche Grüße

O_Los

 
Ich misch mich jetzt auch mal mit ein, will aber vorrausschicken dass ich im Gegensatz zu den meisten hier keine Erfahrung mit Borderlinern in einer Beziehung habe. Nichts desto trotz habe ich auch so meine persönlichen Erfahrungen mit Borderlinern gehabt die alle nicht schadlos an mir vorbei gegangen sind. Ich bin Krankenpfleger und habe Erfahrungen mit der Materie während und nach meiner Ausbildung in einer Psychiatrie gemacht. Ich kenne also sowohl die professionelle, als auch die leidvolle Seite eines Betroffenen. Den ganzen thread hab ich nicht gelesen, lediglich die ersten posts und die 47. Seite, falls ich also irgend etwas erzähle was schon erwähnt wurde dürft ihr mich gerne darauf aufmerksam machen - aber bitte nicht stinigen. :p ;)

Hallo.Kann mir jemand von euch den Unterschied zwischen Narzismus und Borderline erklären?

Und haben alle Borderliner den Hang zu Selbstverletzungen?

Lg

antonia
Borderline ist eine Persönlichkeitsstörung die in der Regel in der frühsten Kindheit ihren Ursprung hat, meist ist das Verhältniss zur Mutter extrem gestört. Die Definition von Borderline ist extrem weit gefasst, ob nun jemand Borderliner ist oder eben nicht ist nicht immer eindeutig, in meinen Augen aber auch nicht wichtig.

Der Hang zu Selbstverletzungen ist eine der wenigen Dinge die Borderliner gemein haben, allerdings ist dieser Hang unterschiedlich stark ausgeprägt und muss nicht unbedingt psysischer Natur sein!

Bei meinen Erfahrungen mit Borderliner habe ich bemerkt dass es einige Dinge gibt die sie sehr gut beherrschen:

- Sie erkennen sehr gut wo die wunden Punkte bei anderen liegen und setzen dieses Wissen auch gekonnt ein.

- Sie schaffen es wunderbar zu spalten und Leute gegeneinander auszuspielen.

- Sie schaffen es immer wieder sich als Opfer zu präsentieren, und das auch noch sehr glaubhaft. Dies ist meiner Meinung nach die wichtigste Eigenschaft um Leute wie uns 'in ihr Netz zu locken'.

- Die Fähigkeiten der Manipulation führe ich hier nicht aus, das hat Iratlos schon viel zu gut gemacht. ;)

Nochmal was zu den Persönlichkeitsstörungen, ein bisschen was, oder zumindest Anteile davon tragen wir alle mit uns rum, die Grenze zwischen gesund und krank ist hier absolut fliessend und liegt letztendlich im Auge des Betrachters.

Zum Schluss will ich noch kurz über die letzte Episode meiner Erlebnisse mit Persönlichkeitsgestörten berichten. Ich habe mich in eine Kollegin verliebt und es ihr nach langem Warten gestanden, das Ergebniss war dass ich des Stalkings beschuldigt wurde. Mein Glück war dass die Leute sehr schnell erkannt haben wie der Hase läuft, ansonsten wäre das für mich auch der berufliche Tod gewesen. Leider muss ich nach über einem Jahr immer noch mit dieser Kollegin arbeiten. Meine Kollegen haben nun nach etwa 2 Jahren erkannt wie sie wirklich ist und vertrauen ihr auch nicht mehr wirklich.

Ihr seht, auch wenn man schon Erfahrungen gemacht hat und dazu auch noch vom Kopf her genau weiss wie das aus professioneller Sicht aussieht bewahrt einen das nicht unbedingt davor immer wieder in diese Falle zu tappen. Die Liebe bringt uns immer wieder dazu da rein zu tappen.... aber genau das ist es auch was den Unterschied ausmacht... sie werden das Positive an diesem Gefühl niemals erleben. :tongue:

 
@o-los

Herzlich willkommen.....

ja dieser Thread ist was ganz besonderes,

auch wenn es hier in letzter Zeit ein wenig gekrieselt hat,wir gehören hier alle irgendwie zusammen und haben uns alle lieb.

Und wir freuen uns immer wieder,wenn wir anderen eine hilfe sein können bzw.eine stütze wie auch immer...

ich wollt eigentlich nur sagen,

schön das du da bist

 
@sammis-davidge

Hallo...

Ich liebe es wenn man etwas erklären kann ohne mit Fremdwörtern oder dem studierten schei..... um sich zu schmeißen.

Vielen lieben Dank für deinen Beitrag

lg free

 
Ohh.. wie die unter Druck stehen, echt bemittleidenswert...!.?

Die Therapie (für Täter wie Opfer) ziehlt einzig und allein darauf den Patienten wieder "Funktionsfähig" zu machen und das auch nur

in seinem (von ihm geschilderten Umfeld).

Um nix mehr geht es in der heutigen Therapie.

Es kommt Mr. dipl. blabla..Mann und trägt Sorge dafür , dass du wieder in dem dir bekannten Scheiß funktionierst!

Kotz...

Mein Danke hier an Reflex
maennlich.gif
, Engelsschmerz , leergeliebt...lang nix mehr gehört ?,

Iratlos, thinking, reisender, dieEchte, free-mann , auchratlos, House , und alle die hier

Geduld für mich aufgebracht haben.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Tut mir Leid Magnus, irgendwie verstehe ich deinen post nicht so ganz, worauf beziehst du dich? Zur Therapie von Borderlinern kann ich nur sagen - heilen kann man das nicht was man ihnen in ihrer Kindheit angetan hat.......

 
ach vergiss es!

es gibt charaktere die basteln sich ihre BERECHTIGUNG DARÜBER DASS ALLE ANDEREN SCHULD SIND!

 
Auch von mir ein Hallo an die neuen Thread-Schreiber... für mich sind die Erfahrungen anderer nach wie vor interessant und hilfreich.

@reisender

die frage der co-abhängigkeit ist für mich auf ebene des ICH gelegen - wenn man dann erkennt, aufgrund dieser verunsicherung, dass das alte ich nicht mit dem selbst, das sich durch die verunsicherung nicht verändert, übereinstimmt und man dann die chance hat, das ICH dem SELBST anzupassen, dann lebt man von innen und ist von äußeren einflüssen unabhängig.
Danke für diese Darstellung! :)

Ich habe lange darüber nachgedacht, und es stimmt. Aber was meinst Du mit dem alten Ich? Mein Ich an sich hat sich während dieser Beziehung sehr weit von mir Selbst entfernt... Das ist wohl auch der Grund, warum diese Trennung so schmerzhaft war und warum die Verarbeitung so lange dauert. Wenn ich inzwischen wieder spüre, wieder Ich Selbst zu sein, habe ich Momente der inneren Ruhe. Dann fühle ich mich gut und ausgeglichen, tatsächlich so, als ob nichts mich erschüttern kann.

Mit dem Wissen um BL/eiP erübrigt sich wohl auch die Frage, ob es vielleicht doch funktioniert hätte, wenn mein Ich damals bei meinem Selbst geblieben wäre… Stellst Du Dir diese Frage manchmal? In mir taucht diese Frage hin und wieder auf, manchmal schleicht sie sich sozusagen ganz fies von hinten an mich ran... dann gelingt es mir meistens, sie schnell wieder zu verwerfen. Manchmal aber erscheint sie mir wie die 1-Mio-Euro-Frage schlechthin.... Das ist dann wieder eine Phase, in der es mir nicht so besonders gut geht und die alten Schuldgefühle sich wieder bemerkbar machen.

@Reflex

Ich habe mich auch lange zurück durchgewühlt… eben bis in die Kindheit. Es ist echt erstaunlich ...man sieht vieles aus einem völlig neuen Blickwinkel. :) Und das ist gut so.

Gute Nacht

thinking

 
die konnten es nicht ertragen, daß dein ich dein selbst ist....

Deshalb haben die aufgedreht und versucht genau dieses zu trennen,

damit sie die gewissheit haben, sie hatten wieder mal recht. so eine einheit zu trennen ist wohl die königsklasse in dieser kategorie.

Weil, wenn du scheiterst, sind diese Wesen wieder mal gestärkt...

 
Danke free-men,

nach all der Zeit, die ich hier mit Lesen verbracht habe, habe ich schon beinahe das Gefühl, hier nicht "fremd" zu sein ....

Eines vorweg: Ich WEISS es NICHT, ob ich es mit einem Borderliner zu tun hatte .... eine von euch hat den ihren als "Merkwürden" bezeichnet.. das gefiel mir ziemlich gut ;-)

Manche von Euch hatten ja auch die reinste Horror-Show, vom 'Nicht-Rasieren-Dürfen' bis hin zum Einkaufs-Spießrutenlauf... Eigentlich unglaublich, was man im Laufe der Zeit imstande ist, hinzunehmen und auszuhalten.

Wie bei Vielen hier, war es Iratlos' Text der mich berührt hat... konnte ihn zwar nicht 1:1 für mich übertragen (ist auch nicht so wichtig), fühlte mich davon aber sehr angesprochen und angezogen... also las ich weiter... und weiter... und weiter.

Meine Beziehung zu 'ihm' war kurz (ca 1 Jahr), intensiv und impulsiv. Leise Alarmglocken hörte ich von Anfang an läuten... sie haben gewarnt, mich aber nicht bewahrt.... nicht bewahrt davor, mich "total kaputt nach einer Beziehung" zu fühlen...

Komplett verwirrt, mich selbst nicht mehr kennend, sah ich mich gezwungen, diese Verbindung gegen meine eigene Liebe zu ihm zu beenden. (Um nur einige Punkte aus dem Eingangstext in Zusammenhang mit mir zu bringen)

Das war vor 6 Wochen.

Er war/ist ein äußerlich 'schöner' Mensch - ein kluger Mensch - ein gewandter Gesprächspartner - einer, der eine gewisse Faszination auf mich ausübte (und glaubt mir - ich bin nicht leicht zu beeindrucken). Ich hielt ihn dennoch für einen 'Blender' und daher auch über Monate auf Abstand (aus heutiger Sicht hätte ich's dabei belassen sollen).

Er ließ nicht locker und ich begann seinen Schmeicheleien Glauben zu schenken (ist ja auch gut für's Selbstbewußtsein, gelle), nach und nach entwickelte sich was 'Ernstes' zwischen uns.

Manipulation war von Anfang mit im Spiel. Ich habs gemerkt, gesehen..... und dennoch mitgemacht (Warum nur? - Das ist mit das Schlimmste für mich)

Ein Beispiel: Ich war Samstag abend mit Freunden unterwegs, er und ich waren nicht verabredet (Wir befanden uns ziemlich zu Beginn unserer Beziehung) Nachts um halb drei bekam ich folgende SMS:

"Dachte bist zuhaus. Macht nix. Bist sicher gut aufgebhoben. Ruf bitte nicht mehr an. X."

Ich denke: Häh? Was soll DAS denn? und schreibe zurück:

"Das ist NICHT fair! Aber ok, Du willst es so. Weiterhin ein schönes Leben Dir. Y"

Wenn ich das jetzt nochmal so lese, denke ich auch.. mein Gott, wie kindisch von ihm UND von mir.....

Am nächsten Tag rief er mich an und WUSSTE nichts mehr von der SMS (so wie er OFT von nichts mehr wußte...)

Überhaupt war er ein "SMS- und Telefontäter" .... Unzählige SMS mit wirklich lieben Worten geschickt... und wenn ihm was nicht "gepasst" hat (z.B. ich hatte keine Zeit für ihn) kamen SMS mit seltsamen Inhalten in der Art wie oben erwähnt... oder wütende Anrufe. Er SCHRIE förmlich nach Nähe... Wenn er "Schluß" machte, dann IMMER per SMS... Ich "wehrte" mich indem ich es scheinbar 'hinnahm' und sagte ihm immer und immer wieder (sinngemäß): "Wenn Du meinst, das hat keinen Wert mit uns, dann belassen wir's dabei und gehen auseinander"

Er fand's dann immer schrecklich wie schnell ICH doch mit ihm abschließen könne und beteuerte seine große Liebe zu mir.

Ein grausames Spiel .... noch grausamer die Entdeckung und Erfahrung, daß ich mich daran beteiligt habe indem ich glaubte, die Spielregeln erkannt zu haben und "mitspielte"....

Nach dieser "Entdeckung" und "Erkenntnis" beschloß ich, das "Spiel" zu beenden und auf unvernünftige Äußerungen dieser Art "vernünftig" zu reagieren. Also sprach ich mit ihm (waren wohl im Rückblick eher Monologe), fragte ihn WARUM er meiner so unsicher sei.... ich bekam keine Antworten (was wohl niemanden hier wundert)... was ich dann bekam war Kälte, Ignoranz, Distanz.... in schönem Wechsel mit heißen Liebesbekundungen.

Ach, was schreib ich denn.... es gab sooooo viele Situationen die einfach irreal waren... ihr kennt das alle...

Nach monatelangen, extremen Ups & Downs (und 13 Kilo leichter) konnte ich nicht mehr... ich trennte mich von ihm OBWOHL ich ihn unsagbar lieb(t)e (oder vielleicht zu lieben glaub(t)e).

Ganz schlimm für mich: Ich bin mir meiner Gefühle nicht mehr sicher, MIR nicht mehr sicher... fühle heute SO und morgen SO... nee, nicht heute und morgen... das kann stündlich, minütlich wechseln ....

Klingt alles sehr wirr, denke ich.... und ich bemühe mich künftig um Konstruktivität... aber das mußte erst mal raus!

Danke erstmal, das ich's hier rauslassen kann.

Herzlichst

Orientierungs_Los (nicht umsonst diesen Namen gewählt)

 
Es ist "Manipulation" durch mehrdeutige Kommunikation…
Hallo Iratolos, danke dafür, dass du deine "Reflektionsarbeit" hier mit uns teilst. Ich habe vieles wieder erkannt. Ich habe neue Aspekte in meine eigenen Gedanken einfließen lassen können.

Gut gefiel mir der oben zitierte Aspekt der mehrdeutigen Kommunikation. In eine solche habe ich mich auch oft genug verstricken lassen. Es ist schrecklich!

Viele Grüße

rilke

 
@ Orientierungs Los

An Deiner Darstellung sieht man aber sehr gut, wie es Dein "Merkwürden" geschafft hat, Deine anfangs noch intakten Grenzen ("Das ist NICHT fair...") nach und nach auszuhöhlen und zu unterwandern, bis sie irgendwann nicht mehr existent waren. Ab dem Punkt, wo man nach rationalen Erklärungen für das Verhalten des gestörten Partners zu suchen beginnt und meint, das Spiel durchschaut zu haben, geht es stetig abwärts und man mutiert zum "Knöpfedrücker". Es ist genau das, was ich bei meinem älteren Bruder beobachtet habe und ich wünschte, ich wäre schon damals auf dem aktuellen Wissensstand gewesen, weil ich ihn da vielleicht noch hätte erreichen können.

@ rilke

Die Manipulation durch mehrdeutige Kommunikation ist nur ein Mittel. Dazu kommt das Verdrehen der Realität zur Anpassung an ihre Gefühlswelt. Hierdurch gelingt es ihnen, nach und nach Einflüsse von außen auszuschalten und Deinen eigenen Blick nach außen einzuschränken - sie isolieren Dich, weil sie die Kontrolle über dich brauchen - das ist ihr Verständnis einer Beziehung - Macht und Kontrolle über den Partner. Es ist ihnen sehr daran gelegen, sowohl nach außen als auch innerhalb der Beziehung, immer die Opferrolle einzunehmen. Allerdings bezweifle ich, dass sie das planmäßig tun - es entspricht eben einfach ihrem inneren Erleben der Situation und so wird das Gefühlsleben mit der Realität in Einklag gebracht. Auf Einsicht braucht man da nicht hoffen. Es sind immer die anderen, die Schuld haben.

@ Magnus

Du unterstellst den eiP immer wieder ein planvolles Handeln, um dem Partner absichtlich zu schaden. Dass es einfach nur primitive Mechanismen sind, erkennt man eigentlich schon daran, dass sich so viele Geschichten hier ähneln. Fast alle eiP reagierten in ähnlichen Situationen ähnlich - eben rein instinktiv, ausgelöst durch eine Geisteswelt, die vor allem aus einem besteht - ANGST, und die sich unserem (halbwegs normalen) Verständnis leider oftmals verschließt.

@ thinking

Diese Frage stellt sich zumindest beim unbehandelten Partner auf keinen Fall. Es ist vollkommen belanglos, wie geschickt man sich der Manipulation erwehrt und wie klug man den gestörten Partner behandelt. Wenn die eiP für sich selbst entscheiden, dass alles zu rund läuft, werden sie den Knall herbeiführen - mit welchen Mitteln auch immer, um eben wieder die Realität seinem Gefühlsleben anzupassen. Sie werden Dich testen, provozieren und in "No-Win-Situationen" bringen, bis sie irgendwas finden, worauf sie losgehen können. Wie der Name der Situation schon impliziert - man kann dieses Spiel nicht gewinnen, sondern nur verlieren - entweder die Beziehung oder sich selbst.

Gruß, R.

 
@ Reflex

was ich glaube ist: du hättest deinen Bruder mit egal-welchem-Wissensstand-über-eiP nicht erreicht. Die eiP hat dich von der ersten Sekunde an in ihren Fängen... der Partner sieht vielleicht die Ungereimtheiten, denkt sich seinen Teil... Rational. Aber ich denke er spürt die Möglichkeit seiner "Ergänzung" ... irgendwas scheint seine Seele berührt zu haben... Yin und Yang... Der Wunsch nach Vollkommenheit scheint sich zu erfüllen. Emotional. Seeehr emotional. Diesem wunderbaren Gefühl kann sich keiner entziehen. Faszination pur. Es hat ein bischen was von "Der Rattenfänger von Hameln".... Trotz Intuition....

@ all

Aber was ist es nur, das den Partner nach dem "Erkennen" seines vermutlich persönlichkeitsgestörten "Merkwürden" so ZERREIST ?

Wie oft hörtet ihr in Euch (frei nach Otto Waalkes)?

"Kleinhirn an Großhirn, Kleinhirn an Großhirn.... nimm die Beine in die Hand und lauf so schnell du kannt!"

Und wie oft saht ihr Eure Arme, die sich nach dem geliebten Menschen ausstreckten, ihn an sich zogen.... völlig unberührt und unerreicht von Klein- oder Großhirn.

Paradox. Ich versteh's nicht. Und bin ent-täuscht über meine eigene Ignoranz meiner Intuition.

Dazu kommt die Sehn-Sucht nach ihm. Wider besseren Wissens. Es zer-reißt.

Liebe Grüße

 
@ all

Aber was ist es nur, das den Partner nach dem "Erkennen" seines vermutlich persönlichkeitsgestörten "Merkwürden" so ZERREIST ?

Wie oft hörtet ihr in Euch (frei nach Otto Waalkes)?

"Kleinhirn an Großhirn, Kleinhirn an Großhirn.... nimm die Beine in die Hand und lauf so schnell du kannt!"

Und wie oft saht ihr Eure Arme, die sich nach dem geliebten Menschen ausstreckten, ihn an sich zogen.... völlig unberührt und unerreicht von Klein- oder Großhirn.

Paradox. Ich versteh's nicht. Und bin ent-täuscht über meine eigene Ignoranz meiner Intuition.

Dazu kommt die Sehn-Sucht nach ihm. Wider besseren Wissens. Es zer-reißt.

Liebe Grüße

Und genau das ist es,was es mir persönlich,

so unheimlich schwer macht,das ganze zu verarbeiten,

ich begreif das ganze irgendwie nicht richtig,

obwohl ich so ziemlich alles wußte hab ich dennoch mitgespielt,

verdrängt,verziehen,gehofft das sie immer wieder kommt und

mir meine Sehnsucht nimmt,irgendwie hat sie meinen Verstand ausgehebelt,

ich war nicht fähig mich selbst zu schützen,

das sie mir nur schadet,mir einfach nicht gut-tut ich nur leide und

ich mich nur quäle,ja ich hab das alles gewußt aber

trotzallem hab ich sie immer vermißt das ist Paradox oder etwa nicht.

Nun hab ich das Gefühl

das ich mich selbst hasse für das was ich mit mir machen ließ,

was natürlich den verarbeitungsprozess verlangsamt,da ich immer wieder über meine grenzenlosen Dummheit nachdenke muss.

lg free

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.