Trennung nach 23 Jahren

Guten Morgen stef,

nun will ich mal wieder meinen Senf dazu geben....

Bei mir waren es damals 12 Jahre und auch ich dachte, das ich einfach nicht mehr kann.

Der Kopf dreht sich immer um das eine Thema und wir werden fast verrückt, weil wir die Situation in keinster Weise beeinflussen können.

Es ist schlimm, wenn man ohne Chance stehengelassen wird, und das Gefühl hat, man ist diese Chance nicht wert.

Aber ganz ehrlich, wenn der Andere dazu nicht bereit ist, ist das nicht auch seine verpasste Gelegenheit?

Du hast alles angeboten....

DU hast alles getan,.......... Du hast die Entscheidung nicht mehr in der Hand.

Sicher, es gibt immer Momente, wo man sich einsam und traurig fühlt, aber versuche mal weiter zu denken.

Also ich kann Dir nur von mir erzählen....

Ich bin in dieser zwölfjährigen Beziehung das erste Mal nach 6 Jahren verlassen worden...

Schock,....ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, ohne ihn zu leben....

Und so habe ich gekämft, viele verrückte Dinge getan....Nach 5 Wochen hatte ich ihn zurück...

ABER....alles hatte sich verändert....am Anfang war alles so toll, ich habe ihm verziehen, war froh, das er wieder da war....

Aber...was ich für mich übersehen hatte, ich fühlte mich innerlich einfach nicht mehr so wohl, wie vorher....

Das Urvertrauen in unsere Beziehung war weg.....

Und so war es fast eine Erleichterung nach weiteren 6 Jahren, als er das zweitemal den Mut hatte, mich zu verlassen.

Ich hätte mich sicherlich auch da noch nicht getrennt, weil ich einfach zu feige für ein neues Leben war.....

Heute WEIß ich, es war für uns beide die richtige Entscheidung.....Aber es ist 2 Jahre her...

Also habe ein wenig Geduld....mit Deiner Trauer.....

Und jetzt heisst mein neuer Leitsatz:

Loslassen bedeutet nicht immer ein Verlust!!!!

Lass erstmal los und schau.....

Lenk Dich ab......Versuche es zu akzeptieren, manche Dinge kann und sollte man nicht verändern, weil.....vielleicht hält das Schicksal was ganz anderes für Dich bereit....

So lieber Stef, muss nun wieder auf Arbeit....übrigens etwas....was mich gut ablenkt, außerdem versuche ich grad aufzuhören zu rauchen und probiere mich in einem Sportstudio an verschiedenen Geräten. :yeah:

Was für ein Spass....für Jemanden, der null Kondition hat.....

Wenn ich da nicht einen netten Trainer hätte, würde ich wahrscheinlich alle Geräte total falsch benutzen....

In diesem Sinne....

Carpe diem.....

M.

 
Hallo zusammen

Danke, dass ihr mir ab und zu was ermutigendes schreibt. Ich fühle mich furchtbar einsam und bin den ganzen Tag den Tränen nahe. Selbst wenn ich inzwischen vieles erkenne und sehe, dass es eigentlich kaum eine realistische Zukunft mehr für uns gibt, kann ich einfach nicht damit aufhören, dies zu bedauern. Mein Gott, ich habe sie einfach so sehr geliebt und ich war so stolz auf sie, auf mich, auf unsere Kinder und auf unsere Beziehung, die wir die ganze Zeit hinüber haben erhalten können. Viele Leute haben uns bewundert und ich habe auch geglaubt, dass wir diejenigen sind, die alles zusammen überwinden können.

Jetzt sehe ich ein, dass vieles nicht gestimmt hat und ich merke, dass es auch für mich kaum ein Zurück gibt, obwohl ich mir dies sehnlichst wünsche. Zuvieles ist inzwischen in mir kaputt gegangen und ich glaube nicht, dass ich ihr je wieder werde trauen können. Vieles erscheint nachträglich in einem anderen Licht wenn man weiss, dass sie seit einiger Zeit auf eine Trennung hingearbeitet hat.

Ich habe mich darauf gefreut, mit ihr zusammen alt zu werden und die Fältchen und grauen Haare waren an ihr etwas besonderes und anmutiges für mich. Es deprimiert mich, dies alles zu verlieren und mein Leben erscheint mir sinnlos ohne meine Beziehung, meine Träume, meine Ziele und meine Überzeugung, die ich nun für nichts mehr aufbringen kann.

Im besten Fall wieder das erreichen zu können, was ich bereits einmal hatte, ist für mich einfach keine ausreichende Motivation und ein Leben als Single erscheint mir auch überhaupt nicht erstrebenswert.

Ich habe ungefähr einen Monat nach unserer Trennung mit dem Rauchen aufgehört. Ich hätte mich sonst innert kürzester Zeit zu Tode gequalmt. Ein Nikotin-Suizid stand unmittelbar bevor, denn ich war nervös und angespannt wie noch nie zuvor. Angesichts meines Liebeskummers verblassten dann die Entzugserscheinungen sosehr, dass ich kaum Mühe hatte, auf Zigaretten zu verzichten, ja, ich dachte kaum daran. Mein Herzschmerz überlagerte die Suchterscheinungen und inzwischen habe ich das Rauchen beinahe vergessen. Es fällt mir nur noch dann auf, wenn jemand in meiner unmittelbaren Umgebung zu rauchen beginnt. Im Gegensatz zu einer Trennung kommen die Fortschritte bei der Raucherentwöhnung sehr viel schneller. Die ist wohl das einzig positive, dass ich aus den letzten Monaten mitnehmen kann.

Mandelblüte, halte durch mit dem Nichtrauchen und mit dem Sportstudio! Es bringt ein gutes Gefühl, wenn man regelmässig hingeht.

Ich hoffe, dass ich bald einmal etwas positiveres von mir werde berichten können. Leider ist sie aber noch immer so kostbar für mich, dass ich sie einfach nicht loslassen will und kann. Ich gäbe alles dafür, wenn es wieder so schön werden könnte wie früher. Ich verzweifle.

stef

 
Ach stef,

sicherlich ist es schwer,aber Du wirst es schaffen...

Du setzt Dich intensiv mit Dir und Deinem Schmerz auseinander, eine sehr wichtige Voraussetzung, um irgendwann mal abzuschließen.

Die meisten Männer in Deiner Situation, würden sich jetzt eine neue Frau überhelfen, die sie von den traurigen Gedanken ablenkt.....

Das tust Du nicht, und ich finde es ist Dir sehr hoch anzurechnen.

Du bist kein oberflächlicher Mensch, sondern kannst noch von ganzem Herzen lieben.

Jetzt sehe ich ein, dass vieles nicht gestimmt hat und ich merke, dass es auch für mich kaum ein Zurück gibt, obwohl ich mir dies sehnlichst wünsche.
Ich kenne diesen Zwiespalt, zwischen Herz und Verstand.....Grad in Momenten der Einsamkeit ist man bereit, alles in Kauf zu nehmen, damit dieser Schmerz aufhört......

Aber!.....es ist nur eine momentane "Heilung" und alles bricht nach einiger Zeit wieder aus....

Im besten Fall wieder das erreichen zu können, was ich bereits einmal hatte, ist für mich einfach keine ausreichende Motivation und ein Leben als Single erscheint mir auch überhaupt nicht erstrebenswert.
...jeder braucht Wärme und Zuneigung, aber wer sagt Dir denn, das Deine nächste Beziehung nicht sogar noch besser wird?

Grad in Zeiten des Schmerzes malen wir uns unsere Vergangenheit schön, teilweise...schöner, als sie wirklich war......

Wir können niemanden dazu verpflichten...bei uns zu bleiben, nur weil wir es so gewöhnt sind und ohne diese Gewohnheit erst mal schwer leben können....

Das ist egoistisch. Denn jeder hat nur dieses eine Leben.....

Und nur, weil man einen Teil des Weges zusammen gegangen sind, kann man nicht erwarten, das es ein Leben lang so bleibt....

Jeder ist sein eigenes Glückes Schmied, auch Du...lieber stef...

Also......versuche doch mal der Zukunft etwas spannendes abzugewinnen.

Wie viele der hier im Forum Anwesenden schreiben nach einer gewissen Zeit: Habe jetzt endlich den gefunden, der zu mir passt, der mich nimmt, wie ich bin.....

Und sie waren auch alle im gleichen Loch, wie Du jetzt..... :]

Es gibt ein nettes Sprichwort:

Genauso wie man nicht weiss, warum eine Liebe stirbt, weiss man auch nicht wann sie einen trifft....aber eins ist sicher: über kurz oder lang trifft sie!!!

Gib nicht auf, lieber stef.......

Schlaf schön...M.

 
Hallo stef,

ich habe heute deine Gescichte gelesen und einige male sind mir Tränen in die Augen gekommen. Woher, fragte ich mich , kennst du meine Geschichte. Der Unterschied ist, meine Frau ist schon vor acht Monate ausgezogen. Die Kinder, zwei Mädchen, Fräuleins, Frauen, 17 + 19 , sind bei mir. Dies nach 20 Ehejahren.

Auch wenn es uns beiden nicht direkt hilft ist es gut zu wissen das wir nicht alleine sind mit unseren Sorgen.

Warum ich Dir schreibe: Wir haben uns wohl beide für den schwierigen Weg, der Erkenntniss, entschieden. Das wir uns mit uns selbst ausenander setzen, ist meiner Meinung nach die beste Lösung auf die Frage : warum. Auch wenn ich von den wenigsten Menschen um mich herum verstanden werde, sind die wenigen die mich unterstützen, die Menschen mit denen ich Wachsen kann. ich wünsche dir nicht viele aber dafür genau diese Menschen die Dir helfen, dich selbst zu finden. Es ist das einzige was uns geblieben ist, und es ist das wichtigste das wir haben, das sind wir selbst.

Wenn wir uns wieder gefunden haben, bei uns selbst angekommen sind, dann aber erst dann, beginnen wir wieder zu Leben. Auch sind wir erst dann wieder fähig uns in einer Partnerschaft, ob die alte_neue oder eine neue zu behaupten, ohne noch einmal unterzugehen. Das ist mein persönliches Ziel.

Ich Weine auch nach acht Monaten immer noch viel, aber immer weniger. Dafür glaube ich mit jedem zweiten Tag, ein bisschen mehr an mich und meine Zukunft.Dies wünsche ich auch Dir, von ganzem herzen.

Der blöde Spruch: Glaube an dich selbst, dann werden auch die andern an dich Glauben. , hat insofern etwas gutes an sich, das wenn ich an mich selbst glauben kann, ich nicht mehr darauf angewiesen bin, das andere an mich glauben müssen, um jemand zu sein. Ich wünsche dir, nicht ganz selbstlos, bleiben wir auf dem Weg zu uns selbst.

Gruss Alberto

 
Hallo zusammen

Wieder stehe ich am Beginn eines Wochenendes und stelle erschreckt fest, dass ich noch keinen lückenlosen Beschäftigungsplan erstellt habe, sodass ich wieder Gefahr laufe, in die tiefsten emotionalen Löcher zu fallen. So viele Jahre lang war meine Beziehung und unsere Familie ein sicherer Ort, um sich zurück zu ziehen und zu entspannen. Jetzt lauern hinter jedem ruhigen Moment die Einsamkeit und die schmerzhaften Erinnerungen an das Verlorene.

Nach unserer Trennung habe ich die gemeinsame Wohnung verlassen und wohne seither bei verschiedenen Bekannten und Frenden, wochenweise, jeweils bei denen, die gerade in den Ferien weilen. Auf den 1. April habe ich endlich eine passende Wohnung gefunden, wo ich dann zusammen mit meiner 20-jährigen Tochter (Studentin) einziehen werde. Ich war sehr erstaunt und erfreut, dass meine Tochter sich dazu entschieden hat, mit mir zusammen leben zu wollen, obwohl sie bei meiner Frau und meinem 16-jährigen Sohn hätte bleiben können und ich sie niemals dazu gedrängt hätte.

Tatsächlich fühlt sie sich aber wohler bei mir, was für mich eine grosse Erleichterung und Freude bedeutete, denn ich war am Schluss unserer Beziehung der Überzeugung, dass ich alles falsch gemacht hatte und dass die Schuld für das Scheitern unserer Beziehung vor allem bei mir liegt. Scheinbar habe ich aber doch nicht alles vermasselt und meine Kinder haben mich nicht in schlechter Erinnerung. Wir haben uns die Kindererziehung geteilt und je 50% gearbeitet und ich bin heute sehr froh, dass ich diese schöne Zeit mit meinen Kindern genutzt habe.

Es stimmt mich nachdenklich, dass ich mit meiner Tochter zusammenziehe, nachdem sie erwachsen geworden ist und nicht bei meiner Frau bleiben kann. Da stimmt doch irgendetwas schon nicht ganz, oder? Trotzdem freue ich mich auf diese Zeit und bin sehr gespannt, wie wir unser Zusammenleben einrichten werden. Vielleicht wird es ja auch nur für eine kurze Zeit sein. Mal sehen.

Dazwischen steht mir aber noch eine schmerzhafte Sitzung mit meiner Frau bevor, wo es darum geht, den Hausrat und die Möbel aufzuteilen. Auch das Verpacken meiner Sachen und der Umzug werden mir wohl ziemlich unter die Haut gehen. Am liebsten wäre mir, wenn sie dann nicht zuhause sein würde. Ich glaube, dass ich sonst die ganze Zeit über heulen werde.

Dass meine Trauer noch Monate, vielleicht Jahre dauern könnte, stimmt mich nicht gerade zuversichtlich. Es fühlt sich wie eine Gefängnisstrafe an. Eine Zeit, in der vieles nicht möglich ist und das Leben nur unter Einschränkungen stattfinden kann. Innerlich sträube ich mich auch noch immer gegen den Gedanken, dass dieser Verlust mich stärker machen könnte, oder sich gar irgendwann einmal als richtig herausstellen sollte. Ich will das ganz einfach nicht. Punkt. Oder muss man wirklich zuerst das Wichtigste im Leben verlieren, um daraus zu lernen?

Scheissleben.

 
Hallo stef

Kenne deine Gefühle. Auch ich bin aus einem schönen, glücklichen Leben in ein Scheissleben versetzt worden. Ich hasse mein Leben momentan wie die Pest. Hätte ich meine Kinder nicht, ich wüsste wirklich nicht ........

Mein Mann hat mich vor 7 Wochen von einem Tag auf den andern verlassen. Er hat einfach seine 3 Kinder (14,12 und 9 Jahre) und mich gegen eine 10 Jahre Jüngere und mit einem 10 jährigen Mädchen ausgetauscht. Toll, nicht war. Und das nach glücklichen 22 Jahren. Wer soll das noch verstehen!

Die ganze Verantwortung hängt jetzt an mir. Alle sagen: das schaffst du, du bist eine starke Person! Nach aussen vielleicht, aber in mir ist nur noch alles schwarz. Habe überhaupt keine Freude mehr. Vermutlich ist es wirklich so, dass man zuerst das Wichtigste verlieren muss, um zu lerne!

Wünsche dir ein ganz schönes, abwechslungreiches Wochenende

Gruss namia

 
Innerlich sträube ich mich auch noch immer gegen den Gedanken, dass dieser Verlust mich stärker machen könnte, oder sich gar irgendwann einmal als richtig herausstellen sollte.
Das musst Du, finde ich, auch nicht. Das gehört zu den Dingen, die man höchstens im Rückblick findet und es ist sicherlich nichts was man denken kann um zu heilen.

Du kannst diesen Gedanken nicht vorwegnehmen.

Es ist schön, dass Deine Tochter mit Dir zusammen ziehen möchte, es hat bestimmt viele Gründe aber es bringt Dir doch das Zeichen, dass Du geliebt wirst und jemand bei Dir sein möchte.

Könnt ihr für die Aufteilung der Möbel nicht irgendeinen Mediator finden? Einen Freund, Verwandten etc?

Und kannst Du Dir irgendwie ein Umzugsunternehmen leisten? Die packen ja auch ein-man muss nicht jeden Weg gehen und jeden Schmerz spüren, wenn es sich vermeiden lässt.

Du leidest ja genug.

Lieben Gruß,

justine

 
Oje, namia, du auch.....

Einfach irgendwie durchhalten ist wohl die Parole für uns. Es ist im Moment nicht mehr drin und wenn wir jeden einzelnen Tag schaffen, dann können wir wohl schon stolz sein auf uns. Erstaunlicherweise geht es immer irgendwie weiter. Auch wenn man meint, man sei schon lange am Ende.

Ich habe den Eindruck, dass manche Leute glauben, nur dann im Leben weiter zu kommen, wenn sie eine neue Beziehung beginnen. Dass man sich selber von innen her verändern könnte, scheint ihnen nicht bewusst zu sein und so suchen sie die Veränderung immer bei den anderen. Ich glaube nicht, dass man dabei sehr glücklich wird aber das muss wohl jeder für sich selbst herausfinden. Es tut weh, wenn man sieht, wie viel Leid dadurch verursacht wird. Und es schmerzt auch zu sehen, wie Beziehungen plötzlich als schlecht beurteilt werden, bloss weil einer der Partner mit sich selber unzufrieden ist.

 
Oh stef

manchmal denke ich, jetzt erwache ich dann gleich und alles ist nur ein böser Traum. Leider nicht. Ich war so blöd und habe ein volles Jahr nichts gemerkt. Wenn sich jemand in meinem Umkreis trennte hatte ich Mitleid und dachte immer, bei uns passiert so etwas nie, denn wir lieben uns beide dermassen, dass uns nichts so schnell trennen würde. War ich naiv! Mein Vertrauen hat er total missbraucht.

Ich habe ihn geliebt, bis an diesem Tag, mit all seinen Fehlern. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass er mit mir nicht mehr glücklich ist. Wir hatten selten Streit, er telefonierte mir jeden Tag von der Arbeit und machte mir Komplimente und sagte mir wie fest er mich liebt. Und dass noch am selben Tag an dem er am Abend auszog und gleich zu ihr. Er war derjenige, der immer bei mir die Nähe suchte und wir hatten am Abend vorher noch tollen Sex. Mir ist es immer noch ein Rätsel wie sich ein Mensch so gut verstellen kann. Ach, ich habe noch so viele Fragen die ich nicht verstehe, das würde hier das Forum gleich platzen.

Momentan opfere ich all meine Zeit meinen Kindern und der Arbeit. Zum Glück arbeite ich noch 50%. Das lenkt mich wenigstens ein bisschen ab. Aber ich habe grosse Angst vor der Einsamkeit. Ich darf nicht an die Wochenende denken, an denen die Kinder zu ihm gehen werden. Bis jetzt kam er sie nur besuchen oder ging mit ihnen etwas trinken. Aber ich weiss, dass der Tag näher kommt, an dem sie für länger weg sind.

Ich habe tolle Kinder. Ohne die würde ich das alles wirklich nicht überstehen. Sie geben mir Kraft, wenn auch manchmal die Mädchen mich fast zum Wahnsinn treiben, mit ihren Pupertätskämpfen. Dadurch ist in unserem Haus immer Betrieb und das ist gut so.

Ich hoffe, der Schmerz werde bald mal schwächer. Aber ich habe in letzter Zeit viel gelesen und musste leider erkennen, dass die Trauer sehr lange andauern wird. Kam auch nicht um einen Arztbesuch herum, denn wäre beinahe zusammengebrochen. Ein Mensch kann wirklich nicht lange ohne Schlaf leben. Habe es selber erlebt. Ich wünschte mir mein altes Leben so sehr zurück, aber ich muss lernen damit umzugehen.

Es tut gut mit jemanden, der fast das gleiche Schicksal hat, darüber zu reden. Niemand anders kann besser wissen, wie es in einem drinn aussieht. Meine Freunde und Bekannten haben bestimmt genug gejammer anhören müssen.

Wünsche dir viel Kraft und Ablenkung. Nur so kann man einen Tag nach dem andern überstehen.

Gruss namia

 
Hallo Stef,

wie gehst du mit deinen Kindern um ? ich habe die grössten Probleme mit meinen. Sie geben mir das Gefühl an allem schuld zu sein. Sprechen nicht mit mir, nicht einmal über`s Wetter. Meiden mich wo sie nur können, lassen mich den ganzen Haushalt alleine machen und sind so wenig wie möglich zu Hause. Ich habe grosse Angst nun auch noch meine Töchter zu verlieren. Hast du mir da einen Rat ?

 
Hallo zusammen

Hallo namia

Ich hoffe, du findest auch genug Hilfe in deiner Umgebung. Helfen kann dir zwar nichts richtig aber es ist wichtig, dass man sich nicht ganz alleine fühlt während der Leidenszeit.

Auch ich habe in den lezten Monaten viel gelesen über Trennungen, Kummer und Depressionen, welche aus solchen Belastungen entstehen. Irgendwie beruhigt es mich zu wissen, dass dies alles einigermassen normal ist. Es erschreckt mich aber auch, wenn ich lese, dass ein solcher Schmerz manchmal über Jahre andauern kann. Ich sehe nämlich bei mir kaum Besserung in den letzten Wochen und ich fürchte mich wirklich davor, an dieser Situation zu scheitern. Und so weine ich halt einfach immer weiter und hoffe, dass mit den Tränen irgendwann auch der Kummer ausgeschwemmt sein wird.

Ich war auch bei einem Therapeuten. Das Reden ist zwar befreiend aber die Probleme lösen sich dadurch natürlich nicht und man kommt immer wieder zurück auf den Punkt, dass man letztlich alleine damit zurechtkommen muss. Natürlich hilft es wenn das Selbstvertrauen gestärkt wird und man daran zu glauben beginnt, dass man die Sache mit der Zeit in den Griff bekommen wird. Es ist tatsächlich so, nur ist der Weg dahin ein hässlicher, langer und schmerzhafter Prozess.

Zurzeit bewohne ich, bis zu meinem Umzug am 1. April, die Wohnung eines Kollegen, welcher in den Ferien weilt. Diese Wohnung liegt nur ca. 100 m von der Wohnung entfernt, in der ich vor 23 Jahren am Anfang unserer Beziehung mit meiner Frau zusammengezogen bin, wo wir geheiratet haben und wo unsere Tochter zur Welt gekommen ist. Die ganze Gegend ist voll von schönen Erinnerungen an unsere erste grosse Verliebtheitsphase und ich erinnere mich genau daran, wie wir uns versprochen haben, mindestens 100 Jahre zusammen zu bleiben. Noch immer kann ich diese Gefühle genau nachvollziehen und ich weiss, wie überzeugt wir damals von der Richtigkeit unserer Beziehung waren. Es ist kaum zu glauben, dass unter diesen Bedingungen eine Beziehung scheitern kann, denn bessere Voraussetzungen kann man wohl kaum haben. Ich würde viel dafür geben, dass meine Frau diese Gefühle auch wieder spüren kann aber ich glaube, ich muss mich langsam von meinen Hoffnungen verabschieden. Sie quälen mich mehr als das sie mir helfen.

Die Wochenenden sind wirklich sehr tückisch. Wenn ich zuviel freie Zeit habe, dann falle ich unweigerlich in ein grosses Loch. Ich habe dann manchmal den unwiderstehlichen Drang, irgendwo hin zu gehen ohne zu wissen, wohin. Dadurch gehe ich manchmal sinnlos hin und her und versuche verzweifelt mir ein lohnendes Ziel auszudenken oder ich spaziere einfach in eine Richtung bis zur Erschöpfung.

Heute abend habe ich mich, wie inzwischen jeden Sonntag, mit meinen Kindern zum Nachtessen in einer Pizzeria verabredet. Obwohl ich mich wahnsinnig freue,meine Lieben zu sehen, ist die ganze Angelegenheit doch sehr anstrengend für mich, denn ich muss mich stets zusammenreissen um nicht beim Essen plötzlich loszuheulen. Es ist zwar nicht so, dass ich mich für meine Trauer schäme, aber ich möchte mit meinen Kindern halt vor allem eine einigermassen schöne Zeit erleben und ich möchte auch nicht, dass sie sich um mich Sorgen machen. So probiere ich das Weinen auf die Zeit davor und danach zu verlegen, was mir bisher auch einigermassen gelungen ist.

Ich hoffe auf bessere Zeiten.

 
Hallo alberto

Ich kann dir nur schildern, wie es bei mir war. Nach unserer Trennung habe ich die gemeinsame Wohnung verlassen, weil meine Frau diese auch alleine behalten wollte und ich nicht unbedingt. Die Kinder sind vorerst beide bei ihr geblieben und meine Tochter hat sich dann ca. nach 3 Wochen entschieden, mit mir zusammen zu ziehen weil sie mit mir besser zusammen leben kann, wie sie sich denkt. Sie hatte in den letzten Jahren immer wieder grosse Meinungsverschiedenheiten mit meiner Frau.

Ich habe meinen beiden Kindern nach der Trennung, als wir uns wenig gesehen haben, immer wieder EMails geschickt, in denen ich ziemlich umfassend meine Gefühle und meine Lebenssituation geschildert habe. Auch meine Gefühle gegenüber meiner Frau, meine Trauer und meine Schuldgefühle habe ich sehr offen zum Thema gemacht, denn ich denke, dass meine Kinder (16 und 20) alt genug sind, um sich damit auseinander setzen zu können. Dies hat zwar dazu geführt, dass sie zu Beginn besorgt waren, ich könnte mir etwas antun. Ich habe ihnen jedoch versprochen, dass dies nicht passieren wird, aber dass ich meine Trauer halt nicht leugnen und einfach zur Seite legen kann.

Inzwischen glaube ich, dass sie es genau verstanden haben. Es ist jedoch nicht so, dass eines von beiden wirklich darüber sprechen könnte. Sie hören und lesen sehr genau aber sie trauen sich - wohl zu recht - noch nicht zu, Stellung zu nehmen. So reden wir eigentlich immer nur über Alltagsgeschehnisse und die wichtigen Sachen schreibe ich ihnen, wenn ich Zeit habe und mir genau überlegen kann, welche Worte ich verwenden soll. Für mich ist das auch besser, denn ich weiss nicht, ob ich in einem emotionalen Moment die richtigen Worte finden würde und ich möchte auf keinen Fall, dass sie zwischen meine Frau und mich geraten.

Ich denke, dass es auch für die Kinder eine Zeit braucht, ehe sie ihre Gefühle und Gedanken zu unserer Trennung klar erfassen und zum Ausdruck bringen können. Sie stehen mit Sicherheit auch unter einer Art Schock und können noch gar nicht recht erkennen, was dies alles für die Zukunft bedeutet. Zudem würden sie am liebsten alles ignorieren und einfach so weiterleben wie bisher. Auch bei Ihnen ist vieles kaputt gegangen.

Es scheint, dass dich deine Kinder für das Scheitern eurer Beziehung verantwortlich machen. Vielleicht denkst du das insgeheim selber auch. Möglicherweise sind deine Kinder aber auch nur geschockt. Es könnte vielleicht helfen, wenn du offen mit ihnen über deine Gefühle sprichst im Rahmen einer "Familiensitzung". Ansonsten würde ich dir raten, möglichst bald Hilfe von Aussen zu holen, z.B. in einer Familientherapie. Irgendwie solltet ihr euch bald darüber klar werden, dass ihr euch in dieser schwierigen Situation gegenseitig helfen und unterstützen solltet. Dies gilt für alle. Auch für die Geschwister unter sich.

 
Hallo stef

zum Glück ist wieder ein Wochenende vorbei! Das ist so traurig, denn früher freute ich mich immer sehr auf die Wochenenden, denn diese Tage waren immer reserviert für die Familie. Heute Mittag ist wieder einmal alles eskaliert und am Schluss weinten alle vier. Dann merke ich,dass meine Kräfte wieder einmal am Boden sind und genau das sind solche Momente, wo einem niemand helfen kann. In solchen Situationen hasse ich mich und mein Scheissleben und frage mich immer wieder, was ich alles falsch gemacht habe. Warum tut das nur so weh?

Ich gehe in letzter Zeit gar nicht gerne hinaus. Nicht einmal das schöne Wetter lockt mich. Dabei wohne ich auf dem Land und habe einen schönen Garten. Musste mich heute richtig zusammenreissen, dass ich meiner Freundin zum Geburtstag gratulieren ging. Als ich die vielen Autos vor ihrem Haus sah, wäre ich am liebsten umgekehrt.

Ich finde es gut, wenn du von deiner trauten Umgebung wegzügelst. Dann wirst du nicht immer an die schönen Erlebnisse errinnert. So kannst du wirklich einen Neuanfang beginnen. Bei mir geht das leider nicht. Der Kinder wegen. Ich kann ihnen ihr Zuhause nicht auch noch wegnehmen. Auf jedenfall jetzt noch nicht.

Eine Arbeitskollegin hat mir letzte Woche gesagt: Du hast jetzt 3 Möglichkeiten.

1. Du lässt dich fallen und schlägst dich die nächsten paar Jahre so knapp durchs Leben

2. Du härtest dich durch deine jetztige Situation so richtig ab und wirst schlussendlich eine harte Person und lässt niemanden mehr an dich heran

3. Du verarbeitest die jetztigen Gefühle und lernst daraus und wirst ein neuer Mensch

Ich habe mich für die 3. Möglichkeit entschieden. Hoffe ich packe es!

Für welche entscheidest du dich?

Gruss namia

 
Hallo Stef,

Danke für deine Antwort.

Es ist schon so das auch bei den Kindern vieles kaputt gegangen ist. Die Unsicherheit ist gross, denn sie haben die Sicherheit die ihnen ein intaktes Familienleben gibt, verloren. Genau diese Sicherheit will ich ihnen nun verstärkt geben. Sie sollen wissen das ich immer für sie da bin. Dies habe ich ihnen immer wieder mit ganz klaren Aussagen versucht zu vermitteln. So glaube ich auch haben sie Vertrauen zu mir gefunden und wissen das sie sich auf mich Verlassen können.

Dem gegenüber stelle auch ich fest, das die Kinder lieber alles so hätten wie es früher war. Dies ist nun aber nicht mehr der fall, und es ist mir klar das sie gerne einen verantwortlichen suchen für diese Misere an der sie nichts beigetragen haben.

Es ist nicht fair das sie diese Situation aushalten müssen, für die sie nichts können.

Aber gerade ihr Alter, (17+19) macht mir Sorgen.

Es ist die Zeit in der sie sich von uns Eltern ablösen wollen und müssen, es ist die zeit in der sie mich (und leider nicht mehr uns) als Gegenpol und feste Mauer suchen, um sich abzustossen um sich dabei selber zu finden. das selbe würde ja auch für uns Eltern gelten. Dieser Ablösungsprozess ist normal. Ich weiss das. Dem Gegenüber steht nun aber eben das ( mein) Bedürfniss, als Team aus dieser Situation, gestärkt heraus zu wachsen, und dies geht nur wenn wir enger zusammen rücken. Wir müssen Lernen: gemeinsam sind wir Stark. ( Abhänigkeitsfalle ?)

Dein Vorschlag es Schriftlich zu Versuchen habe auch ich schon überlegt,auf der Organisations-Ebene ist das auch wirklich eine gute Sache. Wenn meine Kinder eben diese Ebene auch nicht wirklich ernst nehmen wollen. Ich muss aber dazu auch eingestehen das sie es bis jetzt nicht gelernt haben sich im Haushalt zu engagieren. Dies macht es für mich auch nicht einfacher denn es ist, wenn auch nie zu spät etwas zu lernen, doch spät, um ihnen diese dinge beizubringen.

Stef,

Du machst mir Mut, dran zu bleiben.Danke

 
Hallo zusammen

Das Wochenende ist zum Glück vorbei. Jetzt kommt hier aber das schöne Wetter und ich habe das Gefühl, dass ich etwas unternehmen sollte am Nachmittag / Abend und an den Wochenenden. Dabei wird mir sehr schmerzhaft bewusst, dass ich im Moment nicht in der Lage bin, etwas geniessen zu können. Ich verkrieche mich zurzeit immer in den selben Bars, wo ich ein paar Bekannte treffen kann. Nur nicht allein sein, heisst die Devise. Für zukunftsorientierte Gedanken und mögliche Projekte fehlt mir jede Energie und so plätschern die Tage vor sich hin während ich warte, bis ich wieder am Leben teilnehmen kann.

Von meiner Frau höre ich keinen Ton mehr und ich melde mich auch nicht mehr bei ihr. Noch immer warte ich auf eine Erklärung, weshalb sie ab Ende März für eine Paartherapie bereit wäre. Es ist absurd. Ich weiss nicht wie viel es bräuchte um mich jetzt noch dazu zu bringen, eine Therapie zu starten. Ich liebe sie zwar immer noch, aber ich glaube kaum mehr daran, dass wir eine gemeinsame Zukunft haben. Zu vieles ist kaputt gegangen in mir während der letzten Monate.

Meine Kinder scheinen sich in dieser Situation inzwischen gut zurecht zu finden. Sie sind mit ihren eigenen Plänen, Anforderungen und Beziehungsgeschichten ausreichend beschäftigt und da sie sehen, dass ihre Eltern beide noch leben und für sie erreichbar sind, scheinen sie sich kaum mehr viele Gedanken darüber zu machen, wie es hätte sein können und wie es vorher war. Bei grösseren Kindern kann so etwas schnell gehen, denke ich. Sie haben ähnliche Situationen auch schon bei Freunden und Bekannten gesehen. Von daher wissen sie schon, dass es keine Garantien für ein wohlbehütetes Aufwachsen in einer intakten Familienstruktur gibt.

Ich habe für mich selber beschlossen, dass ich nach dem 1. April wieder vermehrt nur noch nach vorne blicken werde und mich wieder stärker in das Leben einbringen werde. Bis dahin möchte ich Klarheit über die Situation mit meiner Frau erhalten und dann, nach meinem Umzug, wieder in die Zukunft investieren. Ich weiss zwar noch nicht so recht, wie das genau ausschauen wird, aber mein Entschluss steht und es werden sich mit Sicherheit neue Wege eröffnen, wenn ich die ersten Schritte mache. Das Thema Beziehungen werde ich vorerst jedoch zur Seite legen. Dafür ist im Moment die Zeit nicht reif. Erst wenn die Tränen versiegt sind werde ich mir wieder darüber Gedanken machen.

Ich freue mich darauf, mit meiner wunderbaren Tochter eine Zeit lang zusammen leben zu können.

 
Juten Abend stef,

tja, wie ich das hier lese, hast Du immer noch Hoffnung....

Hoffnung, eine Erklärung zu bekommen, Hoffnung für die bevorstehende Partnertherapie....

Lieber stef, für manche Entscheidunng des geliebten Menschen bekommt man leider sein ganzes Leben lang keine Begründung...

Und wenn man es zulässt, kann es einen auch ganz schön beherrschen, diese ewige Grübeln, wieso und warum....

Menschen treffen an einem bestimmten Punkt ihre Entscheidungen, und vielleicht ist es manchmal auch nur die Angst, in einem Gespräch, die eigene Entscheidung dann wieder in Frage stellen zu müssen.

Sie machen einfach dicht.

So brauchen sie selber nicht mehr zu grübeln.....

Es ist schwer....damit klar zu kommen, aber nicht unmöglich...

Dabei wird mir sehr schmerzhaft bewusst, dass ich im Moment nicht in der Lage bin, etwas geniessen zu können.
Das erwartet auch niemand von Dir und ich kann Dich sehr gut verstehen, es braucht seine Zeit.

Etwas genießen zu können, heisst gleichzeitig eine gewisse Zufriedenheit zu spüren, die kannst Du noch gar nicht empfinden,

Und zwar aus einem Grund....

Ich habe für mich selber beschlossen, dass ich nach dem 1. April wieder vermehrt nur noch nach vorne blicken werde und mich wieder stärker in das Leben einbringen werde.
Warum erst nach dem ersten April?

Was sollte denn schlimmes passieren, wenn Du es ab und zu heute schon mal machst.

Nur mal ne Stunde am Tag, nur für Dich....

Der erste April,......ein Tag wie jeder ander, also wie morgen zum Beispiel....

Was soll passieren, wenn Du einfach mal einen Tag Urlaub vom Liebeskummer nimmst?

Laute Musik hören.....träumen von Dingen, die Du schon immer tun wolltest,das Gesicht in die Sonne halten....oder....oder...oder......

Nur mal einen Tag......

Und morgen abend werde ich fragen..........Hey stef....wie war Dein Tag...?

Schlaf schön......

M.

 
Hallo Mandelblüte

Das Wetter ist bei uns herrlich im Moment und ich probiere tatsächlich immer wieder herum zu spazieren, wie ein glücklicher Mann, der das Leben geniesst. Ich probiere die Menschen, denen ich begegne anzulächeln und alles hinter mir zu lassen, was mich belastet. Es gelingt mir manchmal für eine kurze Zeit, aber das Eis ist sehr dünn. Innerhalb weniger Sekunden finde ich mich plötzlich wieder weinend. Die Sonne, die zum Geniessen und Glücklichsein einlädt, verdeutlicht mir dann umso mehr, was ich so schmerzlich vermisse.

Ja, es stimmt, ich trage noch immer einen Funken Hoffnung in mir, den ich einfach nicht hergeben möchte. Zu kostbar erscheint mir die vergangene Zeit mit meiner Frau und meinen Kindern und ich habe Angst davor, selber dazu beizutragen, dass es für uns nicht mehr möglich ist, wieder zusammen zu finden. Ich möchte sämtliche Möglichkeiten ausgeschöpft haben, bevor ich für mich diese Kapitel abschliesse, sonst werde ich auch in Zukunft keine Ruhe haben. Ich würde es mir nicht verzeihen, wenn ich noch etwas unversucht gelassen hätte.

Anfang April scheint mir ein gutes Datum zu sein, um die Situation erneut aus einem anderen Blickwinkel zu prüfen. Der Umzug, die neue Wohnung, die Tatsache, dass meine Tochter zu mir zieht, dies wird einiges in Bewegung bringen, denke ich. Meine Frau wird sich dann vielleicht genauer festlegen können, genauer spüren, was unsere Beziehung noch wert ist oder sein könnte und ob es sich wirklich lohnt, eine Therapie zu beginnen. Unsere Familie wird dann zweigeteilt leben und es ergeben sich dadurch ganz neue Konstellationen. Ich werde an diesem Zeitpunkt darauf bestehen, dass sie konkret Stellung bezieht. Ich bin der Meinung, dass ich ein Recht darauf habe, dies zu verlangen.

Ich glaube, man kann sich ein Stück weit selber programmieren und durch Verändern der eigenen Einstellung auch relativ gewaltsam die eigenen Gefühle für Jemanden vermindern oder aber derart relativieren, dass der Verlust dieser Person nicht mehr als derart schmerzhaft empfunden wird. Das klingt zwar irgendwie nicht sehr schön. Es ist aber dasselbe, was mit der Zeit sowieso passiert, nur ein wenig bewusster herbeigeführt.

Natürlich soll man dabei die eigenen Gefühle nicht verleugnen aber man kann das Bild, welches man sich von einem anderen Menschen gemacht hat, verändern, wenn sich dieser Mensch nicht mehr so verhält, wie man es früher an ihm geliebt hat. Eigentlich ist dies dann nur eine notwendige Anpassung an die gegenwärtige Situation, während der Liebeskummer sich stets auf idealisierte, nicht wiederbringbare Situationen aus der Vergangenheit bezieht. Meine Frau ist halt ganz einfach nicht mehr meine liebe Frau von vor 15 Jahren.

Wenn man sich dies eingestehen kann, dann wird der Schmerz wohl mit der Zeit auch langsam nachlassen und man kann sich daran machen, sich selber neu zu entdecken. Klingt soweit recht einfach. Schmerzt aber leider immer wieder heftigst. Das grösste Problem scheint mir, dass man die kostbare Idee von der süssen Vergangenheit nicht aufgeben möchte, obwohl sie bloss noch Schmerzen verursacht.

 
Guten Morgen stef,

ja wieder ein wundervoller Tag, der Frühling bricht an, oder sagen wir mal....plötzlich war er da....

Ich finde, der bevorstehende Sommer...gibt wieder Kraft......grillen mit Freunden, Volksfeste.......zarte Blüten, die sprießen....( wahrscheinlich habe ich nicht umsonst meinen Namen so gewählt)

Ich bin ein positiv denkender Mensch.....

Alles neu....macht der Mai? Nun gut , bei Dir soll es der April sein, aber auch dann wirst Du merken, das Du das gröbste hinter Dir hast......

Ja, es stimmt, ich trage noch immer einen Funken Hoffnung in mir, den ich einfach nicht hergeben möchte.
Das musst Du auch gar nicht, denn Hoffnung, egal in welche Richtung, gibt Dir die Kraft.....

Hoffnungslos....bedeutet gleichzeitig auch ein wenig tot sein...

Wer will das schon....

Der Umzug, die neue Wohnung, die Tatsache, dass meine Tochter zu mir zieht, dies wird einiges in Bewegung bringen, denke ich. Meine Frau wird sich dann vielleicht genauer festlegen können, genauer spüren, was unsere Beziehung noch wert ist oder sein könnte und ob es sich wirklich lohnt, eine Therapie zu beginnen.
Hmmm....ich weiß nicht, ich bin der Meinung, wenn ich liebe....brauche ich nicht darüber nach zu denken....Liebe ist Nähe, Vertrauen, mit Jemanden gerne zusammen sein wollen....Alles andere ist für mich nur Kompromiss, weil Kinder da sind, materielle Werte....man Angst hat ....vor Veränderung...

Meine Frau ist halt ganz einfach nicht mehr meine liebe Frau von vor 15 Jahren.
....genau das ist der Punkt, wir alle verändern uns, und versuchen doch, die veränderten Lebenssituationen und Träume zu ignorieren....Wozu?

Weil der Mensch.....bequem ist, er von Ängsten geplagt wird.....

Ich musste sehr oft mit Angst und Entscheidungen umgehen, und habe deshalb eben keine mehr, wenn es darum geht, das Leben in die Hand zu nehmen.

Kurzes Beispiel, ich habe damals in den Westen geheiratet, steckte aber auch da noch, mehr oder weniger....in der Beziehung zu dem Vater meines Kindes....

Und obwohl er meine große Liebe war, ahnte ich doch, das ich mit ihm nicht alt werden wollte oder konnte.....

Du kannst mir glauben, es war nicht einfach mit einem Kind, 2 Katzen und 2 Koffern ein neues Leben zu beginnen.In einem völlig neuen System, wo ich null Ahnung hatte.....

Trotzdem meine Ehe nach 2 Jahren zu Ende war, habe ich es nie bereut...

Irgendwie hattte mein Unterbewußtsein...mir den Weg gezeigt....wenn in meiner Beziehung mit dem Vater des Kindes alles in Ordnung gewesen wäre, hätte ich ihn nie verlassen können.

Tja...ich liebe das Leben, es ist zu kurz...um auf der Stelle zu treten.....und verpassten Chancen nachzutrauern.

Und hier wieder einer meiner Sprüche:

Man gebe mir Gelassenheit hinzunehmen was nicht zu ändern ist. Mut zu ändern was ich ändern kann und die Weisheit zwischen beidem zu unterscheiden!

Und jetzt wünsche ich Dir einen wunderschönen Tag in der Sonne....

....ich kann sie leider nur auf Arbeit genießen, aber auch da scheint sie rein... ;)

Liebsten gruß M.

 
Hallo Mandelblüte

Nach vorne schauen ist gut, denn da gibt es immer Hoffnung. Allerdings sind da auch Ängste, wenn man noch immer vom Gefühl besessen ist, dass man etwas verloren hat, das nur sehr schwer zu finden ist. Wie lange werde ich noch traurig sein? Auch habe ich die ganze Zeit das unbestimmte Gefühl, dass mit mir etwas nicht in Ordnung sei. Weshalb sonst hätte mich meine geliebte Frau wohl verlassen? Bin ich nicht mehr gut genug für sie? Es fällt mir ziemlich schwer, optimistisch nach vorne zu schauen. Mein Selbstvertrauen hat in den letzten Monaten extrem gelitten obwohl ich eigentlich weiss, dass nicht alleine ich derjenige bin, der alles falsch gemacht hat.

Ich weiss, dass mich solche Zweifel nicht weiterbringen und fühle mich trotzdem immer wieder dieser ganzen Situation hilflos ausgeliefert. Die Trauer hat mich noch immer ziemlich fest im Griff und es gelingt mir nur selten, mich einigermassen zu entspannen. Ich war stets davon überzeugt, dass man alle Probleme innerhalb einer Beziehung gemeinsam lösen kann. Ich habe es nicht in Betracht gezogen, dass ich scheitern könnte und tue mich nun sehr schwer damit, mein Ziel aufzugeben und mich neu zu orientieren. Aufgeben ist halt nicht mein Ding und schon gar nicht in der Angelegenheit, die ich zu meiner wichtigsten auserkoren hatte.

Da ich ein kreativer Mensch bin, werde ich mir aber bestimmt in der nächsten Zeit neue Ziele erschaffen. Ein paar Ideen habe ich da schon zusammen. Vielleicht hilft mir eine intensive Beschäftigungstherapie, um mich von der Vergangenheit abzulenken und mich wieder vermehrt auf meine gegenwärtige Situation konzentrieren zu können. Vielleicht schleicht sich die Lebensfreude erst dann wieder ein, wenn man nicht mehr darauf wartet und stattdessen das Heft wieder selber in die Hand nimmt.

Was mir immer wieder Kummer bereitet ist das schreckliche Gefühl, mit meiner Frau zusammen eine wunderbare Geschichte vermasselt zu haben. Wie werden wir uns das jemals verzeihen können? Verdammt, es hätte sich doch gelohnt, weiter daran zu glauben, daran zu arbeiten und die eigene Überzeugung in die Beziehung einzubringen. Man kann sich doch auch gemeinsam verändern.

Ich werde weiterhin versuchen, dem Leben wieder entgegen zu lachen. Und dazwischen werde ich es auch immer wieder verfluchen, denn beides macht im Moment Sinn. Dass ich darüber hinwegkommen werde macht mich zudem irgendwie wütend. Dadurch wird meine schöne Beziehung zu etwas alltäglichem und vergänglichem degradiert und verliert jenen besonderen Zauber, der mich einst so glücklich gemacht hat. So, als wäre unsere Liebe nie wirklich wahr gewesen. Ich fürchte mich vor einer Zukunft, in der dieser Zauber fehlt.

 
Hallo stef,

Ich habe nur kurz Zeit zum schreiben.

Bitte gib nicht auf an dich zu glauben. ich finde du machst das wirklich sehr gut.! !

Gruss Alberto