ich weiß nicht, ob ich schon die "hölle" erreicht hatte, aber ich und sehr viele menschen erreichen halt irgendwann mal einen punkt, wo das emotionale nicht mehr so "tickt", wie wir es jahrzehntelang gewohnt gewesen sind...
auch unsere "kleine" can't kann davon ein liedchen singen, denke ich, auch wenn sie noch jung ist... dafür ist man in der jugend extremer in emotionalen dingen...
oder wie war das damals... :schief: ?(
jedenfalls bin ich so eine schisserin, dass ich einfach nicht bereit bin, zu sagen, ich war in der nähe von todessehnsucht, aber den hauch von todessehnsucht und das gefühl, in vielen bereichen einfach total zu versagen, innerlich schon zusammengebrochen zu sein, dazu noch selbstverneinung und sogar spurenweise selbsthass, tja, moon, das hatte ich auch schon.
ich hab sofort nach "allen hebeln" gegriffen, als ich es nicht mehr verstecken konnte vor mir selbst... ach, was heißt "sofort"... ich hab jahrelang große psychische belastungen in mir getragen, teilweise vielleicht auch tatsächlich depressive phasen gehabt (konnte nicht mehr die strasse überqueren oder in einem kaufhaus sein, ohne völlig wegzurasten innerlich vor überfordertsein...), ich weiß es nicht, dann hatte ich halt gürtelrose und andere physische probleme, das ganze lief so, seitdem ich um die 26 jahre alt war, und immer hab ich mir selbst eingebildet, mir ginge es doch "eigentlich" gut und das übliche an durchhalteparolen.
am ende war ich so von mir selbst entfernt - auch von meinen körperlichen beschwerden -, dass nur die stärksten probs überhaupt noch beachtung fanden, der rest war irgendwie normal geworden... kreislaufprobs, hier mal ne erkältung, da mal ne angina, dort mal juckreiz, hier mal verspannungen und kopfschmerzen, poach, das sind doch frauenwehwehchen hab ich mir eingebildet...
naja
es ist nicht das, was du hast. ich behaupte nicht, dass ich weiß, was du erlebst, aber ich behaupte, ich habe eine kleine ahnung, was da passiert.
wenn ich recht habe, dann dürfte dich eines fürchterlich erschrecken, und das ist diese ohnmacht.
ich konnte einfach nichts tun, ich hab weder verstanden, wann meine psychischen und physischen probs auftauchen würden noch wußte ich, was dagegen zu tun gewesen wäre. alles, was ich tat, war, mein leben "trotzdem" zu meistern, meistenteils mit einer kämpferischen und auch geradezu zynischen haltung.
naja
was rede ich...
ich will nur sagen: ich stell mir vor, du bist einen schritt weiter als ich damals war. das würde in meinen worten ungefähr folgendes bedeuten:
ich hatte mein leben lang kleine fehler mit mir selbst gemacht. wie du schreibst, hatte ich jedoch auch lebenserfahrung gesammelt und ich dachte, ich bin fast so weit... fast vollkommen... und zwar: fast vollkommen sicher vor rückschlägen, fast so weit, alles "verpacken" zu können, was einem zustossen kann im leben.
ja
ich war ja so stark geworden... ich hab doch ernsthaft gedacht, jeder schicksalsschlag macht mich per se stärker.
son quatsch
unsere stärke wohnt in uns innen drinne. grundsätzlich können wir uns selbst glücklich machen, wir haben in uns alle dinge bereitliegen, die wir uns wünschen.
naja
jedenfalls das meiste, ich bin ja noch nicht lange zu der idee gelangt, ich hab alles in mir und ich brauche nicht zu bitten und zu betteln und das leben anzuflehen... ich brauche auch keine angst zu haben und ich brauche auch keine scham zu haben, ich versage nicht, und ich bin auch nie alleine.
alleine
naklar, alleine bin ich, aber wie soll ich sagen: ich bin mit mir selbst gut freund geworden, und gerade dieses in sich selbst einen pol haben und mit sich selbst gut freund sein, hilft mir. es zieht sogar menschen an, und - weil geben schöner ist als nehmen (*grins*, bin doch pfarrerstochter...) - am schönsten finde ich: ich strahle wohl häufiger auch gute laune aus und kann mit anderen auch in sonst nicht einfach zu bewältigenden situationen mehr spass haben...
klingt seltsam?
naja
lassen wir es in einem satz noch mal einfach so im raume stehen...:
du bist alles was du brauchst.
so
viele worte, ganz ganz viele worte...
ob ich damit eine saite in dir zum schwingen bringen konnte...? ich weiß es nicht.
denn eines ist sehr sehr traurig... ich selbst musste im größten leid meinen weg finden, und zwar gottverlassen und mutterseelenallein. kein mensch konnte mir mit worten diesen weg beschreiben.
diese "kleinen" fehler im umgang mit mir selbst hatten mich seelisch ganz schön ruiniert, und es ist nicht möglich, diese fehler einfach wegzulassen, sondern man muss - oder ICH musste, wer weiss, wie es bei jemand anderem läuft... - also man muss anders an die sache herangehen.
dieses positive denken ist eine sache, die gar nicht mal soooo weit davon entfernt ist von dem, was ich gemacht habe... nur hätte ich es niemals als positives denken sehen können. ich musste wirklich äußerst kleine schritte machen, damit ich meinem inneren mal näher kam...
naja
du hast eine psychotante, du hast deine klinik, du hast also psychologen um dich. äh, ich meine psychotherapeuten (gott, diese feinen unterschiede...). ist wurscht, jedenfalls musst du diesen fachleuten einfach nur von deinem inneren erzählen. schäm dich nicht, ich hab auch die abgefahrendsten dinge erzählt, um das zu beschreiben, was ich noch nie in meinem leben beschrieben hatte.
kennst es vielleicht noch, ich hab doch meinen herrn selbstzweifel in mir drin...
*peinlich*
naja
aber jeder hat was in seinem inneren. teil es mit, ich denke, damit kommst du deinem weg näher.
gruß
sine